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Burda einst - und jetzt!


liebeslottchen

Empfohlene Beiträge

Liebe Anne!

 

Ganz tief durchatmen - alles wird gut! ;)

 

Nein, das wird nicht schon wieder so ein Beitrag im Sinne von

 

Die neue Burda ist wieder mal ganz doll blöd, weil die Models sind zu dünn und die Beiträge, die nix mit nähen zu tun haben sind zu viel und außerdem sind wieder mal nicht die richtigen Größen dabei und früher war sowieso alles viel besser vorallem in der Burda !

 

Nein, so soll's nicht werden. Aber weil es in der letzten Zeit hier etliche Threads gab, die diesen Tenor hatten und einige Leute eben behauptet haben (darunter wohl auch ich :o ), dass früher die Burda ganz anders und viel besser gewesen sei, musste ich dieser Sache einfach mal auf den Grund gehen.

 

Mit anderen Worten: ich hab mir bei ebay eine alte Burda ersteigert - und zwar diese hier:

AlteBurda3.jpg.5e310ff79d0aaa9cdb0456b3e4b119ef.jpg

 

Es handelt sich hierbei um die Ausgabe 1/66 der Burda Moden und ist damit aus einer Zeit, an die ich mich knapp noch erinnern kann. Aktive Burda Benutzerin war ich damals allerdings noch nicht ;)

 

Ja .............. auf ale Fälle hab ich mir mal vorgenommen, dass ich in den nächsten Tagen dieses alte Schätzchen hier mal ein bisschen näher vorstelle und mal erzähle, was "damals" alles so ganz anders war als heute oder was sich vielleicht nicht verändert hat.

 

Vorab kann ich schon mal sagen: über einiges musste ich so richtig staunen und sooooo schlecht schneidet die aktuelle Burda dann im Vergleich zum 66er Jahrgang auch wieder nicht ab ;)

 

Aber lest selbst ........... wenn ihr wollt, natürlich.

Ich hänge hier in den nächsten Tagen ein paar Postings dran, die sich mit der alten Burda beschäftigen.

 

Ach ja: ich würde eigentlich ganz gerne das eine oder andere Bild hier ziegen. Wenn das aber aus urheberrechtlichen Gründen nicht genehm ist, sagt es mir bitte!

 

Marion

 

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Hallo Marion,

das ist ja interessant! Ich hatte noch nie eine so "alte" burda in Händen und bin gespannt auf den Inhalt! Danke für den Thread!

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Ich freu mich drauf.

Ja, ich geb zu, dass mir sehr viel nicht mehr gefällt und dass ich der Neuen Mode noch immer nachtrauere. Aber ich kaufe regelmäßig - trotzdem. Denn viele hier setzen vieles um und dann seh ich es manchmal auch anders ... und will den Schnitt. Vor allem jetzt, wo ich wieder mehr für mich mache und ich geschäftlich unter Menschen komme und auch mal was nettes zum Anziehen will.

Ich lese mit.

lg

petra

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Der erste Eindruck

 

Als ich meine neue alte Burda aus dem Briefkassten fischte, war ich eigentlich schon wieder "auf dem Sprung" und hatte weder Zeit noch Muße mir das Heft ausführlich zu betrachten.

Aber mal eben "kurz drüber fliegen" - das musste einfach sein.

Und hier dann auch mein erster Eindruck:

 

Groß sah sie aus, die Burda von früher. Ein ganz anderes Format hatte sie. Das erkennt man auch daran, dass ich sie gar nicht so richtig unter den Scanner gekriegt hab. Darum sieht das Bild im obigen Posting auch so "abgeschnitten" aus.

 

Dünn wirkte sie aber auch. Ganze 76 Seiten hat die "Burda Moden - 1/66".

Die Ausgabe 3/2007 hat 86 Seiten (beides jeweils ohne "Anletungsheft"). Und die 3/2007 war noch vor der "Jetzt 30 Seiten mehr!" Kampagne. (Von Ausgabe 4 und 5/2007 hab ich nur noch das Nähjournal. Die aktuelle Ausgabe hab ich noch gar nicht - daher mein Bezug zur 3/07)

 

Ein kurzer Blick aufs Inhaltsverzeichnis: Da finde ich die Rubriken Mode, Handarbeiten, Haushalt und Wohnen, Kosmetik und schließlich Unterhaltung(da sind ein paar echte Leckerlies dabei, kann ich euch versichern ;) ).

Oder anders gesagt: so ganz ohne "nähfremde Themen" ging es schon damlas nicht.

 

Auch Werbung gab es schon. Gleich auf der ersten Seite erzählt uns "Vater Krulle", dass man mit Dash keine Wäsche mehr bleichen muss. Aber der Werbung wollte ich noch ein eigenes Posting widmen.

 

Die Models: Na ja, schwer zu beurteilen. Rubensfrauen sind keine dabei. Ein Model finde ich sieht schon recht "stelzig" aus. Aber irgendwie ist die Mode so anders, dass mir schwer fällt die Figuren der Models einzuschätzen.

 

Und die Modelle: Tja, Mitte der 60er halt. Viel mit Hahnentrittmuster, mehrteilige Ensemles, die dann "Deux-pièces" oder gar "Trois-pièces" heißen, merkwürdige Stoffe mit noch merkwürdigeren Mustern, wie wir sie noch aus Omas Kleiderschrank kennen. Aber das eine oder andere Teilchen könnte ich mir vielleicht doch auch heute noch an mir vorstellen. Das wäre mal echt was anderes. Also noch kurz ein Blick ins Anleitungsheft werfen.

 

Schnittmusterbogen und Anleitungsheft:

Beim Blick auf den Schnittmusterbogen entfährt mir ein kurzes "ach du liebe Güte!"

Wer denn glaubt, die Schnittmusterbögen in den heutigen Nähzeitschriften seien verwirrend, der hat diesen Schnittmusterbogen noch nicht in den Händen gehalten :eek:

Da sind wesentlich mehr Striche drauf als auf den heutigen Bögen - und nur in 2 Farben :(

Mehr Striche, sind das dann auch mehr Modelle zum nacharbeiten?

Ich zähle schnell noch durch: 13 Modelle sind's insgesamt.

In der 3/07 zähle ich 50 Modelle (es dürfen auch 3 oder 4 weniger sein, wenn man die Varianten A und B eines Schnittes nicht als 2 Modelle zählen möchte)

Für die 13 Modelle gibt es allerdings nur die Bögen A bis D. In der heutigen Burda haben wir A bis H.

Schnell werfe ich noch einen Blick auf das Teil, das ich eventuell nachnähen will und erschrecke zum ersten Mal so richtig beim lesen der Nähanleitung.

Warum, erzähle ich im nächsten Posting! ;)

 

Marion

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Da freue ich mich schon jetzt drauf!

 

Ich hatte kürzlich einige alte Burdas in der Hand, die älteste Zeischrift war von 1984 oder so. Die hatte ich mir wahllos aus einem Stapel herausgegriffen, der bei unserer Nähkursleiterin herumliegt.

 

Vorab kann ich schon mal sagen: über einiges musste ich so richtig staunen und sooooo schlecht schneidet die aktuelle Burda dann im Vergleich zum 66er Jahrgang auch wieder nicht ab

 

Dem kann ich zustimmen! Mir fehlen nur die leckeren Rezepte, die früher in der Burda waren. Etliche davon habe ich mir herausgeschrieben und schon getestet, war alles seeeehr lecker!!! :D

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Tolles Thema - vielen Dank für deine Untersuchung! Einige meiner ersten Nähversuche habe ich auch anhand alter burdas aus den 70ern gemacht und ich erinnere mich noch gut an diese fürchterlichen Schnittbögen. Grün und rot, oder? Oder waren es schwarz und rot? Ein entsetzliches Chaos, dauernd ist man vom rechten Weg abgekommen ...

c030.gif c030.gif c030.gif

 

Ich freu mich auf die weitere Recherche!

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Gefällt mir. Und bei dem ersten Blick auf das Titelblatt sehe ich damals schon solche Themen, die denen von heute ähneln. Z. B. Frisur, Make up, Rezepte und ...Víco;)

LG Petra

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hehe, ich hab auch ganz viele alte hefte (sozusagen erbstuecke von meiner oma ;) )... von 1968 ab oder so... vorrangig 69/70, aber auch mitte 70, anfang 80.

was ich persoenlich sagen muss, is das mit die gesamte mode und aufmachung von frueher viel besser gefaellt.

alles war, naja, sagen wir moderner. besonders die schnitte. auch gab es mehr unterteilungen, wie kinder- und teenymode, welche fuer juengere, welche fuer reifere frauen und und und.

fuer mich haben diese alten hefte absolute naehprioritaet, weil mir einfach auch die schnitte besser gefallen, als das was es heutzutage gibt (wobei ich sagen muss, dass die letzten beiden burdahefte wieder definitiv naeher an meinen geschmack heran kommen, als es zuvor der fall war).

was hier so viele bemaengeln, naemlich die neue burdaaufmachung mit horoskopen etc, gelangt wieder absolut an die alten hefte heran. da gab es naemlich auch, wohn- und dekoideen horoskope und so weiter.

lieben gruss,

bani

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Hallo liebeslottchen,

 

das finde ich doch mal eine gute Idee. :D So bekommen die Diskussionen - egal in welche Richtung - doch endlich mal eine konkrete Grundlage. Ich werde jedenfalls eifrig Deine Analysen verfolgen, ich glaube, bei meiner Mutter daheim müssten noch irgendwo Burdas aus den 80ern liegen, kann mich da an recht seltsame Faschingskostüme erinnern :rolleyes: ...

 

Grüße,

Xanna

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Achja, und was mir noch negativ in Erinnerung ist: Jedes Modell gab es nur in wenigen Größen. Da kam es oft vor, dass viele Modelle gar nicht nähbar waren, jedenfalls nicht für eine Anfängerin, die mit Schnittänderung nix am Hut hatte. c065.gif

 

Aber wir greifen dem lieben liebenlottchen vor ... :o

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Hallo Marion,

das verspricht ja ein interessanter Ausflug in die Vergangenheit zu werden:D - eine tolle Idee von dir.

Kannst du wohl auch mal schauen, ob sich die Masstabellen verändert haben?

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Hallo Marion,

 

das ist eine tolle Idee. :super:

 

Ich habe vor etlichen Jahren von meiner Mutti eine einzige Burda von Januar 1965 vor dem Mülltonnentod gerettet. Heul sie hat diese alten Schätze alle weggeworfen.

 

Ich habe gerade den Schnittbogen abgetastet. Da sind Radelspuren ... Reizende Kleiderschürze für 4- bis 5-jährige Mädchen. Und warmes Winterkleidchen für 5- bis 6-jährige Mädchen.

 

Es könnte sein, dass ich davon sogar Bilder habe. Ich ahne etwas ... aber genau weiß ich es noch nicht.

 

Aber Marion Du hast erst den Vortritt. Ich bin bereits auf weitere Ausführungen gespannt.

 

:lachen: Strickzeugs war auch drin. Und was für tolle Teile :klatsch:

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ich habe auch noch ein paar alte Hefte aus den 70igern.

 

was mir auffällt, dass sich eins ganz deutlich geändert hat: die Einstellung zum Rauchen. Die Zigarettenwerbung von damals hat auf derbste Art den Nichtrauchern das schlechte Gewissen beigebracht.. Wenn du nicht geraucht hast, warste halt ein Nichts. es gabe auch spetielle Ziggarettenmarken nur für Frauen!

so ändern sich die Zeiten. Ziggiwerbung findet man heute nicht mehr in der Burda. Mir ist es jedenfalls nicht mehr aufgefallen.

 

bei den Schnitten, habe ich den Eindruck, dass die Formen , außer dass sie ein bisschen weiter geschnitten waren, eigentlich nicht so viel anders waren. Damals war es aber so, dass man bestimmte Modelle nicht nähen konnte, weil es nur in einer Größe gab. Aber das wurde schon gesagt hier. Da hat uns die Computertechnik doch einen Fortschritt gebracht.

 

Klasse finde ich immer wieder die Sprüche: leicht zu nähen (1978) Wildkatzenlook (1974), der Modehit: Lederimitat (1976), Kalorienkur zum Abnehmen (1976) , der schmale Rock kommt (1976)---- alles wie heute.

 

der Mensch an sich ändert sich halt nicht.

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Eine kleine Zwischendurchantwort

 

Veränderung der Maßtabelle, Anteil und Art der Werbung, Mehrgrößenschnitt oder nicht und andere Dinge, die ihr hier so angesprochen habt:

 

Kommt alles dran!!!

 

Aber eines nach dem anderen ;)

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Die Mode als solche

 

Ihr habt ja die Titelseite schon gesehen. Tja, was soll ich sagen: 1966 war die Mode schon eine etwas andere als heute.

 

Eines vorweg: es ist jetzt nicht wirklich sinnvoll da Vergleiche anzustellen im Sinne von "Die Mode war damals besser/schlechter"

Sie war halt einfach so! Wenn ich mir heute Fotos anschaue von mir in den 80ern und der Kleidung, die ich damals getragen habe oder den Frisuren ....... dann gruselt es mich ganz gehörig und es ist mir peinlich diese Bilder anzuschauen. Eigentlich ein ziemlicher Blödsinn. Die Mode war damals so und alle fanden das chic und haben es auch so getragen. Wenn wir uns in 20 Jahren die Mode von heute anschauen, wird uns ein ähnlicher Schauder über den Rücken laufen.

 

Bei den Kleidern aus der alten Burda, die ich hier vor mir liegen habe, hat man ja dann schon fast wieder ein Gefühl von "Ach ja! Die gute alte Zeit!" und "Das war noch richtige Mode!"

Wer es aber noch schafft sich an dieses Zeit zurück zu erinnern, wird ehrlicherweise sagen müssen, dass damlas die aktuelle Mode auch nicht von jedermann als tragbar empfunden wurde. Ich werfe nur das Stichwort "Minirock" in den Raum. Gute Güte! Was gab es da für Diskussionen drüber!

"Beatmusik" und "Minirock": ein sicheres Zeichen für den Niedergang unserer Kultur! ;)

 

Aber auch wenn wir uns kein Urteil über die Mode vergangener Tage erlauben sollten ................ es macht doch Spaß das eine oder andere Kleidungsstück mit einem Augen zwinkern zu betrachten, oder? ;)

 

Fangen wir also an:

 

806764807_Kostm1.jpg.b592e029ef30aa9e7f400fc609a0dc9f.jpg

 

Irgendwie ein bisschen "Grace Kelly" oder "Audrey Hepburn", nicht war?

 

Stadtkostüme - korrekt in der Linie schick im Detail!

 

So lautet die Überschrift zu dieser Seite. Außerdem werden wir darüber informiert, dass das eine Kostüm aus Pfeffer-und-Salz-Tweed genäht wurde, während das andere aus Woll-Etamine (was bitte ist das????) besteht. Entworfen wurde dieses Kostüm von Louis Féraud aus Paris. Dieser -so lese ich eben auf Wikipedia - war der "Hausschneider" von Brigitte Bardot! Also muss ich meine Vermutungen hinsichtlich Kelly und Hepburn wohl wieder zurücknehmen - Schade! Die Bilder haben mich so an die beiden erinnert :(

 

Könnt ihr euch vorstellen, dass eine junge Frau sowas hier trägt:

 

AltesKleid1.jpg.5b3333cae4cf5a1742a607106a5016a7.jpg

 

Ok, der Schnitt hat ja was. Aber der Stoff! :eek:

Auf der gegenüberliegenden Seite, die ein genauso "bezauberndes" Kleid zeigt heißt es dann auch Wollstoffe in der eleganten Farbe GOBELIN bestimmen den Chic!

Aha! Mal abgesehen davon, dass "Gobelin" für mich bis jetzt keine Farbe war, sondern solche gestickten Wandteppiche, sehen die Kleidchen für mich hoffnungslos altbacken aus. Das allerdings mag aber auch daran liegen, dass meine Schwiegermutter bin weit in die 90er genau solche Kleider getragen hat.

 

Das hier hingegen hat irgendwie wieder was:

 

AltesKleid2.jpg.2e0759f6bbaf7a2c94829a282a1deab8.jpg

 

Erinnert mich ein wenig an Emma Peel aus "Mit Schirm, Charme und Melone".

Kennt das überhaupt noch jemand?

Auf jeden Fall sind die ganzen Teile aus "weichem Alpaka-Karo"

Konnte man das ganze Zeug dann überhaupt selber waschen???

Ich erinnere mich noch dunkel, dass meine Mutter damals Unmengen an Kleidung in die chemische Reinigung getragen hat. Zum Glück ist das heute nicht mehr ganz so üblich.

 

Und jetzt noch mein persönlicher Favorit:

 

AlteBluse.jpg.cdb7cdf6278d8fc2ee2bd41e47e5b4a3.jpg

 

Das Teil finde ich richtig schräg (mag auch daran liegen, dass das Model so ein bisschen schräg aus der Wäsche schaut ;) )

Dieses Oberteilchen hätte ich mir eigentlich gerne genäht.

Insgesamt betrachtet hat diese Burda für mich persönlich ausgesprochen wenig, was ich denn auch anziehen würde. Denn es gibt in ihr im Wesentlichen nichts anderes als Kleider und Kostüme, die zwar raffinierter Weise Deux-pièces und Trois-pièces heißen, aber dann eben doch nichts anderes sind.

Das ist ziemlich schlecht für jemanden, der wie ich, weder Kleider noch Röcke trägt, sondern nur Hosen :(

Ok, ich geb's zu: damals gab es wohl nur ein paar ganz durchgeknallte Frauen, die keine Röcke trugen. Für die Mehrzahl der Frauen, war es das übliche Kleidungsstück.

Trotzdem wundert es mich ein wenig. Auch 1966 gab es schon Hosen für Frauen. Wohl eher für die ganz Mutigen - meine Mutter erzählt immer davon, dass in den 50ern und beginnenden 60ern in dem Nobelrestaurant, in dem sie gearbeitet hat Frauen in Hosen unerwünscht waren. Die wurden einfach wieder des Lokales verwiesen. Aber trotzdem gab es damals Hosen. In alten Filmen kann man immer wieder mal Frauen, die Hosen trugen.

War die Burda damals trotz allen Anspruches modisch und trendsetzend zu sein dann doch so konservativ? Oder ist in dieser Ausgabe einfach zufällig kein Hosenschnitt drin?

 

Ja, wer aufmerksam mitgelesen hat, dem ist es schon aufgefallen. Ich hab geschrieben, dass ich mir dieses Oberteil gerne genäht hätte.

Leider ist das so ohne weiteres nicht möglich. Interessanterweise stehen im Magazin schon neben allen Modellbesprechungen nicht nur die verfügbaren Größen sondern auch der Stoffverbrauch. Und an diesen verfügbaren Größen ist dann auch mein Vorhaben gescheitert. Zu diesem Modell dürfen wir nämlich folgendes lesen:

Man nehme blau-weißen Wollstoff mit einem der neuen grafischen Dessins und als Ergänzung wieder uni Weiß und uni Blau. Der Jumper ist ganz geometrisch aufgeteilt.Das Trois-pièces wird aus dieser Kombination zum Star Ihrer Vorfrühlingsgaderobe! Stoffverbrauch für GR. 44: 2,10m, 1,40m breit ..........

Da steht doch tatsächlich für Gr. 44 Nicht für Größe 36 - 44. Nein, einfach nur Größe 44! Ein Blick in das Anleitungsheftchen und eine große Sucherei auf dem Schnittmusterbogen bestätigen mir das Befürchtete: dieser Schnitt ist nur in einer einzigen Größe in der Burda vertreten! :( Schön blod, oder? Denn 44 passt mit nicht wirklich. "Untenrum" geht 42 ganz locker. Aber "obenrum" brauche ich 46 (und das ist manchmal zu knapp!)

Also da haben wir schon mal einen Minuspunkt, der unseren verklärten Blick auf die "gute alte Zeit" etwas aufhellt.

Die Schnitte in den damaligen Burda Heften waren grundsätzlich immer nur für eine Größe gedacht. Es gab einige Schnitte für 2 Größen und als absolutes Highlight gab es den sogenannten Konturenschnitt. Diesen gab es immerhin in 4 Größen.

 

Aber mehr zu Schnitten, Größen und Nähanleitungen in meinem nächsten Posting! :)

 

Marion

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Ein spannender Thread und eine tolle Idee Liebeslottchen, uns deine Burda vorzustellen.

Ich selbst habe noch nie ein Heft aus den 60ern in der Hand gehalten, das ist eindeutig vor meiner Zeit, aber gerade das macht mich natürlich neugierig.

Mehrgrößenschnitte gabs in den ältesten Heften an die ich mich erinnere schon aber an die zweifarbigen Schnittmusterbögen kann ich mich noch gut erinnern, ich fand die aber völlig okay.

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Der Schnitt und die Maße

 

So! Nachdem ich mich dann von dem Schock erholt hatte, dass es jeden Schnitt immer nur in einer Größe gibt, dachte ich so bei mir:

Ach was! Alles halb so wild! Wir sehen es ja immer wieder. Die Models werden immer magersüchtiger. Wahrscheinlich passe ich locker in eine Größe 44 von damals, weil die nach heutigen Maßstäben mindestens ne 48 wäre.

 

Ich nahm mir also die Maßtabelle aus dem Anleitungsheft der alten Burda etwas genauer vor .................................................. und hockte mich erneut auf den Poppes! :eek:

 

Hier erst noch mal die uns vertraute Maßtabelle von heute:

 

Tabelle-neu.jpg.399a741393b520275dfd223ef607cbdc.jpg

 

Und jetzt die von 1966:

 

Tabelle-alt.jpg.db311742cf3ca3d125e90bcc209c023a.jpg

 

Stimmt's, das hättet ihr auch nicht vermutet?

Schaut euch mal die Taillenweite an! Das sind bei Größe 42 ganze 8 cm Unterschied! Und in welche Richtung! Die Frau mit Größe 42 hatte in den 60ern eine viel schmalere Taille zu haben! :eek:

Bei den schlankeren Größen hatte die Taille zwischen 4 und 6 cm schmaler zu sein. Ab Größe 46 waren es dann nur noch 2 cm weniger. Aus welchen Gründen auch immer durfte die Taille in der Größe 50 den gleichen Umfang haben wie heute: nämlich 98 cm. Und bei Größe 52 durfte sie dann sogar 4 cm mehr haben! Was für eine Entwicklung! Was hat sich denn da so verändert? Wir Frauen oder nur die Mode????

 

Vor wenigen Tagen noch betrachtete ich mir mal eine heutige Maßtabelle und mir sind dabei die "Idealmaße" 90-60-90 eingefallen.

Ich schaute so auf die Maßtabelle und dachte dann bei mir: "Ist ja komisch! Wo sind denn das Idealmaße, wenn die so überhaupt mit keiner Größe in der Tabelle harmonieren?" Eine 60er Taille wird nämlich nicht mal bei Größe 34 erwartet. Da sind es wenigstens noch 62 cm.

1966 war das anders. Bei Größe 36 hatte man eine Taillenweite von 60 cm und einen Hüftumfang von 90. Das kommt den Idealmaßen schon erheblich näher. Allein bei der Oberweite war man bescheidener: 84 cm waren ausreichend.

Sind wir heute weiter denn je von den Idealmaßen entfernt? Oder hat man einfach andere Ideale. Sind diese neuen Maße tatsächlich ein Beweis dafür, dass wir immer dicker werden?

 

Auch die anderen Maße stimmen nicht so ganz mit heute überein. Die Oberweite war in den "mittleren" Größen je 2 cm weniger.

Hüftweite ist auch so zwischen 2 und 4 cm weniger in der alten Burda. Natürlich war frau damals im Schnitt auch kleiner, die Arme waren kürzer dafür waren die Schultern jedoch breiter.

 

Eine eigenartige Entwicklung ................ zumindest eine, die ich so nicht ganz erwartet hätte. Wenngleich es mich nicht so ganz überraschend trifft.

Das ist jetzt ein wenig off topic, aber dennoch erwähnenswert, wie ich finde. Ich habe das etwas eigenartige Hobby Koch- und Hauswirtschaftsbücher aus der Zeit zu sammeln, in der so ein grässliches Männlein mit scheußlichem Seitenscheitel und lächerlichen Schnurrbart über uns Deutsche herrschte. Ich tue das deswegen, weil ich einmal zufällig herausgefunden habe, wie in solch eher harmlos anmutenden Büchern den Menschen die nationalsozialistische Ideologie eingetrichtert wurde. Und in den Haushaltsbüchern aus dieser Zeit befinden sich auch immer wieder Kapitel zum Thema "Hausschneiderei". Und man findet auch dort Maßtabellen. Die Größen heißen dort oftmals nicht 38 oder 42. Aber man auch dort feststellen, dass die Taille der Frau im Vergleich zur Hüfte sehr viel schmaler war als heute. Bei diesen Büchern dachte ich aber bislang eher an die "schlechte Zeit" als Erklärung oder daran, dass Frauen damals ein "gebärfreudigeres Becken" haben sollten.

Nun ja, ich hoffe dieser kleine Exkurs hat jetzt nicht allzuviel abgelenkt.

 

Tja, was nun? Eine 44 von 1966 ist also eigentlich ne knappe 42 von heute?

Aber ich wäre nicht ich, wenn ich der Sache nicht weiter auf den Grund gehen würde.

Mit anderen Worten: ich hab jetzt auch noch die Schnitte auf dem Schnittmusterbogen ausgemessen. Schließlich gibt ja noch die sogenannten "Bequemlickeitszugaben" oder wie die Dinger heißen.

Also messe ich mal so ein Oberteil in der Größe 42 aus und komme tatsächlich auf eine Oberweite von 108 cm. Bei dem Teilchen in Größe 44, was ich mir da eigentlich für mich ausgeguckt habe waren es dann 114,5 cm. Das widerum sieht ja dann gar nicht soooo schlecht aus ;)

Zum Vergleich mit einem Oberteil von heute: da war bei einer 42 die Oberweite am Schnitt gemessen 105 cm.

Ich weiß, dass ich da jetzt Birnen mit Äpfeln vergleiche. Eigentlich müsste man 2 exakt gleiche Modelle von damals und heute vermessen. Aber ich finde jetzt grad keine Bluse, die genauso aussieht. Ich hab mich einfach für 2 Schnitte entschieden, die an den Mädels auf den Fotos zwar körperbetont aber nicht hauteng saßen.

 

Tja, es belibt wie es damals schon war: Wenn man ein gut sitzendes Kleidungsstück nähen wollte, musste man messen, messen und nochmals messen und am Ende wahrscheinlich jede Menge ändern ;)

 

Viel Spaß noch beim Lesen

Marion

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Hallo,

 

 

das war damals auch nicht anders wie heute.

Unsere Figuren haben sich total verändert und das Trageverhalten. Wenn man sich alte Filme anschaut , kann man die schmalen Taillen gut sehen. Die Frauen hatte damals mehr die Eieruhrsilhouette, heute fehlt oft die Taille.

Man trug damals ein Mieder, ein leichtes Miederhöschen war schon der aktuelle Tragekomfort. Auch die Bhs waren viel fester, da stand alles! Und die Stoffe waren nicht dehnbar. Außnahme war Jersey, aber da stand ein Rock von alleine, so dick war er.

Der Rockbund war meist mit Gurtband verstärkt war nur 2-4 cm weiter wie die Taille. Kneifte er, mußte man abnehmen. Die Bequemlichkeitszugaben waren alle viel geringer als es heute ist, auch die Armlöcher waren viel kleiner und bei den meist festen Stoffen, hat es oft gekniffen und gescheurt.

Die Maßtabellen habe sich in den letzten Jahren öfters verändert, z. B. nach der Einnahme der Anti-Baby Pille wurden die Oberweiten größer, später die Taillen.

Heute würde kaum einer von uns sich ein Kleid aus den alten Stoffen nähen, Außname sind Seide, Baumwolle, eben alles was leicht ist.

Ich habe auf dem Hängeboden noch einige Stoffe aus Wolle von damals liegen, anziehen würde ich das nie und nimmer.

Wir haben es heute mit den leichten Stoffen und legeren Schnitten wirklich gut, auch das ist ja irgendwie eine "weibliche Befreiung" gewesen.

 

Viele Grüße,

Karin

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Bin zwar ein Kind der 60er, aber zum Zeitpunkt des Erscheinens deines Heftes erst zarte 3 Jahre alt gewesen und daher nicht sooo firm in Damenunterwäsche der Zeit. Aber die Maßtabellen empfehlen ja immer ein Messen über anliegender Unterwäsche.

 

Kann es sein, dass damals doch noch korselettähnliche Wäsche üblich war, die die Massen der Taille etwas mehr gebändigt haben?

 

Ich denke, wenn ich mir ein enges Miederhöschen anziehe und mich vermesse, kann ich meine Taillenweite sicher auch um den einen oder anderen Zentimeter drücken.

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Hi, Dein Fred ist hoch-interressant !!!

 

Ich habe auch ein paar alte Hefte liegen..... ich finde die einfach zu schön. Da sind auch Teile bei, die ich mir vielleicht sogar mal nähe.

 

Die Unterschiede der Maßtabelle sind mir somit auch nicht fremd . Die Mädchenmodelle gehen nach Alter und sehen fast aus wie Kleider die wir uns für den Sommer nähen. Die Modelle für Die FRAU sind recht hausbacken . Und die für die stärkere Frau sind grottenhäßlich. Die kenne ich noch von meiner Oma ;)

 

In einem meiner Hefte, das ist von 1956 , wird gesagt, das Hosen nur für zu Hause geeignet sind. Und für junge Mädchen.... aber bitte nicht zu irgendwelchen Anlässen ! :D Aber trotzdem sind welche zum nachnähen drin !

 

Der dazugehörige Schnittmusterbogen ist nur schwarz ! :eek:

 

Nun bin ich gespannt auf Deinen weiteren Bericht.

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Hey!

SEEEHR spannend!!! Vielen Dank für Deine Mühen - oder sollten wir Dich um den Spaß beneiden????

 

Aber es gibt sogar wissenschaftliche Untersuchungen dahin gehend das Frauenfiguren immer "männlicher" werden, d.h. die Taille der Frauen verschwindet - und die Mode richtet sich danach, was mein Problem ist, denn ich habe eine, und meine Tochter auch schon, und die Klamotten schlabbern dann gerne etwas.

 

Aber ist die Mode nicht klasse? Dieser Kragen...leider steht er mir so gar nicht.

 

Freue mich schon auf weiteres!

 

Liebe Grüße, Nicole

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Immer männlicher ? Das kann wirklich nur für die Taillie gelten. Denn Frauen mit großer Obwerweite kenne ich genug.

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Der Schnitt und die Maße

 

 

 

Sind diese neuen Maße tatsächlich ein Beweis dafür, dass wir immer dicker werden?

was heisst da WIR ??????;) ;)

 

 

Tja, es belibt wie es damals schon war: Wenn man ein gut sitzendes Kleidungsstück nähen wollte, musste man messen, messen und nochmals messen und am Ende wahrscheinlich jede Menge ändern ;)

 

Marion

Tja daran wird sich eigenlich nie etwas ändern, nie;) ;)

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