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Patchwork Magazin 5/2015


Bloomsbury

Empfohlene Beiträge

Diese Mal habe ich das Patchwork-Magazin durchgeblättert. Was bei diesem Heft als erstes auffällt – und einen positiven Aspekt des Magazins ausmacht – ist die Tatsache, dass die Anleitungen neben dem Modell abgedruckt sind. So kann man sich gleich auf der gegenüberliegenden Seite in die bebilderte Anleitung vertiefen, wenn man sich an einem Modell festgeguckt hat. Durch dieses ungehinderte Hin- und Her-Schauen lässt sich schnell Wesentliches der Machart eines Modells aufnehmen.

 

 

patchworkmagazin_5_titel.jpg

 

 

Das Heft enthält sieben Wandbehänge, fünf großformatige Quilte, vier Taschen und je zwei Kinderdecken, Tischläufer und Dekoartikel.

 

Als Anschauungsmodelle habe ich einen bunten Wandbehang, eine leicht nachzuarbeitende Tasche und einen von der Machart her interessant wirkenden Tischläufer ausgewählt. Diese Wahl erfolgte, um Praktisches zeigen zu können, das sich in einem überschaubaren Zeitraum fertigen lässt.

 

annalee_patchworkmagazin.jpg

 

Zunächst die Taschen: Der Stoffbeutel Anna Lee erweist sich beim genaueren Hinsehen als weitaus leichter, als es zunächst schien. Die 48 Rauten sind in der englischen Paper-Piecing-Methode per Hand zusammengenäht und anschließend mit der Maschine auf den Stoff genäht. Anschließendes Verstürzen von Außentasche und Futter – mit Mitfassen der Stoffhenkel – zeigt dann auch Schwierigkeitsgrad Eins in Form eines Garnrollen-Icons.

 

Ähnlich in der Machart, aber mit verbreiternden Seitenteilen, ist der Shopper Eclectic Elements. Er ist aus dekorativem Stoff gefertigt, der für sich selbst wirkt. Bei der Umhängetasche mit Lavendelzopf findet wieder ein Patchworkelement Anwendung, das mithilfe eines Dreiecklineals leicht nachzuarbeiten ist. Dieses Halbquadrat-Lineal wird unter dem Thema „Grundausstattung Patchwork“ zusammen mit einem Viertelquadrat-Lineal genauer vorgestellt.

Am aufwändigsten – aber auch mit zwei Garnrollen-Icons versehen, wie die beiden vorher genannten Taschen – ist die Tasche Lagune, deren Entstehen anhand vieler kleiner Fotos gezeigt wird. Der Boden ist aus Kunstleder und neben dem Einnähen eines Reißverschlusses müssen auch Vierkantringe angebracht werden.

 

jajajahreszeiten_patchworkmagazin.jpg

 

 

Von den Wandbehängen fällt besonders der Jahreszeitenquilt auf. Er besteht aus bunten Streifen in Regenbogenfarben, die wiederum aus Quadraten zusammengesetzt sind. Auffällig aber ist die Stickerei: sie wirkt wie zügig dahin gegossene Maschinenstickerei, erweist sich bei genauerem Studium der Anleitung aber als Handstickerei. Ein Garnrollen-Icon steht für Anfängertauglichkeit dieses ungewöhnlichen Quilts.

 

Ein weiterer Wandbehang zeigt eine strahlend gelbe Sonnenblumendahlie. Um sie zu fertigen, werden die wabenähnlichen Stoffteile mithilfe von Schablonen zugeschnitten und dann aufwändig per Hand zusammengenäht. Das Ergebnis ist ein Blickfang fürs Auge, erfordert aber einiges Können.

 

Auch Honeymoon ist ein Wandbehang, der ins Auge fällt. Bei genauer Betrachtung erweist sich das Motiv als Paneel mit der Abbildung eines Reiherpaares, dessen Konturen gequiltet sind. Weitere sparsame, aber geschickt angebrachte Quiltlinien verleihen dem Gesamtbild Spannung. Farblich passende Log-Cabin-Blöcke umranden das Paneel und ein breiter Außenrand sorgt für den Abschluss. Dieses Modell kann von Anfängern nachgearbeitet werden.

 

An Wandbehängen gibt es dann noch:

- Tape it von Brigitte Heitland, der wirkt, als wären farbige Schnipsel auf blauen, sorgsam gequilteten Untergrund geworfen,

- Mini Memo, ein leichter, 15 x 44 cm großer Quilt mit angenähten Wäscheklammern, mit denen man Merkzettel fixieren kann. Etwas aufwändiger gestalten sich wieder

- Frühling auf Mallorca mit Windmühlen inmitten von Weizenfeldern und Wiesen und aus dem Bild ragenden aufgesetzten Mohnblumen

- und Sonnenaufgang, mit seinen aufgewühlten Wellen und den verschiedenen Falttechniken und Verziermaterial.

Beide Arbeiten bieten einiges an Spielerei und Ausdrucksmöglichkeiten für erfahrene Näherinnen.

 

lizzy_patchworkmagazin.jpg

 

Der Tischläufer Lizzy interessierte mich wegen seines auffälligen Sternes, den man mithilfe der Vorlage auf Papier näht. Jeder Stern besteht aus vier Einzelblöcken, jeder Einzelblock aus sechs Stoffteilen. Um den Stern plastisch hervorzuheben ist die ihn umgebende weiße Fläche mit Stippling freihandgequiltet. Fortgeschrittene Kenntnisse sind für diese Arbeit nötig.

 

Für Anfänger ist der Läufer Spitzenmäßig gedacht. Um diesen Anschein von Spitzen zu erwecken werden einen länglichen Stoffstreifen an jedes Ende je ein kurzer und ein längerer Streifen aus unifarbenem Stoff mit einer Diagonalnaht im rechten Winkel angenäht. Nach dem Zurückschneiden des überschüssigen Stoffes und dem Glattbügeln entsteht so Streifen um Streifen. Aneinander genäht entsteht schließlich dieser leicht nachzuarbeitenden Läufer.

 

Von den großen Deckenquilten fallen besonders Feuerzauber und Kyoto auf.

 

Kyoto besteht aus vielen farblich aufeinander abgestimmten Stoffstreifen, die zu größeren Streifenblöcken zusammengenäht werden. Diese aneinandergefügten Streifenblöcke werden anschließend entgegen der Nährichtung durchschnitten und zwei Mal mit unterschiedlich breitem, kontrastierendem Stoff abgesetzt, was der Decke einen großzügigen Look verleiht.

 

Feuerzauber ist auch aus Streifen genäht, aber diese sind versetzt angeordnet, wie ein Backsteinmauerwerk. Mehrere Reihen „Backsteinmauerwerk“, unterbrochen durch weiße Zwischenstreifen hinterlassen so einen feurigen und zugleich kühlen Eindruck. Ebenfalls für Anfänger geeignet und schnell genäht ist diese moderne Decke mit dem Quilting aus sich überlappenden Vierecken.

 

Lasagne & Geschnetzeltes ist ebenfalls eine großformatige Decke. Ihre benötigten Streifen – mit angesetzten kontrastfarbenen Rauten – werden zu einem einzigen, 43 m langen Streifen zusammengenäht, der nach und nach, immer wieder durch Teilung in der Hälfte, zerschnitten wird. Durch das Zerschneiden ergibt sich wohl der Zweitname des Quilts. Die weitere Anleitung mögen sich Anfänger bitte selbst entschlüsseln.

 

Alison’s Flowers entspricht – grob gesprochen – einem Disappearing Ninepatch, und Rosenzauber besteht aus abwechselnd angeordneten Quadraten und Streifen. Beide Decken sind für Anfänger geeignet.

 

Die Kinderdecke „Muh macht die Kuh“ besticht durch ausgewählte Stoffe und ist aus Quadraten und Dreiecken genäht. Kreative Lotte ist ein weiterer Wandbehang aus Paneelen mit Abbildungen aus dem Schneiderbedarf. Aufgewertet wird er durch Anbringen von Täschchen und Reißverschlussfächern zum Einstecken benötigten Kleinkrams.

 

Am Ende der Durchsicht kommt nun noch die Deko: große dreidimensionale Blütenköpfe können als Nadelkissen oder Fensterbrettdeko verwendet werden.

Liebevolle Stickereien verzieren das Häuschen „In meinem Garten“, dessen Dach man aufklappen kann, um an die innen deponierten Nähutensilien zu gelangen. Den Schachtelbausatz dazu gibt’s zu kaufen, der aufgeklebte Stoff wird vorher bemalt und von Hand und Maschine bestickt. Zusätzliche Herausforderungen beim Innenleben machen dieses Häuschen zu einer Arbeit für Fortgeschrittene.

 

Grundlegendes zu Patchwork und Adressen von Fachhändler dürfen natürlich auch nicht fehlen. Auf der Seite mit den Terminen wird auf den Wettbewerb des Patchwork-Magazins hingewiesen, der anlässlich des 20jährigen Bestehens des Magazins ausgeschrieben wird. Eine 40 x 40 große Arbeit dazu, was die Quilterin in zwei Jahrzehnten Bestehen des Magazins bewegt hat, kann sie abgelichtet einsenden.

 

Was mir in dem Heft fehlt sind die künstlerischen Seiten… wobei in einem Heft, das auf Handwerk ausgelegt ist, nicht unbedingt noch Anderes angeboten werden muss.

 

Hier kann man noch einen Blick ins Heft werfen: klick

 

Die nächste Ausgabe des Patchwork Magazins erscheint am 5. September 2015

 

Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung des Partner Medien-Verlags/ Patchwork Magazin

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Es sind ja Arbeiten im Heft, von denen man allein durchs Lesen erfährt, wie ein Quilt gemacht ist. Das ist schon mal die halbe Miete.

 

Trotzdem machen manche Modelle noch ganz schön viel Arbeit.

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Ich dachte, das Magazin wäre eine der beliebteren Zeitschriften auf dem Quilt-Sektor. Da habe ich mich wohl geirrt? :kratzen:

 

Oder die Interessenten sind abgewandert.

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Nur weil keiner was schreibt, heißt das nicht, daß es keiner liest... Patchwork ist hier in diesem Forum nie das Hauptthema gewesen und die Klicks für diese Zeitschriftvorstellung bewegen sich doch absolut in unserem üblichen Rahmen. :confused:

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Dafür, dass es eine der Zeitschriften ist, die am häufigsten genannt wird, wenn man ANDERE

PW-Zeitschriften bespricht, finde ich die Resonanz mager.

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Ich werfe da mal die momentane Hitze, den Vor-Ferien-Stress, das Sommerloch und die tägliche Frage "Schwimmen-gehen-oder-doch-nähen?" in den Raum....;)

 

Ist ja insgesamt im Forum momentan etwas ruhiger.

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Ich habe mir heute die Zeitschrift aufgrund Deiner ausführlichen Vorstellung gekauft. Danke dafür.

 

Bin ja noch ein Neuling in Sachen Patchwork und Quilten, aber in dem Heft sind wirklich einige interessante Stücke, die man gerne Nacharbeiten würde.

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Dafür, dass es eine der Zeitschriften ist, die am häufigsten genannt wird, wenn man ANDERE

PW-Zeitschriften bespricht, finde ich die Resonanz mager.

 

Wie gesagt, gelesen wurde es ja. Und wenn man bedenkt, daß gerade außer dem Bayern mehr oder weniger alle Ferien haben, ist das wirklich gut.

 

Und was dazu sagen tun generell eher wenige Leute. Vor allem im Redaktionsbereich. Das ist normal. ;)

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Bin ja noch ein Neuling in Sachen Patchwork und Quilten, aber in dem Heft sind wirklich einige interessante Stücke, die man gerne Nacharbeiten würde.

 

Dann wäre ich gespannt, wie leicht die Anleitungen für einen Anfänger zu verstehen sind, falls es sich ergibt, dass etwas daraus genäht wird. ;)

 

Und fragen kann man ja auch, wenn etwas, das auf den ersten Blick verständlich scheint, dann doch nicht so leicht in der Umsetzung ist.

 

@Lacrossie: ja, es mag sein, dass es daran liegt, dass es allgemein ruhiger ist.

 

Aber der Pulk der Gegenstimmen, den man hat, wenn es nicht ruhig ist, ließ mich dennoch vermuten, dass die Liebhaber des Magazins nun ihre Stunde gekommen sehen würden.

Anscheinend gibt es derer aber nicht so viele, wie es zwischendurch schien.

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(Herzchen, du weißt doch.... beschweren tun sich alle... wenn es gut ist, muß man nichts sagen. Sprich: wenn sich keiner beschwert war es gut. :cool: )

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Leider gibts im örtlichen Supermarkt nicht mehr so viele Patchworkzeitschriften.

Ich schau mir die Zeitschrift vor dem Kauf auch gerne nochmal an.

Aber Dank Deines ausführlichen Einblicks, werde ich mich auf die Suche nach der Zeitung machen.

Danke fürs Vorstellen :)

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