Wer hat schon Leder vernäht und weiß ein paar Tips und Tricks ?

Hallo Ihr Lieben,

ich möchte gerne Leder vernähen , habe aber nicht viel Ahnung davon . Ich habe ein paar Puschen gemacht , aber das Leder hat sich andauernd verschoben . Jetzt möchte ich gerne eine Tasche machen .....habe aber Bedenken .

Könnt Ihr mir ein paar Tips geben ?

Danke und Grüße

lelu

Hallo lelu,

Du benötigst auf jeden Fall Leder-Nadeln, und einen Teflon-oder Rollenfuß.Kannst aber auch Tesa-film auf Deine normale Nähfußsohle kleben.

Mehr kann ich Dir dazu leider nicht sagen.

Gruß Lothar

Mit oder ohne Fell, die "Puschen"?

also, auf jeden fall mit ledernadel nähen. und wie schon gesagt, ein teflon-füßchen tut hier gute dienste.

die stichlänge nicht zu kurz einstellen, da das leder sonst perforiert wird und leicht reißen kann.

die schnitteile kannst du mit büroklammern zusammenhalten, dann verschiebt es sich nicht. mit stecknadeln bist du hier nicht gut bedient, da man je nach art des leders die stichstellen dauerhaft sieht.

und aufpassen beim nähen, am besten nicht gleich vollgas losnähen, sondern erst mal langsam anfangen und dann die geschwindigkeit steigern. und nicht am stück ziehen, sonst bricht (wie bei jedem anderen stoff auch) die nadel ganz schnell ab.

Eigentlich ist schon alles gesagt:

Teflonfuß und Ledernadeln nehmen, wenn der Fuß nicht vorrätig ist, den normalen mit etwas Tesa unten abkleben. Der Teflonfuß geht aber wirklich besser, vor allem bei Wildleder. (Er rentiert sich auch später bei widerspenstigen Stoffen.)

Niemals mit Stecknadeln etwas heften (die Einstiche bleiben dauerhaft im Leder), immer Tesa oder Büroklammern (nicht so mein Fall) verwenden.

Etwas größere Stichlänge nehmen, falls auf einem Rest (den du hoffentlich hast) zu nahe beieinander liegende Stiche auftauchen (das ist von Maschine zu Maschine unterschiedlich).

Und langsam nähen, weil man nicht so ohne weiteres trennen kann wegen der Einstichlöcher vor allem bei Glattleder.

Das alles geht leichter, als es sich auf den ersten Blick ansieht (oder anhört). Nur Mut!!

Bedenke aber bei Taschen die Einlage, vor allem am Boden. Ich bin dabei schon bös vor allem bei Leder hereingefallen. Falls du ein gutes Stück hast, das sich problemlos auftrennen lässt, dann schau doch einfach mal in das Innenleben der Tasche.

hallo lelu

ich habe mal eine tasche genäht aus so richtig dickem schafsleder, alles von hand, weil ich das meiner maschine nicht zumuten wollte.

bei mir sind die lederkanten aussen sichtbar und mit abstand von 0.5cm zur aussenkante genäht (kann sich jetzt sicher keiner vorstellen, ist aber auch nicht so wichtig) - jedenfalls habe ich die nahtzugaben vor dem nähen mit textilkleber zusammengeklebt und so gab's keine probleme mit rutschen.

aber je nach machart deiner tasche wär's vielleicht 'ne möglichkeit.

sei herzlichst gegrüsst, eve

Hallo Ihr Lieben,

ihr seid ja wirklich fit auf allen Gebieten des nähens !!!!!

Egal was ich hier frage , ich kriege immer tolle interessante und hilfreiche Antworten .

VIELEN DANK .

Die Puschen sind eigentlich ohne Fell , aber mit Fell wäre sicher auch interessant im Winter . Meine Enkelkinder freuen sich sicher .

Das mit dem Tesafilm unter dem Fuß ist eine gute Idee , aber so ein Teflonfuß ist vielleicht doch noch etwas , daß ich mir kaufen könnte . Vor allem wenn man damit auch andere Stoffe besser nähen kann .

Nochmals DANKE und Grüße

lelu

Hallo,

zusätzlich zum Teflonfuß (Tesa frustriert, weil es sich ständig löst und man dann Klebereste auf dem Leder hat...) finde ich den Obertransport super!

Alles andere wurde schon gesagt.

Gegen verrutschen hilft natürlich auch Wondertape (dein Freund und Helfer ). Geht schneller/einfacher/sauberer als Kleben und ist einfacher als Büroklammern (letztere haben oft den Nachteil, dass sie eben für Papier ausgelegt sind, nicht für viel dickeres Leder, da muss man erst ein bisserl weiten...).

Dünnes, weiches Leder (und Kunstleder) lässt sich übrigens auch ganz hervorragend mit Mikrotex Nadeln nähen. Die sind ja recht dünn (kleinere Löcher) und trotzdem scharf genug.

Schneiden geht am besten mit dem Rollschneider oder einer etwas robusteren und vor allem sehr scharfen Schere. Die normale Stoffschere würd ich eher nicht nehmen, könnte abstumpfen.

Und falls Du doch was mit Hand nähen musst, Faden unbedingt vorher wachsen! Das macht den Faden reißfester und auch glatter, d.h. er lässt sich besser durchziehen und verdreht/verknotet sich nicht so schnell.

Oh, und (ganz am Rande): ein kleiner Lederrest mit ein paar Stichen zu einem "Zylinder" genäht gibt einen ganz tollen Fingerhut. Kein schwitzen, kein rutschen, keine Probleme mit langen Fingernägeln mehr

Und die Dinger halten erheblich länger als man denken würde. Ich hatte das mal als "Notlösung" versucht und dem Dingen ungefähr eine Woche gegeben...er ist jetzt 4 Monate in Benutzung und hält sich immer noch tapfer D:super:

Klasse Ideen . DANKE:) :) :) :)

Grüße

lelu