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Ich klone meine Jeans – nach Threads Magazine 09/2015


haniah

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Hallo zusammen,

 

im Threads-Magazine September 2015 gab es einen absolut lesenswerten Artikel über das Klonen von Jeans mit dem Titel „Duplicate your favorite Jeans“.

 

Yeah! Wer von uns hat nicht schon seine Lieblingsjeans „totgetragen“ und sie vielleicht sogar noch Jahre im Schrank liegen gehabt, obwohl sie gar nicht mehr tragbar war? Im Frühjahr 2016 hatte ich dann lange genug überlegt und habe es ausprobiert: Message - Hobbyschneiderin 24 - Galerie . Also in meinen Augen hat das absolut geklappt, dabei war das Original eine vielfach getragene Jeans und die war ziemlich verbeult.

 

Zeit für ein Remake – ich hab' mir nämlich eine Jeans im Ausverkauf gegönnt, die mir recht gut gefällt und etwas enger geschnitten ist als das, was ich sonst so trage. Und diesmal mache ich Fotos und zeige hier im Forum, wie ich das mache.

 

Was sollte man also idealerweise zur Hand haben, bevor man beginnt? Rischtisch, eine Jeans :engel:. Und zwar am besten eine frisch gekaufte, noch nicht gewaschene, ungetragene Jeans. Außerdem Stecknadeln, Schneiderkreide dunkel und weißen Baumwollstoff – ich habe Bomull von Ikea genommen, das hatte ich gerade auf einem Ballen und musste es nicht bügeln. Ein Schneiderlineal und bestenfalls ein langes Patchwork-Lineal.

 

Jeans Klon

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Man legt von einem der beiden Beine Seiten- und Innenbeinnaht aufeinander und richtet die Nähte sauber aus. Das steckt man auch so zusammen (auf dem Foto einmal von vorne und von hinten betrachtet):

 

Jeans Klon

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Dann steckt man Nadeln mit kleinem Kopf (hier wären die schönen Nadeln mit Knopfgriff fehl am Platze) genau auf die entstandene Falte vorne und hinten. Damit wird der Fadenlauf markiert (a).

 

Das sieht dann aufgeklappt so aus (b - weil man die Nadeln nicht gut sehen konnte, habe ich hier den Verlauf markiert in orange):

 

Jeans Klon

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Die Hose wird so glatt wie möglich ausgelegt.

 

Jetzt kommt der Bomull ins Spiel. Den lege ich glatt und in ausreichender Größe auf das glattgestrichene Bein und stecke zwischen den Fadenlauf-Markier-Nadeln von oben den Bomull fest. Es empfiehlt sich, vom Saum nach oben zu stecken.

 

Dann wird innen neben den Nähten ebenfalls der Bomull festgesteckt. Nicht direkt in die Nähte stecken, ein bischen Abstand ist da nicht verkehrt.

 

Jeans Klon

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Und dann schubbert man mit der Schneiderkreide alle sich durchdrückenden Nähte ab wie bei Bleistiftbildern von Blättern (falls die noch jemand kennt?). Und, total wichtig: man schubbert auch über die Stecknadeln, die den Fadenlauf markieren. Also über die Nadeln, die man nicht sieht, aber fühlen kann. Bei der Vorderhose schubbert man bis zum Bundansatz, den braucht man ja auch.

 

Wo man es ganz genau haben will, also z.B. an der Schrittkurve, am Sattelansatz, Bundansatz, Taschen etc., nimmt man den Bleistift:

 

Jeans Klon

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Jetzt kann der Bomull schon runter von der Hose. Die Fadenlauf-Nadeln lasse ich immer in der Jeans stecken. Das ist auch gut so; wir sehen später, wozu das gut sein kann ;)

Jedenfalls lege ich das Stück Bomull glatt und gerade auf den Tisch und nehme mein Schneiderlineal zur Hand.

 

Die entstandenen Linien und Punkte verbinde ich mit dem Schneiderlineal so gut und weich, wie es eben geht. Und bin angenehm überrascht: da passt das meiste ohne großes Zirkeln. Das war bei der getragenen Jeans ganz anders, da war einiges an Feintuning zu leisten!

 

Jeans Klon

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Der Fadenlauf wird markiert sowie die Schrittlinie, welche bekanntermaßen waagrecht über den Fadenlauf quer durch die Schrittspitze verläuft. Da kommt dann schon etwas Schnittähnliches bei heraus (hier noch ohne Schrittlinie):

 

Jeans Klon

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Das wird entlang der Markierungen ausgeschnitten und ist dann auch schon fertig:

Jeans Klon

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Das gleiche geschieht jetzt mit der Hinterhose, wobei es da nicht ganz so leicht ist. Schließlich ist da normalerweise ein Po drin, also entsprechend viel Stoff, der eindimensional nicht so einfach glatt liegt.

 

Deshalb stecke ich zunächst zwischen die Fadenlauf-Markier-Nadeln den Bomull auf der Hose fest. Dabei achte ich besonders darauf, diesmal nur die oberste Lage der Jeans zu stecken. Auf keinen Fall darf die unten liegende Vorderseite mitgefasst werden!

 

Dann wird die Hose so gerade wie möglich hingelegt, so dass der äußere Teil von der Seitennaht bis zur Fadenlauf-Markierung glatt liegt. Entlang der Seitennaht und am Bund wird der Bomull festgesteckt. Auch hier arbeitet man am besten von unten nach oben.

 

Schubbern! Entlang der Seitennaht, Ansatzkante zum Sattel, Ansatzkante zum Bund (den hab' ich hier glatt vergessen...wäre aber wichtig gewesen) und Kanten der Po-Tasche.

 

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In der Naht markiere ich mit Bleistift.

 

Jeans Klon

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Nun hebe ich den Bomull über der Innenbeinnaht und der Schrittkurve ab, denn ich will die Jeans in diesem Bereich jetzt so glatt wie möglich auslegen.

 

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Dabei kommt jetzt zum Tragen, dass das Vorderbein beim Stecken nicht mitgefasst wurde. Denn ich kann die Hose so gegeneinander verschieben, dass der innere Bereich glatt liegt. Entlang der Innenbeinnaht, Schrittkurve, Sattel- und Bundansatz wird der Bomull glatt festgesteckt. Und dieser Bereich wird auch mit der Schneiderkreide abgeschubbert.

 

Jeans Klon

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Wenn man den Bomull dann abnimmt, hat man wieder sowas (und Achtung! Fälschlicherweise hier ohne Sattel, der gehört aber mit dazu!!!):

 

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Auch hier werden die Linien wieder mit dem Schneiderlineal verbunden, Fadenlauf und Schrittlinie werden eingezeichnet. Das entstandene Teil wird ausgeschnitten.

 

Nun will ich bei beiden Teilen die Knielinie markieren. Dazu lege ich den Saum auf die eingezeichnete Schrittlinie und markiere die entstandene Falte links und rechts.

 

Jeans Klon

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Und dann wird’s spannend. Also finde ich jedenfalls. Ich nehme ein großes Stück Schneiderpapier und ziehe eine sehr lange, durchgehende, gerade Linie mit dem Patchwork-Lineal (ich habe drei benutzt). Dabei muss man zusehen, dass man links und rechts genug Platz lässt.

 

Dann lege ich das abgenommene Schnittteil der Vorderhose mit dem eingezeichneten Fadenlauf auf die lange Linie, die ich gerade aufs Papier gebracht habe. Ich richte sozusagen Fadenlauf auf Fadenlauf aus. Oben und unten stecke ich das fest, der Rest wird mit Gewichten beschwert (man kann auch alles stecken, aber ich habe schon den Eindruck, dass das die Form beeinträchtigt.

 

Jeans Klon

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Mit einem spitzen Bleistift zeichne ich die Konturen nach. Außerdem übertrage ich markante Punkte wie die Gesäßtaschen (man kann gut die Eckpunkte markieren und dann später mit einem Lineal verbinden), Eingrifftaschen vorne, Gürtelschlaufen – all sowas halt.

 

Danach kann man das Stoffstück abnehmen und alle Linien mit dem Schneiderlineal nachzeichnen. Mit etwas Glück hat man so genau gearbeitet, dass es ohne viel Zirkelei geht.

 

Sieht fast schon aus wie ein Schnitt, was?

 

Jeans Klon

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So, bei mir folgt jetzt ein Zwischenschritt, der nicht notwendig gewesen wäre, hätte ich besser aufgepasst...:rolleyes: Wer bis hierhin aufmerksam mitgelesen hat (Gratulation zum Durchhaltevermögen!!!), weiß, dass ich den Sattel vergessen habe zu kopieren. Also nehme ich ein weiteres Stück Bomull (und hier zahlt sich jetzt aus, dass ich die Fadenlauf-Markier-Nadeln noch in der Jeans habe stecken lassen) und stecke das auf die Hinterhose. Dann wird wieder in zwei Etappen der Sattel abgenommen (also erst Außenseite, dann Innenseite - eben genau wie bei der Hinterhose vorher).

 

Jeans Klon

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Sicherheitshalber vergleiche ich natürlich das ausgeschnittene Sattelstück mit der Hosen-Abnahme:

 

Jeans Klon

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Hm. Das ist viel weniger kurvig, als das damals bei meinem ersten Versuch war. Allerdings war das auch ein anderer Schnitt. Ich kann das jetzt nicht auflösen; das muss warten, bis ich den Schnitt probenähen kann.

 

Jedenfalls, wenn man es gleich richtig gemacht hätte und den Sattel mit kopiert hätte, müsste man ihn jetzt abschneiden. Jawoll, richtig gelesen!

 

Und dann wird das Hinterhosen-Teil auf der langen Linie ausgerichtet, oben und unten festgesteckt und mit Gewichten beschwert. Dabei richte ich zuerst die Säume aufeinander aus und arbeite von unten nach oben.

 

Jeans Klon

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Das Hinterhosen-Teil wird dann genauso kopiert wie die Vorderhose. Und dann sieht das ungefähr so aus wie das hier:

 

Jeans Klon

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Jetzt ist noch wichtig, die Teile aufeinander abzustimmen. Die Säume sollten natürlich gleich hoch sitzen, deshalb haben wir ja unten angefangen, die Hinterhose auf die Vorderhose zu zeichnen. Wenn die Schrittlinie der Hinterhose etwas tiefer sitzt als bei der Vorderhose, ist das durchaus üblich und normal. Oft ist die Hinterhose im Bereich zwischen Knie und Schritt etwas kürzer (max. 1 cm, hat Heidi mal gesagt). Ausnahmsweise ist das bei mir gerade nicht der Fall, weil beides gleich lang ist – bei meinem ersten Versuch war das aber so (wie gesagt: anderer Hersteller, anderer Schnitt, andere Hose).

 

Dann messe ich die Seiten- und Innenbeinlängen. Die sollten (bis auf die Sache mit der kürzeren Innenbeinnaht an der Hinterhose, die auftreten kann) gleich sein. Wenn da gravierende Unterschiede auftreten sollten, müsst Ihr natürlich prüfen, woran das liegen kann.

 

Jeans Klon

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Sozusagen zum Schluss messe ich die Dehnbarkeit des verwendeten Jeans-Stoffs an der Hose (ich kann von 10 cm bis auf 12 cm dehnen, ohne zu zerren – also 20%). Eine entsprechene Notiz schreibe ich mir auf den Folienschnitt, wenn er fertig ist:

 

Jeans Klon

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Da an dieser Jeans ein gerade geschnittener Bund dran ist, messe ich einfach die Oberkanten des Schnitts aus und wie hoch der Bund ist. Aus diesen Maßen konstruiere ich ganz großartig und mit wichtiger Geste ein einfaches langes Rechteck :silly: und gebe dann einfach noch nach Gefühl vorne etwas zu.

 

Habt Ihr einen Formbund, könnt Ihr den genauso abnehmen wie den restlichen Hosenschnitt. Bei meinem ersten Versuch war das nämlich so. Da Formbünde zusammengesetzt sind, kann man relativ einfach von Naht zu Naht kopieren.

 

Damit wären wir sozusagen schon fertig. Der Schnitt steht. Was jetzt noch folgt, sind Maler-Arbeiten. Man kopiert Vorder- und Hinterhosenteil auf Folie, Bund, auch der Sattel (dem man noch den Fadenlauf verpasst) und Taschen werden kopiert bzw. gezeichnet. Für den/das/die...ach wie heißt das jetzt schon wieder...auf Englisch Fly und Fly-Shield (?) schaue ich mir das Original ganz genau an und zeichne mir das einfach nach. Bei den Taschenbeuteln (die an diesem Jeans-Modell sehr klein ausfallen) mache ich das genauso.

 

Dann zeichnet man die Nahtzugaben an (wenn man das gerne möchte, manche machen das ja lieber erst beim Zuschnitt) und schneidet sich das aus. Jedes Teil wird natürlich genau beschriftet und zusammen mit dem Bomull-Klon in eine Klarsichthülle gesteckt.

 

Jeans Klon

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Jeans Klon

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Jeans Klon

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Und dann kann man das probenähen. Was ich jetzt nicht tun werde, weil ich andere Pläne habe :engel: Aber ich habe den Schnitt fertig in der Schublade und wenn ich Lust habe, schnappe ich mir den passenden Stoff (der am besten dem Original sehr nahe kommt) und nähe mein Probestück :)

 

Ich hoffe, Ihr konntet einen Einblick gewinnen in die Einfachheit dieser Methode. Da muss man nicht auf dem Kleidungsstück mit rutschiger Malerfolie hantieren oder die Hose auseinander nehmen, um die Schnittteile zu kopieren. Ich persönlich finde das hier genial und Spaß macht es auch.

 

Viel Erfolg, falls Ihr es einmal ausprobieren wollt!

 

Herzliche Grüße, haniah

Bearbeitet von haniah
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Danke Haniah - das ist ja eine tolle Methode! Und sehr schön be- und geschrieben:D

Das Heft habe ich ja auch, aber irgendwie habe ich den Artikel wieder großzügig vergessen - und nun ist meine geliebte Chino nach vielen Jahren des Abwartens im Stoffschrank vor einigen Monaten dem Aufräumwahn zum Opfer gefallen:rolleyes: Die hatte ich immer kopieren wollen...

 

LG Junipau

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Vielen Dank für den ausführlichen Bericht

 

witzig finde ich, dass es im Abschluß so ineinander gezeichnet wird wie es aus der Konstruktion kommt

 

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Hosenschnitt Konstruiert nach W. Aldrich Metric Pattern Cutting

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Hallo miteinander,

 

Bist Du etwa auf Abwegen unterwegs?

 

Als ob Du nicht genau wüsstest, was ich treibe :engel: :lachen:

 

Obwohl ab der "Knielinie" hab ich es nicht richtig verstanden, da muss ich noch mal genau lesen.

 

Du meinst ab dem Einzeichnen der Knielinie? Wenn Du das machst, ist es total einfach, ehrlich! Du hast ja auf dem "Schnittteil" den Fadenlauf von oben nach unten eingezeichnet. Und Du hast auf dem Stück Papier eine superlange Linie (den Fadenlauf) gezeichnet. Du legst einfach das Schnittteil so auf die lange Linie, dass der Fadenlauf vom Schnittteil und der Fadenlauf vom Papier übereinander liegen. Das ist deshalb wichtig, weil beide Hosenteile übereinander gezeichnet werden. Und zunächst ist die Markierung des Fadenlaufs die einzige Orientierung, die Du hast.

 

ich frage mich, ob das auch bei jacken funktioniert?

 

Ich glaube schon, denn bei der Abnahme mit Folie ist es ja ähnlich (nur rutschiger). Wahrscheinlich klappt es aber besser, je fester der Stoff ist. Und wenn der Stoff beim Schubbern unter dem Bomull dehnt, passt es natürlich nicht so gut. Also denke ich zumindest :nix:

 

witzig finde ich, dass es im Abschluß so ineinander gezeichnet wird wie es aus der Konstruktion kommt

 

Sie erklären im Artikel nicht, warum sie das so machen. Ich gehe davon aus, dass man so einfacher vergleichen kann, ob die Längen gleich sind. Schließlich liegen Knie- und Schrittlinie ja aufeinander.

 

Mensch, das ist eine tolle Beschreibung, da möchte ich am Liebsten gleich anfangen.

 

Genau das war meine Hoffung, dass der Funke überspringt, es einfach mal ausprobieren zu wollen ;).

 

Freut mich sehr, dass es Euch gefällt!!!

 

Viele Grüße, haniah

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danke für die weitere Erklärung.

 

Du schriebst, dass es mit nicht getragenen Hosen besser funktioniert. D. h. also, eine abgeliebte, abgenudelte Hose funktioniert nicht oder nicht so gut?

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Doch, funktioniert auch - siehe das verlinkte Bild aus meiner Galerie. Das war eine alte getragene Hose (links immer das Original, rechts der Klon mit nach innen versetzten Po-Taschen).

 

Allerdings ist mehr Feintuning erforderlich. Der Stoff ist häufig so gedehnt oder verzogen, dass der abgenommene Schnitt etwas an Quasimodo erinnert - so im direkten Vergleich jedenfalls. Das kann man ausgleichen (schließlich weiß man ja normalerweise, wie ein Hosenschnitt so aussieht), aber ich kann mich erinnern, dass ich gerade im Bereich der Schrittkurve ziemlich herumgeraten habe, wie ich die jetzt angleichen soll. Insgesamt kann das dazu führen, dass man beim Probenähen mehr Änderungen vornehmen muss.

 

Ob dem Ganzen Grenzen gesetzt sind, kann ich nicht sagen. Meine Tochter hat z.B. Stretch-Hosen, die so dermaßen verbeult sind - da würde ich mich nicht dran begeben. Allerdings würden die zum Klonen auch einen entsprechend dehnbaren Stoff benötigen, wie ich ihn noch nie zum Kaufen gesehen habe.

 

Viele Grüße, haniah

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Das sieht ja super aus; danke für die ausführliche Anleitung! :)

 

Die Linie vom „Abschubbern“ :D ist ja teilweise ziemlich breit. Woran erkenne ich da, wo genau die Hose/der Schnitt endet? Sehe ich das richtig, dass genau an der Kante eine Art Leerstelle entsteht durch das Pausen, und das ist dann die eigentliche Außenkante?

 

Und: Soweit ich weiß gilt das mit der kürzeren Hinterhose im Schritt nur bei klassischen Hosen aus Wolle, bei denen die hintere Beinnaht dressiert wird. Jeans sind im Gegensatz zu klassischen Hosen im Schritt höher und idR enger geschnitten; da braucht man das nicht, und Baumwolle ist ja eh nicht dressierbar. Soweit mein Kenntnisstand.

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Das ist eine SUPER Anleitung! Danke dir für die Arbeit!

 

Und ich kommentiere das, um es für mich zu pinnen: :D

#abpausen #schnitt #klonen :D hashtag hashtag #hose #cool #winter #albern

:lachen: :lachen: :lachen:

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Ah, aus der Redaktion... ;)

 

Danke für die schöne Anleitung! Mich würde ja interessieren, wie nahe der Sitz der geklonten Hose dem der Ursprungshose kommt.

Grüsse, Lea

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Da musst du warten, Katja ist anderweitig beschäftigt :D;).

Dass es geht, hat sie ja schon gezeigt. Interessant ist dann wirklich, ob bei Schnittabnahme von einer ungetragenen Hose noch viel Feintuning erforderlich ist.

 

Ich kann leider nicht probieren, die alte Hose ist verschollen.

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Dass es geht, hat sie ja schon gezeigt.

Sorry, da hatte ich zu flüchtig gelesen; da ist ja ein Link zu Galeriebildern von einem ersten Versuch. Die ist wirklich beeindruckend ähnlich, bis hin zum Verlauf sämtlicher Falten.

Grüsse, Lea

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Wirklich Beeindruckend!

Ich werde Dich "Dr. Hose" nennen, so viel Forschungsarbeit hast Du schon in den perfekten Hosenschnitt und die dazugehörige Konstruktion gesteckt.

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Die Linie vom „Abschubbern“ ist ja teilweise ziemlich breit. Woran erkenne ich da, wo genau die Hose/der Schnitt endet? Sehe ich das richtig, dass genau an der Kante eine Art Leerstelle entsteht durch das Pausen, und das ist dann die eigentliche Außenkante?

 

Das wirkt nur so, Kerstin. Tatsächlich gibt es eine stark sichtbare, scharfe Kante, die die Naht zeigt. Bei der Außenseite z.B. kann man gut zwischen dem Geschubberten mit einem Bleistift die Naht markieren, man fährt einfach wie in einer Schlucht mit dem Bleistift durch die Hosenteile. Bei der Außenkante ist die scharfe Kante deutlich abgemalt. Bei Unklarheiten kann man immer den Bomull vorsichtig anheben, dann sieht man genau, wo die Nähte laufen und kann sie markieren.

 

Und: Soweit ich weiß gilt das mit der kürzeren Hinterhose im Schritt nur bei klassischen Hosen aus Wolle, bei denen die hintere Beinnaht dressiert wird. Jeans sind im Gegensatz zu klassischen Hosen im Schritt höher und idR enger geschnitten; da braucht man das nicht, und Baumwolle ist ja eh nicht dressierbar. Soweit mein Kenntnisstand.

 

Also Heidi hat mir mal gezeigt, wie ich auch an einer Jeans die hintere Schrittnaht dressieren muss...;)

 

Mich würde ja interessieren, wie nahe der Sitz der geklonten Hose dem der Ursprungshose kommt.

 

Du hast es ja schon gefunden Dank Heidrun. Das funktioniert also wirklich, deshalb wollte ich es gern mit Euch teilen. Man kann am Beispiel auch gut sehen, wie wichtig die optimale Positionierung der Po-Taschen ist. Ich persönlich finde meine Heck-Ansicht viel ansprechender beim Klon, weil das Heck beim Original reichlich breit rüberkommt ;)

 

Nähbert, Katja reicht völlig. Dr. Hose ist Heidi :)

 

Viele Grüße, Katja

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Das wirkt nur so, Kerstin. Tatsächlich gibt es eine stark sichtbare, scharfe Kante, die die Naht zeigt. Bei der Außenseite z.B. kann man gut zwischen dem Geschubberten mit einem Bleistift die Naht markieren, man fährt einfach wie in einer Schlucht mit dem Bleistift durch die Hosenteile. Bei der Außenkante ist die scharfe Kante deutlich abgemalt. Bei Unklarheiten kann man immer den Bomull vorsichtig anheben, dann sieht man genau, wo die Nähte laufen und kann sie markieren.

 

Ah, genau so hatte ich den Eindruck; danke fürs Absichern. :)

 

Also Heidi hat mir mal gezeigt, wie ich auch an einer Jeans die hintere Schrittnaht dressieren muss...;)

 

Oh, interessant. Das werde ich mal im Hinterkopf behalten. :)

 

Ich finde die Bilder in deiner Galerie nicht; hast du vielleicht einen direkten Link...? :o

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