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Nähmaschinen, Nähen, Stricken und Beziehung


Dominika

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Guten Morgen liebe Nähgemeinde!

 

Wie sieht denn bei Euch so aus, wenn es um das Hobby und die Beziehung geht? Wir sind hier meist Frauen, viele arbeiten Vollzeit, haben Familien, noch einen Partner oben drauf und eben ein Hobby, das schon so einiges an Zeit und Platz (und auch Geld) in Anspruch nimmt. Wie verhalten sich denn Eure Männer?

 

Ich bin gerade schon längere Zeit am Verzweifeln... Schon bevor ich mir meine Bernina geholt habe (die ich auch selbst bezahlt habe, Geld vom Mann kriege ich nicht und würde ich nie im Leben bekommen wollen), gab es immer mal wieder Meckern, Kommentare o.ä. Ich nähe meist, wenn ich alleine zu Hause bin (mein Freund arbeitet im Schichtdienst, hat auch kein Wochenende oder Feiertage frei), um nicht zu stören, oder hinter geschlossener Tür. Ich habe nur eine winzige Ecke im Schlafzimmer, wo ich nähen kann und räume immer alles brav weg (auch wenn mich das total nervt), damit nix im Weg steht. Doch aus Sicht meines Freundes beanspruche ich schon viel zu viel Platz dafür. Da ich ja hin und wieder eben mit Bernina zum Service musste, hat sich die Situation sogar zugespitzt. Es wurden zwar alle Probleme behoben, aber aus Sicht meines Freundes sollte ich doch lieber die Maschine endlich beim Händler lassen, wenn sie nicht geht und so teuer war (die 2, also Freund und der Händler, kommen miteinander überhaupt nicht klar, inzwischen wartet mein Freund im Auto, wenn er mich hinbringt)... Und obwohl ich noch letztes Jahr als Geburtstagsgeschenk sogar einen Nähkurs bekommen habe, erhalte ich inzwischen höchstens Schulterzucken als Reaktion, wenn ich etwas erzähle, unabhängig davon, ob ich von den Schwierigkeiten, dem Lernprozess oder von den Erfolgen berichte bzw. etwas zeige. Selbst genähte Kleidung? "Das gibt's doch billiger im Laden." Quiltdecke? "Wer braucht schon so 'nen Lappen?" usw... Ich erwarte zwar keine standing ovations, aber etwas Zuspruch wäre manchmal nicht verkehrt oder wenigstens Kopfnicken ohne derartiges Kommentar als Sahnehäubchen. :(

 

Wie handhaben Eure Männer das Leben mit dem Hobby der Frau?

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Wohlwollend, unterstützend, interessiert :).

Mein Mann freut sich mit mir, wenn etwas gelingt und, dass ein Hobby Geld verbraucht, ist ihm völlig klar, seine Hobbys sind nicht billiger. (Rennrad, Elektronik).

Vielleicht ist es am besten, wenn du ihm nichts zeigst, nichts fragst und das Hobby ein klein wenig in den Hintergrund rückst. Wenn er ein grantelnder Mensch ist, wird es aber nicht aufhören, das Gemurre. Da wäre Briefmarkensammeln, oder Musik machen auch nicht recht;)

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Als ich noch nähte - in der Ehe - hatte ich die volle Unterstützung der Familie. Sie haben sich über jedes entstandene Werk gefreut. Und mein Mann übernahm dann auch im Haushalt gerne mal das eine oder andere, damit ich mehr Zeit für`s Nähen hatte. Und als der Sohn auszog schlug er mir vor, aus dem Zimmer ein Nähzimmer zu machen ...

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Das klingt ja nicht so gut - wie ist das sonst so mit seiner Wertschätzung? Wenn Du kochst, gibt es dann Lob? Oder wie wäre es, wenn Du einen etwas teureren Sport als Hobby betreiben wolltest? Würde er das dann eher akzeptieren?

 

Mit meinem Mann habe ich zum Glück wenige Probleme - ich nähe auch im Schlafzimmer, sehe zu, daß der Boden zumindest frei ist und es auch nicht allzu wüst aussieht, aber ansonsten erträgt er den Blick auf meine Maschinen mit freundlicher Gelassenheit (solange er rechtzeitig ins Bett darf;)). Und wenn ich etwas produziere, gibt es auch Anerkennung und Lob. Er hat keine Ahnung vom Nähen (immerhin näht er seine Knöpfe aber selbst an) und auch keinen Ehrgeiz, aber er weiß es zu schätzen und sieht auch, daß das ein gewisses Können und Wissen braucht.

 

Ich versuche halt, Kompromisse zu machen (nicht nur, daß er rechtzeitig ins Bett darf) - also eher an Abenden zu nähen, an denen er verreist ist, oder Teile meiner Aktionen im Wohnzimmer zu erledigen, so daß wir uns auch ein bißchen gemeinsam erleben und miteinander sprechen können. Nicht zuletzt dafür ist auch meine Handnäherei beim Patchworken und Quilten gut - das mache ich auf dem Sofa. Manchmal macht er sich im Gegenzug mit Buch auf dem Bett breit, wenn ich gaaaanz dringend etwas an der Maschine fertigstellen will.

 

Über Finanzen diskutieren wir eigentlich nie; größere Ausgaben sprechen wir ab, ansonsten gilt das Vertrauen, daß der andere vernünftig wirtschaftet und nichts ausgibt, was nicht da ist oder anderweits dringender gebraucht würde. Klappt seit über 20 Jahren. Von daher gibt es da auch keine Diskussionen beim Nähbedarf.

 

Ich weiß, ich habe großes Glück mit meiner andern Hälfte...

 

LG Junipau

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Hat Dein Lebensgefährte selbst kein Hobby?:( Mein Mann war viele Jahre bei der Blasmusik (wo ich eben alleine daheim war), ist auch schiegefahren. Er liest gerne und hört seine CD`s.

Jeder Mensch soll auch das tun können, woran er Freude hat!

 

Und wenn an seiner Kleidung was zu reparieren ist, darfst Du dafür dann schon die Zeit an der Nähmaschine verbringen?

Wenn mein Mann meckern würde, wenn ich nähe, würde ich bei abgerissenen Knöpfen oder sonstigem Schaden sagen: "Hier steht die Nähmaschine - und da ist Nadel und Faden!!!"

Gruß Annemarie

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Ich erwarten von meinem Mann weder Lob noch Anerkennung noch Interesse für meine Hobbies. Auch nicht fürs Nähen und Stricken.

 

Nur Toleranz.

 

Die gleiche Toleranz, die ich aufbringe, wenn er mal wieder "coolen" Elektroschrott anschleppt... :rolleyes:

 

Wir hatten schon immer (von der ersten gemeinsamen Studentenbude an) jeder eine eigene Ecke, in der dann auch jeder stehen lassen oder nicht stehen lassen durfte, was er wollte. Ggf. ein Regal als Sichtschutz davor, das verkleinert dann den Raum, aber so ist es halt.

 

Ich habe zwar inzwischen dafür gesorgt (wir sind ja seit beinahe 30 Jahren zusammen), daß er verstanden hat, daß man die Sachen, so wie ich sie nähe eben nicht billiger kaufen kann und ich habe ihm auch schon mal Sachen genäht, die er eben so nicht kaufen konnte (oder nicht zahlen wollte), aber nicht zwanghaft.

 

Und wenn ich zum Zug in die Stoffgeschäfte aufbreche, dann hat er die Wahl, uns (mich und meine Kreditkarte :rolleyes: ) zu begleiten oder es zu lassen. (Und wer quengelt, kann draußen warten.) Das ist dann sein Konflikt... :D (Denn sein Satz "und wo soll das noch wohnen" ist leider wahr, meine "Ecke" ist... mehr als gut ausgefüllt. *hüstel*)

 

Allerdings erwarte ich auch nicht, daß er mich begleitet oder wo hin fährt. Ich fahre je nach Staulage über eine Stunde zu meinem Nähmaschinenschrauber, das mache ich alleine. Mit meinem Führerschein und unserem Auto.

 

Und es ist auch nicht so, daß jede Zeit, wo mein Mann mal Zuhause ist, automatisch "uns" Zeit ist, wo ich mich ihm anpasse. Wenn er vor dem Fernseher ist, schon gleich gar nicht. In der Hinsicht haben wir ausgeprägt nicht den gleichen Geschmack. :o

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Ich habe das Glück, das wir in unserer Wohnung noch ein drittes Zimmer haben, eigentlich als Büro gedacht. Dort stand allerdings nur ein alter Schreibtisch, mein Bücherregal und ein Regal mit Aktenordner, Papierkram und so was halt...

 

Als ich vor anderthalb Jahren anfing zu nähen, saß ich erst im Esszimmer und habe hinterher auch alles wieder weggeräumt, bis ich mir das Büro ein bisschen freigeräumt und mir dort meinen Nähplatz eingerichtet habe.

Mein Freund ist generell tolerant meinem Hobby gegenüber, wenn ich ihm was zeige kommt meist ein "toll" oder "gut gemacht" zurück, wirkliche Begeisterung sieht aber anders aus ;)

 

Er ist viel unterwegs auf Montage (teilweise mehrere Wochen am Stück), ich versuche dann alles was ich nähen möchte in dieser Zeit zu schaffen, denn teilweise ist er dann auch wieder Monate hier am arbeiten und abends zuhause. Wenn er da ist, versuche ich mich auf "das Nötigste" zu reduzieren, also vielleicht 2 mal die Woche abends ein Stündchen, oder Freitag Nachmittags, wenn ich eher Feierabend habe als er.

 

Wir sind grade am Hausbau planen, mein Freund macht die Bauzeichnung selbst (zumindest die erste grobe Planung) und hat mir ein kleines Nähzimmerchen mit eingeplant (so 8 qm aber immerhin....) Um dieses Zimmer gabs aber im Vorfeld einige Dikussionen, aber ich habe mich durchgesetzt! :D

Bearbeitet von Sanna25
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@ Annemarie: :super:

Genau so! Wenn's Löcher gibt, dann kommt es: "Schatz, kannst du nicht mal eben..." :D Aber es gibt auch "Danke" zum Schluss. Er sieht zwar, was für Arbeit dahinter steckt, aber ihm ist alles irgendwie zu aufwendig. Als ich ihn letztens zusammen gesch... habe, dass er mal selbst seine Hemnden bügeln könnte, kam nur als Antwort, dass ich nie Fenster putze... (nun, man bügelt fast jede Woche, Fenster putzen tut mal paar mal im Jahr bei uns)

 

Er selbst hat kein Hobby im handwerklichen, quasi manuellen, Bereich und behauptet, dass sein Beruf zum Teil sein Hobby ist, was eigentlich auch stimmt. Er lebt seinen Beruf aus, interessiert sich dafür usw. Das ist ein seltener Fall ;) Ansonsten ist er ein geborener Couch Potato - entweder sind die Lieblingsserien dran oder Tablet und Spiele, eventuell PlayStation (gekauft als Reaktion auf meine Bernina, inzwischen will er PlayStation sogar verschenken, weil die Spiele doch nicht so toll sind...). Ich selbst kann damit wenig anfangen, deshalb bin ich so gut wie nie im Wohnzimmer. Wenn ich aber komme, ist er manchmal etwas genervt (in meiner Wahrnehmung), weil ich für Zwangspausen beim Filme gucken sorge. Für mich dient ein Hobby zum Einen der Erholung, zum Anderen auch der eigenen persönlichen Entwicklung. Couch Potato zu sein gehört für mich nicht dazu.

Ich lese viel öfter, dass die Frauen Gewissenbisse haben, etwas mehr Geld für eigenes Hobby oder für die NähMa auszugeben, während der Mann gleichzeitig ein teures Hobby pflegt, wie z.B. Motorrad fahren o.ä. Aber im meinem Fall scheint die Situation nochmal anders zu sein und ich kann den Knackpunkt einfach nicht erfassen.

:o

Bearbeitet von Dominika
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Bei uns läuft es eigentlich wie bei nowak- nur mit dem Unterschied, dass es noch keine gemeinsamen 30 Jahre sind, sondern erst 7.

Da Kaufkleidung mir einfach hundsmiserabel passt, kommt das Argument "in gekauft wäre das aber billiger" seinerseits nicht auf, er war schon zu oft dabei bei dem Versuch mir eine Bluse/Hose/.... zu kaufen.

sonderlich teure Hobbies hat er auch nicht, bzw. die sind sehr eng mit seinem Beruf verknüpft.

Meistens versuche ich mich (z.b. beim Stoffkauf) zurückzuhalten und am Ende fragt er dann immer: "Wie, mehr hast du nicht gekauft?" Und nein, ohne Ironie, ohne doppelten Boden. einfach erstaunt.

 

Ich finde es sehr traurig, wenn ein gemeinsames und tolerantes Miteinander nicht möglich ist!

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Ähm - Du findest seine Hobbys doof und läßt ihn damit alleine im Wohnzimmer sitzen - erwartest aber von ihm, dass er Dein Hobby ganz toll findet und Dich dafür lobt? Weil Du der Meinung bist, dass ein handwerkliches Hobby deutlich mehr wert ist als Fernsehgucken und PlayStation?

 

Ich seh das eher so wie Marion - mein Hobby muss MIR Spaß machen - und das tut es hoffentlich auch, ohne dass jemand anderes meine Werke toll findet und mich dafür lobt.... Und zeitlich versuch ich schon, dass es einen Ausgleich gibt zwischen gemeinsamer Freizeit und Freizeit für mein Hobby (wir wohnen 500 km auseinander - und ich würde jetzt nicht auf die Idee kommen, stundenlang an der Maschine zu sitzen, wenn mein Liebster bei mir ist - auf der anderen Seite habe ich aber auch Wochenenden, wo ich zum Nähen verabredet bin - da sehen wir uns dann halt gar nicht).

 

Sabine

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Hallo,

 

ich habe meinen Maschinenpark im Wohnzimmer aufgebaut und da gibt es kein Gemeckere, mein Mann freut sich, wenn ich dann ab und an auch für ihn was mache oder eben für unser Zuhause. Es interessiert ihn gleich viel, wie mich seine Jagderlebnisse :o, eigentlich gar nicht, aber beidseits wird das toleriert und auch dem anderen jeweils die Freude gegönnt und nicht mies gemacht - und das erscheint mir persönlich schon sehr wichtig, dass der Partner seine Freiheiten hat und auch Toleranz da ist und Wertschätzung, gegenseitiger Respekt und ein normaler Umgangston.

 

Finanziell gibt's da auch keinen Streß, wenn es finanziell eben nicht geht, dann geht's nicht. Aber das trifft auf ihn gleichermaßen zu wie für mich, also es ist nicht so, dass ich verzichte, damit er sich was kaufen kann oder er ein neues Gewehr anschafft quasi als Trotzreaktion, weil ich mir was gekauft habe und wird natürlich bei größeren Ausgaben abgesprochen. Mein Mann ist da sehr tolerant und meistens gibt er mir was dazu :).

 

Muss aber dazusagen, dass mein Mann sehr viel beruflich unterwegs ist und abends wenn er zuhause ist, die Nähmaschine meistens ruht, am Wochenende nähe ich schon auch, wenn er zuhause ist und wir nicht gerade gemeinsam was unternehmen. Bei mir ist das Nähen Hobby und das kommt natürlich erst dran, wenn die Familie versorgt ist, Familie (samt unseren Tieren) steht bei mir an oberster Stelle und manchmal wünschte ich mir mehr Zeit zum Nähen ;).

 

Unsere Beziehung funktioniert mittlerweile so recht gut seit 20 Jahren :).

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@ Als ich ihn letztens zusammen gesch... habe, dass er mal selbst seine Hemnden bügeln könnte, kam nur als Antwort, dass ich nie Fenster putze... (nun, man bügelt fast jede Woche, Fenster putzen tut mal paar mal im Jahr bei uns)[/Quote]

 

Wenn es ganz hart kommt, hilft wohl nur, die jeweiligen Stunden für solche Haushaltsdinge aufzuschreiben und damit für Durchblick zu sorgen, wer wieviel Zeit für die diversen Tätigkeiten aufwendet.

Oder die Bügelsachen weggeben - aber das kostet natürlich. Ich habe gleich zu Beginn klargestellt, daß ich keine Hemden bügle - entweder kämpft er selbst, oder er bringt sie weg (ich hasse Hemden bügeln; für die Kinder und mich tue ich es notgedrungen - aber mein Vater hat das trotz 70h-Woche auch immer selbst gemacht. Da bin ich verdorben:p)

 

Für mich dient ein Hobby zum Einen der Erholung, zum Anderen auch der eigenen persönlichen Entwicklung. Couch Potato zu sein gehört für mich nicht dazu.

Ich lese viel öfter, dass die Frauen Gewissenbisse haben, etwas mehr Geld für eigenes Hobby oder für die NähMa auszugeben, während der Mann gleichzeitig ein teures Hobby pflegt, wie z.B. Motorrad fahren o.ä. Aber im meinem Fall scheint die Situation nochmal anders zu sein und ich kann den Knackpunkt einfach nicht erfassen.

:o

 

Deine Einstellung zu Hobbies teile ich, reines Abhängen ("Chillen" heißt das ja jetzt auf vornehm) finde ich auch gräßlich.

Teilt Ihr denn irgendwelche Hobbies? Macht Ihr ab und an etwas zusammen?

 

Aber die Zeit, die er zum Chillen auf dem Sofa zu brauchen meint, mußt Du ja beim besten Willen nicht auch vergammeln! Da solltest Du Dir kein schlechtes Gewissen einreden lassen, daß Du ein interessantes Hobby betreibst!

Ob er wirklich zum Händler mitfahren muß, würde ich allerdings auch gründlich überlegen (hat Nowak ja auch geschrieben) - das wird dann doch schnell mühsam in jeder Hinsicht, wenn ihn das nicht interessiert. Meinen Mann lasse ich damit völlig in Ruhe - ich will auch nicht zum Tennisschläger-Wartungsdienst mitgehen müssen!

 

Daß ich meine Näherei in gemeinsam zuhause verbrachten Zeiten anpasse, ist weniger Unterordnung oder Klettenverhalten, sondern liegt daran, daß wir halt wenig gemeinsame Zeit überhaupt haben; da gibt es neben vielen Dienstreisen noch Sportzeiten außer Haus bei ihm, meinen Konzertchor bei mir - da bleibt insgesamt wenig Zeit zum Reden und gemeinsam etwas tun. Aber das Bedürfnis, gemeinsame Zeit zu verbringen, ist bei verschiedenen Paaren sicherlich verschieden stark ausgeprägt;) Und wir teilen wenigstens eine recht große Schnittmenge beim Filmgeschmack...

 

LG Junipau

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Mein Freund kennt deine Perspektive und ich ein bisschen die deines Freundes. Denn früher hab ich mich nicht immer gefreut, wenn seine Zeit und sein Geld ins Hobby investiert wurden und ich meinerseits keine vergleichbare Leidenschaft hatte, mit der ich mich zeitgleich beschäftigen konnte.

 

Dass ich seit bald 3 Jahren nähe hat nicht nur mein eigenes Wohlbefinden immens gesteigert, sondern unserer Beziehung sehr gut getan. Jetzt haben wir beide eine Leidenschaft und es ist durchaus auch schon vorgekommen, dass er mal meine frühere Perspektive des "magst du jetzt nicht mal aufhören mit deinem Hobby und dich mit mir beschäftigen" übernommen hat. Damit sind wir, wie soll ich sagen, noch mehr "auf einer Ebene" als früher.

 

Gerade deshalb schätzt er mein Hobby auch sehr. Ich durfte das halbe Wohnzimmer zur dauerhaften Nähecke einrichten und er hat mir schon oft Maschinen oder einen neuen Tisch nach Hause getragen, weil wir kein Auto haben. Ich nähe ihm gerne Kleidung und er trägt sie sehr gern. Manchmal äußert er auch kleinere Nähwünsche. Ich erwarte das so nicht, aber ich freue mich sehr darüber, dass es so ist.

 

Trotzdem wird auch hier manchmal rumgemurrt oder verzweifelt geschaut, wenn ich was neues anschleppe - und in einen Stoffladen oder gar zum Stoffmarkt, werde ich ihn niemals mitnehmen. :cool:

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Nunja, mein Hobby Nähen leidet eindeutig unter unserer Beziehung, da ich so gut wie nie nähe, wenn er zu Hause ist, um die sowieso schon nicht so üppig bemessene gemeinsame Zeit nicht noch mehr zu minimieren. Stricken leidet, wie ich anderswo schon erwähnte, unter seiner Abneigung gegen Licht beim Fernsehen. Aber ok, ist halt so.

 

Platzmäßig habe auch ich das Arbeitszimmer okkupiert. Ob das langfristig so bleiben kann, hängt von der Entwicklung unserer familiären Situation ab. Grundsätzlich erlaube ich mir das auch nur, weil er kein Hobby hat, das in ähnlicher Weise Platz beansprucht. Er spielt Golf, das macht er nicht in der Wohnung. :D Allerdings ist das Arbeitszimmer aus Platzgründen zur Zeit auch Abstellkammer, bis die Renovierung und Umgestaltung unseres Wohnzimmers durch ist. Das wird wohl bis Jahresende dauern, wenn man das Wiedereinräumen der Sachen dazu zählt. Deswegen komme ich gerade allenfalls an die Overlock, an die Nähmaschine nicht wirklich. Damit sind meine Nähprojekte aber nicht wirklich machbar. Bedauerlich, da die Kleine das eine oder andere gebrauchen könnte, das man nicht wirklich kaufen kann (einteilige Schlafanzüge aus Baumwolle mit Füßchen in > 104), aber es ist halt so. Die Situation ist aus meiner Sicht der Tatsache geschuldet, dass wir eine Familie sind. Da kann nicht jeder alles dann haben, wann er/sie will, erst Recht, wenn es mit einem Anliegen, das die ganze Familie betrifft, konkurriert.

 

Was die Akzeptanz angeht, kann ich mich aus meiner Sicht nicht beschweren. Einen Nähkurs habe ich auch schon von ihm bekommen, inklusive Fahrservice und Kinderbetreuung für das ganze Wochenende. Er sieht auch, dass das meiste, was ich mache, gut investierte Zeit und auch Geld ist, sei es, dass es Sachen sind, die das Kind brauchen kann und die so nicht zu bekommen sind (das betrifft insbesondere Kleidung, die ich wegen ihrer überdurchschnittlichen Körperlänge so nicht mehr bekomme), oder auch Sachen, über die sich das Kind besonders freut (das Kleidchen aus Piratenjersey steht bei ihr viel höher im Kurs als die gekauften Kleidchen). Zu ihrem zweiten Geburtstag merkte er mal an, dass es Nachkriegsverhältnisse wären, weil das Kind im Wesentlichen Geschenke bekommen hat, die aus Stoffresten selbst genäht waren. Das Kind war begeistert und seine Bemerkung war auch nicht negativ gemeint. Sparsamkeit findet er durchaus gut. Ansonsten gilt leben und leben lassen, was unsere Hobbys angeht. Da ich seine ohnehin seltenen Golfnachmittage hinnehme, auch wenn es schon im akuten Fall üblicherweise etwas nervt, dass ein Samstag oder Sonntag für die Familie mehr oder weniger hin ist und ich alleine mit dem Kind zu Hause sitze, finde ich, dass er so selten dazu kommt, dass es ihm grundsätzlich gegönnt sein soll. Da er meist mit einem Nachbarn spielen geht, dessen Frau das anders sieht, hätte ich, würde ich es brauchen, da auch das Gegenseitigkeitsargument auf meiner Seite. ;)

 

Es gibt aber auch Dinge, mit denen müsste ich ihm nicht unbedingt kommen. Gequiltete Patchworkdecken, egal wie kunstvoll, aufwendig und sonstwas sie wären, dürften nicht sein Stil sein, zumindest jenseits der Baby-Krabbeldecke. Und genau genommen sind sie auch nicht mein Stil. Trotzdem hat es sich bei uns durchaus zu einem Running Gag entwickelt, dass ich bei allen möglichen Gelegenheiten sage "das kann ich uns auch nähen".

 

Finanziell ist es mein Ding. Entweder, ich kann es mir leisten, oder ich kann es nicht. Er fragt auch nicht, welche Werte da in den Stoffvorräten lagern. Ich bin aber dafür verantwortlich, dass es nicht auf Kosten der Familie geht. Das letztendlich auch nicht nur finanziell. Aber für mich ist das für jedes Hobby sowohl normal als auch selbstverständlich.

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Und es ist auch nicht so, daß jede Zeit, wo mein Mann mal Zuhause ist, automatisch "uns" Zeit ist, wo ich mich ihm anpasse. Wenn er vor dem Fernseher ist, schon gleich gar nicht. In der Hinsicht haben wir ausgeprägt nicht den gleichen Geschmack. :o

 

:D damit leben mein Mann und ich nun fast 30 Jahre sehr gut;).

Ich kenne Paare, die alles gemeinsam machen und das sehr betonen, so sind wir beide einfach nicht und das ist für uns gut:)

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Hallo,

ich glaube das zentrale Thema hier ist Wertschätzung. Die eigene Wertschätzung muss man (Frau - auch ich) oft erst mühsam lernen. Manchmal hilft dabei, sich vorzustellen, was man seiner besten Freundin raten würde und das auf sich selber anwenden. In sich rein hören, eigene Wünsche wahrnehmen (tust du ja). Nicht übermäßige Rücksicht nehmen, sondern in vernünftigem Maß.

 

Hier: durch die Wohnung wandern (eure oder seine?) und nochmal gründlich schauen, wo du besser, wertgeschätzter, untergebracht wärst. Was stört denn? Die Näma? Nicht wirklich. Um das Nähen herum gibt es viele andere Tätigkeiten...da rattert sie nicht. Der Staub? Einige Tätigkeiten lassen sich gut in anderen Räumen betreiben... Die Tatsache, dass du etwas tust, was er nicht billigt? Wo du dich ihm, der "uns"-Zeit, wie Nowak so schön schrieb, entziehst?

Wie stellt er sich eine "uns"-Zeit vor? Wie du? Wie könnt ihr die verbessern?

 

Inzwischen fand ich in der Vorschau, dass du ihm das Wohnzimmer überlässt, weil du seine Filme, Play-station nicht mitnutzen möchtest. Er aber reagiert gestört, wenn du doch mal reinschaust. Ist aber die Frage, ob du reinkommst und mit einer Ansprache unterbrichst, was zeigen willst oder einfach nur unerwartet anwesend bist oder auch merken lässt, wie öde du sein "Programm" findest?

... Er bietet keine Wertschätzung für dein Hobby, du nicht für seines - o.k., aber ihr könntet trotzdem Zeit gemeinsam verbringen, z.B. in einem Raum: er ruht, du bastelst, s.o., tolerieren. Lob muss nicht, aber gegenseitiger (!) Respekt schon...

 

Nun, hier: wir haben beide handwerkliche Interessen, die schubweise ausgelebt werden. Mein Mann erkennt diese Dinge erst dann an, wenn sie "gut" sind, hohes Niveau zeigen. Ich mache einfach, probiere aus, mal wird es was, mal extrem gut, anderes wieder nicht. Seit ich die HS kenne, weiß ich, dass ich damit nicht allein bin.

 

Ihn stört auch, wenn ich mich ins Nähzimmer zurückziehe, mich abgrenze. Aber ich mache es trotzdem, sogar gerade, weil das einem meiner Grundbedürfnisse entspricht. Es soll nämlich auch hier alles "uns"-Zeit sein, außer, er hat gerade was anderes vor, das Gleichgewicht haben wir bis heute noch nicht erreicht. Hörbücher waren schlecht, weil sie durch`s Haus schallten, seitdem ich mit Kopfhörern höre (selber angeschafft) muffelt er herum, dass ich ja "nie" ansprechbar sei. Nö, stimmt nicht, zu 9/10 nicht, da wende ich mich aktiv zu oder halte mich bereit, aber ich bin eben nicht mehr so ohne weiteres in jeder Sekunde "verfügbar". Wenn ich in der Küche werkle und er kommt herein, nehme ich sie herunter. Ich mache einen Unterschied zwischen Gemeinschaftsräumen und Gemeinschaftsleben und meinen Rückzugsorten.

Aber immer noch werde ich (täglich mehrmals) beim Lesen unterbrochen, quatscht er in "meine Filme" herein... und erlebt von meiner Seite in dieser Hinsicht Rücksicht. Mein Mann ist extrem kommunikativ, das geht früh 5:45 Uhr schon los, egal wie müde ich mit den Augendeckeln klappe und einige Minuten später beim Zeitunglesen mitten in die Sätze hinein... Drüber reden hat es nicht gebracht, ich kämpfe täglich an der Front und weiche nun oft aus...

 

Wir kaufen jeder, was wir für uns richtig halten, größere Anschaffungen kündige ich an - er nicht. Ja, ich hab zu viel Stoff und Materialien, so lange sich das auf meine Räume (Büro und kleines Nähzimmer 9qm) beschränkt, lasse ich mir nicht (wenig) hereinreden, für Gemeinschaftsräume sehe ich das ein.

 

LG, Deo

Bearbeitet von deo
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Ähm - Du findest seine Hobbys doof und läßt ihn damit alleine im Wohnzimmer sitzen - erwartest aber von ihm, dass er Dein Hobby ganz toll findet und Dich dafür lobt? Weil Du der Meinung bist, dass ein handwerkliches Hobby deutlich mehr wert ist als Fernsehgucken und PlayStation?

(...)

 

Ich finde es nicht doof, sondern es ist nicht meins. Und in Finsternis im Wohnzimmer zu sitzen ist erst recht nicht meins, wie bei nowak. Aber es ist nicht so, dass ich ihm sage: "was für blödes Spiel hast du denn da?" Ich habe schon sogar nachgefragt, was Spaß macht, um eventuell etwas als Geschenk zu kaufen, aber ihm scheint PlayStation inzwischen auch zu langweilig. Und ihm ist auch bekannt, dass mir Fernseher zu laut ist und ich lieber in Stille bleibe. Er kommt auch hin und wieder ins Schlafzimmer zu mir, etwas zu quatschen oder so, aber dann verschwindet er in der Dunkelheit vor dem Fernseher. Ich erwarte auch kein Lob, sondern etwas geistliche Beteiligung. Oder soll man die Gespräche zu Hause wirklich nur auf den Inhalt des Kühlschranks reduzieren? Man führt ja nicht jeden Tag gleich große Diskussionen über Politik oder Philosophie, sondern es gehören auch eben Kleinigkeiten dazu, auch eben solche Erlebnisse, was man grad so gemacht hat, was man gerne machen würde und solches bla bla.

 

@Himberkuchen: Stoffmarkt :D Er hat mal selbst nachgefragt, wie das aussieht, hat sich nicht getraut mitzufahren! Ich habe dann Fotos mit dem Handy gemacht und ihm gezeigt. Das war vor paar Jahren ;) Anfang dieses Jahres gab es von ihm einen Wunsch, für ihn was zu nähen. Nur leider müßte ich den Schnitt selbst konstruieren, da finde ich nicht viele Quellen für Übergrößen für Männermode und ihn schrecken schon wieder die Stoffkosten ab, was wiederum zu gleichen Kommentaren führt...

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Ganz ehrlich? Immer, wenn mein Mann anfängt, an meinem Hobby rumzukritteln, ist was im Busch. Je gestresster er ist, desto mehr stört ihn mein Hobby.

Und ich glaube, da ist es vollkommen egal, was es für ein Hobby ist, während meiner Laufphase war das auch mal so.

Im Moment ist es auch grad mal wieder soweit.

Ich sorge dann dafür, dass meine Sachen nicht irgendwo rumliegen und arbeite nur dran, wenn er nicht da ist. Ich lass sogar das Strickzeug liegen, wenn er abends auf der Couch liegt und widme mich ihm (zumindest bis er eingeschlafen ist) :D

Meist ist die Phase nach ein paar Wochen wieder vorbei und es ist alles in Ordnung. Allerdings stelle ich immer wieder klar, dass es MEIN Hobby ist und auch bleiben wird.

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Hallo,

 

da muß ich meinen Mann einmal ganz dick loben.. er findet das absolut genial, daß ich nähe. Er hat seither überhaupt keine Probleme mehr mit Geburtstag oder Weihnachten oder was es halt sonst so Gelegenheiten für Geschenke gibt.. er schenkt mir einfach Stoff oder Nähbücher oder Zubehör. Und bemüht sich bei der Auswahl, kauft wunderschöne Stoffe, da er viel unterwegs ist, hab ich dann herrliche Sachen aus Spanien oder Amerika (würd ICH mir nie kaufen, weil viel zu teuer.. und fragt nicht nach meinem Stofflager.. ich hab nicht zu viel Stoff, ich hab nur zu kleine Schränke).

 

 

(ich sollt auch noch dazusagen, WIE ich mein Hobby intensiviert hab.. ich hab ihm gesagt, daß mir schrecklich langweilig ist und entweder ich kauf mir ein paar Nähmaschinen oder ich such mir einen jungen Lover... also die Entscheidung "pro nähen" war schlagartig gefällt).

 

lg

Dracherl

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Es ist übrigens nicht so, daß mein Mann und ich keine "wir" Zeit haben.

 

Wir reisen relativ viel (und da würde ich auch keine Nähmaschine mitnehmen, nur das Strickzeug) und wir nutzen Frühstück (an dem ich wirklich nur ihm zuliebe teil nehme...) und Abendessen sehr bewußt auch als gemeinsame Zeit und nicht nur Nahrungsaufnahme. Dauert dann halt auch mal länger, als wenn man nur was in sich reinschaufelt. (Was im Übrigen trotzdem sehr effizient ist, weil Essen muß man eh... )

 

Aber die "uns" Zeit richtet sich halt nicht nur nach ihm.

Da ich mal eine Zeit nicht gearbeitet habe und mich daher völlig nach ihm richten konnte, war das hinterher auch ein Prozess, das wieder hinzubiegen. Zum einen, daß mir bewußt wurde, daß meine Interessen gerade dabei sind, völlig hinten runter zu fallen, während ich irgendwo rumsitze und mich langweile, nur weil ihm das gefällt. (Ich kann im Übrigen grundsätzlich nicht fern sehen ohne zu stricken, so interessante Programme gibt es gar nicht.) Und im zweiten Schritt das dann halt durchzusetzen.

 

Im Studium hatten wir da auch schon mal einen Konflikt, weil wir einen unterschiedlichen Rhythmus bei Prüfungen hatten. Wenn ich Zeit hatte, dann hatte er Klausuren und umgekehrt. Und wenn er Zeit hatte, wollte er Ausflüge unternehmen, was nur nicht in meinen Lernplan paßte. Woraufhin ich mir anhören mußte, ich würde ja nie was machen wollen. (Ich habe natürlich auf seine Klausuren Rücksicht genommen und nie Aktivitäten vorgeschlagen, wenn er eh schon im Stress war.)

Nun ja, ich wartete auf seine nächste Klausurenphase und schlug dann ständig Ausflüge vor. Um ihm dann vorzuwerfen, daß er nie was unternehmen wolle. :rolleyes:

Dann hatte er es kapiert.

(Selber erleben funktioniert einfach besser als nur reden... :cool: )

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Nun ja, ich wartete auf seine nächste Klausurenphase und schlug dann ständig Ausflüge vor. Um ihm dann vorzuwerfen, daß er nie was unternehmen wolle. :rolleyes:

Dann hatte er es kapiert.

(Selber erleben funktioniert einfach besser als nur reden... :cool: )

 

Solche subtilen, aber fühlbare Methoden verwende ich hier auch immer mal wieder; mit etwas Humor angebracht, funktioniert das wirklich gut!:D

 

Ich denke auch (wie Deo), daß das Grundthema nicht das Nähen ist, sondern die Suche nach Balance in der Partnerschaft - wer gibt wieviel, wer nimmt wieviel? Wieviel Respekt, Toleranz, Kompromißbereitschaft muß jeder einbringen? Wieviel Wertschätzung bringe ich dem anderen entgegen?

Und da ist es dann völlig egal, ob es ums Fensterputzen, die berühmte Zahnpasta oder ums Hobby geht... Im Idealfall pendelt sich die Waage dann immer wieder ein (gewisse Schwankungen sind halt unvermeidlich) und mittelfristig haben beide das Gefühl, zu ihrem Recht zu kommen.

Wenn das nicht so ist, braucht es wohl einige ganz grundsätzliche Überlegungen, welche Erwartungen beide an eine Beziehung haben. Das hat dann nichts mehr damit zu tun, wieviel Zeit, Platz oder Geld in ein Hobby fließen...

 

LG Junipau

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Meine Hobbys, insbesondere das Nähen, wird von meinem Mann sehr wohlwollend betrachtet. Er selbst hat zwar wenige Hobbys , aber die toleriere ich ja auch. So geht er gerne zum hiesigen Fußballverein , wenn der selbige ein Heimspiel hat ( als Zuschauer ) und ich bringe ihn mit dem Auto zum Sportplatz . Als Dankeschön darf ich mir ab und zu mal ein paar Stöffchen aussuchen und er bezahlt. Da ich ein Nähzimmer habe gibt es keine Probleme mit dem Equipment. Wenn ich nähe dann schaut er auch mal zu und honoriert meine Erfolge mit Lob. Manchmal aber auch mit Kritik, aber das ist für mich o.k. Wir sind halt so ehrlich zueinander . Meine Computernähmaschine hat er mir zum Geburtstag geschenkt.

 

lg mika2608

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Ich glaube auch, dass es weniger dein Hobby ist, liebe Dominika, als vielmehr eine grundlegene Unzufriedenheit mit irgendetwas in seinem Leben. Das musst nicht Du und eure Beziehung sein. Offensichtlich ist doch aber, dass er üble Äußerungen zu Dingen macht, die dir wichtig sind. Was steckt denn dahinter?

Vielleicht solltet ihr versuchen dem auf die Schliche zu kommen.

Ich war 20 Jahre verheiratet und bin grad glücklich solo.

 

Solche Geringschätzung käme mir nicht wieder ins Haus!

:D

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Mein Mann findet es ganz selbstverständlich, dass eine Frau gerne näht, denn das kennt er schon von seiner Mutter - die hatte das gleiche Hobby. Das macht es mir natürlich leicht.

Er ist auch stolz auf mich, wenn etwas gut gelingt und erzählt dann bei jeder Gelegenheit: "Das hat meine Frau selbst genäht!":D

 

Wo er nicht so ganz mitkommt, ist die viele Zeit, die ich manchmal brauche, um ein Teil fertig zu stellen. Dass da oft viele kleine Einzelschritte zu machen sind, bevor z.B. eine Jacke auch wie eine Jacke aussieht, versteht er nicht so ganz. Da kommt dann der Ingenieur bei ihm raus. "Wozu hast du denn die teure Nähmaschine, wenn so vieles mit der Hand gemacht werden muss? Kann man das nicht etwas weniger kompliziert herstellen?" Nein, kann ich nicht, besonders seit ich aufwändigere Verarbeitungsmethoden ausprobiere.

 

Ich habe ein eigenes Nähzimmer und das ist auch gut so. Denn wenn ich nähe, sieht es da drin aus, wie wenn Räuber und Piraten über das Zimmer hergefallen wären. Das ist der Punkt, wo mein Mann kein Verständnis mehr für mein Hobby hat - dass ich so unordentlich sein kann, haut ihn schlichtweg um.:cool:

 

Als wir mal eine stressige Phase in unserer Ehe hatten, haben wir 2-3 mal pro Woche einen kurzen gemeinsamen Spaziergang gemacht, bevor jeder abends seiner Lieblingsbeschäftigung nachging. Das haben wir beibehalten und es ist in der Zwischenzeit eine liebe Gewohnheit geworden, die uns wirklich gut tut. Vielleicht wäre das auch was für euch?

Bearbeitet von Lacrossie
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Einen wunderschönen guten Morgen :)

 

Mein Mann liebt Fussball, egal ob im TV, als App oder Live. Man(n) kann sich auch gaaaanz viel im Internet ansehen.

Ich habe damit kein Problem ... wenn er den Fernsehr blockiert, dann kann ich entweder Gerät Nr. 2 nutzen, oder (meistens) sitze ich neben Ihm und stricke.

 

Im Gegenzug lässt er mir meine "Freizeit". Ich habe seit die Grossen raus sind eines der Zimmer übernommen und in dem darf ich dann auch mal müllen. Manchmal "besucht" er mich in meinem Zimmer und grinst dann nur, wenn mein kleiner Berg an Material noch ein bisschen gewachsen ist.

Ein bisschen geschockt (ich übrigens auch) war er, als mein Nähzeug aus dem Keller in den zweiten Stock gezogen ist. Durch das Hochtragen ist dann erst einmal aufgefallen, wieviel es wirklich ist.

Aber eigentlich bewundert er mit welchen verschiedenen Materialen ich werkle und lässt mir freien Raum.

Dabei denke ich hat er es nicht leicht ... Strickzeug im Wohnzimmer (aber er liebt Strickpullis da die Ärmel dann auch wirklich lang genug sind), Stoffe, Glitzer und Maschinen im ersten OG und den Keller habe ich nun umgestaltet, da schleife und lackiere ich Holz. :D

 

Ich denke auch, dass in einer funktionierenden Beziehung soviel Raum sein sollte, dass jeder seinem Hobby nachgehen kann ohne Kritik.

Seine Interessen und Hobbys machen auch einen Teil meines Partners aus ... er fühlt sich dabei gut und entspannt und ich eben bei meinen Aktivitäten.

Und die "Gemeinsamzeit" nun auch bei uns meist am Frühstücks- oder Abendbrotisch.

 

Vielleicht ist dein Partner einfach nur Unzufrieden mit sich selbst ... mit seiner Freizeit? Eigenen Frust versucht man ja doch hin und wieder gern auf anderen abzuladen ... :o

 

lg Antje

 

P. S. Morgen ist in DD Stoffmarkt und ich werde gaaaanz allein dahin gehen, weil ihn die Massen nerven und es zu kalt ist um grinsend bei Mäcci zu warten.

Und das ganze nächste WE ist Nähkurs und Papa und Sohni wird schon was einfallen was sie so tun. Dafür bekommt er (wenn ich es hinbekomme) selbstverständlich auch Karten für das Pokalspiel Dynamo gegen Borussia im März. :D

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