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Frage im Bereich Schnittkonstruktion: Modellentwicklung bei Körperasymmetrie


Crusadora

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Guten Morgen und einen guten Start ins Wochenende!

 

Kurz die Vorgeschichte: Ich habe vor zwei Wochen einen Schnitkurs bei Manuela Alker (ELYA) besucht und bin seitdem von Schnittkonstruktion so begeistert, dass ich mir in Zukunft keine Schnittmuster mehr kaufen möchte.

 

In dem Kurs haben wir einen Oberkörpergrundschnitt gemacht und mein Oberkörper ist auch recht symmetrisch, aber meine Unterkörper, genauer meine Hüfte nicht. Jetzt mühe ich mich gerade mit Hofenbitzer Bd.1+2 ab, um alleine die Grundschnitte für Rock und Hose zu konstruieren und anzupassen. Der Rock ist nahezu perfekt, aber ich musste Änderungen für nach hinte gekipptes Becken und für asymmetrische Hüfte machen.

 

Jetzt zu meiner Frage:

Ist es sinnvoll erst die Modellentwicklung zu machen und dann erst die Asymmetrie hineinzubringen oder gehe ich dann zukünftig immer von meinem angepassten Grundschnitt aus?

 

Wie macht ihr das?

 

Lieben Gruß! Andrea

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Hallo Andrea,

 

ich bin auch "schief" und habe mich über die Jahre durch einige Konstruktionssysteme gewühlt.

Mein Gedanke war auch: Grundschnitte herstellen und dann davon jeweils die Modellschnitte ableiten. In der Praxis hat mir das dann aber so viel Extragrübelei verursacht, dass ich die Grundschnitte nur als Orientierung nehme. Die Asymmetrie bringe ich erst abschließend in das Modell. Ich weiß, wie viel: Balance vorn/ hinten, Schultertief- und Hüfthochstand rechts.

Ich habe nur den Eindruck, je weiter ein Modell ausfallen soll, um so weniger wichtig ist dieser Ausgleich. (Bsp. Schultertiefstand 1,5cm muss beim engen Modell eingehalten werden, ein weiteres "verträgt" auch 1cm)

 

LG, Deo

 

(gerade ein Zweiteilerkleid drapiert gemacht habend, völlig ohne Schnitt und mit kaum Korrekturen :D:D:D)

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Danke Deo!

 

Das macht mir Mut!

 

Zudem habe ich jetzt auch schon gemerkt, dass ich wenigstens nicht ganz so schief bin, wie ich dachte.

Ich hatte den Rock erst für 2 cm Beckenschiefstand (rechts erhöht) geändert und dann gemerkt, dass ich noch 8mm wegnehmen kann. Somit wird diese Änderung schon deutlich einfacher, da ich dann auch nur die rechte Seite aufspreizen muss.

 

Noch eine Frage: Wie machst du das, wenn du die Grundschnitte als Orientierung verwendest?

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Hallo,

 

ich hatte mir vor Jahren einen Unterteil-Grundschnitt nach Galiya gemacht, und benutze den immer als Ausgangsbasis für das Modell. Sprich, ich kopiere mir für jedes Modell den Grundschnitt nochmal neu auf Folie ab, und bastel mir dann dort die Stilelemente dran.

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Danke Capricorna,

dann liege ich vielleich mit meinem Vorhaben gar nicht so falsch. ;) Wenn du das nach Jahren auch noch so machst, muss es sich ja bewährt haben.

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Ein nach hinten gekipptes Becken würde ich vor der Entwicklung berücksichtigen eine schiefe Hüfte erst nachher.

Ich habe einen Unterschied von 8 cm in der Balance vorne und hinten, ein nach vorne gekipptes Becken, rechte Seite hängt 1.5 cm. Dier ersten 2 Eigenschaften werden im Grundschnitt berücksichtigt, die letzere wird in den Modellschnitt geschrieben. Bei Mänteln z.B. - wie Doro schon schrieb - sind die 1.5 cm fast unerheblich.

lg

heidi

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Du hast dann halt immer zwei komplette Schnittteile für Vorder- und Rückenteil, also ein ganzes VT und ein ganzes RT. Bedeutet dann auch immer einlagigen Zuschnitt. Wenn dich das nicht stört würde ich die Abweichung direkt in den Grundschnitt einarbeiten. Kommt natürlich auch auf die Abweichungen an. eine einseitig höhere Schulter kann auch leicht von Hand nachträglich eingezeichnet werden. Kleine Hüftdifferenzen ebenso.

 

LG

Adam

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Danke Heidi und Adam!

 

Einlagig zuschneiden macht mir nichts aus, zumindest nicht annähernd so viel, wie wenn die Hose oder der Rock später an mir schief hängt.

Und obwohl der Betrag bei mir gering ist, sieht man die Auswirkungen schon recht deutlich, gerade bei einem Rock, aber auch bei einer Hose.

 

Heidi, die Reihenfolge klingt, wenn ich jetzt gerade darüber nachdenke, wirklich sehr schlüssig, zumal so erst im letzten Schritt, die Teile gedoppelt werden.

Ich glaube, ich habe es so langsam verstanden.

Und die Änderung, die ich für meine schiefe Hüfte mache - Einschnitt ab Seitennaht Hüftlinie schräg bis zur Mitte der Taillenaht, dann aufdrehen und Seitennähte anpassen - kann ich ja bei jedem aus dem Grundschnitt entwickelten Modell noch machen.

 

Hui, ich freue mich schon! Denn das Rockprobemodell passt jetzt und daher kann die erste Modellentwicklung folgen! Und natürlich der erste richtige Rock nach eingenem Schnitt! :D

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Hallo Andrea, du fragtest, wie ich die Grundschnitte zur Orientierung verwende: ich "arbeite" mit Folienschnitten und "lege sie rein"/ drunter. D.h. meine Grundschnitte sind aus farbiger Folie und heben sich fein von den transparenten Folien ab. Wenn ich vergleiche, lege ich einen Grundschnitt drunter und den Modellschnitt drüber und denkele so vor mich hin.

Ich vergleiche auch gern fertige Kleidung/ deren Maße.

 

Ich hatte zunächst aus Grundschnitten - Schablonen per Konstruktion ableiten wollen, bin damit aber nicht so gut klargekommen (Aldrich oder sowas).

 

Bei mir geht es nicht nur um schief und Balance, sondern auch noch um Proportionen. Hohe Taille + lange Beine, kurzer Oberkörper, ziemlich Oberweite, Bauch, dünne Extremitäten, das will versorgt werden. Zudem schwankt mein Gewicht im Rahmen von 8 kg.

 

Ich wollte mit einem Programm arbeiten: Garment Designer und dann die vier Hälften jeweils "automatisch anpassen", hatte aber auch dazu nicht genügend Entwicklungszeit. Nun behelfe ich mich so wie beschrieben.

 

Konstruktion einmal einigermaßen verinnerlicht zu haben, hilft enorm beim Schnittverständnis auch von Fertigschnitten.

Genug von mir...

 

LG, Deo/ Dagmar

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Danke Dagmar!

 

Ich finde das Vergleichen von Grundschnitt mit Fertigschnitt nicht so ganz einfach. Ich habe das jetzt schon versucht, aber es hilft mir nicht richtig... oder ich habe es noch nicht raus.

Die hohe Taille habe ich auch und dazu auch Balanceprobleme, vermutlich duch Oberweite verursacht und dann kommt noch Hüfte/Po dazu, und noch ein wenig mehr :rolleyes: Dadurch finde ich das Anpassen von Fertigschnitten viel aufwändiger als das Ändern am Grundschnitt.

Modellentwicklung muss ich noch üben, aber ich hoffe, dass es mit ein wenig Übung reicht um mir ein paar gut sitzende Schnitte zu basteln.

 

Jedenfalls passte der konstruierte Oberteilgrundschnitt ohne Änderungen schon viel viel besser, als jede Konfektionsbluse oder bis dahin selbst genähte Bluse.

 

Bei mir ist gerade in der Modellentwicklung ein neues Asymmetrie-Problem aufgetaucht:

Ich will große aufgesetzte Taschen auf einen geraden Rock setzen,

wie hier beim Modell 120-11/2009 Burda Moden.

 

Entweder ich mache die Taschen gleich groß, dann sind sie aber unterschiedlich weit von der Mitte entfernt

oder

ich mache die Taschen unterschiedlich groß - in gleichem Abstand zur vorderen Mitte - und hoffe, dass man den Unterschied nicht wahrnimmt, da mich keiner von links und rechts gleichzeitig sieht. :confused:

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Ich würde die Mitte als Anhaltspunkt nehmen. Ich kann mir nicht vorstellen das die Tasche so unterschiedlich breit sein würden das das ernsthaft ins Gewicht fallen würde.

 

LG

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Kennst du die "offiziellen" Änderungen nach Müller u.S. für asymm. Becken?

ich würde hier "durch" den Schnitt hindurchsehen: sehen, dass ich die wichtigsten optischen Linien waagerecht oder senkrecht hinbekomme.

Die Linien, die das Design bestimmen, meine ich.

 

Bsp. Ob da meine recht Seite 5mm mehr Breite benötigt und die linke außerdem 5mm weniger... mein Becken ist halt seitlich gekippt, auf dem kürzeren Bein. Die "Pobacken" sind aber gleich breit, stehen auf ihren Hüftgelenken aber unterschiedlich hoch und so schieben sie das Becken unterschiedlich raus.

 

Das versuche ich, im Design etwas zu überspielen...

 

LG Deo

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Danke Adam!

 

Dazu habe ich auch tendiert. Es ist nur etwas befremdlich Taschen unterschiedlich groß zuzuschneiden.

 

Ich hatte auch vergessen zu erwähnen, wie groß der Unterschied ist: Es ist genau 1 cm.

 

Ich habe, um einen Anhaltpunkt zu haben, das Schnittmuster der Tasche abkopiert und aufgelegt: In meiner Größe würde sich die Strecke von Seitennaht bis Seitennaht in etwa dritteln, also Tasche-Rockmitte-Tasche.

Bearbeitet von Crusadora
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Die offizielle Änderung nach Müller und Sohn kenne ich nicht. Nur die nach Hofenbitzer, er unterscheidet zwischen leicht asymmetrisch und stark asymmetrisch. Bei mir ist aber glücklicherweise nur leicht asymmetrisch.

 

Den Rest verstehe ich im Prinzip, nur bei der Umsetzung hapert es noch. :(

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Dann gehe ich mal nächste Woche in die Bibliothek, dort haben sie verschiedene Fachbücher nach Müller und Sohn.

Mal sehen, ob ich danach schlauer oder völlig überfordert bin. :D

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Ich denke, den Müller brauchst du dazu nicht wirklich, Hofenbitzer macht das sehr gut ;-)

 

Ich helfe mir mit Probemodellen, Taschen aus Bomull oder Papier, dann fotografieren, mit Spiegel gucken, Bilder spiegelbildlich anschauen zum "verfremden".

LG, Deo

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Ja, das habe ich jetzt auch festgestellt. Aber trotzdem kann ich mich auch in Müller und Sohn festlesen. :)

Und mit den Weitenzugaben scheint das da auch ein wenig anders zu sein. In dem Bibliotheksstandort, wo ich war gab es überwiegend ältere Auflagen, somit kann ich nicht sagen, ob sich in den letzten Jahren etwas geändert hat.

 

Aber grundsätzlich sind die Methoden sehr ähnlich, wobei Hofenbitzer sehr schön übersichtlich ist.

 

Ich bin nur beim vielen Lesen noch nicht zum Nähen gekommen. :o

 

Ich habe mir auch überlegt, die Taschen aufzumalen. Aber leider bin ich auch in der Zwickmühle, dass der Stoff eine Strichrichtung hat und ich vermutlich nicht genug Stoff. Zumindest nicht für die Details, wie ich sie gern hätte. :(

Also muss ich abwägen.

 

LG! Andrea

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