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Unorthodoxe Hose fürs virtuelle Modepüppi


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Mein Püppi bekommt eine Hose , nach Sitzkurve konstruiert. Ihr geht es so wie mir, es gibt keinen fertigen Schnitt der passen würde. :o

Es ist nicht meine und nicht die alleinseligmachende Methode, aber mir, meiner Denkweise und meinen und Püppis körperlichen Gegebenheiten ;) kommt sie sehr entgegen.

 

Püppi hat eine unkomplizierte Figur, Größe etwa 38 mit nicht allzugroßem Unterschied zwischen Taille und Hüfte und einem kecken Po und relativ fülligen Oberschenkeln. Und ein Hohlkreuz hat sie auch.

Die Hose soll obenrum genau auf den Körper geschnitten sein. Die Beine - das überleg ich mir später. Erstmal mache ich die Hose aus einem Stück, als Hose ohne Innennaht.

 

Sinn der Übung? Mal ganz genau hinzusehen, wie und warum das mit der Sitzkurve funktioniert.

Da ich es sowieso mache, hab ich mir gedacht, dass es für euch auch interessant ist.

Für mich ist es einfacher zu begreifen, wenn ich eine Zeichnung mache oder wie in diesem Fall, eine dreidimensionale Simulation.

 

Damit es nicht nur Theorie bleibt, schreibe ich noch dazu, wie ich mir denke das ohne großen Aufwand ins Reale umzusetzen.

Anregungen, Verbesserungsvorschläge, Kritik und Kommentare sind hochwillkommen.

Besonders würde es mich freuen, wenn es jemand so nachmacht und ein Photo dazustellt. (Wie wärs, Tinalein?)

 

Ja, das ist die Idee: wer Lust hat und mitmachen will,

wir brauchen:

Maßband, Stift,Papier ungefähr 90cm breit, einen größeren Karton, Kurvenlineal oder Alufolie zum abnehmen der Schrittkurve, Probestoff möglichst nicht dehnbar und besonders gut wär Streifen- oder Karomuster. Man könnte ja erstmal eine Kniehose machen, dann ist das Ganze handlicher und der Sitz verändert sich mit der Länge nicht.

 

Ele

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Erster Schritt: die Grundlinien

Seitenlinie und Schrittlinie

 

Die Seitenlinie soll oben und am Schenkel in der Mitte sein und nach unten gerade laufen.

Wie zu sehen ist, macht die Seitenlinie dadurch einen Knick, genau da, wo sich auch der Körper abknickt, wenn man den Rumpf beugt.

Das ist der rote Punkt.

 

Ich suche mir also zuerst die Mitte des Oberschenkels in Schritthöhe und markiere mit dem blauen Punkt. Diesen Punkt schätze ich.

Von diesem Punkt geht die Linie senkrecht nach unten und dann verlängere ich nach oben bis zur roten Markierung.

Senkrecht zum Boden ist hier wichtig, denn das ist unser Fadenlauf, und der Stoff will schön gerade nach unten fallen.

Es wird selten die Mitte der Fessel treffen, das ist von der Anatomie her normal.

 

Der grüne Punkt ist die Mitte des Körpers in Höhe der Taille. Die genaue Lage bekomme ich später, wenn ich die Sitzkurve habe. Das Bild ist etwas voreilig, egal, so sieht man, worauf es hinausläuft.

Wenn ich den Punkt dann habe, verbinde ich den roten und den grünen Punkt. Der Winkel ist in diesem Fall etwa 8°, das kann je nach Körper variieren.

 

Nun die Schrittlinie: sie läuft im 90°-Winkel zur senkrechten Seitenlinie, genau da wo die Beine aufhören und der Rumpf anfängt.

 

Weil ich gerade dabei bin Linien festzulegen, ziehe ich noch die Po-Tangente, eine Senkrechte am herausragendsten Teil vom Po vorbei.

skh1.jpg.8299ccbafc2a4f625f7222f93a05339c.jpg

Und wenn sich nun jemand fragt, warum steht die auf den Zehen zum Messen? Tja, aus bekannten Gründen

tragen wir immer hohe Absätze, virtuell und real.;) Das verändert die Körperhaltung und das wirkt sich auf den Knick und somit auf den Sitz der Hose aus.

Und falls wir doch mal platt durch die Gegend schlurfen, sind die Hosen eh zu lang, das sieht dann sowieso doof aus. Eigentlich hat Püppi Schuhe an, die sind nur gerade durchsichtig.

 

Nun brauchen wir, das hab ich vergessen, ein Lineal und einen Rechten Winkel.

Ich kann ganz gut im Spiegel sehen, wo meine Punkte hinmüssen, ich zeichne mir den blauen Punkt an den Körper an.

 

Aufs Papier zeichne ich die Senkrechte, nicht ganz in der Mitte. Man sieht schon am Bild, hinten braucht es mehr Platz, etwa 10cm (falls das Papier knapp ist). Dann die Schrittlinie im rechten Winkel.

Den blauen Punkt kann ich jetzt markieren, es ist der Schnittpunkt beider Linien, den roten Punkt erforsche ich am Körper und trage ihn dann ein und zeichne ihn an den Körper.

Die grüne Markierung nehmen wir später aus der Sitzkurve.

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Hallo Ele,

 

Du machst Da ja ein interessantes Projekt!

 

Ist Dein Püppi nur virtuell, oder hast du tatsächlich so eine Beinpuppe?

 

Eine andere Frage habe ich zum Fadenlauf. Willst Du den an der Seitenlinie ausrichten? Normalerweise läuft der mittig durch die Vorderhose, bzw. im hinteren Bein.

Wogegen die Seitennähte geformt werden.

 

LG Ursel

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Bitte kläre mich auf - möglichst besser als meine Mutter damals.

Wofür ist das gut? Was ist eine Sitzkurve und wer ist Püppi. Und funktionieren beiden Hosen die virtuelle und die reale gleich gut?

Ich kapiere hier wirklich nur ansatzweise und bedarf tatsächlich der Aufklärung auch wenn ich - soweit mir bekannt - kein virtuelles "Etwas" habe.

Gruß Liliane

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@ Muschka

Ja, das Püppi ist nur virtuell.

Das mit dem Fadenlauf ist ja keine einzige Linie, sondern eine Richtung. Ich rede hier nur von mir und meinem Verständnis vom Hosenbau. Also, stell dir einen Streifenstoff vor, dann weisst du was ich meine. Die Streifen müssen generell senkrecht laufen. Ich werde das noch genauer erklären anhand von Bildern, aber es geht langsam, weil doch ein erheblicher Aufwand dahinter ist. Aber ich weiss was du meinst und geb dir ein Bild von einer einteiligen Probehose, hier läuft der Faden(;) ) gerade am Innenbein. fadenlauf.jpg.fc17b4b0daf8029d282cba18ffdeaccc.jpg

Und er verdreht sich auch nicht beim Gehen. Aber mit den einteiligen Hosen, das hat auch Grenzen, aber das liegt auch am jeweiligen Körperbau und am Stoff. Wenn die Hose nicht perfekt sitzt und irgendwo zieht, verdreht es zuallerst die Naht, das wissen wir ja.

Bitte kläre mich auf - möglichst besser als meine Mutter damals.

ok, ich weihe dich jetzt in die letzten weibliche Geheimnisse ein :p

 

Wofür ist das gut?

Für mich ist es gut, weil Püppi eine endgültige Hose braucht. Für uns alle, die wir uns eine Hose ohne doofen Faltenwurf auf den Leib schneidern wollen. Was gleich die letzte Frage beantwortet, ja, ich will genau schauen, warum und weshalb das so mit der Hose ist, so dass jeder von uns ganz real was daraus lernen kann.

 

Was ist eine Sitzkurve?

Die Schrittkurve, die am Körper ausgemessen wird und dadurch gute Chancen auf eine gutsitzende Hose bringt. Die Idee dahinter ist: wenn eine Hose Falten wirft und schlecht sitzt, sind meistens Änderungen an der Schrittnaht fällig. Mach ich also gleich die Schrittnaht nach meinem Körper, dann fallen ein paar Ursachen für schlechten Sitz schon mal weg. Garantie geb ich keine, bei mir klappt es aber gut.

 

Wer ist Püppi?

Sie ist ein Modepüppchen, die sich nur im virtuellen Raum bewegt und die alles macht (machen sollte) was ich ihr sage, äh- eintippe. Ich kann an ihr meine Schnitte ausprobieren, die Kleidung an ihrem Körper zusammennähen und Püppi damit auch rumspazieren lassen, dann sieht man das Kleidungsstück in Bewegung.

Ich kann verschiedene Stoffe simulieren und relativ einfach Änderungen vornehmen. Und ich kann das alles nach meinem Gusto machen, manipulieren und gestalten wie ich will. (zB wenn die Hose rutscht, schalte ich die Schwerkraft aus :p )

Aber es geht jetzt nur ums Hosenverständnis, da kann die Kleine uns gut helfen aber es ist nur eine dreidimensionale Darstellung, nicht mehr (ihr 2. Vorname ist Proxy). Sie zeigt nur anschaulich was ich mir denke und kann aufzeigen ob es funktioniert oder nicht. Ich kann auch simulieren, wo die Hose zwickt, das kann ganz nützlich sein.

Warte noch ein bischen ab und du weisst ALLES.;)

 

Ele

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hallo ele

 

da hast du dir ja was vorgenommen! du scheinst nicht nur an der nähmaschine zu hause zu sein ... der aufwand ist doch enorm!

 

ich finde die idee einfach genial und werde deine ausführungen und bilder mitgeniessen!

 

schon mal ein riesiges dankeschön und sei herzlichst gegrüsst, eve

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Zweiter Schritt: die Sitzkurve

 

Bei der Ermittlung der Sitzkurve gibt es keine Gemeinsamkeiten zwischen der virtuellen und der realen Welt, aber die Probleme sind gleich.

Allerdings kann ich durchs Püppi durchsehen, das erleicht mir das Verständnis.

 

Es ist schon in mehreren Threads beschrieben worden, wie mans am besten macht, entweder mit einem flexiblen Kurvenlineal oder mit fest zusammengewickelter Alufolie (Suche: Alumethode), man könnte auch einen Gipsabdruck vom Schritt machen :p . Wie auch immer, die abgenommene Kurve soll die realen Gegebenheiten im Schrittbereich wiedergeben. Dazu weiter unten mehr.

 

Bei Püppi sehe ich, dass es dabei mehrere Wahrheiten gibt: (Sie ist anatomisch nicht unbedingt korrekt, aber im realen Leben sind die Unterschiede ja auch groß und trotzdem soll es immer passen)

1. die äußere Kurve, die die Pobacken berücksichtigt (hier in schwarz) und

2. die innere Kurve, die enganliegend zwischen den Pobacken am Körper gemessen wird (grün zeigt die Differenz zwischen beiden)

3. die für uns geeignete Kurve, die liegt irgendwo dazwischen. Nur wo? Wie und warum?

kurve1.jpg.9ddd6d2d1fd12e42bc9c1d77c958ddef.jpg

Die innere Kurve kann es nicht sein, da die Hose weder zwicken soll, noch die übergenaue Körperform abbilden soll.

Die äußere Form ist im oberen Teil gut, siehe Gertruds Thread, wird aber, wenn sie nicht weit geschnitten ist, im unteren Teil vom Po spannen, weil sie nicht das Tal zwischen den Bergen berücksichtigt. Dadurch zieht es auch am Bund die hintere Mitte nach unten.

So wird das im Extremfall aussehen:

spannt.jpg.6a70b60cad41a7e5780da2c730c04884.jpg

Gerade bei diesem Bild ist mir einiges klar geworden. Wenn es eine enge Hose werden soll, muß ich im unteren Teil, zwischen den Beinen, eher der inneren Kurve folgen.

Wir nehmen also doch erstmal die innere Kurve, aber nicht so wie ich anfangs, ganz anliegend, sondern so wie eine Hose maximal eng im Schritt sitzen darf.

 

Ele

Jetzt muss ich erstmal weg.

Ja Eve, der Aufwand ist groß und deshalb kann es sich manchmal ziehen.

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Hi Ele,

 

ich finde das Projekt einfach toll!

 

Die alten Threads zum Thema Schrittkurven ändern, haben mir schon sehr geholfen und ich habe so schon zwei ganz gut passende Hosen produziert.

 

Der Thread kommt wie gerufen, weil ich mir gerade mit der "Strumpfhosen und Klebeband- Methode" ein Modell von mir gebastelt habe und 5 Meter Nesselstoff liegen auch schon bereit...:D

 

Ich wollte mal versuchen, mir mind. einen Hosenschnitt ganz selber zu basteln.

 

Die Seitenlinie soll oben und am Schenkel in der Mitte sein und nach unten gerade laufen.

Wie zu sehen ist, macht die Seitenlinie dadurch einen Knick, genau da, wo sich auch der Körper abknickt, wenn man den Rumpf beugt.

Das ist der rote Punkt.

 

...das habe ich schon mal falsch gemacht... Ich habe die Seitenlinie gerade runtergezogen, ohne Knick. Leider habe ich mein Modell auch schon an der einen Seite an der Seitenlinie auseinander geschnitten. Aber ich habe ja zur Not noch die andere Seite...

 

Bin gespannt, wie es weitergeht.

 

LG

Christa

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Hallo Ele,

 

das finde ich toll, dass du das ganze jetzt mal theoretischer abhandelst. Ich komm ja eigentlich auch mehr aus dem theoretischen Bereich, hab vor langer, langer Zeit mal Mathematik studiert, aber so weit reichte meine räumliche Vorstellungskraft dann nicht mehr.

 

Aber ich bin schon froh, dass es praktisch funktioniert. Näh gerade eine neue Hose, bis auf den Bund ist sie fertig und sie schaut recht vielversprechend aus.

 

Ich werde deinen Thread auf jeden Fall gespannt verfolgen.

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Hallo Christa,

 

hab gerade deine Antwort gelesen. Da bin ich schon ganz gespannt, wie das mit deinem Klebebandmodell funktioniert. Berichte doch bitte weiter darüber, gerne auch in meinem WIP.

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Hallo Gertrud,

 

ich hatte irgendwo (ich glaube, es war sogar in Deinem WIP) was von Strumpfhose und Klebeband gelesen, was bei mir im Kopf gleich ein kreatives Feuerwerk ausgelöst hat...:D

 

Ich habe mich dann von meinem Mann einwickeln lassen.;) Die Seitenlinien, Schrittlinie und den Fadenlauf hat er dann ausgelotet und mit Eding auf das Modell gezeichnet. (man kann sich in dem Ding nicht bewegen...) Hinterher hat er alles noch mal nachgemessen, ob alles auch wirklich gleich verteilt ist. (Tallienumfang, Hüftumfang)

 

Dann hat er das Modell an der einen Seitenlinie mit einer Verbandsschere aufgeschnitten, damit ich da überhaupt wieder raus komme. Ich habe dann die Schrittline auch noch durchgeschnitten, so dass ich ein genaues Modell von meiner Schrittkurve habe. Jetzt habe ich also drei Modellteile.

 

Weiter bin ich noch nicht. Aber ich finde das Modell sehr vielversprechend. Es ist auch ziemlich stabil. Man kann es auf den Fußboden stellen, ohne das es zusammensackt. Wir haben allerdings auch viel Klebeband genommen. Ich überlege gerade, wie ich mein Modell am Besten auf den Stoff übertrage.

 

LG

Christa

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Hallo,

 

cooler Beitrag :)

 

1. die äußere Kurve, die die Pobacken berücksichtigt (hier in schwarz) und

2. die innere Kurve, die enganliegend zwischen den Pobacken am Körper gemessen wird (grün zeigt die Differenz zwischen beiden)

3. die für uns geeignete Kurve, die liegt irgendwo dazwischen. Nur wo? Wie und warum?

Die innere Kurve kann es nicht sein, da die Hose weder zwicken soll, noch die übergenaue Körperform abbilden soll.

Die äußere Form ist im oberen Teil gut, siehe Gertruds Thread, wird aber, wenn sie nicht weit geschnitten ist, im unteren Teil vom Po spannen, weil sie nicht das Tal zwischen den Bergen berücksichtigt. Dadurch zieht es auch am Bund die hintere Mitte nach unten.

So wird das im Extremfall aussehen:

[ATTACH]27070[/ATTACH]

Gerade bei diesem Bild ist mir einiges klar geworden. Wenn es eine enge Hose werden soll, muß ich im unteren Teil, zwischen den Beinen, eher der inneren Kurve folgen.

Wir nehmen also doch erstmal die innere Kurve, aber nicht so wie ich anfangs, ganz anliegend, sondern so wie eine Hose maximal eng im Schritt sitzen darf.

 

Wow, vielen Dank für die Bilder und den Hinweis auf den anderen Beitrag, den hatte ich bislang komplett übersehen :)

 

Jetzt wird mir auch einiges klar! Ich hatte schon mehrmals versucht, meine Schrittkurve abzunehmen, war aber immer gescheitert, weil die Kurve zwischen den Pobacken ja ganz anders aussieht als weiter außen, also da, wo die eigentliche "Manövriermasse" liegt ;) - Hatte mich immer gefragt, wie das gehen soll...

 

Womit erstellst du denn dein Püppi, wenn ich fragen darf? Mit Poser?

 

Liebe Grüße, und viel Erfolg :)

Kerstin

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@Christa:

Das ist ja toll. Kannst du ein Photo von deinem Modell reinstellen?

 

Die Seitenlinie muß nicht unbedingt einen Knick machen. Ich hab grad ins Anatomiebuch f. Künstler geschaut, da läuft eine gerade Linie vom Ohr über die Mitte der Taille und die Mitte des Oberschenkels bis zur Mitte der Fessel.

Aber, ihr müsstet sehen, wie der Typ dasteht :eek: Das ist nicht lebensnah.

 

Wenn mans ganz genau machen möchte, wäre ein nackisch Seitenphoto hilfreich. Andererseits genügt ein kritischer Blick in den Spiegel.

Eigentlich ist es egal, ob es nun genau die Mitte ist (ich rede jetzt nur von der senkrechten Beinlinie!), denn die Seitenlinie, ist auch ein optischer Teiler. Mit einem dicken Pö würde ich sie weiter nach hinten und mit einem dicken Bauch weiter nach vorne legen. Man könnte sich auch an einer vorhandenen Hose orientieren.

Wichtig ist nur, dass dann entsprechend gemessen wird. Zum Messen komm ich später.

Oberwichtig ist, sich klarzumachen, dass der Stoff senkrecht fallen wird, und deshalb diese Linie, die bisher erst eine Hilfslinie ist, senkrecht sein muss - nach meinem Verständnis.

 

Ele

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@Gertrud

Dein Thread (u.a.) hat mich angeregt zu dieser genaueren Untersuchung.

Und die von 3kids erwähnte Luft unterm Po, die ihr die Hose fast ausgezogen hat - jetzt weiss ich warum und das letzte Bild zeigt es, find ich, sehr schön: eine enge Hose braucht am Po mehr Stoff. Das war mir auch nicht so klar vorher.

 

Jetzt wird mir auch einiges klar! Ich hatte schon mehrmals versucht, meine Schrittkurve abzunehmen, war aber immer gescheitert, weil die Kurve zwischen den Pobacken ja ganz anders aussieht als weiter außen, also da, wo die eigentliche "Manövriermasse" liegt ;) - Hatte mich immer gefragt, wie das gehen soll...

Genau, wegen der Aha-Erkenntnisse mach ich das.:)

 

Ele

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Hallo,

 

...oh ich merke schon, ich bin wieder voll im Hosenfieber... (eigentlich wollte ich ja an meinem Kleid weiter nähen)

 

Ein Foto von meinem Modell kann ich leider momentan nicht machen, weil unsere Digitalkamera noch immer kaputt ist.:rolleyes:

Vielleicht kann ich da mit unseren Handys was zaubern aber das muss ich erst mal probieren. (mit dem Handy von meinem Mann Fotos machen und die dann an mein Handy schicken, weil meins zwar keine Fotos machen kann, sich aber an den Computer anschließen lässt...)

 

Das mit der Seitenlinie ist vielleicht auch eher für Leute mit einem Hohlkreuz wichtig, habe ich mir heute Nachmittag so überlegt... Ich kann ja erst mal probieren, ob es auch mit gerader Linie geht und wie das wird. Ich weiß gar nicht so genau wie ich normalerweise so rumstehe... (*g*)

 

Das man mehr Stoff für eine enge Hose braucht, war für mich erst mal nicht einfach nachzuvollziehen aber eigentlich ist das auch logisch.

Man muss ja so zusagen die ganze Rundung vom Po verkleiden und braucht dann noch ein bisschen Zugabe in der Schritthöhe um sich noch bewegen zu können. Bei weiten Hosen wird das wohl ausgeglichen, weil die Beine weit sind und der Stoff sich so "hochziehen" kann. Habe ich das richtig verstanden?

 

LG

Christa

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Wenn ich das mal metzgermäßig das unterstreichen darf:

slice.jpg.60de56f63ffc12948632e3eef384e8ed.jpg

Bei dem oberen Schnitt ist die Differenz gut 2cm, beim unteren schon fast 5cm, das ist nicht wenig. Nochmal 2cm tiefer sind es etwa 6cm.

Würde ich jetzt von der Seitennaht her ausgleichen, würde sich das von Stoffmenge her ausgehen, aber der Stoff zieht sich womöglich bis zum Knie in Falten --> TODO-Liste.

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Das sind ja faszinierende Bilder, Ele, und eine Wahnsinnsidee mit deiner Püppi. Danke schon jetzt für den Thread und deine Mühe!

 

Die Geschichte mit den Pobacken ist der Hammer, aber, frau erkennt mühelos meine Ahnungslosigkeit, kann das nicht durch Ausmessen (mit Maßband, waagerecht gehalten, falls möglich) ausgelotet werden?

 

Und dann noch so eine Frage, die meine Unerfahrenheit zeigt: du schreibst sehr einleuchtend:

 

Zitat von Ele

Die Seitenlinie soll oben und am Schenkel in der Mitte sein und nach unten gerade laufen.

Wie zu sehen ist, macht die Seitenlinie dadurch einen Knick, genau da, wo sich auch der Körper abknickt, wenn man den Rumpf beugt.

Das ist der rote Punkt.

 

So etwas habe ich noch nie an einem Kaufschnitt wahrgenommen! Liegt das an mir, dass ich nicht richtig hingesehen habe oder ist das wirklich so?

 

Gruß

 

Raaga

 

 

Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.

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Die Geschichte mit den Pobacken ist der Hammer, aber, frau erkennt mühelos meine Ahnungslosigkeit, kann das nicht durch Ausmessen (mit Maßband, waagerecht gehalten, falls möglich) ausgelotet werden?

Wenn du weisst wo und was und warum du was genau da und dort mißt, ist es einfach. :p Das ist der Sinn der Sache, das gilt es herauszufinden.

 

So etwas habe ich noch nie an einem Kaufschnitt wahrgenommen! Liegt das an mir, dass ich nicht richtig hingesehen habe oder ist das wirklich so?

Für meine Logik ist es klar, dass es so sein muß, da geh ich von meinem Körper aus. An der fertigen Hose wirst du es nur schwer erkennen können, denk ich. Ich lasse mich aber auch vom Gegenteil überzeugen, dann streiche ich das Wort Knick aus meinem Wortschatz. ;)

 

Ele

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Eine enge Hose muss mehr Länge haben:

Hosenfigur.JPG.df58f38b0f4a40de341bcb167779e029.JPG

Da kann man das genau sehen - die Grüne Linie, die dem Körper folgt muss länger sein als die, die blaue, die ab einem Punkt gerade nach unten zeigt.

Rita

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Ich kann nur sagen: TOLL !!

 

So ganz langsam beginne ich zu verstehen.....:idee:

 

 

Kirsten

 

die bei Ihrem JackenSchnitt mit Reverskragen endlich auch das Rätsel "Was nähe ich wie zusammen" gelöst zu haben scheint.:freu:

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Ich hab es nun entschieden, wie die innere Kurve sein soll. Sie zwängt sich jetzt nicht zwischen die Backen liegt aber eng auf. Trotzdem hab ich 1-2cm Luft , damit nix zwickt.

Der Unterschied zur Aussenkurve ist schon sehr deutlich.

iokurve.jpg.2fdfb6eda77bca8f1eac529f8f3466f0.jpg

Die Außenkurve werfe ich natürlich nicht weg, für Gertrudstyle-Hosen ist die noch wichtig.

 

Ele

ikurve.jpg.cbdbc8b1cd35da456f13f6e32f44d4f8.jpg

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Eine enge Hose muss mehr Länge haben:

[attach]27088[/attach]

Da kann man das genau sehen - die Grüne Linie, die dem Körper folgt muss länger sein als die, die blaue, die ab einem Punkt gerade nach unten zeigt.

Rita

Ich sehe was du meinst - aber dann doch nicht.

Die Sitzkurve, die ja dann Schrittnaht wird, ist bei der engen Hose eindeutig und logischerweise kürzer, denn sie nimmt die Abkürzung durchs Tal während die weite Hose über die Pobacken-Berge muß. Die Sitzhöhe und die Gesamtlänge bleiben gleich. Wo sollte man Länge zugeben?

Da, wo deine blaue Linie gerade fällt, ist gar keine Naht. Es ist nur der gerade fallende Stoff , denn die Schrittnaht biegt der Poform folgend nach innen zum Schrittpunkt ab.

 

Ele

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Hallo Ele,

 

was ich jetzt aber nicht (mehr) verstehe ist, wo der Stoff/Platz herkommt um sich zum Beispiel hinzusetzen.

 

Dafür braucht man doch auch irgendwie noch Platz (außer man nimmt Stretch).

So sieht es für mich so aus als würde sich der Stoff beim Hinsetzen/Bücken entweder am Bund hinten nach unten ziehen oder die Schrittnaht zieht sich in den Po...

Ich habe letztens von golden Pattern eine Jeans genäht, die auch ganz eng werden sollte. Die hat oben rum zwar gepasst aber wenn ich mich hingesetzt habe, hatte ich oberhalb der Oberschenkel so zwei hässliche Falten. Das waren richtige Spannungsfalten. (also nach innen gefaltet... ich weiß nicht wie ich es besser beschreiben soll)

Die Hose habe ich inzwischen weg geschmissen, weil die nicht mehr zu retten war. Da hätte ich wahrscheinlich an den Oberschenkeln mehr Stoff gebraucht aber meine Nahtzugaben haben zum Ändern nicht gereicht.

Was ich damit sagen will ist, dass man sich die Bewegungsfreiheit ja vielleicht über etwas mehr Stoff an den Oberschenkeln schaffen kann, aber dann ist es ja irgendwie keine enge Hose mehr.

Kannst Du mit Deinem Modell testen, wie viel mehr an Stoff zum Hinsetzen usw. (Bequemlichkeitszugabe) nötig wären?

 

LG

Christa

 

PS: Mein Mann leiht sich jetzt eine Digitalknipse und dann mache ich auch Fotos von meinem Modell. Ich weiß nur nicht, ob wir die Kamera schon heute Abend oder erst am WE bekommen.

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Also wirklich toll, Ele. Wrklich schön dein Schnitt durch den Körper.

Heidi

 

Jetzt suche ich in den Krümeln:

Bei einer Konstruktion wird von der "Außenkurve" ausgegangen, rein meßtrechnisch. Wenn Du über den roten Punkt eine Gerade ziehst und von vorne nach hinten mißt, hast Du den Spaltdurchmesser. Wenn Du jetzt eine enge Hosen haben willst, wird dieser (das meiste an der Hinterhose) Wert prozentual verkleinert, d. h. Du näherst Dich der von Dir gezogenen "inneren" Spaltkurve. Jetzt mußt Du aber trotzdem Länge haben, da sich Püppi auch bewegt, z.B. nach vorne beugt und die Hose soll ja mit. Der Punkt direkt auf der Pobacke In Höhe des roten Punktes muß den Weg mit gehen, wie bei der normal weiten Hose und da kann die Hinterhose nicht nach oben rutschen, da sie im Tal "eingeklemmt" ist. Darum muß die Hinterhosekreuznaht schräger geschnitten werden. Je enger die Hose je schräger.

Dann ist da noch die Sache mit dem Zwischenraum zwischen den Beinen, der eine Ausdehnung in x hat. Darum wäre die Streifenhose von Püppi weit, wenn der Streifen so fällt. Die Hose fällt vom Mittelpunkt glatt runter - also weg vom Schenkel - weite Hose! Aber der Schenkelschluß soll ja sein.

Bin gespannt wie es weiter geht.

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