Drucilla Geschrieben 19. Oktober 2006 Teilen Geschrieben 19. Oktober 2006 Da ich schon sehr viel gutes über meine Korsetts gehört habe (vielen Dank nochmal dafür) möchte ich Euch an der Entstehung meines neuesten Stückes teilhaben lassen. Ungewöhnlich ist dieses Korsett deshalb, da es ein Damen-Korsett wird, welches aber von einem Mann getragen wird. Es wird ein Overbust-Korsett aus schwarzem Coutil, BW-Futter und zwei Lagen Jeans-Köper als Zwischenlagen. Außerdem bekommt es ein Taillenband, Schließe vorne, Unterplanchette und wird mit 12 Stäben verstärkt. Im Rücken soll es ganz geschlossen sein. Ich zeige hier den Kompletten Ablauf von Schnitterstellung, Zuschnitt, Nähen und natürlich das fertige Ergebnis (hoffentlich dann auch am Lebenden Objekt.) Die Schließe und der Oberstoff sind leider noch nicht da, ich rechne aber bis Ende der Woche damit. Deshalb gibt es heute erstmal die Schnitterstellung. Viel Spaß. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
regine's Geschrieben 19. Oktober 2006 Teilen Geschrieben 19. Oktober 2006 Na denn ma los.... gaanz gepannt wartend. :) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Drucilla Geschrieben 19. Oktober 2006 Autor Teilen Geschrieben 19. Oktober 2006 So, hier das Ergebnis des heutigen Tages: Ich habe folgende Maße zur Verfügung: Brustumfang 103 Unterbrustumfang 98 Taillenumfang 87 Hüftumfang 90 Abstand Brust-Taille 28 Abstand Taille-Hüfte 13 Das Korsett soll hinten ganz geschlossen werden und in der Taille 12 cm geschnürt werden können. Ich habe von allen Umfangsmaßen (außer dem Brustumfang) 2 cm abgezogen, damit 1. Das Korsett auch gut sitzt 2. weil sich der Stoff mit der Zeit noch ausdehnt. Dann habe ich die Umfangs-Maße durch 2 geteilt (wir wollen ja nur eine Korsett-Hälfte aufzeichnen, die andere wird gegengleich) Wir haben somit folgende Maße: Brustumfang/2 = 51,5 cm Unterbrustumfang/2 = 48 cm Taillenumfang - Reduzierung 12 cm/2 = 37,5 cm Hüftumfang/2 = 44 cm Na, dann kanns ja jetzt ans zeichnen gehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Drucilla Geschrieben 19. Oktober 2006 Autor Teilen Geschrieben 19. Oktober 2006 So. Am Anfang war das Packpapier *ggg* Dort habe ich dann folgende Hilfslinien eingezeichnet: Vordere Mitte, Rückwärtige Mitte - der Abstand beträgt hier den halben Unterbrustumfang Brustlinie, Unterbrustlinie, Taillenlinie, Hüftlinie - in den gemessenen Abständen zueinander. Dann geht es erstmal ans festlegen der Linienführung des oberen und unteren Abschlusses. Hier erstmal die Kritzelei im Entwurfsblock (die anderen 100 erspar ich Euch *ggg*) Nachdem ich mich auf die Form festgelegt hatte, habe ich diese auf das Packpapier übertragen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Drucilla Geschrieben 19. Oktober 2006 Autor Teilen Geschrieben 19. Oktober 2006 Soooo. Jetzt haben wir schonmal die Grundform. Aber irgendwas stimmt daran noch nicht. Genau, die Taillen- und Hüftmaße (wir erinnern uns: die Hilfslinien haben den halben UB-Umfang, das ist natürlich zu groß). Also müssen wir "Abnäher" einzeichnen, die gleichzeitig die einzelnen Paneele voneinander trennen. Ich habe mich für 6 Paneele pro Seite entschieden. Also teile ich das Raster erstmal in 6 gleichbreite Streifen ein, zur Orientierung. Diese Arbeit habe ich auch erstmal am Skizzenblock vorgemalt. Die beiden ersten Paneele (von Vorne) sollen unten spitz zulaufen. Die Weite, die ich somit vorne "weggenommen" habe, wird auf die beiden letzten Paneele (hinten) verteilt. Das hat den Vorteil, das das Korsett im vorderen Bereich nicht absteht. Ich habe also erst einmal Linien eingezeichnet, die mir die ungefähre Form der Paneele zeigen. An diesen Linien werden dann auch die "Abnäher" eingezeichnet. Für die Taille muss ich vom UB-Maß (48 cm) Reduzierte Taillen-Maß (37,5 cm) kommen. D.h, ich muss auf der Taillenline 10,5 cm wegnehmen, gleichmäßig verteilt an den Stellen, wo ich die Hilfslinien eingezeichnet habe. Dasselbe gilt für die Hüftlinie, hier muss ich vom UB-Maß auf das Hüft-Maß (44 cm) kommen. Hier verteile ich die Mehr-Weite aber nur auf die vier hinteren Abnäher, da das Paneel vorne schon sehr schmal ist, und ich dort nicht noch mehr wegnehmen möchte. Etwas kompliziert, aber anhand der Bilder wirds bestimmt anschaulicher. Ich habe dann die Abnäher auf das Pack-Papier-Gitter übertragen, und zwar erst von UB bis zur Taille Und dann von der Taille bis runter zur Hüfte Die so erhaltenen Teile werden dann erstmal ausgeschnitten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Drucilla Geschrieben 19. Oktober 2006 Autor Teilen Geschrieben 19. Oktober 2006 So. Man könnte meinen, das das jetzt schon alles war. Aber weit gefehlt. Durch die Kurvige Linienführung an den Abschlusskanten und der Wegnahme der Hüft- und Taillenweite stimmen die Abschlüsse an den Paneelrändern nicht mehr überein. Ich mache also folgendes: Ich orientiere mich an der Taillenlinie und lege die Paneele Kante an Kante zusammen, erst für oben zu kontrollieren, dann für unten. Anfangen tu ich immer an Paneel 1 (vordere mitte) und arbeite mich dann nach hinten durch, um die Linienführung der Abschlusskanten wieder anzugleichen. Nehmen wir mal an, Paneel 1 ist unten länger als Paneel 2: Dann gehe ich hin, klebe einen Rest Papier unter Paneel 2, trage darauf eine neue, stimmige Linienführung ab und schneide die untere Kante dann neu aus Wenn jetzt Paneel 2 kürzer ist, als Paneel 3 trage ich direkt auf dem Schnitteil die neue Linie ab und schneide diese aus. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Drucilla Geschrieben 19. Oktober 2006 Autor Teilen Geschrieben 19. Oktober 2006 Beim angleichen der oberen und unteren Kanten dreht es sich manchmal nur um Millimeter. Aber es ist nötig, sonst passen nachher die Paneele nicht genau zusammen. So. Für alle, die sich gewundert haben, wieso ich für das Raster die UB-Weite verwendet habe, hier die Auflösung: Die Brust-Mehr-Weite gebe ich nur an den beiden vorderen Paneelen zu, also diejenigen die die Brust auch wirklich verdecken. Ich wollte dazu erst einen Keil einsetzen, aber nachdem mich das bei meinem letzten Silverado ne Menge Nerven gekostet hat, versuche ich es mal mit angeschnittenen Keilen. Hierbei muss ich auf jeden Fall erst mal Probenähen, da ich nicht weis ob das auch so hinhaut wie ich das vorhabe. Zur Not muss ich doch nen Keil einsetzen.... Also, ich lege die beiden vorderen Paneele an der UB-Linie zusammen, und drehe sie dann bis zur gewünschten Weite auf (hier: 3,5 cm). Dann klebe ich ein Stück Papier hinter diese Öffnung, und schneide das so entstandene Stück in der Mitte durch. Ich hoffe, das klappt so, wie ich es mir jetzt vorstelle (wohl eher nicht, das ist immer so ). Für heute bin ich jedenfalls erst mal fertig. Die Schließe ist zwar heute gekommen, aber der Oberstoff leider nicht. Ach ja, hier noch ein Bild von den fertigen Schnitteilen. Fortsetzung folgt... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
*Sue* Geschrieben 19. Oktober 2006 Teilen Geschrieben 19. Oktober 2006 Hallo Drucilla, schön, dass es mal ein Korsett WIP von Anfang an gibt. Warum hast du das Brustmaß durch zwei geteilt, wenn es in deinem Schnittplan nicht vorkommt? addierst du an den Vorderern zwei Schnittteilen jeweils 1/4 der Differenz? Hast du den Brustabstand berücksichtigt oder die Abstände auf gut Glück gemacht? LG, *Sue* Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Drucilla Geschrieben 19. Oktober 2006 Autor Teilen Geschrieben 19. Oktober 2006 Ich wollte zuerst das Raster in der Länge vom Brustumfang machen. Deshalb hatte ich das Maß erst durch zwei geteilt. Hab mich aber mittendrin umentschieden. Außerdem muss ich ja wissen, wie weit der halbe UB-Umfang vom halben B-Umfang abweicht.... Na ja, von Brust kann man eigentlich nicht sprechen. Ist ja ein Herr der das gute Stück am Ende ausführen wird. Die Abstände Brust-Unterbrust-Taille-Hüfte sind abgemessen, bei den "Körbchen" hab ich mich bißchhen an meinem letzten Silverado orientiert. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast dago2812 Geschrieben 22. Oktober 2006 Teilen Geschrieben 22. Oktober 2006 Spannend, spannend! Werde jeden deiner Schritte genau verfolgen. Habe zwar auch schon mal ein Korsett gearbeitet, aber nicht massgeschneidert. Sondern nur geändert was nicht passte. Weiterhin viel Erfolg Dago2812 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Drucilla Geschrieben 22. Oktober 2006 Autor Teilen Geschrieben 22. Oktober 2006 Also, der Oberstoff ist gestern gekommen, aber leider hat mich meine Buchführung aufgehalten. Deshalb geht's erst heute weiter. *Anmerkung: Dieses Korsett ist NICHT "maßgeschneidert" sondern allerhöchstens Maßkonfektion* Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sany Geschrieben 22. Oktober 2006 Teilen Geschrieben 22. Oktober 2006 *ganzganzganzdollfreu* über diese anleitung und mit spannung wartend!!!!!!! lg sany Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Drucilla Geschrieben 23. Oktober 2006 Autor Teilen Geschrieben 23. Oktober 2006 Und weiter gehts. Nachdem GöGa gestern bei seinen Eltern war, konnte ich mich in meinem kreativen Chaos austoben. Das was bei einem Korsett am meisten aufhält, ist wohl das Zuschneiden der Teile, vor allem wenn es 4-lagig wird. Das Korsett besteht aus 6 Paneelen pro Seite, d. h. ich muss je 12 Paneele aus Oberstoff und Unterfutter und 24 Paneele aus dem Zwischenfutter ausschneiden. Macht zusammen 48. Da ist man schonmal ne zeitlang beschäftigt. Vor allem, wenn der Oberstoff nicht so will wie man selbst, aber dazu später mehr. Ich habe erstmal das Unterfutter und eine Lage Zwischenfutter zugeschnitten. Also erst die Schnitteile auflegen anzeichnen nummerieren und anschließend mit dem Rollschneider ausschneiden. Das hier sind die Teile für eine Seite Futter+Zwischenfutter Ich könnte natürlich auch direkt mit dem Rollschneider um die Schnitteile rumfahren, ohne anzeichnen, aber da man bei einem Korsett sehr genau arbeiten muss, und die NZ auch mit Abstandshalter nicht immer ganz genau wird, mach ich mir lieber die Mühe und male die Teile nochmal auf. Ich benutze dafür übrigens Gelstifte vom Kik.... Da das Korsett 4-Lagig wird, verarbeite ich jeweils 2 Lagen wie eine. Also Oberstoff und die 1. Lage Zwischenfutter, und Futterstoff plus 2te Lage Zwischenfutter. Damit beim Zusammenstecken nichts verrutscht, werden die beiden Lagen erstmal zusammen fixiert und dann zusammengesteckt hier kann man die spätere Form schon gut erkennen. Dann gehts ans steppen, das ist der Teil mit dem geringsten Arbeitsaufwand *ggg* Damit die NZ in der Taille nicht beulen, schneide ich dort jeweils einen Keil aus der NZ raus. NZ noch auseinanderbügeln Und dann sind die beiden Futter-Seiten "schon" fertig. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Drucilla Geschrieben 23. Oktober 2006 Autor Teilen Geschrieben 23. Oktober 2006 So. Bis dahin alles kein Problem. Aber dann hab ich den Oberstoff ausgepackt. Es stand ja dabei Coutil - fester Baumwollstoff... Aber das der sooo fest ist, hätte ich nicht gedacht. Der ist so störrisch, der steht von alleine.... Na gut, dann verzieht er sich wenigstens nicht. Erst mal die Lager-Falten rausbügeln. :buegeln: Was garnicht so einfach war. Ich hab bestimmt 2 Bügeleisen-Tanks Wasser verbraucht, und den Meter Stoff zu bügeln. Falten gehen zwar ganz leicht rein, dafür aber umso schwerer wieder raus. Nach 15 Minuten war ich dann einigermaßen zufrieden. Das Stück wo die Falte noch sichtbar ist, kann ich beim Zuschneiden ja aussparen. Dann der zweite Schock. Der Stoff hat Linien auf der Vorderseite - die man aber auf der Rückseite nicht sieht Was tun? Vorne anzeichnen kann ich nicht, dann sieht man das am Ende und das wäre Gut. Brainstorming ist angesagt. Und am Ende kam sogar was sinnvolles bei raus. Also, der FL läuft senkrecht zur Taillenlinie, heißt also, auch die Muster auf dem Stoff müssen senkrecht zur Taille laufen. Ich habe also meinen Winkel genommen, und eine senkrechte zu dem Muster ausgewinkelt Dann habe ich entlang dem Lineal diese Linie mit Stecknadeln markiert. Den Stoff umgedreht, und den Winkel anhand von den Nadeln wieder ausgerichtet, und eine Linie gezogen. Auf dieser Linie habe ich die Schnitteile dann mit der Taillenlinie ausgerichtet, und erstmal alles aufgemalt. Vom Zuschneiden hab ich jetzt nicht mehr extra Bilder gemacht, das könnt Ihr Euch ja auch so denken. Kleine Anmerkung noch: Es war das erste Mal, das ich Panik vor'm Zuschnitt hatte, denn der Stoff war nicht gerade billig (18 Euro/Meter) und ich habe gebetet, das mir der Rollschneider nicht ausrutscht, denn ich musste bei dem Stoff mächtig Druck ausüben. Beinahe hätte es noch meinen Daumen erwischt..... Fazit: Wenn jemand ein Korsett aus Coutil bestellt, Gefahrenzulage berechnen. Wenn jemand einen wirklich festen BW-Stoff sucht, dann ist Coutil genau das richtige..... Dann wieder steppen An der Taille den Keil aus der NZ rausschneiden und NZ auseinanderbügeln Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Drucilla Geschrieben 23. Oktober 2006 Autor Teilen Geschrieben 23. Oktober 2006 Da ich die Tunnel nicht extra aufnähe, sondern direkt durch alle Lagen hindurch steppe, entfällt dieser Teil *gggg* Allerdings hab ich noch nen kleinen Trick, damit der Zug am Ende nicht nur auf den Nähten liegt. (Danke an Faylyla aus dem NuS-Forum). Wenn man die NZ einfach so auseinanderbügelt, und dann an den Nähten den Tunnel steppt für das Stäbchen, liegt wie gesagt der ganze Zug (trotz Taillenband) auf dem armen Nähgarn. Damit da nichts reißt, mache ich folgendes: Ich nehme die Futter-Seiten des Korsetts, und bügle die NZ, die ich vorher ausenandergebügelt habe) nach einer Seite um. In diesem Fall so, das sie nach hinten zeigt. Damit sich das ganze nicht so knubbelt, mache ich das nur mit der Zugabe vom Futter (hier: das schwarze). Dasselbe mache ich mit den Oberstoff-Teilen, nur lege ich hier die NZ (nur vom Oberstoff, auch das schwarze *ggg*) in die andere Richtung, also nach vorne zeigend. Wenn ich jetzt die Tunnel aufsteppe, fasse ich gleichzeitig diese Nahtzugaben mit, und das nimmt den Zug von den Nähten. Zum Schluß noch mal von außen drüberbügeln, damit alles schön glatt wird, und Voila ich habe fertig. Fazit des gestrigen Tages: 48 Paneele aufgemalt, ausgeschnitten und zusammengenäht. Dabei fast den linken Daumen amputiert. 0,5 m Coutil 1,0 m BW-Köper in dunkelgrau 0,5 m BW-Leinen verbraucht. unglaublicher Schwund an Stecknadeln (wo kommen die nur immer hin?) Schreiender GöGa, der eine von den Nadeln abends im Teppich gefunden hat - die steckte im Fuß... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Benedicta Geschrieben 23. Oktober 2006 Teilen Geschrieben 23. Oktober 2006 Du nähst das "Frei Luft" ohne Probemodell? Respekt!! Sieht auf jeden Fall schonmal super aus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Schilty Geschrieben 23. Oktober 2006 Teilen Geschrieben 23. Oktober 2006 Hallo Drucilla weiter,weiter, weiter, daß ist ja soooooo spannend!!! Deine Projekte sind immer super klasse, Hut ab! Kriegen wir das Endergebnis dann auch mit "Inhalt" zu Gesicht? Rocky Horror Picture Show läßt grüßen Gruß Sandra Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
kalisven Geschrieben 23. Oktober 2006 Teilen Geschrieben 23. Oktober 2006 Moin Moin glaube werd mir wenn alles fertig ist später eine PDF Datei incl. Bildern daraus zusammenstellen. es ist so spannend und die fortschritte....wow liebe Grüße Kalisven Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Drucilla Geschrieben 6. November 2006 Autor Teilen Geschrieben 6. November 2006 jetzt musste ich doch glatt meinen Fred erst mal suchen. Hatte leider letzte Woche mit einer defekten Festplatte zu kämpfen, deshalb geht's erst heute weiter... So. Wo hab ich aufgehört...? Ach ja, Oberstoff- und Futterteile fertig genäht... Und so geht's weiter: Als erstes nähe ich das Taillenband ein. Dazu markiere ich mir den Verlauf der Taillenlinie, und nähe auf die Futterteile entlang dieser Linie ein ca. 2 cm breites, festes Band auf. In Ermangelung von fertigem Band habe ich mir aus dem Rest Köper selbst welches gemacht. Das Band nimmt im Taillenbereich den Zug von den Paneelen weg, und man hat so länger Freude an dem Korsett. Hier das aufgenähte Band: Dann schließe ich die vordere und hintere Mitte. Man nehme dazu je ein Oberstoffteil und ein Futter-Teil (aufpassen, das man auch die richtigen Seiten erwischt), und näht erstmal rechts auf rechts die hintere mitte zu. Das Korsett wird später einfach gewendet (verstürzt), dann hab ich nicht so ein gefummel mit dem Umschlagen der NZ. Dann Nähte erst auseinanderbügeln, das Teil richtigrum zusammenlegen und von außen nochmal drüberbügeln, damits auch schön platt wird. Dasselbe mache ich nun mit der vorderen Mitte. An der Seite, wo der Schließen-Teil mit den Pilzen hinkommt (hier: linker Teil) wird die vordere Mitte durchgehend zugesteppt. Am Rechten Teil (also der, wo der Haken-Schließen-Teil hinkommt) müssen wir erstmal die Position der Haken festlegen. Dazu wird der Haken-Teil an die vordere Mitte angelegt, in Position gebracht, und die Stellen markiert, wo die Haken liegen. Wir nähen dann die VM zu, sparen aber die Haken-Stellen aus. Damit die Nähte nicht aufgehen, verriegle ich jeweils vor- und nach der Aussparung mit paar Stichen die Naht. Danach wie gehabt Nähte auseinanderbügeln, Teil wenden und von außen platt bügeln. Es bleiben dann die Aussparungen für die Haken offen Das Haken-Teil bleibt auf rechts gedreht. Wir nehmen jetzt das Schließen-Teil, und schieben es von innen an die richtige Position, d. h. die Haken müssen durch die Löcher. Damit nichts verrutscht wird die Schließe mit Büroklammern fixiert Das war der einfache Teil der Schließe *ggg*. Kommen wir zu dem Pilz-Teil. Hier müssen wir erstmal die richtige position für die Schließe einzeichnen. Dazu orientieren wir uns an dem bereits eingeschobenen Haken-Teil. Wir legen das Haken-Teil passgenau an die Vordere Mitte des Pilz-Teils und können nun so durch die Löcher in den Haken die Position für die Pilze aufzeichnen. Jetzt wirds gefährlich. Es gibt ja Leute, die machen die Löcher für die Pilze mit der Lochzange. Das schwächt allerdings genau an diesen Stellen den Stoff, und er könnte evtl. ausreißen. Ich steche die Löcher vorsichtig mit diesem Folterinstrument: Mit der Stech-Ahle. Ich Steche also ein Löchlein mit der Ahle in den Stoff und schiebe die Gewebe-Fäden vorsichtig auseinander. Dann schiebe ich von Links den Pilz in das so entstandene Loch. Aber vorsicht, es bleibt nicht lange offen, weil sich die Fäden von selber wieder zusammenziehen. Ist also eine gewaltige Fummelei, aber es lohnt sich, da der Stoff nicht beschädigt wird und so nicht reißen kann. Wenn alle Pilze an ihrer Position sind sieht man auch, weshalb ich die Wigona-Schließen lieber mag als die breiten. Man kann nämlich das Teil wenden, ohne die Schließe wieder rausholen zu müssen, da das Material sich schön biegen lässt (diese Schließe erfordert aber eine Unterplanchette, wenn der Bauch weggedrückt werden soll). Diesen Schließen-Teil ebenfalls mit Büroklammern fixieren So sieht die Sache dann schonmal zusammengelegt aus: Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Drucilla Geschrieben 6. November 2006 Autor Teilen Geschrieben 6. November 2006 Dann kommt der Teil, an dem bei mir die meisten Nadeln zu Bruch gehen: Die Schließe einnähen. Dazu mit dem Reißverschluss-Fuß ganz nah an der Kante der Schließe entlangnähen. Ich hab immer so ein kleines Problemchen, die Rundung gleichmäßig hinzubekommen, bei den schmalen Schließen mache ich den Abschluss oben und unten deshalb eckig. Dann schneide ich erstmal die Nahtzugabe am oberen und unteren Abschluss weg, und modelliere so die endgültige Form des Korsetts. Achtung, nicht zu viel wegschneiden, dann wirds evtl ein TFT *ggg* Hier der obere Rand, links noch mit NZ, rechts ohne und das selbe mit dem unteren Rand: Dann gehts ans steppen der Tunnel. Da hab ich jetzt nicht nochmal extra Bilder von gemacht, wie gerade Linien gesteppt werden, wissen ja denk ich mal alle *ggg*. Ich habe an jeder Teilungsnaht einen Tunnel gesteppt in 13 mm Breite (die Stäbe, die hier reinkommen sind 11 mm breit). Vorher habe ich die Nähte von Ober- und Unterteil exakt aufeinandergesteckt, damit das Korsett auch von Innen noch ordentlich aussieht und sich nichts verschiebt. Ich verwende an der hinteren Mitte vor und hinter der Schnürung Wigona-Federstahl, damit sich die Kante nicht verziehen kann, und die Ösen gegen ausreißen geschützt sind. In die übrigen Tunnel kommt Spiral-Stahl rein, damit man(n) sich noch gut bewegen kann. Hier noch ein Foto von den Tunneln an der Hinteren Mitte: So, das wars erstmal für Heute, bald gehts weiter mit dem Bestücken der Tunnal, dem Einschlagen der Ösen und dem versäubern der Ränder. LG Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Drucilla Geschrieben 6. November 2006 Autor Teilen Geschrieben 6. November 2006 So, und weiter gehts. Hier noch ein Bild von den Tunneln. Ich habe zuerst knapp neben der Naht gesteppt und dann die 13 mm abgemessen. Die Breitere Seite ist immer die, die zur HM zeigt. Hier mein Werkzeug für Heute. Von links nach rechts: große Zange, kleine Spitzzange, Seitenschneider und Blechschere Und das Material: Wigona Federstahl, Spiralstahl und Endkappen Mit der Blechschere wird der Federstahl geschnitten. Den Tunnel abmessen und ein Stück abschneiden, das ca. 1,5 cm kürzer ist. Denn da kommen ja a) noch die Kappen drauf und b) brauch ich noch Platz um das Schrägband anzunähen. Die Ecken werden bißchen gerundet (d. h. die Spitzen werden abgeschnitten) und die Kappe aufgesetzt. Dann mit der großen Zange die Kappe greifen und an den Seiten andrücken, gleichzeitig mit der Spitzzange die Kappen von oben und unten festdrücken. Mit bißchen Übung geht das ohne viel Verschleiß *ggg* Diese Stäbe kommen in die Tunnel neben der Schnürung. Dann gehts mit dem Spiralstahl weiter. Hier hole ich mir auch immer die Spiralen vom Meter, weil's einfach günstiger ist und man eh nie die Länge im Haus hat, die man gerade braucht *ggg* Wir messen also den Tunnel und schneiden ein Stück Spiralstahl ab, das haargenau so lang ist wie der Tunnel. Der Stahl schiebt sich nämlich beim einstecken noch bißchen zusammen (vor allem der 11er, bei den schmaleren ist's nicht so schlimm), und dann passt das am Ende von der Länge wieder. (Hier sollte das Foto für's abschneiden hinkommen... Vergessen *ggg*) Wie eigentlich beim Federstahl auch, erst die Kappe aufsetzen Mit der großen Zange die Seiten festdrücken und mit der Spitzzange dann von oben und unten zusammenquetschen. So siehts dann aus und diese Stäbe werden dann in die übrigen Tunnel geschoben. So einfach ist das. Jetzt nur noch die oberen und unteren Abschlüsse mit Schrägband einfassen. Das untere hatten wir ja schon angenäht Für den oberen Abschluss das Schrägband aufstecken (ich halte mit den Nadeln gleichzeitig die Stäbe unten in den Tunneln drin und festnähen. Dann folgt nur noch Handarbeit mit der Mit dem Matratzenstich (?) wird das Schrägband unsichtbar auf der Futter-Seite festgenäht. Dazu auf der einen Seite einstechen (hier Schrägband) und nach ein paar mm auf der gleichen Seite wieder ausstechen dann auf der Höhe vom Schrägband-Ausstich im Futter einstechen, und nach ein paar mm wieder ausstechen. Das geht dann immer so weiter. Nach ein paar Stichen den Faden nehmen und festziehen. Damit bin ich jetzt noch bißchen beschäftigt. Danach sind die Ösen dran. LG Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Rumpelstilz Geschrieben 7. November 2006 Teilen Geschrieben 7. November 2006 Toll dass du das Aufsetzen der Kappen so genau gezeigt hast. Bei mir fallen die IMMER wieder ab! Ich habe sogar schon welche mit Leim angepappt, weil sie mit festdrücken einfach nicht halten wollten! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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