betschw Geschrieben 23. April 2011 Teilen Geschrieben 23. April 2011 Hallo Ihr, nun ist leider schon wieder viel zu früh eine Lieblingsjeans am Knie durch und ich habe es satt, alle 12 Monate wieder neu vor den Kleiderständern zu stehen und das Gefühl zu bekommen, viel zu unnormal gebaut zu sein. Ich würde also gerne meine nun kaputte Jeans auftrennen und als Schnittmuster verwenden. Allerdings fürchte ich, muss ich tiefer denken. Der Stoff für die neue "unkaputtbare" Jeans soll wirklich Hanf sein (ich kenn das Problem mit dem "kaputt waschen"), die alte Jeans hatte allerdings neben der Baumwolle einen Anteil von 5% Elastan. Komme ich mit einer breiten Nahtzugabe ans Ziel oder sollte ich ein "richtiges" Schnittmuster verwenden? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wienerin60 Geschrieben 23. April 2011 Teilen Geschrieben 23. April 2011 (bearbeitet) In dem Nähkurs den ich vor kurzen gemacht habe, ist erklärt worden wie man das umrechnen kann. Es kommt sehr darauf an, ob du den Elasthananteil nutzen möchtest um die Jeans wirklich knackeng sitzen zu lassen, dann wird kleiner zugeschnitten, und zwar fast soviel wie sich die Hose in die Breite dehnen läßt, möchtest du das Elasthan nur als "Bequemlichkeitszugabe", die sich vor allem bei Bewegung und beim Sitzen bemerkbar macht, dann wird die Hose trotz Elasthan genauso zugeschnitten wie eine Unelastische und bei der ersten Anprobe ev. ein wenig korrigiert. Hast du nur elastischen Stoff und Schnitt für unelastischen Stoff: Am Stoff 20 cm ungedehnt abmessen, dann maximal dehnen und messen: Differenz gibt an wie viel der Stoff nachgibt, etwa die Hälfte davon vom Schnitt wegnehmen Umgekehrt geht das ähnlich: Hose anziehen, messen welche Weiten du in der Hose hast (Taille, Hüfte Oberschenkel), ausziehen und nocheinmal an der Hose messen, die Differenz muß zugegeben werden, wenn du nicht oder weniger elastischen Stoff verwendest. Ich hoffe das ist verständlich! Angelika Vergessen: Elastizität in die Länge ändert am Schnitt eher nix, höchsten vom Schritt zum Bund, wenn dieser sehr hoch sitzt! Macht nur noch mehr Bequemlichkeit! Bearbeitet 23. April 2011 von Wienerin60 Teil vergessen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
betschw Geschrieben 23. April 2011 Autor Teilen Geschrieben 23. April 2011 Vielen Dank, das war verständlich - und vor allen Dingen logisch! Mit gründlichem Nachdenken hätte man da auch drauf kommen können. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
nowak Geschrieben 24. April 2011 Teilen Geschrieben 24. April 2011 Also es kommt ein bißchen drauf an, wie die Jeans konstruiert war. Hosen mit Elasthananteil sollten eigentlich mit einer etwas anderen Schrittkurve konstruiert werden, dann muß man da viel anpassen, wenn man den Schnitt für unelastische Stoffe verwenden will. Oft sind sie es aber nicht, dann kommt man mit größer Rechnen (oder schätzen...) ganz gut ans Ziel. (Daß Hanf stabiler als Baumwolle ist ist mir allerdings noch nicht aufgefallen...) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Bloomsbury Geschrieben 24. April 2011 Teilen Geschrieben 24. April 2011 Der Legende nach ist Stoff aus Hanf sehr haltbar. Kommt vermutlich auch auf die Webart an. Ich kann mir unter Hanf nur Kartoffelsäcke vorstellen . In früheren Zeiten trugen kleine Buben bis zu drei oder vier Jahren ein rockähnliches Kittelchen. Danach steckte man sie in viel zu grosse, dunkelblau gefärbte Hanfhosen mit Hosenträgern. Diese Hosen wurden jahraus, jahrein getragen, bis sie nicht mehr passten. Die blaue Farbe war nur noch in den Nahtvertiefungen zu erkennen, der Hosenboden fast durchgescheuert, aber die Hose hatte allen Strapazen standgehalten. Auch die ersten Jeans waren aus Hanf. Eine Anekdote erzählt, dass Levi Strauss, der von Bayern nach Amerika ausgewandert war, auf der Straße nach San Francisco einen Goldgräber traf, der ihn fragte, was er denn zu verkaufen habe. "Zeltstoff", antwortete Levi Strauss. "Ein Zelt brauche ich nicht", meinte der Goldgräber, "aber Hosen, die etwas aushalten". Schnurstracks ging Levi Strauss mit dem Goldgräber zu einem Schneider und liess aus dem Hanf-Zeltstoff eine Hose anfertigen - das ideale, unverwüstliche Kleidungsstück für einen, der bei seiner Arbeit oft tagelang knietief im Wasser steht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
nowak Geschrieben 24. April 2011 Teilen Geschrieben 24. April 2011 Also ich habe einen Hanfrucksack mit Baumwollfutter... Die Hanfseite hatte schneller Löcher. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Flora Geschrieben 24. April 2011 Teilen Geschrieben 24. April 2011 Ich kann mir unter Hanf nur Kartoffelsäcke vorstellen . Ich denke die Kartoffelsäcke sind aus Jute,das ist billiger wie Hanfgewebe Gruß Flora Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
betschw Geschrieben 24. April 2011 Autor Teilen Geschrieben 24. April 2011 Der Hanfstoff, den ich hier habe, der ist sehr steif, sehr fest, auch definitiv derber als Baumwolle. Aber so will ich es. Für meine Kleine hatte ich im ersten Krabbeljahr eine Feinhanfhose und die hat dafür, dass sie über Asphalt geschrubbt ist, lange gehalten. Ich werde ja sehen, ob sich die Arbeit wirklich lohnt oder auch nicht, habe nur gehörigen Respekt vor dem Stoff, den ich jetzt schon über ein Jahr lang streichel. Übrigens, die Baumwolljeanshose, die kaputt ist, saß wie eine normale Jeanshose, ich habe erst nach einigen Wochen bemerkt, dass die nicht 100% Baumwolle ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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