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Stricken nach alten Vorlagen an einem Beispiel aus "Musterstrickerei für Kinder"


nowak

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Im Zuge einer Büchersendung mit Rezensionsexemplaren fiel mir auch ein aktueller Reprint von einem Büchlein von 1948 zu.

 

Da gefiel mir ein Motiv so gut, daß ich das gleich für meinen Neffen umsetzen wollte:

 

mode_kinder001-020 8.jpg

 

Eisenbahnen sind immer gut.

 

Allerdings sind die Anleitungen für unsere heutigen Gewohnheiten komplett ungewohnt: Es wird weder ein Garn noch eine Nadelstärke empfohlen, niemand verrät, wie viele Maschen anzuschlagen und wann und wo abzuketten sind. Von Instruktionen zum Zusammennähen will ich mal gar nicht reden.

 

Das klingt erst mal abschreckend, ist es aber nicht, denn man hat im Gegenteil den Vorteil, sehr flexibel jedes Motiv in jeder Größe arbeiten zu können.

Wenn man weiß wie's geht.

Was ich in nächster Zeit gerne zeigen möchte. Ich habe beim Stricken schon ein paar Bilder gemacht und mache auch noch weitere. Lange wird es nicht dauern, denn bei mir wird aus dem Pullover für 5jährige ein Pullunder für einen 2-3jährigen.

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Da werde ich gespannt zuschauen.

 

Ich habe hier ein ganz altes Schachenmeyer-Buch mit Schwarzweiß-Fotos.

Die Modelle sind recht genau erklärt.

 

Mal sehen, vielleicht kann ich daraus was zeigen...;)

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So, das Teil ist inzwischen fast fertig, jetzt komme ich mal dazu, zumindest ein bißchen was zu zeigen...

 

Es beginnt alles mit dem Schnitt. Der "Inspirationspulli" ist in einer Größe für 5jährige. Mein Neffe ist aber noch viel kleiner, gut zwei Jahre. Dann ist Weihnachten ja bald (bzw. war das auch schon, als ich letzte Woche angefangen habe), also wurde aus dem Pullover ein Pullunder. (Ich weiß, daß meine Schwägerin meinem Neffen Pullunder anzieht. :) )

 

Pullunder heißen in diesem Heftchen "Vestover" und siehe da, es gab einen Schnitt für einen Vestover für Dreijährige.

 

Schnittzeichnungvestoververlaggenehmigt.jpg

 

So sieht der dann aus. (Der Verlag für die Frau hat mir freundlicherweise erlaubt, dieses Bild hier zu zeigen. :) )

 

Die Zeichnung ist ganz klein, jedes Kästchen entspricht eigentlich einem Kästchen mit der Seitenlänge 2cm.

 

Aus dieser kleinen Zeichnung muß man sich den Schnitt dann in der Originalgröße herausvergrößern.

 

bahpu1201.jpg

 

Normalerweise malt man sich dazu ein 2cmx2cm Raster auf einen großen Bogen Papier (gerne Packpapier, weil groß) und überträgt dann Kästchen für Kästchen. Ich hatte einen großen Schreibtischunterlagenblock, der schon 5mm Kästchen hatte und habe mir dann das aufzeichnen des 2x2 Rasters gespart, vier kleine Kästchen geben ein großes, das bekomme ich noch hin.

 

Da der Schnitt recht eckig ist, habe ich für die Breite und die Höhe bis zum Armausschnitt einfach die Kästchen in der Schemazeichnung ausgezählt und das Rechteck danach gezeichnet.

 

Ad den Armausschnitten und am Halsausschnitt orientiert man sich dann an der Schemazeichnung. Gucken, wo kreuzt die Linie das Kästchen und so übertragen. (Wir sprechen von einem Kinderpullunder in Strick, das muß nicht auf den Millimeter stimmen.)

 

Und dann habe ich nicht nur einen halben Schnitt wie im Schema gemalt, sondern einen ganzen.

 

Ich habe nur das Vorderteil und das Rückenteil verwendet, die Blenden will ich anstricken, die brauchen deswegen keine Schnittteile.

 

Da meine Vorlage recht alt ist und die Pullis auf den Zeichnungen auch eher kurz aussehen, habe ich die Maße mal noch mit einer etwas neueren Strickzeitschrift verglichen. (Die war auch schon aus den 1990ern, aber doch deutlich neuer...) Die Breite stimmt ganz gut mit Gr. 92 überein, aber mein Schnitt ist doch etwas kurz. Ich habe dann unten 1,5cm angefügt und erst danach ausgeschnitten.

 

bahpu1202.jpg

 

Nächster wichtiger Punkt ist die Maschenprobe. Die strickt man bei dieser Methode immer in dem Muster, in dem man später auch stricken will. Der Originalpulli ist in einem Zopfmuster gestrickt. Weil aber Weihnachten schon arg nahe war, habe ich mich für glatt rechts entschieden. (Perlmuster hätte sicher auch nett ausgesehen...)

 

Die Maschenprobe wird dann in der Breite ausgezählt, ich komme auf etwas mehr als 14 Maschen auf 10cm.

 

Welches Garn man benutzt ist bei der Methode auch beliebig. Man muß halt überlegen, daß die Muster größer werden, je dicker das Garn und die Nadeln sind (weil die Maschen größer werden). Je kleiner das Kind, desto dünner das Garn, sonst paßt das Motiv hinterher nicht auf den Pulli. :o

Eigentlich hatte mir die üblichen Sockenwollstärke sogar besser gefallen. Aber zum einen bekam ich da keine gute Auswahl an Uni-farben auf die schnelle her, zum anderen ist es nicht so weich wie mein 100% Merino Garn von Katja. Und... es sollte ja schnell fertig werden, von wegen Weihnachten... eilige Terminsache und so. :D Also etwas dickeres Garn.

 

bahpu1203.jpg

 

Gleichzeitig benutzt man die Maschenprobe, um zu sehen, mit welcher Nadel man arbeiten möchte. Ich habe das Garn erst mal mit Nadelstärke 3 angestrickt, fand das Gestrick dann aber etwas zu steif und bin dann auf Nadelstärke 3,25 gewechselt. Was auf den Garnbanderolen steht ist unerheblich, mir selber müssen Griff und Maschenbild gefallen.

(Die Linksreihe trennt die beiden verschiedenen Nadelstärken.)

 

Auch die Anzahl der Reihen auf 10cm zähle ich aus der Maschenprobe aus. Die ist zwar weniger wichtig, aber ich möchte das Motiv unterhalb der Armausschnitte enden lassen und bei so einer kleinen Größe ist da nicht so viel Platz, also sollte man vorher überlegen, wie viele Reihen unter dem Motiv noch Platz haben. Die Höhe des Motivs ist ja durch die Strickschrift vorgegeben.

 

Ja und dann mißt man die Breite des Schnitteils aus und errechnet aus der Maschenprobe den Anschlag.

 

Wenn ich z.B. 14 Maschen auf 10 cm habe, dann brauche ich für 1cm 1,4 Maschen. Mein Schnittteil ist 34cm breit.

Also 34 x 1,4 Maschen = 47,6 Maschen.

 

Macht 48 Maschen plus 2 Maschen als Randmaschen ergibt 50 Maschen Anschlag.

 

(Bei mir ein bißchen mehr, denn ich hatte etwas mehr als 14 Maschen auf 10 cm. Und zwar etwa ein drittel Masche. Also brauche ich auf 30cm eine Masche mehr, um das auszugleichen. Bei so kleinen Größen macht das aber wirklich keinen nennenswerten Unterschied. Nimmt man zwei Maschen mehr, paßt es vielleicht etwas länger. :) )

 

Und dann strickt man einfach los.

 

bahpu1204.jpg

 

Von Zeit zu Zeit legt man sein Gestrick auf das Schnitteil um zu sehen, ob man schon den Armausschnitt erreicht hat. (Die Breite stimmt, nur rollt sich das Teil und um ein Photo zu machen, muß ich die Hände von der Wolle nehmen. :o )

 

Ich lege mein Gestrick erst ab Oberkante Bündchen auf, so gewinne ich durch das Bündchen, daß zur Länge des Schnittteils dazu kommt noch ein wenig mehr Länge.

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Ganz OT: ich bin etwas verwirrt. Bei deinen Maschenproben bilden die rechten Maschen so ein ungewohntes Bild - obwohl ich auf der Nadel sehen kann, dass du nur glatt rechts gestrickt hast.

Ist das ein Trick oder hab ich einen Knick in der Optik?

Ich finde das Muster nämlich sehr interessant, aber wie würde man das stricken?

 

Salat

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Nein, das sind normale rechte Maschen,

 

Mir ist der "Dreh" auch aufgefallen, der ergibt sich m.E. aber aus der Zwirnung des Garns. Und sieht durch das Licht auf dem Photo dramatischer aus, als in Wirklichkeit.

 

Ich habe inzwischen die Teile mal gedämpft, jetzt sieht das Maschenbild ziemlich normal aus. Ich vermute, nach der ersten Wäsche ist der Effekt völlig weg.

 

Sorry, daß ich dir da nicht weiterhelfen kann. :o

 

(Du könntest mal versuchen, alle Maschen verschränkt zu stricken, vielleicht gibt das einen ähnlichen Effekt?)

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Ich finde den Vestover ein bisschen zu kurz, jedenfalls sieht der Papierschnitt sehr kurz aus, oder täuscht das?

Ich stricke allerdings sowieso gern ein bisschen länger als angegeben, vielleicht liegts auch daran. Gern so, dass der halbe Popo noch bedeckt ist.

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Ne, auf den halben Po bedeckt steht meine Schwägerin für ihr Kind nicht. :rolleyes: Und wir wissen ja alle, wer in dem Alter über die Klamotten entscheidet.

 

Zu dem Schnittteil kommen aber noch gut 2cm Bund.

 

Falls es ihr dann doch zu kurz ist, dann strick ich halt nach unten was an. Garn ist jede Menge da, von dem hellblau habe ich ein Knäuel gar nicht angefangen. Wäre zwar nett, wenn ich das zurückgeben könnte, aber falls nicht... auch gut.

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Dein Anstrick sieht sehr gut aus. Der Zug ist ein hübsches Motiv für einen kleinen Jungen.

 

Mir gefällt auch dein WIP. Ich finde, diese kurze Anleitung für Schnitt und Maschenprobe ist sehr hilfreich und regt dazu an, sich von starren Anleitungen zu trennen, was viele Strickerinnen sich nicht so leicht trauen.

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@Nuindae: Ich habe manchmal den Eindruck, da ist auch viel Wissen verloren gegangen. Was die Oma mit Volksschulabschluß noch konnte, läßt die Enkelin mit Hochschulabschluß verzweifeln.

Andererseits ist das wohl auch ein Zeichen, daß wir ein sehr wohlhabendes Land sind und deswegen alle ein wenig bequem geworden sind. Verwöhnt, von der Industrie, die uns passende Anleitungen zu ihren Garnen gibt oder gar schenkt, haben wir uns das auch gerne gefallen lassen. :o

 

Aber weiter mit dem Pullunder.

 

Grade hochstricken, bis man auf den Armausschnitt stößt ist ja kein Problem. (Falls übrigens jemand mal genau diese Bahn nachstricken sollte: Den Schornstein stickt man nach meiner Einschätzung besser nachträglich im Maschenstich auf.... aber trennen wollte ich dann auch nicht mehr, als mir das klar wurde.)

Wie kommt man nun zu den Abnahmen?

 

bahpu1206.jpg

 

Einfach drauflegen und gucken, wo die Maschen den Schnitt überragen bzw. in der nächsten Reihe überragen werden. :)

Hier sind das fünf Maschen, also kette ich die Beidseitig ab. (Man hätte auch sechs machen können... Strick ist das flexibel und manches ist Geschmackssache.)

 

In der nächsten Reihe legt man es wieder auf, bringt das schon gestrickte in Übereinstimmung mit dem Ausschnitt und guckt wieder... etc. Wenn die Kurve flacher wird, muß man natürlich nicht mehr in jeder Reihe was abnehmen.

 

Am Halsauschnitt genauso.

 

Für das Rückenteil habe ich es ein wenig anders gemacht. Ich hatte mir notiert, wie viele Reihen ich ab Armausschnitt gebraucht hatte und auch bei der Schulterbreite wollte ich logischerweise bei der gleichen Maschenzahl rauskommen.

 

Zuerst habe ich die Schnitteile verglichen, ob die Armauschnitte gleich wären. Dann hätte ich genauso wie beim Vorderteil stricken können. Dem war aber nicht so. Also habe ich im unteren Teil der Armausschnitte nach dem Schnittmuster gearbeitet, gleichzeitig aber die Maschenzahlen vom Vorderteil im Auge behalten, daß ich dann bei der maximalen "Verschmälerung" bei der gleichen Zahl raus kam.

 

Auch den hinteren Halsausschnitt habe ich nach der vorne abgenommenen Maschenzahl kalkuliert. So pi mal Daumen mit Blick auf das Schnittteil.

 

Danach habe ich die Schultern mit Maschenstich zusammengenäht und für das Halsbündchen Maschen aufgenommen. Aus jeder Masche eine, da wo es dann "senkrecht" hoch geht aus je vier Reihen je drei Maschen

Nach der gleichen Regel werden auch die Maschen aus den Armausschnitten aufgenommen.

 

bahpu1205.jpg

 

Danach sieht es so aus, muß dringend gedämpft werden und dann werden noch die Seitennähte genäht.

(Mein Bruder nebst Kind kommt erst am zweiten Feiertag... :o Gibt noch etwas mehr Zeit. :rolleyes: )

 

Beim Halsausschnitt bin ich mir nicht ganz sicher, ob der Kopf durchpaßt. Abgekettet habe ich sehr locker, aber der Ausschnitt selber.. weiß nicht.

 

Das ist aber kein Drama, weil ich dann den Bund wieder auftrennen und eine Schulter öffnen kann. (Armbündchen kann dran bleiben.) Und dann kommt halt ein Bündchen so hin, daß man die Schulter aufmachen kann. Druckknöpfe habe ich auch noch irgendwo.

 

Kann man ja alles machen, wie es einem gefällt. :)

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Sehr schön zu lesen, danke.

In der Art strick ich heute noch, weil ich gerne mit Nadelstärke 3 arbeite und die meisten Modelle heute für dickere Wolle und Nadeln sind. Musterschnitt ausschneiden und losstricken, mir macht es Spaß.

Und sollte ich an einer Stelle unsicher sein, ob das wirklich richtig ist oder ob ich es nochmal anders versuchen möchte, dann strick ich ne Rettungsleine ein und bin auf der bequem-sicheren Seite.

 

liebe Grüße

Lehrling

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Ich habe das noch nie gemacht, weil ich bei den meisten Mustern keine großen Probleme habe, die Maschen wieder kontrolliert aufzufangen. Aber dem nach was ich gelesen habe läßt du in einer Reihe einen glatten Faden mitlaufen, der dann durch die einzelnen Maschen durchläuft. Wenn du dann auftrennst, hält der Faden die Maschen dieser Reihe, du kannst sie wieder auf die Nadel nehmen und ab da weiter stricken.

 

Ich glaube unter dem Stichwort "Lifeline" findest du auch englische Erklärungen, wie das genau geht.. Wahrscheinlich aber auch deutsche unter "Rettungsleine".

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Ja, genau so, wie Marion es erklärt hat.

Wenn ich die Leine gleich mit einstricke, kleb ich den Faden einfach mit Klebestreifen vorn an die Stricknadel, Wenn es mir erst nach der Reihe einfällt, zieh ich den Faden mit einer stumpfen Sticknadel durch.

 

liebe Grüße

Lehrling

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Danke für die Erklärung, die Methode kannte ich noch nicht! Wird mir aber sicher bei der Mütze helfen, die ich gerade zum dritten Mal aufribbele, weil mir die Schräge beim Abnehmen nicht richtig gelingt.:hug:

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Großartig! Und gut beschrieben. Denn eigentlich ist es ja wirklich einfach, ein Muster für eine andere Maschneprobe umzurechnen - wenn man es denn macht...

 

Ein Tipp an dieser Stelle noch von mir: Man kann auch anstelle des karrierten Papiers ein weißes Papier nehmen, auf das man vorher die Karos selbst zieht. Im Abstand der Maschenprobe. Also für jede Masche ein Kästchen.

Dieses Blatt kann ich beliebig kopieren und aneinander kleben. Wenn ich da die Umrisse meines Pullovers draufzeichne, kann ich auch ganz genau sehen, wo ich wieviele Maschen zunehmen bzw. abketten muss

 

Die meisten Pullover stricke ich aus Sockenwolle. Maschenprobe 30Mx40R. Dafür habe ich mein Rasterblatt, dass ich sehr häufig verwende...

(Kann man sich übrigens hier kostenlos als PDF generieren lassen)

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Ja, solche selber gemachten Rasterblätter nehme ich, wenn ich Einstrickmuster umsetze. Besonders, wenn Rundungen dabei sind.

 

Ich zeichne mir die dann am Computer, ist allerdings aufwendig, weil man halt für jedes Garn ein neues Raster machen muß. Lohnt sich also nur, wenn man wirklich viele Pullis aus einer Garnsorte strickt.

 

Ach ja, eine Sache habe ich nicht erwähnt: Ich hatte auf meinen Papierteilen die Mittellinie markiert und habe mir auch im Gestrick in die Mitte einen Maschenmarkierer eingehängt. Das erleichtert das Ausrichten.

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So, dann kommen wir mal zum vorläufigen amtlichen Endergebnis ("Vorläufig" weil ich noch nicht weiß, ob das mit dem Kopf so hin kommt):

 

bahpu1207.jpg

 

vorne

 

bahpu1208.jpg

 

hinten

 

bahpu1209.jpg

 

Und unter der Seitennaht, wo die Bahn weiterläuft.

 

Die Verdickungen im Vorderteil rühren daher, daß ich die Endfäden der Knäuel mit eingestrickt habe, statt sie zu vernähen, weil mir jetzt so viele Leute gesagt haben, daß das ganz unauffällig wäre und viel schneller ginge als vernähen...

 

Schneller ja, aber gefallen tut es mir nicht. Nicht meine Technik.

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Der Pullunder ist schön geworden mit dem eingestrickten Muster. Ich finde es auch interessant, dass so etwas Altes (bzw. so eine alte 'Technik') wieder gezeigt wird.

 

In meinem Handarbeitsbuch von 1962 gibt es eine Anleitung für einen Pullunder für einen 3jährigen, und auch da wird einiges Wissen vorausgesetzt. Wollverbrauch und Nadelstärke sind angegeben. (100 g Wolle 3fach war da z.B. die Angabe)

 

PS: auch mit eingesticktem Zug :D

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Heute wurde der Pullunder auch übergeben.

 

Der Kopf paßt durch, nicht sehr üppig, aber ohne daß der Kleine intensiv protestiert. Und Kleidung mit "Tschtsch" ist dann doch nicht ganz so doof wie geschenkte Kleidung allgemein. :D

 

Allerdings ist die Länge immer noch etwas knapp.

 

Ich werde jetzt erst mal 5-7 cm anstricken (oberhalb des Bündchens) und das Restgarn aufheben. Ggf. kann ich dann nächstes Jahr noch mal etwas verlängern, weil die Weite schon eher reichlich ist.

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schöner Pullunder !

 

Ich stricke selten mit genau der angegebenen Wolle.

Meist kaufe ich Wolle die mir gefällt und nach der Maschenprobe wird umgerechnet (und meist ändert sich dann auch nochmal das Muster oder die Reihenfolge)

 

Das mit der "Reissleine" kannte ich auch noch nicht.

 

Gruss,

Doris

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Nachdem ich jetzt schon dabei bin werde ich auch zeigen, wie ich jetzt den Pullunder länger bekomme - in unserer Wegwerfgesellschaft auch eine vergessene Kunst. Aber manchmal nützlich. Sei es, um neu gestricktes zu retten. Aber auch um Kindersachen zu verlängern, die in der Weite noch passen würden, nur in der Länge nicht mehr.

 

Es geht einfach deutlich schneller, als neu zu stricken.

 

Es gibt verschiedene Techniken, die einfachste ist, das Bündchen abzutrennen und nach unten neu anzustricken. Ich zeige hier, wie ich in die Mitte ein Teil einfüge. Damit ist man generell flexibler, weil man auch andersfarbige Streifen besser planen kann, als einfach nach unten anzustricken.

 

Erst muß man die Seitennähte wieder auftrennen.

 

Dann sucht man sich eine Reihe, in der man das Strickstück gut trennen kann. In meinem Vorderteil ist das kein Problem, da laufen nirgendwo Vernähfäden durch.

 

bahpu1210.jpg

 

Ich nehme eine Rundstricknadel in der Nadelstärke mit der ich gestrickt habe und fasse etwa zehn oder elf Maschen vom Rand nach innen auf. Ich nehme immer ein Maschenglied auf die Nadel

 

bahpu1211.jpg

 

Danach ist Mut angesagt. In der Reihe über den aufgefassten Maschen knipse ich einen Faden durch. (Wer sich jetzt fragt, warum ich nicht am Rand anfange: Zum einen habe ich bei Randmaschen mehr Probleme zu identifizieren, in welche Reihe jetzt welche Masche gehört. Zum anderen muß ich den Faden ja irgendwie wieder vernähen, also brauche ich ein ausreichend langes Stück.)

 

bahpu1212.jpg

 

Dann wird Maschenglied für Maschenglied der Faden Richtung Rand rausgezogen. Und die dadurch frei werdenden Maschenglieder fasse ich mit einer Rundnadel auf, die etwas dünner ist, als meine "Strickstärke". Das verringert die Gefahr, die Maschen zu verziehen oder zu verdehnen.

 

bahpu1213.jpg

 

So arbeite ich mich bis zum Rand vor. (Bei den Randmaschen gucke ich immer ganz genau, ob ich die jetzt richtig erwischt haben.)

 

bahpu1214.jpg

 

Dann wird die obere Rundnadel durchgezogen, so daß beide Nadelspitzen in die gleiche Richtung zeigen.

 

Und man arbeitet sich in die andere Richtung vor. Man kann Masche für Masche auffangen, wenn man den Faden der mittleren Reihe herauszieht.

 

bahpu1215.jpg

 

Oder man nimmt immer drunter und drüber einige Maschen auf die Nadel und zieht dann den Faden dazwischen raus.

Je länger der Faden der aufgelösten Reihe wird, desto mühsamer wird das. Man kann ihn dazwischen mal abschneiden (so man nicht grundsätzlich knapp mit Garn ist), aber man sollte aufpassen, daß genug Faden übrig bleibt, um ihn am Ende zu vernähen.

 

bahpu1216.jpg

 

Das klingt aber alles mühsamer als es ist. Schon habe ich zwei Teile. Der Pullunder wird von der dünneren Rundnadel gehalten, die dickere ist meine Stricknadel mit dem Bündchen dran. An der stricke ich jetzt weiter. So etwa 12 Reihen, denke ich mal.

 

(Kleiner Tip für Absprachen: Wir haben uns auf "ungefähr drei Finger länger" geeinigt. Zwei, drei Finger kann man hinhalten und zeigen. Auch an einem spielenden oder schlafenden Kind. Das ist klarer als eine Zentimeterangabe, unter der sich die meisten dann ohne Maßband doch nicht so viel vorstellen können. Und danach halte ich meine drei Finger auf mein Strickstück und zähle einfach ab, wie viele Reihen ich damit abdecke.)

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Moin,

 

zum Musterumrechnen kann ich noch zwei interessante Seiten beitragen (habe ich auch irgendwann mal hie gefunden).

 

Mit dem ersten Programm läßt sich eine Grafik (grob) in Strickmaschen umsetzen: // knitPro web app.

 

Mit dem zweiten kann man Rasterpapier zeichnen, muß sich aber ein wenig in die Bedienung eindenken: http://incompetech.com/graphpaper/simpleasymmetric/.

Bearbeitet von Eva-Maria
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Und noch ein Rasterpapierprogramm, das für Nicht-Englisch-Sprechende leichter zu verstehen sein dürfte: knitonthenet :: Design Chart

 

page size - Papierformat

page orientation - Ausrichtung des Papiers

portrait - Hochformat

landscape - Querformat

stitches - Maschen

rows - Reihen

grid scale - Ausgabefaktor des Rasters

actual size - 100%

create chart - Diagramm erstellen

 

Es dauert dann einen Augenblick, bis das PDF-Dokument erstellt ist.

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