200c Unterfadenspannung verstellen nötig? Wenn ja, wie?

Hallo zusammen,

ich versuche gerade so viel wie möglich an meiner neuen Pfaff zu lernen und auszuprobieren, um zu sehen, ob alles funzt. Eine Frage habe ich: In der Anleitung steht nirgends etwas zur Unterfadenspannung. Muss man die nicht verstellen? Was mich irritiert ist, dass unter Fehlerquellen in der Anleitung ein zu fester Unterfaden aufgelistet ist, mit dem Hinweis, das Problem ist durch Lockern der Fadenspannung zu beheben. Mhm. Ansonsten frage ich mich wie das bei der Zwillingsnadel geht, denn da habe ich bei meiner anderen Nähma immer viel am Unterfaden spielen müssen.

Danke für Eure Hilfe,

Xanna

Hallo Xana,

normalerweise verstellt man die Unterfadenspannung ausschließlich, wenn sich Probleme mit der Fadenspannung nicht durch das Regulieren der Oberfadenspannung lösen lassen. Es ist nicht normal, wenn du "viel am Unterfaden herumspielen musst".

Das Schräubchen an der Unterfadenspannung, das sich mit einem kleinen Schraubenzieher drehen lässt, reagiert äußerst sensibel. Du solltest es nicht verstellen, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Die Oberfadenspannung ist wahrscheinlich so justiert, dass sie sich nach beiden Seiten so weit ändern lässt, dass sich die unterschiedlichen Anforderungen von besonders dünnen oder dicken Stoffen und Fäden ausreichend einstellen lassen.

Zum Probieren legst du am besten einen einfachen gewebten Baumwollstoff doppelt und benutzt ein hochwertiges Polyestergarn - und zwar das gleiche als Ober- und Unterfaden. Nur wenn du jetzt kein "ordentliches" Ergebnis bei einfachen Stepp - und Zickzackstichen erreichst, indem du das Rädchen für die Oberfadenspannung verstellst, veränderst du die Unterfadenspannung. Bei einer neuen oder von einem Fachmann eingestellten Maschine ist zu erwarten, dass du die Unterfadenspannung nicht verändern musst.

Sollte es dennoch nötig sein, die Unterfadenspannung zu verändern, so kannst du folgendes probieren: Die Kapsel mit einem guten Garn füllen und dann am Faden hängen lassen. (Mit 2 Fingern der einen Hand den Faden halten, die andere Hand zum Auffangen darunter.) Sie sollte sich nun nicht leicht bewegen oder von selber abrollen. Wenn du dann leichte Ruckbewegungen ausführst, sollte sich die Spule etwas fallen lassen, also auf deine Bewegung reagieren. Wenn sich der Faden nun gar nicht abrolllt und die Spule in die andere Hand fällt, ist die Spannung zu fest; wenn sich die Spule ohne Bewegung deiner Hand fallen lässt, ist die Unterfadenspannung zu locker.

Ich hoffe, ich konnte mich halbwegs verständlich ausdrücken.

Viel Spaß mit deiner Maschine!

Liebe Grüße von Margareta

Margareta,

das hast Du super erklärt!

Hallo Xanna,

mir wurde bisher immer gesagt: " niemals an der Unterfadenspannung etwas verändern!" und wenn doch, dann lieber einmal eine neue Spulenkapsel (heißt das Teil so? - ich glaube ja, oder?) kaufen. Dann kann man kräftig ausprobieren und hat dann aber immer noch das Original mit der Werkseinstellung! Vom vielen Probieren kann man nämlich leicht alles so verstellen, dass man den Originalzustand nie wieder hinbekommt. Und dann kann man einfach das Original wieder einsetzen.

Schönen Sonntag!

Andrea

Hallo zusammen,

und danke für Eure ausführlichen Antworten. Verstehe aber noch nicht so ganz : Was Ihr beschreibt, trifft auf meine Victoria Nähma durchaus zu, da habe ich eigentlich immer bei Zwillingsnähten an der Unterfadenschraube gedreht. Natürlich nicht ohne eine Markierung am Ausgangspunkt und peinlich genaues Aufschreiben der Richtung und Anzahl von Viertelumdrehungen. Auch den Hängetest mit der Spulenkapsel konnte ich dort zu Kontrolle gut durchführen.

Bei der Pfaff 200c sieht die Sache anders aus, denn sie hat gar keine Spulenkapsel. Die Fadenspule liegt horizontal in einem sog. Spulenkorb, der wird aber nur zum Reinigen entnommen. Gibt es an diesem Spulenkorb ein Schräubchen für die Fadenspannung?

Ich werde nachher einfach mal ein paar Zwillingsnähte probenähen und sehen, was passiert. Bei den normalen Stichen ist das Nahtbild oben und unten nämlich sehr gut.

@Andrea: Der Tipp mit einer zweiten Spulenkapsel ist klasse, danke. Im Notfall kann man ja auch noch eine neue bestellen, wenn man die alte total verstellt hat. Dann kann man nur "zur Strafe" ein paar Tage nicht nähen, bis die neue da ist .

Vielleicht gibt es ja jmd., der genau diese Maschine hat & mir sagen kann, ob das mit der Unterfadenspannung überhaupt wichtig zu wissen ist. (Aber in der Fehlerliste steht es als Fehlerquelle, also muss man doch was dran machen können ?

Xanna

Der Spulenkorb ist nichts anderes als die Spulenkapsel, sie heißt nur anders.

Schraube ist da selbstverständlich auch dran ...

Der Spulenkorb ist nichts anderes als die Spulenkapsel, sie heißt nur anders.

Schraube ist da selbstverständlich auch dran ...

Danke Peterle . Werde aber trotzdem die Finger so lange wie's geht von der Schraube lassen.

Grüße,

Xanna

Hallo

Der wertvollste Tipp eines Schraubers dürfte sein: Repariere nichts, das nicht defekt ist,es könnte es danach sein.

Übriges: Margareta Ich habs auch verstanden und mit dieser Einstellung braucht man keine 2.Spulenkapsel.Der Fachmann stellt auch nicht anderst ein.

Gruss

Heinz

Margareta beschreibt das super.

Dazu fügen würde ich das dies die Grundeinstellung ist und von da aus wirklich nur noch ganz kleine koreckturen nötig sind zb. bei dünnem Stoff ganz minim zu lösen damit der Stoff bei grossen zik zak nicht zusammen gezogen wird

Zur Kontrolle der richtigen unter und Oberspannung 2 verschiedene faden Farben benutzen dann ist das genaue einstellen auf genaue Mitte der Stoffe noch einfacher.

Mit freundlichen Grüßen

Leo

http://leosdrachen.piranho.ch/

... 2 verschiedene Farben benutzen dann ist das genaue einstellen auf genaue Mitte der Stoffe noch einfacher.

Das nutzt Dir nicht viel, da zum einen unterschiedliche Farben unterschiedliche Spannungen erfordern und zum anderen konzentriert man sich ohne Übung mehr auf Unregelmäßigkeiten, als es eigentlich nötig und sinnvoll wäre.