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Ist ordentlich selbst genähtes etwa peinlich?!?


sisue

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öhm.....also wenn das peinlich ist, wäre ich die Peinlichkeit in Person, da ich nur selten gekaufstes trage, weil ich selbstgenähtess liebe, schon weil es so individuell ist.

 

Von der stanke kann doch jeder.

 

Ich finde Selbstgemacht sogar viel viel besser und wenn dann auch noch ordenlich gearbeitet ist, hat es für mich ein Klasse verdient.

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Es kommt, glaube ich, auch ganz darauf an, wer es sagt. Fragt eine Freundin, die mein Hobby kennt sehe ich es eher als Interesse, würde mich jemand Fremdes fragen wäre ich dann wohl auch erst einmal irritiert. Meinen individuellen Stil soll man (irgendwann) erkennen, das es selbstgenäht ist eher nicht. Dann würde ich denken, es ist schlecht gearbeitet.

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Wie gesagt, wenns gut gemacht ist, dann ist es klasse! Allerdings bei kurvigen Nähten, schlecht gebügelt und Passform gleich null würde ich dem jenigen schon raten doch lieber mal die Geschäfte aufzusuchen ;)

 

Ich finde, dass die Schneidereien hier in Deutschland oder auch in Großbritannien nicht schlecht verdienen! Im Gegensatz zur besagten Bangladeshnäherin. Daher gehen auch so wenige Menschen zum Schneider, da Konfektion einfach um einiges günstiger ist.

 

Maßanzüge sehe ich sehr oft, und auch in meinem Bekanntenkreis gibt es genug Jungs, die keinen von der Stange kaufen würden. Nehmen wir den Standart Anzug von Boss, legen noch ein paar Euros (sind dann wirklich nicht mehr viele) hinzu und gehen dafür zum Schneider. Die Anzüge in den Preiskategorieren unter 500Euro sind, ich betone: meistens, einfach nur schrecklich und ich frage mich, ob die Männer eigentlich nicht merken wie lächerlich sie damit aussehen :confused: ok, ein guter Anzug kostet ein kleines Vermögen, aber dann lieber nur zwei super gute, anstatt 10 wörtlich gesprochen billige Anzüge.

 

LG

Basti

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Doch, klar, war sie. ...

 

die Gute hat einige wenige schlechte Angewohnheiten :rolleyes:

die beschriebene ist davon die nervigste :D

(ich muß meine Nichte warnen, sie hat vor einiger Zeit angefangen zu nähen ...)

Grinsegrüße

Kerstin

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Ines Ruebel schreibt schon in ihrem Nähbuch aus den Sechzigern, dass Nähen einen sehr "ärmlichen" Anstrich hat. Die feine Dame machte feine Handarbeiten, das war standesgemäß. Stickereien, feine Häkelarbeiten und Strickereien - das machte die Dame zum Zeitvertreib und um etwas Schönes zu schaffen. Man konnte dabei Plaudern und es sah auch noch beim Tun selbst dekorativ aus.

Wer hat nicht vor seinem geistigen Auge Darstellung aus der Jahrhundertwende, wo die Damen mit Handarbeiten um dem Teetisch herumsitzen ?

 

Der Kontrast dazu schreibt sie, ist das Nähen. Das war so das letzte was eine Frau von Stand tat. Noch dazu für andere. Erst dann, wenn die Alternative der Hungertod der Kinder oder der Sprung in den Kanal war.

 

Ich finde, sie hat in ihren Beobachtungen absolut Recht. So ist das soziale Ansehen dieser Tätigkeit. NUR AUS NOT.

 

Man vergleiche das Bild der häkelnden Damen mit dem Bild der Not der Textilarbeiter aus England oder aus dem Vogtland oder aus Fernost oder aus den Sweatshops in New York. Nichts Kreatives, nur Mühe und Arbeit.

 

Ich habe in Rom in einem Stoffgeschäft mal zu einer anderen Kundin gesagt, ich nähe das selbst. Diesen Gefrierschrankblick, den ich mir da eingefangen habe - sie hatte mich wegen Aussehen und Auftreten richtig eingeschätzt, nämlich als Kundin einer sehr guten Schneiderei und dann (auch) selbst nähen - das hat sie völlig irritiert.

 

Nähen hat also einen ärmlichen und auch einen unchicen Ruf. Was ich beides gut verstehen kann. Soll mir aber egal sein. Wie schon gesagt, es ist keine Religion sondern ein kreatives Hobby, so wenig ideologisch zu überhöhen wie Fotographieren oder Motorradfahren.

 

 

Isebill

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Gleich zu Anfang meiner Nähzeit, als ich gerade massig bei Online-Händlern Stoffe angeguckt hatte, musste ich zum Kinderarzt. Da waren zwei Kinder mit im Wartezimmer, da war ich mir sicher, ich hatte den Stoff erst kürzlich online gesehen. Nach langem innerlichen ringen hab ich dann die Mutter gefragt, ob das selbst genäht sei und wo die Stoffe her seien, mir würde es super gut gefallen. Ihre tatsächlich peinlich berührte Antwort damals war, dass es ihre Schwägerin gekauft hätte. Ich hatte damals das Gefühl, dass ihr tatsächlich der Punkt "selbst genäht" peinlich war. Dabei war es super verarbeitet und den Stoff fand ich toll. Hätte mir gerne Tipps geholt.

 

Für mich war das die Lehre, dass ich niemanden mehr darauf anspreche, was er trägt. Fand dann meine Frage nämlich super peinlich und ich bin eh schon schüchtern.

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..und wenn die Antwort des Gesprächspartners ist, was häufig vorkommt: "Also, nein, das könnte ich nicht"....dann ist das in 99% der Fälle ein Satz, der innerlich wie folgt beendet wird: ..."und das habe ich auch nicht nötig. Alldieweil ich nämlich in jeder Boutique wegen meiner Idealmasse was finde und ich es mir auch finanziell leisten kann, haha..."

 

wisst Ihr was, soll mir Recht sein. Knubbeln sich die anderen wenigstens nicht auch noch auf den Stoffmärkten und in meinen Fabrikverkäufen und treiben die Preise in die Höhe.

 

Glaubt mir, nach fast dreissig Jahren in diesem Hobby, die intellligenteste und beste Antwort auf dieses Thema ist.

 

"Ach, weißt Du/wissen Sie, ich finde, jeder Mensch braucht ein kreatives Hobby. Der eine tut garteln, der andere seidenmalen oder fotographieren oder Gedichte schreiben oder malen..und ich nähe. Das macht mir am meisten Spass."

 

Damit ist jedermanns Gesicht gewahrt unter anständigen Leuten, sowohl das des Konsumenten als auch das des Kreativen.

 

Probiert es mal aus, es funktioniert bestens. In den unterschiedlichsten sozialen Kreisen und Zusammenhängen.

 

Isebill

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Bei diesen ganzen Diskussionen hab ich das Gefühl, es hängt auch sehr von der Gegend ab, wo jemand wohnt.

In Dortmund wäre deine Frage glaub ich nicht peinlich rüber gekommen, Jezziez.

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Ich finde die Stickereien auch Fantastisch!

 

Übrigens, mal ne andere Frage.

 

Was heißt eigentlich "selbstgenäht"? Ist doch nicht so, als ob die Kleidung im Geschäft vom Himmel gefallen wäre. Die wurde auch genäht! Und großteils noch von Hand. Maschinen können bis jetzt nur den Zuschnitt und die Taschen ersetzen, alles andere ist immer noch Handarbeit. Nur richtet man sich in der Industrie halt nach Normen, daher ist jede Naht immer gleich breit, sowie Abstände der Knöpfe usw. usw.

 

Ich habe es allerdings noch nie gemerkt, dass Menschen mich deswegen verurteilt haben. Bis jetzt fand es jeder noch "Wow, wie? du? selbstgenäht? Klasse"

 

Vielleicht hängt es wirklich von der Region ab?

 

LG

Basti

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Ich spreche Leute auch nicht darauf an - ich war vor kurzem auf einem Konzert, da war eine Frau in einer superschicken Walkjacke, ich hätte schwören können dass ich den Stoff schonmal online gesehen habe und der Schnitt von Schnittquelle war - ich hab mich dann allerdings nicht getraut zu fragen, sondern hab nur ein kompliment gemacht.

 

Ich glaub, ich kann dass mit dem "peinlich berührt" schon verstehen. Erinnert mich an mein erstes Werk, ein Stufenrock aus Ikeastoff, als ich 14 war. Das erste Ding das ich außerhalb vom Mittelaltermarkt getragen habe. Als ich den dann in der Schule anhatte kam von einer Mitschülerin die Frage, ob er selbstgenäht sei. Ich war natürlich total stolz und bejahte, worauf die Ernüchternde Antwort kam "Das sieht man". :( Das hat mich schon irgendwie ganz schön beschämt (das Ding war auch total hässlich, ehrlich, aber damals war ich total begeistert) und ich hab ihn daheim sofort weggeschmissen.

 

Seither ist für mich ein "wo hast du das gekauft?" das schönste Kompliment. Wenn mich jemand fremdes fragt, ob dies und das selbstgenäht sei, bekomm ich immer einen Peinlichen Anfall und überprüfe nachher hastig, ob irgendwo Fäden raushängen, oder sonst irgendwas schiefes dran ist oder woran er das wohl erkannt hat. :o

 

Wenn Freunde, die wissen dass ich selber nähe, mich danach fragen ob ich es gemacht habe, ist mir das nicht peinlich und ich bejahe stolz :D

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Hallo!

 

Ich bin in einem Schneiderhaushalt aufgewachsen und bei meiner Mutter drängelten sich die Arztgattinnen der Umgegend.

Ich bin noch nie in meinem ganzen Leben auf die Idee gekommen, Selbstgenähtes könnte irgendwie peinlich sein.

 

Der einzige Grund aus dem ich als Kind lieber Gekauftes wollte, waren die schrecklichen Anproben auf dem Stuhl mit Stecknadeln überall und meine ungeduldige Mutter. :mad:

Außerdem war es schwerer etwas Selbstgenähtes dann doch nicht tragen zu wollen, weil meine Mutter das gerne persönlich nahm.

Aber peinlich? Nie im Leben.

 

Ach ja, mein Sohn (23) ist immer sehr stolz auf die selbstgenähten passgenauen Shirts und meine Änderungs und Stopfkünste und seine Freunde finden das cool und wünschen sich auch manchmal was. Seine Freundin gibt auch gerne mal was in Auftrag und trägt das oft und gerne.

 

Also, ich glaube das es einfach Kreise gibt, (die ahnungslos sind und vielleicht sogar ein bißchen dumm???? :)), in denen Selbstgenähtes einen schlechten Ruf hat.

Bearbeitet von banni
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Verurteilt ist sowieso zu viel gesagt. Unter ganz jungen Leuten ist das Ansehen wieder etwas besser, denn die elende Quälerei, die früher mit dem Nähen verbunden war, die kenne die ganz jungen nicht mehr. Die haben da weniger Vorurteile als die etwas älteren, die noch durch Schürzen und Topflappen im Handarbeitsunterricht mussten.

 

Meine recht stylische 18jährige posaunt das maßgenähte auch heraus und bekommt positive Rückmeldung. Allerdings: Die Sachen sind perfekt verarbeitet und nach Maß angepasst, die Schnitte und der Stil ist immer aus der allerneuesten Burda/Easyfashion/Eazy/ und die Stoffe sind immer hochwertig und für sie ideal. Und was ich beim Nähen "spare" das haue ich für Brille und Wolfordstrumpfhosen raus. Neulich musste sie eine Preisverleihung moderieren und das selbstgenähte Kleidchen (Materialwert 5 EUR, da der Stoff bei VeraMont nach Gewicht verkauft wird) aus der Septemberburda (Titelmodell) samt Strickjacke von COS haben von der Massenware, die sonst auf dem Podium war, sehr positiv herausgestochen. (Sagt die stolze Mama. Papa meinte, das sei doch ein Nachthemd. Aber was versteht der schon). Und weil die Sachen selbstgemacht sind, gilt sie auch nie als Zickentuss trotz top-styling.

 

I.

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Als Kind war mir das auch peinlich, ich hatte fast ausschließlich selbstgenähte Sachen. Da ich ein langer Lulatsch war gab es fast nichts von der Stange. Obwohl die DDR Konfektion nun wirklich nicht so doll war, hätte ich viel lieber eine gekaufte Hose gehabt. Dabei war meine Mutter schon sehr kreativ, und hat versucht mit den wenigen verfügbaren Mitteln die Sachen auf zu motzen. Einige kennen das sicher auch noch, der Jeansstoff im Osten, wenn es ihn denn mal gab, wollte ums Verrecken die Farbe nicht verlieren, dabei war Stone-Wash doch grad so angesagt. Auf allen Vieren bin ich über den Polytierchen-Teppich gerutscht in der Hoffnung wenigstens abgescheuerte Knie zu bekommen. Dann kam meine Jugendweihe, in einer Zeit wo die Mädels grausige lange Kleider, und die Jungs alberne Anzüge, schwarze Halbschuhe, und viel zu lange Krawatten getragen haben. So wollte ich definitiv nicht aussehen. Ich sehe heute noch die Bilder - kein Witz, 8 Jungs auf der Bühne, alle im gleichen Anzug, gleichem Hemd und gleicher Krawatte. Und ich, ich hatte eine tolle Kombination, ein Hemd zweireihig geknöpft mit Stehkragen, keine Krawatte - ein Skandal, und chice angefertigte Schuhe, von einem befreundeten Schuster. Selbst meine sonst so schrullige Mathe-Lehrerin war ganz verliebt, und ich war stolz wie Bolle. Heute freue ich mich über jede Handarbeit und jedes Selbstgenähte. Massenware gibt es doch nun wirklich genug. Leider bin ich im Nähen von Kleidung nicht so versiert, aber auch eine kleine Macke an einem Kleidungsstück macht das Teil doch einzigartig. Peinlich finde ich eigentlich nur Leute, die nichts probieren, und nicht mal in der Lage sind einen Knopf ordentlich anzunähen. Jeder der mit seinen Händen etwas schaffen kann, egal ob genäht, gehäkelt, gestickt, oder auch gekocht und gebacken sollte darauf einfach nur stolz sein.

 

Liebe Grüsse

sewfrank

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Ich werde auch nicht gerne auf mein genähtes angesprochen... aber ich werde von fremden grundsätzlich nicht gerne auf meine Kleidung angesprochen.

Das liegt einerseits daran, dass ich immer nicht so recht weiß was ich darauf antworten soll und andererseits daran, dass ich gerne "mutig" kombiniere. Mutig meine ich nicht im Sinne von "Auweia" sondern im Sinne von extravagant.

So habe ich beispielsweise einmal folgendes erlebt:

Ich hatte ein paar anthrazit/hellgraue Pumps mit Budapester Muster und samtschnüren an, einen grauen, knielangen rock und dazwischen hatte ich ein paar wolfords mit ajourmuster an. Ich fand das très chic und selbige Bestätigung kam von meiner Familie bevor ich das Haus verlassen habe.

 

So stand ich also vor dem Kino und habe auf meine Begleitung gewartet. Da kamen 2 Damen, stellten sich vor mich und zeigten mit dem Finger auf meine Strümpfe und Schuhe und haben darüber debattiert wie hübsch und außergewöhnlich das so aussieht. Dass der Körper ab dem Bein nach oben hin weitergeht und da ein echter Mensch drin steckt haben sie völligst ignoriert. Ich hab mich gefühlt wie eine Schaufensterpuppe, zumal durch diese lautstarke Unterhaltung und das Fingerzeigen noch mehr Menschen darauf aufmerksam geworden sind und meine Beine beäugt haben...

Mir war das so schrecklich unangenehm. :o

Da ist es mir tausendmal lieber, wenn vielleicht jemand schaut aber nix sagt.

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Ich bin total stolz, wenn meine kleine Minimaus grinsend erzählt, dass die Jacke, die sie so heiß und innig liebt, von ihrer Mama gemacht wurde! Ich weiß auch, dass da kleinere Macken drin sind, die mich auch ein bisschen ärgern. Aber andere sehen das i.d.R. gar nicht bzw. ist die Kleinkinderkleidung bei H&M z.B. auch nicht besonders dolle verarbeitet. Das ist kein Maßstab, aber ich bin ja noch Anfängerin und kann mich verbessern und dazu lernen.;)

 

Für mich ist es ein riesiges Kompliment, wenn jemand fragt, wo ich ein Teil herhabe, weil das so toll aussieht. Die meisten sind einfach nur (positiv!) baff, wenn ich dann sage, dass ich das selbst gemacht habe. Gerade bei der Kinderkleidung fällt das durch die Stoffwahl eben häufig auf, dass es nicht von den üblichen Verdächtigen kommen kann.

 

Ich hab auch schon manche Sachen gesehen, wo ich gern gefragt hätte, einfach weil's mir so gut gefiel - Stoff/Schnitt. Aber ich hab mich dann letztlich doch nicht getraut.:o Ich glaube, dass so eine Frage manchen wirklich peinlich sein kann. Ich bin stolz drauf, weil ich weiß, wie viel Arbeit da drin steckt und warum soll ich dazu dann nicht stehen?

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I

 

So stand ich also vor dem Kino und habe auf meine Begleitung gewartet. Da kamen 2 Damen, stellten sich vor mich und zeigten mit dem Finger auf meine Strümpfe und Schuhe und haben darüber debattiert wie hübsch und außergewöhnlich das so aussieht. Dass der Körper ab dem Bein nach oben hin weitergeht und da ein echter Mensch drin steckt haben sie völligst ignoriert. Ich hab mich gefühlt wie eine Schaufensterpuppe, zumal durch diese lautstarke Unterhaltung und das Fingerzeigen noch mehr Menschen darauf aufmerksam geworden sind und meine Beine beäugt haben...

Mir war das so schrecklich unangenehm. :o

Da ist es mir tausendmal lieber, wenn vielleicht jemand schaut aber nix sagt.

 

Ich wäre wahrscheinlich hingegangen und hätte gesagt, daß für dieses Unterhaltungsangebot Gebühren fällig wären.

 

Warum nicht einfach die Verlegenheit zurückgeben? ;)

 

Grüßlis,

 

frieda

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Hallo zusammen,

also selbstgenähte Kleidung ist wirklich etwas, das je nach Person sehr unterschiedlich wertgeschätzt wird.

Ich komme aus einer Familie von Nähbegeisterten (habe sogar noch geerbten Stoff von meiner Uroma und die war Jahrgang 188x). Daher ist also die Anerkennung innerhalb der Familie absolut gegeben.

Was andere Leute angeht, da spreche ich die auch nur an, wenn das Stück perfekt verarbeitet ist und super sitzt und auch in diesem Fall, verwende ich eher eine Formulierung, wie "Ich muss Ihnen ein großes Kompliment für dieses wunderbare Kleid/Jacke... machen. Haben Sie das maßarbeiten lassen?"

Ich sage das meist auch, wenn ich mir denken kann, dass keine Profischneiderin dahinter steckt, denn wenn ich falsch liege und das Teil aus der Konfektion ist umgehe ich damit das bekannte Fettnäpfen. Und wenn das Teil tatsächlich selbstgenäht ist, platzt die Trägerin im Normalfall vor Stolz ;)

Es ist natürlich schade, dass man sich mit so einem vorsichtigen Verhalten dem Diktat derjenigen unterwirft, die hochmütig auf selbst nähende Menschen herabblicken, aber damit kann ich leben ;) und ein bisschen Anpassung ist halt manchmal auch nötig.

 

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich selbst da nicht empfindlich bin, wenn mich jemand auf meine selbstgenähten Klamotten anspricht. Meist passiert das bei ungewöhnlichen Stücken und Fremde fragen mich dann, wo man das kaufen könne. Die Antwort endet dann meistens mit einem langen Gesicht oder es ist auch schon passiert, dass ich gefragt wurde, ob ich das gegen Bezahlung machen würde (mache ich nicht :D)

Meine Freunde und Bekannten sprechen mich auch oft direkt auf neue Kleidungsstücke an, weil sie sehen, dass es etwas Ungewöhnliches ist, das man so nicht kaufen kann oder das zu teuer für meine Geldbeutel wäre.

Ich bin stolz drauf, dass sie das sehen und bin mir sicher, dass sie nicht deshalb fragen, weil es home-made aussieht sonder weil es es etwas Besonderes hinsichtlich Qualität und Passform ist)

 

Ich habe persönlich auch die Beobachtung gemacht, dass unter jungen Leuten selber gemachte Dinge wieder als absolut positiv angesehen werden. Die Missachtung mancher älterer Leute kommt teilweise vermutlich noch aus der Nachkriegszeit, wo umherziehende Näherinnen (oft Soldatenwitwen) ganze Familien benäht haben um sich und ihre Kinder über Wasser zu halten. Ausserdem waren viele unserer Mütter und Großmütter gezwungen, alle Kleider für ihre Kinder und teilweise auch für andere Familienmitglieder selbst zu nähen, da man damit sehr viel Geld sparen konnte. Wenn man Kinderkleidung (teilweise aus abgetragenen Kleidungsstücken) im Akkord nähen muss, kann der Spaß schon auf der Strecke bleiben.

Ich habe selbst erlebt, dass diese Ansicht auch noch auf die nächste Generation abfärben kann. Ein Ex-Freund von mir sagte immer, wenn ich genäht habe: "Diesen Scheiss musst du doch nicht machen, das dauert so lange und heute ist Kleidung so billig, dass man sich das nicht anzutun braucht."

Meine Begeisterung über diesen Spruch könnt ihr euch vorstellen :D

Hintergrund war aber der, dass seine Mutter widerwillig alle Kinderklamotten selbst genäht, um zu sparen und dabei so viel gemosert hat, dass er dachte ich nähe mir auch nur aus Pflichtgefühl meine Klamotten selber und plage mich dabei.

 

Viele Grüße

Barbara

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Ich wäre wahrscheinlich hingegangen und hätte gesagt, daß für dieses Unterhaltungsangebot Gebühren fällig wären.

 

Warum nicht einfach die Verlegenheit zurückgeben? ;)

 

Grüßlis,

 

frieda

 

Genau, das funktioniert! :D

Aber vielleicht bekommt man da ab einer gewissen Körpergrösse auch irgendwann Übung...

 

Grüssle,

eufrosyne

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Ich wäre wahrscheinlich hingegangen und hätte gesagt, daß für dieses Unterhaltungsangebot Gebühren fällig wären.

 

Warum nicht einfach die Verlegenheit zurückgeben? ;)

 

Grüßlis,

 

frieda

 

Ich war in dem Augenblick so perplex. Ich wusste gar nicht was ich sagen soll... und das will was heißen, denn eigentlich bin ich nicht auf den Mund gefallen... nur bei meiner Kleidung und meinem Äußeren komme ich irgendwie nicht damit klar, obwohl ich mich eigentlich für nichts schämen muss. :o

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@babsi1111

 

ich empfinde die Titulierung umherziehende Näherinnen etwas abwertend. Auch meine Eltern hatten in den 60ger 'Jahren eine Hausschneiderin, die jeden Monat für 1 Woche zu uns kam und fest die gesamte Garderobe von mir meiner Mutter und Oma nähte. Meine Mutter hatte durchaus schon gute Nähkenntnisse und ist ihr zur -hand gegangen und hat durch sie ihre Fähigkeiten ausgebaut. Die Kinderkleidung aus den restlichen Erwachsenenstoffen war natürlich nicht so prickelnd, aber in dieser Zeit musste doch noch sehr gespart werden. Aber ich habe trotzdem mit Stolz die WErke meiner Mutter getragen. Auch meine Kinder bekennen sich zur selbstgenähten Kleidung und ich habe großen WErt darauf gelegt ihnen sorgfältige Verarbeitung beizubringen. Viele Jahre habe ich bei einem Kindersecondhandmarkt mitgeholfen und habe oft die Meinung gehört, dass man selbstgenähtes nicht weiterverkaufen könne, da es nicht strapazierfähig wäre - weit gefehlt. Ich habe schon viel gespart, aber auch hin und wieder vielleicht etwas mehr ausgegeben als im Laden, weil ich einen bestimmten Stoff wollte.

 

Behaltet euren Spaß am Nähen egal was andere sagen.

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ich fange grade mit dem Kleidungsnähen an und meine Tochter freut sich über die Sachen, die ich ihr nähe. ("Oh, hast du das für mich genäht?") und sie verkündet es auch schon mal sehr stolz ("Das hat Mama für mich genäht!") - Ok, sie istz erst 3 1/2 Jahre alt und irgenwann gwird es sicher eine Phase geben, in der ihr das genähte von Mama peinlich sein wird. Aber zur zei geniße ich ihre Begeisterung!

 

Auch kenn ich ne andere Mutter, die auch für ihr Kind näht. Wir beide wurden letztens von einer nichnähenden Mutter "beneidet", dass unsere Kinder ja tolle individuelle Sachen tragen...

 

Negative Erfahrungen hab ich noch nicht gemacht.

 

Lieben Gruß!

Constanze

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"Das musst du dir doch nicht antun - Gekauftes ist doch sooo billig!"

 

Diesen Spruch hört man als Hobbygärtner übrigens auch ;), und trotzdem bauen wir unser Gemüse selbst an ....(wobei: die Zeit geht natürlich vom Nähen ab :( )

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Es geht doch nicht darum, ob wir als überzeugte HS uns den Spaß nehmen lassen oder nicht.

 

Sondern es geht darum, wie die breite Masse das Hobby bewertet und warum das wohl so ist. Da sind Posts wie: "Ich finde das aber toll", oder "Kaufmode ist Mist" oder "meine Kinder sind da stolz drauf" --meiner Meinung nach -- etwas an der Sache vorbei.

 

Und dann finde ich es interessanter, wie die Hsler die unterschwelligen Reaktionen erleben und wie sie mit ihnen umgehen als eine grundsätzliche Diskussion, ob das jetzt ein tolles Hobby ist und warum der eine oder andere es ausübt.

 

Mir hat als Teenagerin die Bemerkung einer etwas wohlhabenderen Mitschülerin (1970) das selbstgenähte auf Jahre hinaus verleidet. Eine einzige Bemerkung hat gereicht. Ich wollte von da an nichts selbstgenähtes mehr, sondern nur noch gekauftes. Ich wurde gefragt, wo mein Kleid gekauft sei.Ich sagte, das hat die Tante M. genäht. Antwort: "Ach so. Na dann.." Hört sich harmlos an, ist in den dünnhäutigen Jahren zwischen 12 und 14 aber ausreichend verletzend.

 

Ist wohl auch eine normale Entwicklung bei jungen Mädchen. Deshalb darf sich meine Grete bei HM sattkaufen, bis sie das Glump nicht mehr sehen kann. Der Punkt ist bald erreicht.

 

Die bewusste Mitschülerin war ein Einzelkind. Der Vater ein etwas höherer Angestellter. Die Mutter eigentlich gelernte Schneiderin. Man fuhr aber zwei Mal im Jahr nach Köln, sich einkleiden. Ich habe noch im Ohr, wie sie sagte:"Also die Mama könnte das ja auch alles selbst machen. Aber das will der Papa nicht. Der findet, wenn man kaufen kann, und das können wir ja, dann soll man auch kaufen. Er mag das nicht, wenn die Mama näht."

 

So war in den 70ern, als es noch sparsame Grossmütter und Mütter gab und aus altem noch neues gemacht wurde, die Einstellung zum schneidern. Auf 10 Frauen, die genäht haben, kam nur eine, die das freiwillig, mit Freude, Geschick, Geschmack und Erfolg tat.

 

Und deshalb war und ist je nach Umfeld was selbstgenähtes immer noch peinlich.

 

Isebill

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... Nähen hat also einen ärmlichen und auch einen unchicen Ruf. ...

 

Ja, nur verstehen kann ich es nicht! Die Damen aus höheren Kreisen, die früher stickten und häkelten, sind lange Vergangenheit. Das war zu einer Zeit, als Hummer ein preiswertes Lebensmittel war und die Schalentiere aus diesem Grund gerne an die Bediensteten verfüttert wurden. Zeiten ändern sich, Vorurteile bleiben :mad:. Ziemlich dumm!

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