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Motorproblem Singer 401 G


Gast Naehman

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Liebes Forum,

Ich habe eine Singer 401 G vom Flohmarkt, die sehr gut aussieht und nach einer kleinen Spülung mit Petroleum mechanisch schön leicht läuft ... wenn da der Motor nicht wäre.

Da ich mich schon reichlich in den früheren Threads informiert habe und meine neueste Veritas 8014/29 ja auch dazu gebracht habe, zu laufen ... wie eine Nähmaschine eben :D , möchte ich Euch erstmal nur mit einer ganz gezielten Frage auf den Wecker gehen:

Ich nehme das Handrad mitsamt dem Pertinax-Rad raus, sodass das Schneckenrad des Motors vollkommen entkoppelt ist. Ich trete den Anlasser ganz runter und bleibe drauf. Der Motor rennt los wie *** und wird nach ein paar Sekunden, bei weiter voll heruntergetretenem Anlasser, langsamer bis fast zum Stillstand.

(Edit: hier war einer automatischen Forenzensur die Aussage zum Opfer gefallen, dass der Motor losgerannt ist wie ein leistungsfähiges, angriffslustiges und für seine Masse überraschend wendiges Haustier, also sehr schnell und mit hoher Beschleunigung).

Ein (einziges) Mal hat er auch die ganze zugeschaltete Maschinerie der Nähmaschine mit full speed durchgedreht (kam mir gerade sehr gelegen, um die Schmierstellen mit Petroleum durchzuspülen), aber auch hier nach ein paar Sekunden aufgegeben.

Da es offensichtlich der Motor ist, der bremst, kann ich mit ihm nicht ausprobieren, ob die Mechanik der Nähmaschine leicht läuft. (Es ist sowieso eine reichlich gewaltsame Methode, an dem Handrad mit Ritzel zu drehen und damit zwangsweise die Schnecke mit der Motorwelle anzutreiben statt umgekehrt, wenn Ihr mich fragt - aber das muss wohl jeder Maschinenbediener in Kauf nehmen, wenn er mit dem Handrad z.B. die Nadel oder einen Stich genau positionieren will). Ich kann die ganze Mechanik aber mit wenig Mühe durchdrehen, wenn ich ohne Motor und ohne Handrad nur mit zwei Fingern an dem Gewinde der Welle anfasse, auf dem das Handrad sitzt (rückwärts übrigens leichter als vorwärts), und die allgemeine Mechanik ist auch nicht wesentlich für meine Frage.

Erkennt jemand das Schadbild wieder, also dass der Motor unbelastet erst mit voller Geschwindigkeit anläuft, aber dann von selber bis fast zum Stillstand langsamer wird? Ich hab' ihn noch nicht ausgebaut, das kommt später und wenn ich bis dahin keine Lösung habe (z.B. ob's am Motor oder am Anlasserpedal liegt), kann ich ihn gemäß der früheren Threads hier weiter untersuchen.

 

Danke im Voraus für jeden Kommentar!

Bearbeitet von Naehman
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Hallo Naehmann,

 

leider kann ich nicht sagen, ob das ein Problem des Motors oder evtl. des Anlassers ist, aber die Singer 401 gehört sicher zu den schnellsten Haushaltsnähmaschinen. Ich habe mich noch nicht getraut, den Anlasser ganz runterzudrücken ...

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Hallo Naehmann,

 

leider kann ich nicht sagen, ob das ein Problem des Motors oder evtl. des Anlassers ist, aber die Singer 401 gehört sicher zu den schnellsten Haushaltsnähmaschinen. Ich habe mich noch nicht getraut, den Anlasser ganz runterzudrücken ...

Danke, das hilft mir schon, die Sache zu beurteilen.

Hab' leider auch noch nicht rausgekriegt, wie man den Anlasser auseinander kriegt.

Das Vielfachmessgerät zeigt an den drei Kabelkontakten merkwürdige Dinge an (die werden doch nicht einen Kondensator in Serie zwischen Spannungsquelle und Motor geschaltet haben?!), also traue ich mich erstmal nicht, dem Motor direkte 230 Volt Wechselstrom ohne Fußanlasser zu verpassen. Mal sehen, wie der Kollektor aussieht, wenn ich mich an die Unterseite gebe und den Motor rauskriege.

 

Edit: Glückwunsch zum 250sten Beitrag :-)

Bearbeitet von Naehman
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Hab' leider auch noch nicht rausgekriegt, wie man den Anlasser auseinander kriegt.

 

Wenn es so ein dunkelbrauner flacher „querliegender“ Singer-Anlasser ist, dessen ganzes Oberteil heruntergedrückt wird: Die Schraube zum Öffnen sitzt unten in der Mitte, verdeckt von der aufgeklebten Gummimatte. Taste nach der Vertiefung in der Mitte und schneide sie dort auf bzw. ein. ;)

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Wenn es so ein dunkelbrauner flacher „querliegender“ Singer-Anlasser ist, dessen ganzes Oberteil heruntergedrückt wird: Die Schraube zum Öffnen sitzt unten in der Mitte, verdeckt von der aufgeklebten Gummimatte. Taste nach der Vertiefung in der Mitte und schneide sie dort auf bzw. ein. ;)

nee, der Anlasser ist wohl eine ganze Generation jünger mit eingeschlagenem (nicht wirklich; ist Pertinax) Datumsstempel "02-76". Die zentrale Schraube gibt's trotzdem, unter einer (harten) runden Abdeckung. Sie sitzt in einer Art topfförmiger Blechhalterung und scheint das Aufklappen begrenzen zu können (ich hab' innen eine Art Kontakt gesehen und gedacht, mit dieser Schraube könne man ihn auf "normal fast geschlossen, aber dennoch ohne Fußdruck sicher geöffnet" einjustieren, aber die Verstellungstoleranz ist dafür nicht groß genug). Macht man die Schraube, oder auch die andere von den zweien ab, ist die Begrenzung des Anlassers immer noch bombenfest.

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Also, der Anlasser ist's nicht schuld - wenn ich 230 Volt Wechselspannung am Gerätestecker der Nähmaschine selbst anlege (Mitte plus der Stift, der dem Bediener zugekehrt ist), läuft der Motor ebenfalls gut an und stirbt nach einer halben Minute ab, leichter Ozongeruch nicht auszuschließen.

(Disclaimer, sorry, ich muss ihn an dieser Stelle setzen: ich habe mein Berufsleben als Arbeiter in einer Schaltgerätefabrik angefangen und viele weitere Erfahrungen mit elektrischen Geräten, also probiert Ihr da draussen bitte nicht alle ohne ähnliche Vorkenntnisse ähnliche Basteleien - an Stromschlag sterben im Haushalt um ein Vielfaches mehr Menschen als durch Gasexplosionen).

Jetzt gilt es, den Motor rauszukriegen. Da war doch irgend ein Thread, etwas mit "Messing- oder Holzrohr zum Rausstemmen", in dem von einer Schraube die Rede war. Ich sehe aber nur zwei Schrauben an dem ganzen Motor (Bild), und die sind erstens nicht zum Rausdrehen mit dem Schraubenzieher gedacht und sehen zweitens eher aus, als ob sie die Bleche des Magnetkerns zusammenhalten würden, als dass sie etwa ganz durchgehen und den Motor mit dem Nähmaschinenkörper verbinden. Wenn jemand einen Tipp hat, lasst mich bitte nicht dumm sterben!

... oder wird der Motor, ohne dass eine Fixierschraube gelöst werden muss, tatsächlich einfach am Gehäuse an der Flanschseite mit der Schnecke rausgekloppt (schauder)?

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Bearbeitet von Naehman
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Wenn Du Pech hast, hat der Motor oben einen langen Hals, der in einem Kanal eingeklemmt wird. Die Chancen stehen dann gut, daß das Gehäuse bricht, wenn Du versuchst ihn nach unten hinaus zu ziehen.

Schau Dir also auf jeden Fall die Konstruktion von oben! und rechts und unten genau an.

 

Die zwei von Dir gezeigten Schrauben öffnen das Gehäuse des Motors selber und legen den Anker frei - ob Du das so aber auseinander bekommst, bezweifle ich und vor allem, daß Du es in dieser Position wieder heil zusammen bekommst.

 

Wahrscheinlich sitzt das obere Lager wegen altem Fett fest, wenn es gerannt ist.

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Wenn Du Pech hast, hat der Motor oben einen langen Hals, der in einem Kanal eingeklemmt wird.

Danke Dir erstmal! Hat er. "Josef" hat in "Brauche Hilfe beim Motor von Singer 401G" den Rat gegeben, den Motor von oben mit einem passenden Rohr auszutreiben.

Wahrscheinlich sitzt das obere Lager wegen altem Fett fest, wenn es gerannt ist.

Och, eine Gummidichtung oder einen Fiber-Ring aus der Wasserinstallations-Kiste draufgestreift, ein Stück passendes Rohr draufgesetzt, ein Mutzkopf mit dem Hammer ... das würde schon gehen. Anscheinend ist es beim Verkauf alter Nähmaschinen Tradition, erstmal mit einem Kriechöl-Spray im Inneren alles vollzusiffen (das meiste kriegt der Motor und bei den alten Veritas das textile Stäbchenband für den Hauptantrieb ab...) und wenn sie dann nicht läuft wie eine korrekt überholte und geschmierte, verkauft man sie eben, so auch offensichtlich die Vorgeschichte bei meinem Flohmarktfund. Aber ich habe gedankliche Schwierigkeiten damit, dass da keine einzige Fixierschraube irgendwo sein soll. Der Abtrieb ist eine Schnecke, die hätte als erstes das Bestreben, den Motor axial rauszudrücken oder weiter reinzuziehen, bevor sich das Ritzel mit der ganzen Nähmaschinerie hintendran zu drehen geruht. Oder ich habe wirklich Pech und die Fabrik hat genau aus diesem Grund den Motorhals stramm eingepresst.

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Bearbeitet von Naehman
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Das Problem beim "Rauskloppen" ist, daß Du den nur einmal an der falschen Stelle erwischen mußt und der Korpus bricht - dann kannst Du das Ding nur noch wegschmeißen.

Du kannst es vielleicht mal mit einem Kältespray versuchen oder mit irgendeinem Kriechöl. Wenn Du Glück hast, kriegst Du ihn dann einfacher nach unten raus. Wenn Du schon drückst, drückst Du am besten nur auf den Außenring und niemals auf die Motorachse.

 

Nur der Sicherheit halber: Ein Gewinde ist nicht zufällig da oben drin? Sieht auf dem Bild so aus.

 

Bewußt habe ich das nur einmal in über 30 Jahren auseinander genommen, weil er schon kaputt war und ich versucht habe ihn zu kleben. Ging auch irgendwie ... aber nicht lange. :cool:

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Danke. Das mit dem Feingewinde ist mir auch schon aufgefallen, aber jedenfalls ist der Motor unten so exakt in das Nähmaschinenchassis eingepasst, dass man ihn nicht als Ganzes rausdrehen könnte.

Auf dem ersten Foto ist das obere Ende des Halses des Motors zu sehen. Das Rohr, das im Gußgehäuse der Nähmaschine gelassen ist, ist schon unscharf, und die große weiße Partie in der rechten unteren Bildhälfte ist die Schnecke. Das Dunkle, Braungraue (links unten ist's schon rötlich-hell geraten) ist der obere Abschluß des Motor-Halses aus Pertinax oder aber ein Pertinax-Ring. Er hat auf der Innenseite sechs Nasen. Eingelegt ist ein zu sieben Achteln geschlossener Drahtring, der an einem Ende gebogen ist. Das helle Metallteil darunter halte ich dann für das obere Kugellager.

Auf dem zweiten Foto und vor allem auf dem Ausschnitt im dritten Foto von der rechten Hälfte ist zu sehen, dass das Pertinax aussen ebenso sechs Nasen hat, die sich gegen das "Feingewinde" stützen. Direkt darunter /nach innen zur Achse ist wieder der Drahtring zu sehen und darunter /nach innen das, was ich für das obere Kugellager halte.

Im Moment hab' ich noch die Theorie, dass das "Feingewinde" wirklich nur die Oberfläche vom Ausdrehen während des Produktionsvorganges ist, vielleicht absichtlich rauh belassen. Für ein Gewinde sieht es mir sehr sanft gewellt aus. Das Forenmitglied "anprobe" in dem oben verlinkten Thread hat ja auch einen Erfolg beim Herausschlagen zweier Motoren, die sie gegeneinander austauschen wollte, gemeldet.

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Bearbeitet von Naehman
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Hmm, Rohrverschraubungen als Auspress-Zwischenstück bzw. Dichtringe zum Schutz von 25 mm/ 1 Zoll Aussendurchmesser passen ganz gut. Die Dichtringe sind nach einem vorsichtigen ersten Versuch nun pulverisiert, der Motor sitzt bombenfest und ungerührt, immerhin auch ungeschädigt.

Bevor ich zu fachgerechten Auspressmethoden für Feinmechanik übergehe (ich dachte an einen hydraulischen Wagenheber, mit der Maschine eingespannt in einen eisernen Türrahmen), spare ich mir vielleicht Lebenszeit und versteigere die Maschine. Sie läuft ja perfekt ... eine halbe Minute lang. Meine Freunde lachen sowieso schon über den Junggesellen mit sehr gelegentlichem Reparaturbedarf an seiner Wäsche und den fünf (nächste Woche kommt zu der Singer, den zwei guten Veritas und meiner zuverlässigen China-"Victoria" noch eine Pfaff 295 hinzu, angeblich kaputt mit dauerndem Unterfadenstau) Nähmaschinen in der Wohnung ...

Bearbeitet von Naehman
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Schicke Bilder, die Du da machen kannst. :)

Die meisten mit einer Finepix S304 vom Flohmarkt für zehn Euro (vermutlich verkauft von einem Rentner, der dem Pixelwahn zum Opfer gefallen ist und meinte, neue Kameras müssten besser sein), für die letzten zwei hab' ich die große Keule herausgeholt, Pentax *ist-DL mit (trara, Posaunen) dem 50-mm-SMC Pentax-M Makroobjektiv (auch nicht viel jünger als die Singer, nix Autofokus, nur vier Linsen drin, und eines der schärfsten Objektive der Welt :-) ).

Mich würde ja interessieren, ob deine Auspressmethode funktioniert ... :rolleyes:

 

Ein Hammerschlag würde viel höhere Drücke für einen viel kürzeren Zeitpunkt erzeugen. Muss doch nochmal sehen, jetzt ist sowieso nichts mehr zu verderben:

Später (viel später):

So, der 21er Zündkerzenschlüssel hat's gebracht, er passt perfekt, der Gummiring für den Zündkerzenhals ist schon seit Generationen nicht mehr drin und sonst ist er hohl, sowie lang genug (1. Bild).

Der Motor ist unbeschädigt draussen, es gibt keine Fixier- oder Halteschraube (2. Bild).

Die beiden früher schon erwähnten Schrauben ließen sich doch problemlos abschrauben, sodass die Kappe abgenommen werden konnte (3. Bild).

Was jetzt wirklich an dem Motor defekt ist, Kohlen oder der Kollektor oder die Wicklung, sollte wohl eher eine Spezialwerkstatt oder Ankerwickelei feststellen (4. Bild). Die Kohlen federn und haben mindestens noch Restlänge, der Kollektor kommt mir glatt genug vor, um wenigstens zu laufen (hab' noch keinen Kollektor gesehen, der gebraucht so spiegelglatt ist, dass er keine Funken schlägt) und die Zwischenräume zwischen den Segmenten des Kollektors sind leer und sauber.

Ich habe Glück gehabt, die Versuche des Herausmeißelns, bei mir mit einem Schraubenzieher, haben den Motor nicht gelockert, aber oberflächliche Chippings abgesprengt, da wo sie nicht schaden (5. Bild).

Der Nachwelt also die strikte Anweisung, die Finger von irgend welchen Meißeln usw. wegzulassen und einen Rohr-Austreiber zu verwenden - und den habe ich vor jedem (vorsichtig angefangenen, aber sich zu recht kräftig ausgeholten gesteigert) Hammerschlag sorgfältig angedrückt, sodass er bestimmt rundum satt aufsaß. Oh, und das Klemmrohr für den Motor ist leicht ölig und frei von jeglichen Fett- oder sonstigen Resten. Der Motor will also auf die harte Tour (aber eben mit einem passenden Rohr als Werkzeug) rausgehämmert werden. Und ich musste eines korrigieren, nämlich, die Maschine so auf eine Workmate-Werkbank zu setzen, dass der Motor nach unten frei raus konnte, und ohne dann auf den Betonboden darunter zu plumpsen (vorletztes Bild).

Der Zündkerzenschlüssel-Aufsatz passt schön genau, der Motor (nicht sichtbar, da untendran) ist fast raus (letztes Bild).

Es wäre aber interessant, zu wissen, ob man mit dem Lösen der Schrauben allein die kollektorseitige Haube des Motors hätte abnehmen können (freiwillig kam sie nicht runter, als ich das im eingebauten Zustand probiert hatte, sondern erst, als ich beide Gehäusehälften frei in der Hand hatte) und man dann an die Kohlen zum Prüfen oder Auswechseln hätte herankommen können.

 

@haca:

vielleicht hilft dir das Service Manual auf Englisch (auch wenn man auf den Fotos kaum etwas erkennen kann). Es ist hier versteckt und nennt sich 306W25: Index of /IPsvcManuals

Danke, das Manual ist natürlich unbezahlbar - bis auf die Stelle mit dem Motor, da steht was von einer Schraube für das Motorhalteblech lösen (gibt's keines), 2 Kabelanschlüsse lösen (ist bei unserer 401G ein Stecker), Motor drehend wieder einsetzen (ist nicht rund und hat keineswegs Spiel zum drehen) usw. Die amerikanische 401A hat ja auch z.B. beim Unterfaden-Aufspuler eine andere Mechanik als die hiesige 401G.

 

Auch der demontierte Motor zeigt den bekannten Fehler: er dreht munter, wird langsamer und bleibt dann stehen. Unterbricht man jetzt die Stromzufuhr, läuft er bisweilen erstmal nicht mehr an, sondern gibt ein ungesundes Brummen von sich, bis man ihn anschubst. Den Kollektor hatte ich schon mit Deoxit D5 Kontaktreiniger (angeblich sehr wirksam und rückstandsfrei) besprüht und gereinigt. Mechanisch dreht derMotor sehr leicht durch, seitdem ich ihn gesäubert und mit Pressluft durchgeblasen habe.

Wenn jetzt wiederum einer einen Tipp hat, wie (oder wo) ich den Motor instandsetzen (lassen) kann, bin ich natürlich wieder mal dankbar. Es wäre gut, wenn ich ihn reparieren lassen könnte, wo man Nähmaschinenmotoren kennt und z.B. aus dem Durchmessen der Wicklungen ermitteln kann, wo eine einen Schluß hat.

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Bearbeitet von Naehman
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Das hast Du fein gemacht! :bier:

 

Hast Du ein Ohmmeter und einen regelbaren 220V Trafo?

Dann baust Du ihn auseinander, reinigst ihn mit Lüfterrad und Kollektor und mißt den Kollektor und die Felder durch.

Die Lager reinigst und schmierst Du.

Beim Zusammenbau darauf achten, daß er auch butterweich läuft.

 

Bei ca. 50 - 80VAC sollte er anlaufen und in Vollast ca. 0,5A ziehen ... und nicht nach einer Minute stehen bleiben. :rolleyes:

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Das hast Du fein gemacht! :bier:

 

Danke!

Hast Du ein Ohmmeter und einen regelbaren 220V Trafo?

Dann baust Du ihn auseinander,

Selber?

Naja, es kann ja nichts passieren bzw. ich wäre ja auch bereit gewesen, den Motor zur Reparatur sonstwohin zu schicken.

reinigst ihn mit Lüfterrad und Kollektor und mißt den Kollektor und die Felder durch.

Die Lager reinigst und schmierst Du.

Beim Zusammenbau darauf achten, daß er auch butterweich läuft.

Bei ca. 50 - 80VAC sollte er anlaufen und in Vollast ca. 0,5A ziehen ... und nicht nach einer Minute stehen bleiben. :rolleyes:

Danke, das nehm' ich mir dann für die nächsten freien Tage vor :-) .

Den ohmschen Widerstand kalt zu messen, kann natürlich nicht schaden. Da der Motor aber nach einiger Zeit stehen bleibt, habe ich irgendwie den Verdacht, dass das mit Erwärmung zusammenhängt ... ein Wicklungspaket dehnt sich aus, zwei Teile berühren sich, Kriechstrom und schon ist das Drehfeld gestört. Aber schauen kann ich mal.

Einen regelbaren Trafo hab' ich nicht, aber natürlich einen Anlasser für den Motor :-) . Da kann ich die Spannung messen, bei der er anläuft. Hmm, über ein Energiekostenmessgerät, das hier rumfliegt, auch den Strom :-) .

 

Im Moment dreh' ich einfach an der Maschine ... toll, wie leicht das Werk mit zwei Fingern zu betreiben ist :-) . Dabei hab' ich Service erstmal nur am Oberteil gemacht, und da nur ausgespült, noch nicht neu geschmiert.

Bearbeitet von Naehman
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Wahnsinn - hier gibt's einen Schatz an Informationen für all die alten Singer, Schwerpunkt die 400er bis 700er Serien unter besonderer Berücksichtigung der 401 Slant-o-Matic ... jetzt kann ich gleich eine Risszeichnung des Motors zur Untersuchung mitschicken und sie verkaufen auch ein Repair Manual für den Motor zum Sofortdownload:-)

 

Googlen mit den drei Stichworten "tnt repair singer"

Bearbeitet von Naehman
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  • 2 Wochen später...

Wahrscheinlich sitzt das obere Lager wegen altem Fett fest, wenn es gerannt ist.

(Nochmal gelesen) Hmm, ich hatte Deinen Beitrag wohl zu flüchtig gelesen und dachte damals, Du meinst, wahrscheinlich säße der Motor wegen alten Fettes in seiner Halterung fest.

 

Aber das meintest Du nicht, sondern, dass wegen alten Fettes sich das obere Lager nach ein paar Laufsekunden festfressen könnte, oder? Davon hatte ich noch nie gehört.

 

Ich dachte an Schrecklichkeiten wie eine durchgebrannte Wicklung, aber wenn der Defekt auf das Lager beschränkt wäre, wäre ja Licht am Ende des Tunnels zu sehen :-) .

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Ich habe hier jetzt so einen ollen Motor rumliegen, der mit der Post kam ... :rolleyes:

 

Ehrlich gesagt sieht das nicht sonderlich gut aus.

In dem Motor sitzen zwischen den Feldern zwei Kondensatoren - ein absolut idiotischer Platz für Kondensatoren!

Mindestens einer von denen ist aufgeplatzt und hat den Raum zum Anker geschlossen, weshalb der dann bei Wärme festklemmt.

Anker und Felder scheinen noch in Ordnung zu sein. Die Schaltung muß ich noch ausbaldowern und mal schauen, ob ich einen brauchbaren Ersatz für die Kondensatoren finde. Mit einer Tüte Glück und Gottvertrauen läuft er nachher vielleicht wieder.

Mal schauen, wird aber leider was dauern. :o

 

Nette Anleitung übrigens dabei, nur nicht für diesen Motor passend. ;)

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In dem Motor sitzen zwischen den Feldern zwei Kondensatoren - ein absolut idiotischer Platz für Kondensatoren!

Mindestens einer von denen ist aufgeplatzt und hat den Raum zum Anker geschlossen, weshalb der dann bei Wärme festklemmt.

ARGH?! Ich hab' mich bei der 401G immer gewundert, wo die Kondensatoren denn sitzen, die immer als so störanfällig geschildert werden, denn ich hatte erwartet, dass sie hübsch auf oder unter der Kappe sitzen und da war nichts, was ich als solche erkannt hätte. Das darf doch nicht wahr sein? Aber was weiss ich schon, wo der Funkenabriss herkommt und wo er daher kurzgeschlossen werden soll...

 

Aber wer je dieses klassische alte Mädchen, die 401, gesehen hat, wird verstehen, dass man als Nähmaschinenliebhaber um jede einzelne kämpft :-) .

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Aber wer je dieses klassische alte Mädchen, die 401, gesehen hat, wird verstehen, dass man als Nähmaschinenliebhaber um jede einzelne kämpft :-) .

 

Ich fürchte, ich bin kein Nähmaschinenliebhaber. :o

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Interessantes Konstrukt ...

Es sind vier Kondensatoren, zwei zu je einer Platte verbaut, nennen wir sie mal Ag/r und Eg/r.

 

Ag: Null Erde

Ar: Phase Erde

Eg: Kohle1 Kohle2

Er: Null Phase

 

Ag:

2,2nF / 22,93OhmESR / .319D

 

Ar:

168,11pF / 399,7kOhmESR / .416D

 

Eg:

219pF / 275OhmESR / .377D

 

Er:

33,76pF / 2,69MOhmESR / .539D

 

Dicke Backen haben beide gemacht, ob das alles die Originalwerte sind bezweifle ich stark, Messfehler der alten ESI sind weitestgehend ausgeschlossen, allenfalls die Meßstrippen sind was lang für Feinheiten, aber so genau müssen wir es dann auch nicht wissen.

 

Was ist denn im Anlasser verbaut?

 

 

Ich höre den Vorschlägen unserer Elektroexperten bezüglich Ersatztypen gerne zu. Der Platz der zur Verfügung steht ist allerdings seeeeehr schlank. es sollte nicht dicker werden als 5 bis 6mm ... :cool:

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Ich versuche dem schon mal nachzugehen.

 

Den Anlasser habe ich bei meiner Maschine nicht aufgekriegt, auch wenn ich die zentrale Topfschraube rausgedreht habe. Hatte Befürchtungen, dass ich dabei was zerbreche.

Aus dem Forum hatte ich den Eindruck gewonnen, dass bei den Widerstandsanlassern der Entstörkondensator überall die gleichen Größenordnungen hat. Einer aus einem Veritas-Anlasser, den ich erstmal nur rausgeknipst hatte, hat 0,1 Mikrofarad, 250 Volt, eine Art Schutzklasse X2 (soll selbstheilend sein ... ).

 

Die Messwerte haben wohl nichts mehr mit dem Neuzustand zu tun. Der Ohm-Wert muss unendlich oder im Meg-Ohm Bereich sein und die Picofarad haben wohl keine Wirkung mehr. Was bedeuten die Werte wie .319D? Ist auf den Kondensatoren nichts mehr an Typenbezeichnung zu lesen?

 

Ich frage mich, was passiert, wenn man die ganzen Kondensatoren rauslässt und einen gängigen Entstörkondensator (oder für jede Kohle einen) auf die Platine mit den Kohlen pfriemelt. Was da sinnvoll ist, können Motorenexperten wohl sagen.

 

Vielleicht hat der Motorenhersteller (wer ist das, Pabst? Die Motoren fangen alle mit PA an) eine besonders ausgeklügelte Schaltung, ein Dämpfungsglied unter Berücksichtigung der Induktivität, vorgesehen, um einen praktisch Null-Abbrand des Kollektors zu erreichen. Vielleicht muss man für historische Maschinen in Privathand diese Perfektion nicht für die nächsten 50 Jahre wiederholen. Die 401G war ja wohl, wenn man sieht, mit welchem Aufwand sie gebaut ist, auch für Gewerbetreibende gedacht. Dann wird eben zukünftig 1x in jeder Generation von 30 Jahren der Kollektor abgedreht und es kommen neue Kohlen rein.

Bearbeitet von Naehman
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Der Motor ist unbeschädigt draussen, es gibt keine Fixier- oder Halteschraube

 

Ich frage mich übrigens, ob man den Motor bei der Reparatur dieser Maschinenreihe überhaupt herausnehmen muss.

EDIT: Vorschlag zurückgezogen, an dem Rotor sitzt ja auch das Lüfterrad und das heisst, die Feldwicklung muss erst raus.

Bearbeitet von Naehman
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Die 401G war ja wohl, wenn man sieht, mit welchem Aufwand sie gebaut ist, auch für Gewerbetreibende gedacht.

 

Bist du dir da sicher? So robust wie sie immer angepriesen wird, finde ich sie gar nicht.... dämliche Zahnräder.... ich find die Optik klasse... Technik jetzt nicht wirklich so überragend!?

 

Aber ich bin auch nur Laie.

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