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Kann man Industrie-Maschinennadeln anpassen?


Pagliazzo

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Ich hoffe, ich bin hier mit dieser Frage richtig gelandet.

 

Ich habe eine normale Pfaff Haushaltsnähmaschine, die auch normale

Flachkolbennadeln verwendet. Ich nähe mit ihr gelegentlich Leder,

und manchmal muß ich auch besonders dickes Garn nähen.

Das dickste, was ich an Ledernadeln gefunden habe ist Nadelstärke 120.

 

Jetzt habe ich gesehen, daß es im Bereich der "Industrie-Nähmaschinennadeln"

bei Nadelstärke 120 erst richtig losgeht. Ich sehe da Stärke 140, Stärke 160, usw.

Das sind dann schön dicke Nadeln mit breiter Spitze und großem Öhr, und

ich bekomme immer ganz leuchtende Augen.

Frage: besteht der Unterschied zwischen Haushalts. und Industrienadeln

nur im Flachkolben / Rundkolben?

Oder ist auch die Länge unterschiedlich?

 

Könnte man theoretisch eine Industrienadel mit Rundkolben oben so

abschleifen, daß der Kolben flach wird und in die Aufnahme der

Haushalts-Pfaff paßt? Oder ist der Kolbendurchmesser komplett anders,

so daß auch planschleifen nichts bringt?

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Hallo,

 

na, lange nichts von Dir gelesen...

 

Dein Lieblingsthema aber hat sich nicht verändert - höchstens der Ansatz zur Problemlösung;) .

 

Ich bin nun kein Experte für Industriemaschinennadeln, aber ich habe in Erinenrung, dass sie länger sind.

 

Das sollte doch rauszukriegen sein, auch der Kolbendurchmesser.

 

Alelrdings: ob das Deiner Maschine guttut, das Experimentieren udn seine Folgen?

 

Ich bin da ja ein Angsthase...

 

Viele Grüße,

 

Ulrike:)

...die nachher mal auf Infojagd geht.

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Hallo

Ich habe gerade meine Industriestickmaschinennadel mit Rundkolben verglichen mit Haushaltstickmaschinennadel.

Die gleiche Stärke ist die Industrie um ca 1mm kürzer das Öhr ist aber auf gleicher Höhe.

Der Durchmesser des Flachkolben ist bei der Industrie um einiges geringer.

 

liebe Grüsse

Silvia

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Also in der "Industrie" gibt es leider für jede Maschine, bzw. Maschinentyp andere Nadeln, da ist nichts austauschbar (oder nur in sehr wenigen Fällen).

 

Sie haben alle verschiede Kolbendicke, Längen. Gesamtlängen, Öhr, Spitze, usw.

 

Es wäre schön, wenn es nur DIE INDUSTRIENADEL gäbe.

 

 

LG Ursel

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Hallo,

 

der Kolben ist bei beiden Nadeln egal ob Rund- oder Flachkolben, 2mm. Theoretisch ist ja fast alles möglich. Ich experimentiere zwar auch viel, aber auf diese Idee bin ich noch nicht gekommen.

Du müßtest ja schon auf hundertstel Millimeter Planschleifen, da sonst die Nadel schräg nach unten ginge. Ein weiteres Problem wäre der Abstand der Nadel zum Greifer, des weiteren müßtest Du auch die Stichplatte bearbeiten.

 

Selbst wenn Du das alles hinbekommen würdest und die Maschine danach auch noch nähen würde käme ein weiters Problem auf Dich zu. Was machst Du wenn Dir so eine Starke Nadel bricht? Das ist vergleichbar mit einem Nagel, glaube dann wird vom Greifer Deiner Maschine nicht mehr viel übrig sein. Ob der Motor oder bessser gesagt das Innenleben Deiner Maschine diesem Streß gewachsen wären wage ich mal zu bezweifeln.

 

Gruß Lothar

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Hallo Lothar

Ich habe die Nadeln mit einer geeichten Schieblehre messen lassen.

Die Rundkopfnadel hat ein Durchmesser von 1.60 mm und die Flachkopfnadel hat ein Durchmesser von 2.02mm.

 

liebe Grüsse

Silvia

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Hallo Sivia,

 

da hast Du schon recht. Es gibt verschiedene Schaftstärken. Die Nadel mit dem System B27 hat den gleiche Schaftdurchmesser wie die 130/705.

Habe mich da falsch ausgedrückt. Sorry

 

Gruß Lothar

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Hallo,

 

 

 

Ich bin nun kein Experte für Industriemaschinennadeln, aber ich habe in Erinenrung, dass sie länger sind.

 

 

Oder auch kürzer! Bei Industrienadeln sind die verschiedensten Möglichkeiten drin!;) ;)

 

Auch die Entfernung vom Kolben zum Öhr ist bei den unterschiedlichen Nadeltypen auch mal geringer und mal länger.

Diese Entfernung hat dann aber Einfluss auf die Stichbildung, da geht dann teilweise nix.

 

Grüße Monika

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Hallo,

 

noch ein kleiner Beitrag dazu:

 

1. Wie schon geschrieben wurde, gibt es "Die Industrienadel" nicht. Wer viel Zeit hat, kann mal zB im Katalog der Firma Schmetz stöbern (http://www.schmetz.com). Die Typenvielfalt ist ......... erschreckend.

 

2. Spieltrieb! Ich habe ein 120er Industrienadel (System 134-35) in eine Bernina Minimatic gezwängt. Die ging erstaunlicherweise sogar hinein. Das war's dann aber auch schon - ein Stich kam nicht zustande. Das kommt nicht überraschend - die an der Stichbildung beteiligten Elemente (Nadel, Stichplatte, Greifer ....) müssen zueinander passen, sonst geht's nicht. Eine dicke Industrienadel in einer Haushaltsmaschine ist ähnlich sinnvoll wie Motorradreifen auf einem Fahrrad.

 

3. Nach meiner Erfahrung sind beim Vernähen dicker Materialien nicht unbedingt die Nadel- und Garnstärke das kritische Element. Besonders der Transport dicken Nähgutes überfordert die Transporteinrichtungen von Haushaltsmaschinen gerne - unabhängig von der Nadel! Schnell kommen beim Verarbeiten viele Lagen Material zusammen - denkt etwa an die Stelle, wo bei Jeans die oft als Kappnaht ausgeführte Schrittnaht am Hosensaum umgebogen wird. Wenn so etwas dann bei dickerem Leder vorkommt, wird sich diese Stelle vor dem Füßchen der Haushaltsmaschine gemütlich hinlegen und nicht weiterwollen. Schieben, ziehen, drücken, Füßchen anheben - das Nahtbild ist nach der Aktion meist nicht zufriedenstellend.

 

Abhilfe schaffen die Industrie-/Gewerbemaschinen mit Dreifachtransport - dabei arbeiten die Untertransportierung (nur die haben die meisten Haushaltsmaschinen), ein Nadeltransport und ein geteilter Nähfuß zusammen: die Nadel bleibt während dem Transport unten im Material - sie bewegt sich gemeinsam mit dem unteren Transporteur und dem beweglichen Teil des Nähfußes nach hinten. Wenn die Transportbewegung abgeschlossen ist, geht der starre Teil des Nähfußes nach unten und hält das Nähgut fest und Nadel, beweglicher Nähfuß und Untertransporteur bewegen sich wieder in die Ausgangslage (vereinfacht). Dieser Transport kennt keine Verschiebung der Nähgutlagen (weil während dem Transport die Nadel im Material bleibt) und er "klettert" unbeeindruckt über dicke Stellen - auch bei glattem bzw. "klebrigem" (zB Planen) Material.

 

ZB Pfaff Gewerbemaschinen der Klasse 1245 (oder die ältere Klasse 145) haben das. Es gibt auch günstigere Varianten (von Consew etc - einfach im Netz nach "heavy duty sewing machine walking foot" suchen). Natürlich ist so eine Maschine eine große Investion (auch vom Platz her), aber dann ist endlich Schluß mit den Kompromissen!

 

Pfaff Gewerbemaschinen der Klasse 230 (auch 260, 360 ... und natürlich die 130, von der die anderen alle abstammen) haben auch nur einen Untertransport. Die Maschinen sind sehr gut - sie wurden von Pfaff aber für die Damenschneiderei konstruiert und nicht für die lederverarbeitenden Sattler oder Raumausstatter! Einer solchen Maschine mehrere Lagen dickeren Leders zuzumuten wird Enttäuschungen bringen (dort wo sich Nähte kreuzen!) - auch wenn manche Verkäufer nicht müde werden, anderes zu behaupten.

 

Beste Grüße vom Pauli.

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Wow was für ein Einstand :)

 

Ganz lieben Dank für die ausführliche Erklärung. Mir war das so bisher nicht bewusst.

 

Durfte zwar schon mal auf einer Industriemaschine von Pfaff nähen, allerdings "nur" normale Stoffe und war auch schwer beeindruckt. Dass es aber solche Unterschiede gibt hätte ich ehrlich nicht vermutet.

 

Uups fast vergessen :o

 

Herzlich willkommen und viel Spaß bei und mit uns :)

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Ich habe eine normale Pfaff Haushaltsnähmaschine, die auch normale

Flachkolbennadeln verwendet. Ich nähe mit ihr gelegentlich Leder,

und manchmal muß ich auch besonders dickes Garn nähen.

Das dickste, was ich an Ledernadeln gefunden habe ist Nadelstärke 120.

 

Die Antwort ist ganz einfach: Geht nicht - Vergiss es!

Selbst die Seile, die Du in eine 120er Nadel stopfen kannst sind für deine Maschine zu dick und eine noch dickere Nadel bringt keinerlei Vorteile.

Wenn Du eine andere Nadel einbauen willst, dann änderst Du nicht die Nadel, sondern den Nadelhalter. Die Maschine muß dann noch neu eingestellt werden. Machbar ist das durchaus, aber außer, daß der Mechanikus nachher mit einer goldenen Nase durch die Stadt marschiert hat keiner einen Vorteil davon.

Ein großer dicker Gewerbetrümmer für Leder ist da sicher wie oben schon gesagt die bessere Lösung.

Allerdings verwendest Du in der bekleidenden Industrie nicht die oben erwähnten Schwergewichte mit alternierendem Dreifachtransport, sondern Maschinen mit einem materialschonenenden Rollentransport.

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