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Leiert reiner Baumwolljersey generell?


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Hallo,

 

ich habe mal eine Frage, hier gibt es doch einige, die darauf schwören, nur Jersey aus 100% Baumwolle zu vernähen - ich habe mit 100% Baumwolljersey bisher kaum Erfahrung, habe bisher nur einmal eine Schlafanzughose aus dem Material genäht, aber...

 

die Hose wurde nach ein paar mal Tragen so breit, das sie entsorgt werden musste :(

 

Seither hab ich nur noch Jersey mit Elasthananteil verarbeitet.

 

Jetzt is mir auf Ebay so ein traumhafter Jacquardjersey vor die Flinte gelaufen - Naturfarben, mit Mustereinwebung... und aus 100% Baumwolle (Buuhuu).

 

Wie sind eure Erfahrungen? Hab ich mit meinem baumwolljersey nur einen Fehlgriff gehabt oder hat Jersey aus 100% Baumwolle immer die Tendenze, zu leiern? Ich würde aus dem Jersey ein Kleid mit weiterem Rockteil nähen wollen, und wenn das am Ende länger werden sollte... :(

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Es kommt nicht rein auf das Material an, sondern auf die Strickart des Jerseys.

Z.B. Single Jersey oder Interlock sind unterschiedlich gestrickt. Single Jersey leiert leicht aus, Interlock ist eher fest. Es gibt noch mehr Strickarten, nutze mal die Forensuche.

Bisher hatte ich keine größeren Probleme weder mit der einen noch der anderen Strickart.

Wenn dann eher in die Richtung, dass man unterschiedlich groß zuschneiden muss, wenn das Material mehr oder weniger elastisch ist.

LG

Ulrike

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als es ausgeleiert war, hast Du es dann wieder gewaschen oder gleich entsorgt?

Nach der Wäsche zieht es sich eigentlich wieder zusammen.

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Ich habe zwei Schlafanzughosen aus reinem Baumwolljersey. Beide sind aus Singlejersey und haben Interlockbündchen. Beide leiern stark aus, ziehen sich aber in der Wäsche wieder zusammen. Trotzdem, für ein Kleid würde ich das nicht verwenden wollen.

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Es kommt nicht rein auf das Material an, sondern auf die Strickart des Jerseys.

Z.B. Single Jersey oder Interlock sind unterschiedlich gestrickt. Single Jersey leiert leicht aus, Interlock ist eher fest.

 

Es kommt tatsächlich sehr auf die Strickart an und ob Elastan enthalten ist oder nicht. Bei reiner Baumwolle habe ich die genau gegenteilige Erfahrung gemacht: Single-Jersey eher fest und formbeständig (sogar schon fast zu unelastisch) und der Interlock ging so in die Breite, dass ich für meine nächsten T-Shirts den Schnitt anpassen muss. Beim Interlock hängt es wohl auch davon ab wie fein und dicht die Rippen sind. Meine Vermutung ist, dass je dichter und feiner die Rippen sind um so mehr geht er in die Breite (bei 100% Baumwolle ohne Beimischungen). Da fehlt dann einfach die Rücksprungkraft.

 

Gruß

Karin

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Ich hab bei reinem BaumwollSingelJersey auch eher die Erfahrung gemacht - sehr wenig dehnbar und unelastisch (Schnitte sollten nicht zu körpernah gewählt werden).

BaumwollInterlock - leiert schnell mal aus; zieht sich beim Waschen wieder etwas zusammen. Aber auch ich würde daraus niemals ein Kleid nähen.

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Die Hose zog sich beim waschen leider nicht mehr zusammen :/ (War übrigens diese Shorts: Message - Hobbyschneiderin + Galerie ). Der Stoff wirkte beim verarbeiten erst ganz unschuldig.

 

So grauenvollen festen Jersey hab ich auch, von meiner Oma bekommen, den mag ich nicht, weil er sich auch so "trocken" anfasst :o

 

Den Stoff auf den ich ein Auge geworfen habe, ist wohl auch ein Singlejersey, aber eben mit Jacquard Muster einwebung. Für 2m für knapp 6 Euro inklusive Versand hab ich ihn jetzt doch mal bestellt, wenn er grauenvoll ist geht nicht viel kaputt.

 

Ich überlege grade, wie man am besten eine "Ausleierprobe" machen könnte, eventuell einen engen Ring nähen und einen Tag um den Oberarm tragen? Mmmmh :confused:

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Hallo.

Ich verwende viel reinen Baumwolljersey. Zu den bereits geschriebenen wäre noch eine Erfahrung hinzuzufügen, nämlich "qualitativ hochstehend".

Bei Deinem Schnäppchen würde ich Brenn-, Wasch- und Bügelprobe (ziehen dabei) vorschlagen.

Gruss LiLo

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Vielleicht war es Feinrippjersey?

So einen habe ich auch schon mal erhalten, er war als Single Jersey bezeichnet. Und dieser Jersey war extrem dehnbar, das hat man sofort gemerkt. Die feinen Rippen hat man kaum gesehen.

Ich habe auch Single Jersey hier, der sich nicht so stark dehnt und sehr dünn ist.

Oder es ist rein eine Qualitätsfrage?

Am liebsten vernähe ich Viskosejersey oder Baumwolljersey mit Elasthananteil; jedoch ist das bei Kleidern immer ein Wagnis, ob der Stoff nicht zu schwer ist und auch daher ausleiert. Kommt aber auch auf den Schnitt an, schmal und kurz geht sicher eher als lang und weit.

LG

Ulrike

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Oder es ist rein eine Qualitätsfrage?

 

Leider (?) nicht unbedingt. Der von mir erwähnte Interlock, der wohl eher ein Feinrippjersey ist, stammt eher aus dem gehobenen Segment und wurde in Deutschland hergestellt. Ich denke, dass dieser Feinrippjersey einfach eine recht große Dehnfähigkeit bei mangelnder Rücksprungkraft hat, da ja kein Elastan drin ist. Baumwolle ist nun mal nur bedingt elastisch und je weicher der Stoff (das verwendete Garn) ist umso weniger. Da muss man einfach Erfahrungen sammeln und beim nächsten mal enger zuschneiden. Wenn einem das nach dem Waschen zuerst zu wurstig ist kann man die Stücke schon nach der Wäsche beim Aufhängen leicht dehnen. Oder vor dem Anziehen. Oder ein passformunkritischeres Modell wählen.

 

Gruß

Karin

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Achja, und ob es Feinrippjersey / Interlock oder Singlejersey ist erkennt man so:

 

Feinrippjersey / Interlock: Der Stoff sieht auf beiden Seiten gleich aus und rollt sich nicht ein

 

Singlejersey: Der Stoff hat eine rechte und eine linke Seite (wie bei einem glattrechts gestrickten Pullover) und die Ränder rollen sich

 

 

Gruß

Karin

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Interlock hat aber gar keine Rippen. Darauf würde ich achten. Wenn ich Jersey verarbeite, dann immer möglichst hochwertigen Interlockjersey. Natürlich ist er nicht so formstabil wie Webstoff, aber meine viel getragenen T-Shirts bleiben schon ganz gut in Form.

Und schön kuschelig weich ist guter Interlock aus Pima-Baumwolle auch noch :streichelstoff:

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Ich muss jetzt mal meine "Weisheit" aus Berufsschultagen vom Stapel lassen ;-). Ist allerdings schon ein Weilchen her und ich hoffe, ich bekomme es noch auf die Reihe.

 

Bei Baumwolle kommt es in der Tat auf die Qualität an. Hochwertige Baumwolle ist langfaserig. Diese Baumwolle kommt aus Ägypten und ist ziemlich rar ( nur ca. 8% Marktanteil). Deshalb auch entsprechend teuer.

Handelsnamen sind Mako Baumwolle, Pima Baumwolle oder Sea-Island- Baumwolle.

 

Außerdem kommt es noch darauf an, wie die Baumwolle verzwirnt wird.

Normale Baumwolle wird mit ca. 250 - 350 Touren verzwirnt.

Hochwertige Baumwolle wird höher verzwirnt.

Dies ist nur bei der langfaserigen Baumwolle möglich.

Dadurch erreicht die Faser eine hohe Sprungelastizität und dreht sich nicht nach dem Waschen, wie man es oft bei billigen T-Shirts kennt.

 

Woran kann ich hochwertige Baumwolle erkennen?

Hochwertige Baumwolle ist oft Merzerisiert.

Das heißt, man erkennt sie an einem leichten Glanz.

Merzerisation ist ein aufwendiges Verfahren, bei dem die Faser in einer Natronlauge bearbeitet wird.

Dadurch entsteht nicht nur ein schöner Glanz, die Faser wird auch stabiler.

 

Außerdem sollte gute Qualität sprungelastisch sein.

Sie sollte, wenn man sie zieht, wieder schnell in ihre Ursprungsform zurück springen.

 

Hoffentlich war das jetzt alles korrekt. Meine Berufsschule liegt schon einige Jährchen zurück....

Bearbeitet von KarLa
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Man kann sich etwas helfen, indem man den Stoff vor der Verarbeitung mehrmals wäscht. Und einfach damit rechnen, dass alles kürzer und weiter wird. Sprich: die Teile nach einiger Zeit nochmals auseinandernehmen und enger nähen. Mich persönlich hat es nie gestört, dass meine Shirts mit der Zeit Dreiviertelärmel gekriegt haben. Und für die Leiblänge habe ich von Anfang an eine Reserve zugeschnitten.

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Eboli, was Du da beschreibst, sind doch alles Zeichen für schlechte Qualität.

Das würde ich mir nie und nimmer antun.

Ich bestelle reinen BW-Jerseys für meine Shirts nach den von KarLa aufgezählten Kriterien. Ich habe lieber länger Freude am Genähten, ohne Überraschungen. Schlussendlich ist der Preisunterschied nämlich gleich null: ich nähe ein Shirt aus Jersey zu 18. Euro/m und trage es 3-4 Jahre - oder ich nähe eins aus Jersey zu 9 Euro/m und trage es 1-2 Jahre...und nähe dann wieder eins...

LiLo

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So wie LiLo sehe ich das auch.

 

Ich habe ein Shirt aus Jersey, das schon fast 10 Jahre auf dem Buckel hat.

Ich habe es oft getragen und gewaschen. Es ist nicht ein bißchen verzogen.

 

Es gibt nichts schlimmeres als Jersey, der sich verzieht und nach der Wäsche 3x so weit und dafür nur noch halb so lang ist.

 

Ganz abgesehen von dem K®ampf beim Zuschneiden!

 

Nee, dann lieber mehr Geld investieren.

 

Meine Oma hat immer gesagt:

Ich bin nicht reich genug um billig zu kaufen.

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Ich finde manchmal hilft nichtmal der Name/Preis um etwas über die Qualität auszusagen - eine Bekannte hatte sich eine ziemlich teure Schlafanzugkombi gekauft, nach zweimal waschen was das eine Bein der Hose knapp 10 cm kürzer als das andere :D

 

Also, mein Stoff ist da, so ungewaschen ist doch relativ fest (stört mich nicht, ich will nur nicht, dass er leiert). Sonntag hab ich Zeit, dann werd ich ihn mal messen, waschen, und dann wieder messen. Warscheinlich schneid ich mir ein Stückel raus und näh mir eine Art Stulpe drauß, und meß dann vo und nach dem tragen. Bin mal gespannt.

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Eboli, was Du da beschreibst, sind doch alles Zeichen für schlechte Qualität.

Das würde ich mir nie und nimmer antun.

 

Ich kaufe nur gute Qualität und tu mir das genau deswegen an. Die Wahrheit ist leider, dass man bei Baumwolljersey NIE weiß, wie er sich im Lauf der Zeit verhält.

 

Und Jersey aus ägyptischer Baumwolle ist mir leider noch nie untergekommen.

Bearbeitet von eboli
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Warscheinlich schneid ich mir ein Stückel raus und näh mir eine Art Stulpe drauß, und meß dann vo und nach dem tragen. Bin mal gespannt.

 

Das wird dir aber für ein Kleid als Vergleich nicht viel helfen. Es kommt ja auch aufs Gewicht an...

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wie ist das wenn man bwjersey in die reinigung gibt? leiert der dann wniger als in der maschine?

 

Hmm, ein BW-Shirt nach jedem Tragen in die Reinigung??????

Aber im Ernst: der Jersey leiert durch Bewegungen aller Art aus: Tragen, Waschen - und sicher auch durch die Trommelbewegungen bei der chemischen Reinigung. Vermutlich macht das mittelfristig keinen Unterschied.

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