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rumtscho

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Ich bin da *wink* und lese fleißig. Ihr produziert aber so schnell neue Information, dass ich neben den drei Deadlines in der Arbeit und dem platten Fahrradreifen und neuer Wacom-Driver zum Testen zu Hause gar nicht dazu komme, eine ausführliche Antwort zu verfassen :)

 

Auf jeden Fall will ich mich herzlichst für eure Anteilnahme bedanken. Als Neuling bin ich noch nie in einem Forum so nett empfangen worden. Dankeschön!

 

Es freut mich, dass ihr so viele Ideen vorgeschlagen habt. Da ist zu allem was dabei, was ich schon überlegt hatte, und noch einiges dazu.

 

Zur Maschine: wenn ihr sagt, dass das billigere Modell reicht, und Overlock nicht notwendig ist, macht mich das sehr glücklich. Ich versuche, morgen ausnahmsweise früh genug aus der Arbeit zu gehen, um auch den Nähmaschinenladen offen zu erwischen (gestern und heute hat es nicht geklappt), und dann werde ich wohl die 4030 holen/bestellen.

 

Zum Lernprozess: An Kurse hatte ich nicht gedacht, weil ich sie nicht mag. Ich finde es viel einfacher, etwas aus einem Buch zu lernen, das das Wie aber vor allem das Warum der Materie tiefgehend erklärt. Außerdem: Gute Bücher kriegt man leichter als gute Lehrer, und danach steht die Info auch für immer im Regal. Dass ich die ersten Versuche wegwerfen muss, weil bei denen etwas immer schief läuft, stört mich nicht, solange ich mich mit der Zeit verbessere. Und wenn ich gleichmäßig schlecht bleibe, kann ich mich später immer noch in einen Kurs einschreiben.

 

Daher habe ich mir schon das Burda Grundlagenbuch bestellt, und auch das Betzina Änderungsbuch, das gundi2 empfohlen hat. Der Palmer/Pletsch Titel hätte es bestimmt auch getan, aber Fit for real people machte einen besseren Eindruck. Ich habe mir von Amazon Leseproben zeigen lassen, und darauf basierend kann ich sagen: Vielen Dank, das ist genau die Art von Buch, die ich mir vorgestellt hatte. Es hat pro Körperteil mehrere Figurabweichungen. Für jede wird erklärt, wie Kleidung aussieht, wenn man dieses Problem hat ("a protruding backside causes pants to cup in under the buttocks"), warum das passiert ("The reason pants ride low in the center back is because there is not enough length on the back crotch hook"), eine Empfehlung welche Schnitte gut für solche Figur geeignet sind ("Skirts with a center-back seam style are much kinder to your figure"). Dann hat es eine 3-Zeilen Kurzfassung der Lösung ("On pants, add extensions to the back inner leg seams beginning at the crotch point") und danach eine ausführliche Erklärung Schritt für Schritt, mit Farbfotos der geänderten Muster. Fabelhaft!

 

Die Softwarelösungen dagegen (Golden Pattern, Schnittvision, Lekala - danke an Mina für die Tipps, sie hätte nicht wissen können, wie ich darauf reagiere, und ein verstecktes Juwel hätte ja auch dabei sein können) waren schlimmer als ich erwartet habe. Ich habe angefangen, hier zu begründen, warum ich das so meine, aber der Text wurde viel länger und wütender als ich dachte, und das noch bevor ich zu dem ersten Hauptargument kam. Deswegen alles gelöscht, will euch hier nicht mit meinem Jammern den Tag vergällen. Lassen wir es dabei, dass ich das Zeug nicht mal installieren würde, wenn ich dafür bezahlt würde. Und wäre ich gezwungen, damit zu arbeiten, wäre meine Motivation sofort pfutsch.

 

Zur Motivation gab es auch Bemerkungen, von der Vermutung, dass mich der Virus auch mal ansteckt, bis ich mir für jede lebendige und unbelebte Fläche im Blickfeld die passende Textilbedeckung erträume, bis zu der Warnung, dass es sich ohne Begeisterung gar nicht lohnt, einzusteigen. Klingt beides schlüssig, und hat mich noch einmal zum Denken angeregt. Aber mir ist sehr wohl bewusst, dass bei einem Konstruktionsprojekt die Implementierungsphase nur einen kleinen Teil ausmacht, und dass man alles andere, was eben dazu gehört, auch sorgfältig erledigen muss. Es schreckt mich auch nicht ab, dass Nähen nicht nur das Rattern am neuen Spielzeug sein wird. Obwohl ich das Aufnehmen der Schneiderei als "muss sein, weil rational beste Lösung" dargestellt habe, erwarte ich schon, dass es mir auch Spaß machen wird, und kann mir sehr wohl vorstellen, wie begeistert ich sein werde, wenn ich zum ersten Mal eine Sache in der Hand halte, in die ich Zeit, Ideen und Mühe investiert habe und sie dann auch so gut wie erhofft geworden ist. Nur habe ich mehr Hobbys als Zeit - die Gigabytes an eBooks nicht mitgezählt, Lesen ist kein Hobby sondern mein Normalzustand - und meine anderen Hobbys passen noch mehr zu mir als Kleidungsstücke erstellen. Daher werde ich wahrscheinlich weder besonders viel Zeit mit Schneiderei verbringen, noch (nachdem ich ein akzeptables Skillniveau erreicht habe) neue hochkomplizierte Techniken dazulernen nur weil ich auf der Suche nach einem neuen Projekt bin, das das alte übertrifft. Also brauche ich nicht die beste Ausrüstung, die mein Konto (zumindest scheinbar) vertragen kann, aber das Anschaffen von solidem Wissen und gut bedienbaren Instrumenten wird sich auf jeden Fall lohnen.

 

Für alle, denen die Lektüre zu lang zum Aufpassen war, hier die Minimalversion: Danke, ihr habt mir sehr viele gute Anregungen gegeben. Ich werde viele davon umsetzen, nur bei Kursen steht ein großes Fragezeichen, und die auf dem Markt vorhandene Schnittsoftware löst meinen Würgereflex aus, so dass ich die Nachteile der komplexeren Lösung (mit Buchanleitung per Hand Schnitte ändern) gerne in Kauf nehme.

 

Also sage ich gute Nacht und gehe vor dem Schlafengehen auf Onlinemustersuche. Eine Kissenhülle wird sich als Anfangsprojekt bestimmt gut tun. Ich weiß, ich hab "keine Deko" gesagt. Aber funktionale Textilien wie Hüllen verwende ich schon, und von der Form her scheint nicht nur unkompliziert, sondern auch die perfekte Möglichkeit, herauszufinden, ob ich einen geraden Naht hinkriege :)

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Hallo remtscho,

 

erstmal willkommen im Forum :D

 

Der Vergleich Programmieren/Schneidern incl. Schnitterstellung ist sehr hübsch - und hinkt noch nicht mal wirklich :D:D

Aber am Ende vom Nähen ist die Befriedigung viel größer, und man kann das Ergebnis sehr schön in den Alltag integrieren. Außerdem braucht man nur einen anderen Stoff nehmen und schon sieht das Ergebnis ganz anders aus :cool:

 

Verrätst Du mir/uns noch kurz(!), was Dich an der Schnittmustersoftware so ärgert? Ich wüsste nur gern in welche Richtung das geht.

 

Viele Grüße,

 

Nadine

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ich habe eine super-billige Maschine für 50 Euro aus Supermarkt und schaffe es trotzdem vernünftige Sachen zu nähen (Beweise in Album), deswegen bin ich und bleibe der Meinung - für Anfang reicht auch so eine Maschine.

Was Schnittmustersoftware angeht - es gibt solche und solche, am besten Basisschnitt selbst herstellen und dann alle weitere fertige Schnitte aus Programm oder aus Zeitschrift kontrollieren.

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Mach mich nicht so neugierig.

Wacom-Treiber? Grafiktablett? *aufmerk* Da will ich mehr drüber hören (geht auch per PN). Auch wenn ich nicht digital male, sondern traditionell - mein Intuos gäbe ich niemals nicht her.

 

Übrigens, zur geraden Naht: man kann ja schlicht einen Kreidestrich mit dem Lineal auf Stoff zeichnen und dann nachnähen, da merkt man ja sehr gut, ob man gerade bleibt oder nicht.

 

Salat

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Mach mich nicht so neugierig.

Wacom-Treiber? Grafiktablett? *aufmerk* Da will ich mehr drüber hören (geht auch per PN). Auch wenn ich nicht digital male, sondern traditionell - mein Intuos gäbe ich niemals nicht her.

 

Was interessiert Dich am Grafiktablett? Ich habe auch eines von Wacom. Ich finde, dass ich damit in der Sticksoftware besser rumhantieren kann als mit der Maus. Mit einem Stift in der Hand geht das alles viel besser.

 

LG

Andrea

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Und was auch ohne Stoff geht und von unserer Kursleiterin den Neulingen an der Maschine gegeben wurde: Linien (gerade und Zickzack) und Bögen auf ein A4 Blatt zeichnen und ohne Faden nachnähen.

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Mojen,

 

jetzt senfe ich auch mal:

 

Zunächst einmal möchte ich klarstellen, dass es auch bei der VHS sehr viel Spaß machen kann, man dort viel lernt und auch dort die Teilnehmerzahl auf 8 Leute maximal begrenzt sein kann. Ich mache dort seit gestern meinen fünften Kurs.

 

Ich bin eigentlich auch eher jemand, der gerne aus Büchern lernt - vor allem aus solchen mit vielen Bildern zur Veranschaulichung - aber die Kurse haben mir bereits sehr viel gebracht und mein Wissen vertieft. Und ich hab neue Leute kennen gelernt, mit denen es super viel Spaß macht.

 

Es gibt bei der VHS auch Schnittkonstruktionskurse - ich habe zwei davon besucht und es war ebenfalls sehr lehrreich. Ich denke, dass wäre vielleicht wirklich eine gute Investition für dich. Um Kaufschnittmuster an die eigene Figur anzupassen, benötigt man eben auch schon ein wenig Fachwissen, um festzustellen, wo was wie geändert werden muss. Bei einem Schnittkonstruktionskurs erstellst du dir einen Maßschnitt selbst und lernst auch noch dabei. Gut, er wird auf Papier erstellt, aber da du ja sowieso bei der auf dem Markt befindlichen Schnittsoftware sofort das "Ko***" bekommst, wäre das ja wohl das kleinere Übel.

 

Im Übrigen wurde eine Schnittsoftware vergessen: PatternMaker. Ich habe vorletztes Jahr auch nach einer "richtigen" Schnittkonstruktionssoftware gesucht und bin bei PatternMaker hängen geblieben. Ich wollte auch nicht mehr auf Papier zeichnen. Mit Lekala, Schnittvision und Co. konnte ich auch nicht wirklich was anfangen, da ich den Schnitt nicht selbst ändern konnte, sondern nur anhand meiner Maße. PatternMaker hingegen ist ein richtiges Zeichenprogramm, speziell für die Konstruktion von Schnittmustern gedacht. Es ist zwar auch kein wirkliches Profiprogramm, billig ist es auch nicht, aber für meine Zwecke reicht es.

 

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und natürlich viel Spaß bei deinem Vorhaben!!!

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Was interessiert Dich am Grafiktablett? Ich habe auch eines von Wacom. Ich finde, dass ich damit in der Sticksoftware besser rumhantieren kann als mit der Maus. Mit einem Stift in der Hand geht das alles viel besser.

 

LG

Andrea

Mich interessiert wirklich nur, was ihr damit macht. :) Ich sag ja, Nähen ist gar nicht mein Hobby, mein Hobby ist Malen!

Und unter Grafiktablettbenutzern sind nunmal prozentual mehr Malbegeisterte als unter, sagen wir mal, Lautsprecherbenutzern. ;)

 

Salat

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Hallo,

 

was die gerade Naht angeht, kommt es imho mehr auf die Maschine an. Genau wie ein Auto sollte auch eine Nähmaschine immer geradeaus "fahren", solange ich nicht in den Lenker greife, hier also am Stoff ziehe. Und gerade, was den Stofftransport und den "Geradeauslauf" angeht, bemerke ich sehr große Unterschiede zwischen meiner winzigen, preiswerten Toyota und meiner untere Mittelklasse-Pfaff. Vernünftiges Arbeitsgerät lohnt sich hier meiner Meinung nach sehr. :)

 

Was die Software angeht, würde mich eine ausführlichere Begründung auch noch mal interessieren. Liegt es an der Programmierqualität, an der Usability, den gezeigten Modellen, der Arbeit beim Ausdrucken und Kleben, oder oder...? :)

(Noch mehr SW hab ich hier verlinkt, falls du doch noch mal andere Produkte anschauen möchtest.)

 

Liebe Grüße

Kerstin

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Die Softwarelösungen dagegen (Golden Pattern, Schnittvision, Lekala - danke an Mina für die Tipps, sie hätte nicht wissen können, wie ich darauf reagiere, und ein verstecktes Juwel hätte ja auch dabei sein können) waren schlimmer als ich erwartet habe.

Das Problem bei Software zur Schnitterstellung ist immer, dass man zumindest in manchen Punkten von Standard-Relationen der Körpermaße ausgehen muss (selbst bei Konstruktion nach Müller&Sohn hab ich schon solche "Magic Numbers" entdeckt). Bei einer sehr extremen Figur kommt man da nur begrenzt weit (ganz zu schweigen davon, dass zumindest ich keine Lust auf A4-Puzzles habe... )

Konstruktion hat außerdem immer das Problem des korrekten Messens - wenn die Maße nicht stimmen, kann gar nichts vernünftiges rauskommen.

Aber mir ist sehr wohl bewusst, dass bei einem Konstruktionsprojekt die Implementierungsphase nur einen kleinen Teil ausmacht, und dass man alles andere, was eben dazu gehört, auch sorgfältig erledigen muss. Es schreckt mich auch nicht ab, dass Nähen nicht nur das Rattern am neuen Spielzeug sein wird.

Bei mir macht die Design-Phase inzwischen einen Großteil des "Spaßes" aus - ich habe mir ein Skizzenbuch angelegt, in dem ich mir auf ein Dummy meiner eigenen Figur Kleidung entwerfe. Anhand des Grundschnittes kann ich dann recht schnell einen Schnitt dazu erstellen, das tatsächliche Nähen geht dann "mal eben so".

 

Ansonsten kann ich dir noch verraten, dass mit steigendem Können auch die Ansprüche wachsen... was bei mir dazu geführt hat, dass ich inzwischen keine Kleidung mehr kaufen KANN (warum soll ich Geld für etwas ausgeben, dass ich selbst mit minimalem Aufwand 10mal besser hinkriege?).

 

Darf ich ganz neugierig fragen, was du beruflich machst? Du klingst nämlich so ein bisschen nach technischer Branche... und scheinst mir ziemlich ähnlich zu sein :D

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[…] weil Nähen wahrscheinlich nie ein wichtiges Hobby für mich sein wird, sondern eine Sache, die erledigt werden muss wenn ich etwas Neues zum Anziehen brauche. Meine kreative Seite darf sich in ganz anderen Bereichen austoben, die mir viel lieber sind.

 

Ihr produziert aber so schnell neue Information, dass ich neben den drei Deadlines in der Arbeit […] und neuer Wacom-Driver zum Testen zu Hause gar nicht dazu komme, eine ausführliche Antwort zu verfassen :)

 

[…]

 

Die Softwarelösungen dagegen (Golden Pattern, Schnittvision, Lekala - danke an Mina für die Tipps, sie hätte nicht wissen können, wie ich darauf reagiere, und ein verstecktes Juwel hätte ja auch dabei sein können) waren schlimmer als ich erwartet habe. Ich habe angefangen, hier zu begründen, warum ich das so meine, aber der Text wurde viel länger und wütender als ich dachte, und das noch bevor ich zu dem ersten Hauptargument kam. Deswegen alles gelöscht, will euch hier nicht mit meinem Jammern den Tag vergällen. Lassen wir es dabei, dass ich das Zeug nicht mal installieren würde, wenn ich dafür bezahlt würde. Und wäre ich gezwungen, damit zu arbeiten, wäre meine Motivation sofort pfutsch.

 

[…] und meine anderen Hobbys passen noch mehr zu mir als Kleidungsstücke erstellen. Daher werde ich wahrscheinlich weder besonders viel Zeit mit Schneiderei verbringen […]

 

Hallo rumtscho,

 

nunja, wer fragt, bekommt Antworten.

 

Und zuweilen auch selber Fragen gestellt. – Du machst uns aber auch neugierig!

 

Wenn hier im Forum Leute, die schon länger dabei sind, sich allmählich immer genauer der Anpassung ihrer genähten Kleidung an die jeweiligen Besonderheiten ihrer Körper widmen, wenn Leute im Nachhinein erzählen, wie sie zum Selbernähen oder Schnitte Konstruieren (oder beides) gekommen sind, dann ist das für die Forengemeinde meistens leichter nachvollziehbar. Vor allem, wenn dann auch noch die Ergebnisse zu sehen sind.

 

Du beschreibst mit einer unglaublichen Sicherheit, wie das bei dir ist und sein wird. Mag sein, dass du recht hast. Mag sein auch nicht.

Steig einfach ein in die Materie, dann weißt du mehr.

 

Herzliche Grüße

Cochlea

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Na, wenn ich euch so neugierig gemacht habe, fange ich mal an, zu antworten. Na, wenn ich euch so neugierig gemacht habe, fange ich mal an, zu antworten. Danach gibt es noch ein Bericht direkt von der Front :rolleyes:

 

Übrigens, ich wollte mich über die Menge an Antworten gar nicht beklagen. Sie freut mich sogar sehr. Der Satz, den Cochlea zitiert, ist nur eine Entschuldigung, warum ich nicht früher geantwortet habe.

 

Und wegen der "unglaublichen Sicherheit" vermerke ich mir eine gute Note für selbstbewußtes Auftreten. Denn so sicher fühle ich mich gar nicht, dass es genau so verlaufen wird. Das ist nur eine Einschätzung, basierend auf Selbstbeobachtung. Kann ja sein, dass ich es nie schaffe, etwas Tragbares zu nähen, und die ganze Idee Geld- und Zeitverschwendung war. Oder dass ich mich so ins Nähen verliebe, dass ich ab sofort alles andere sausen lasse und mehr Kleider nähe als ich tragen kann. Aber das, was ich hier beschreibe, scheint mir das Wahrscheinlichste zu sein, und darauf baue ich meine Pläne auf. Wenn die Zukunft anders kommt, ändere ich die Pläne entsprechend.

 

Inia und Capricorna wollten wissen, warum ich die gesehene Software so ablehne. Die Gründe sind vielfältig. Ich empfinde alle drei als einschränkend und unflexibel in der Bedienung, was andere hier auch bestätigt haben. Ich weiß nicht, ob sie unter der Haube tatsächlich die Muster für meine Größe neu konstruieren, oder ob sie nur einfache Anpassungen wie gleichmäßige Übergänge zwischen vordefinierte Größen machen. Beim angegebenen Preis vermute ich eher die zweite Variante, aber da würde ich mit einem Lineal genauso gute bzw. schlechte Ergebnisse erzielen können. Dazu kommt noch, dass die Software aus technischen Gesichtspunkten sehr schlecht zu bewerten ist. Geschlossene Datenformate, praktisch abgeriegelt gegen Datenimport und -export? Check. Programmierer macht grobe Anfängerfehler (z. B. Programm enthält einen festen Pfad auf C:\Eigene Dateien), Qualitätssicherung fängt sie nicht ab? Check. Ungeeignete Technologie verwendet, etwa eine Abhängigkeit von einem Browser für eine offline Anwendung - aber es darf nur der Internet Explorer sein, dafür wird er ab Version 4.0 unterstützt, hallo uralte Sicherheitslücken? Check. Umstänliche Lösungen, die die Firmenmarotten auf Kosten vom Kundencomfort implementieren? Check. Benutzerfeindliches Userinterface? Bingo! Ach ja, Windows muss es auch noch sein, möglichst auch keine zu neuen Versionen. Insgesamt kann ich nur sagen, wenn jemand damit glücklich wird, freue ich mich für ihn, für mich wäre es eindeutig ein Fehlkauf.

 

Zum Grafiktablet, ich muss Buchstabensalat enttäuschen. Leider kann ich gar nicht malen. Ich benutze es zur Bildbearbeitung und für Hausaufgaben, denn ich will die Flexibilität von Zeichensoftware und die Wiederauffindbarkeit von elektronischen Notizen nicht missen, aber Formeln zu texen ist mir zu aufwendig, da schreibe ich die Lösung als Grafik mit dem Stift.

 

Benedicta hat gefragt, was ich mache, aber das haben die meisten wahrscheinlich schon einigermaßen erraten. Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Informatikfakultät. Die Arbeit ist sehr schön, aber ich schreibe da nur wissenschaftliche Publikationen und Übungsblätter für Studenten, keine Software. Daher ist Programmieren eins der Hobbys, die Vorrang bei meiner knappen Zeit haben. Aber fürs Nähen wird schon genügend Zeit da sein, um zu lernen, wie man präsentable Kleidung herstellt, inklusive Musteranpassung, und meine Garderobe langsam auf das Notwendige auszufüllen. Alles darüber hinaus ist optional.

 

Mhm, ich denke das wars mit dem Antworten, oder habe ich jemanden übersehen?

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Und jetzt die Neuigkeiten.

 

Gestern abend ist bei mir eine Janome 3160 QDC eingezogen. Die Verkäuferin hat sie als etwas aufgepepptes Nachfolgermodell der 4030 präsentiert, und ich fand echt wenig Unterschied auf Papier oder real life. Dann bin ich bis 1 Uhr nachts da gesessen und habe auf einem Geschirrtuch alle Stiche und Füßchen und Knopflocharten ausprobiert.

 

Bis jetzt zumindest bin ich vom Einkauf begeistert. Das Benutzerinterface ist einfacher als bei meinem Drucker. Auch Faden richtig einlegen etc. klappte vom ersten Mal. Und wenn ich sie auf langsam stelle, kann ich auch einen Strich auf dem Stoff nachnähen, ohne abzuweichen (also das mit dem geraden Naht klappt).

 

Heute habe ich mich schon nach Betzina ausgemessen und mit dem Burda Maß verglichen. Habe mir den Schnitt für so ein schlabbriges Nachthemd heruntergeladen (danke an gundi2 für die Idee) und schon alle 40 A4 Blätter zu einem Bogen zusammengeklebt *puh*. Jetzt geht es mit der Schnittänderung weiter. Wird sich zwar auf den endgültigen Sitz bei dem Modell wahrscheinlich nicht viel auswirken, aber ich will das Planen und Einzeichnen der Änderungen durchprobieren, bevor ich den Wegwerfprototyp für den ersten figurbetonten Schnitt anfange. Zum Glück kann man im Laden langweiligen Stoff auch billig kriegen, da kann neuling sich einige Übungen leisten.

 

Und eine Kissenhülle soll auch entstehen. Aus Satin, weil das Schlafen darauf angeblich Haarspliss verhindert (na, wer's glaubt) und weil ich neugierig bin, ob ich und die Maschine damit fertig werden.

 

Wenn ich erfolgreich bin, werde ich es bestimmt euch berichten, denn es ist nicht ohne eure Hilfe zu so einem guten Ergebnis gekommen. Und wenn ich stattdessen auf unüberwindliche Misserfolge stoße, werde ich wohl auch hier im Forum nach Rat fragen müssen. Also hört ihr bestimmt noch was von mir.

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Na herzlichen Glückwunsch zum Neuerwerb. Wenn ich Deine Posts so lese, würde ich sagen - ja das wird was. Du hast ein Ziel und keine Angst es anzugehen. Die Technik kann Dich nicht schrecken, da steckst Du tief genug in der Materie drin und Du gehst den richtigen Weg: mit einfachen Dingen anfangen und wissen, es kann auch mal für die Tonne sein. Dann leg mal los, wir freuen uns alle schon auf Augenfutter. Und Erfolgserlebnisse beflügeln ja bekanntlich.

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aber da würde ich mit einem Lineal genauso gute bzw. schlechte Ergebnisse erzielen können.

 

Wenn man Schnitte konstruieren kann, ist das sicherlich so, ja. ;)

 

(Falls du dir dieses Thema mal anschauen möchtest, gibt es hier eine schöne kostenlose Anleitung auf englisch für die Grundschnitte. Besondere Figureigenheiten - außer den reinen persönlichen Maßen - werden dabei allerdings nicht berücksichtigt, da die Konstruktionsmethode ja wiederum auf Standard-Annahmen beruht. Quasi eine vorgefertigte Programm-Library; wenn du was individuelles haben willst, musst du die Parameter ändern. Der Trick ist, zu wissen, wie und was man ändern muss...)

 

Liebe Grüße

Kerstin

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