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Der Kampf gegen den Untergang im Spiegel der Presse 1957-1973


haca

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Ich habe einmal die Online-Archive von SPIEGEL und ZEIT nach Infos zum Überlebenskampf der deutschen Nähmaschinenindustrie und zu der allmählichen Marktdurchdringung der Japaner durchforstet, hier ein paar Links zu interessanten Hintergrundartikeln. An deutschen Nähmaschinenwerken findet leider fast nur Pfaff Erwähnung.

 

 

DIE ZEIT 1957: Konzentration bei Nähmaschinen

Pfaff übernimmt Gritzner-Kayser, zunehmende Konkurrenz aus dem Ausland

Konzentration bei Nähmaschinen | DIE ZEIT | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 38/1957

 

 

DIE ZEIT 1959: Pfaff kämpft gegen japanische Konkurrenz

Handel fordert Importbeschränkungen, Pfaff entwickelt „Kampfmaschine“ gegen die Japaner

Pfaff kämpft gegen japanische Konkurrenz | DIE ZEIT | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 38/1959

 

 

DER SPIEGEL 1961: Nähmaschinen – Zickzack-Zoll

Deutsche Nähmaschinenindustrie will Zollbarrieren gegen die Japaner (und die Iren)

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43367905.html

 

 

DIE ZEIT 1962: Nicht mehr Nähmaschinen allein

Pfaff geht fremd und konzentriert sich

Nicht mehr Nähmaschinen allein | DIE ZEIT | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 32/1962

 

 

DIE ZEIT 1963: Pfaff auf der Flucht nach vorn

Personalabbau und Umschuldung, Nähmaschinengeschäft im Preissog, jede zweite Nähmaschine aus dem Ausland

Pfaff auf der Flucht nach vorn | DIE ZEIT | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 26/1963

 

 

DER SPIEGEL 1964: Drei Monate lang geprüft

Pfaff ist ausgefeilter – Brother ist sicherer, handlicher und billiger

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46173853.html

 

 

DER SPIEGEL 1964: Die Invasion der Heuschrecken

Umsatzerfolge ausländischer Waren, Brother nutzt irisches Schlupfloch, Neckermann steigert Qualität von Vigorelli, Deutsche Nähmaschinenzeitung warnt vor Heuschrecken, Pfaff flüchtet in den Export

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46173848.html

 

 

DIE ZEIT 1964: Nur sechs blieben übrig

Konkurrenz durch Versandhäuser, nur mehr 6 deutsche Hersteller, Kooperationen mit Japanern, Import soll liberalisiert werden

Nur sechs blieben übrig | DIE ZEIT | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 30/1964

 

 

DER SPIEGEL 1964: Wir haben die beste Technik der Welt

Japan stürmt gegen die zollbewehrte Festung Europa, produziert inzwischen fast 8 x mehr Nähmaschinen als Deutschland

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46175474.html

 

 

DIE ZEIT 1965: Mit Japan arrangiert

Pfaff und Janome, Calanda und Dorina – die Deutschen reichen den Japanern die „Hand zum Bunde“, Import-Liberalisierung konnte verhindert werden

Mit Japan arrangiert | DIE ZEIT | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 27/1965

 

 

DIE ZEIT 1973: Wer ist das nächste Opfer?

Nur mehr 3 deutsche Hersteller, Pfaff-Janome-Kooperation

http://www.zeit.de/1973/06/wer-ist-das-naechste-opfer/seite-2

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Danke, den Gedanken beim Spiegel zu schauen hatte ich noch nicht, obwohl ich es bei anderen Produktgruppen schon getan habe. Aber auch bei Peter Wilhelm kann man erkennen, daß es Anfang der 60er Jahre bereits eng wurde.

Bearbeitet von Flickschneider
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Einen Artikel habe ich noch vergessen:

 

DER SPIEGEL 1959: Das japanische Ideal

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42625055.html

 

Auch darin ist von dieser ominösen deutschen „Kampfmaschine“ die Rede, Zitat:

 

„Zu einem unternehmerischen Vorstoß gegen die Dumping-Einfuhren hat sich bisher nur die Nähmaschinen-Industrie aufgerafft, angespornt von dem Versandhaus Neckermann. Gegen das japanische Gerät "Ideal" (kommentiert der Nähmaschinenverband: ",Ideal' ist keine Marke, sondern eine Ausrede") hat die Industrie eine "Kampfmaschine" entwickelt, die bei Neckermann heute für 248 Mark zu haben ist. Allerdings argwöhnen die Fabrikanten, daß die Japaner aus ihren Preisen immer noch einige Luft ablassen können, wenn es nötig werden sollte.“

 

Leider habe ich keinen Neckermann-Katalog aus der Zeit, aber einen von der Konkurrenz. Was also ist die Bedrohung, die die deutsche Nähmaschinenindustrie 1959 so sehr in Aufruhr versetzt?

 

Quelle bietet im Katalog 1958/59 eine Nähmaschine an (nur eine einzige, keine zweite!), und zwar die folgende, auf die die deutsche Nähmaschinenindustrie mit Angst und Zähneklappern und dem Ruf nach Vergeltungsmaßnahmen schielt – diese Nähmaschine war der Anfang vom Ende:

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Vielen Dank haca!

 

Es gibt also doch wesentlich mehr zu lesen als Peter Wilhelm ;) Ich vermute aber auch das die Produktionszahlen nicht nur wegen der japanischen Konkurrenz eingebrochen sind. Man sollte dabei auch nicht die Textilindustrie ausser acht lassen. Billigtextilien die zunehmend auf den Markt drängten beeinflussten ganz sicher auch das Kaufverhalten ' Nähmaschine ' . Mit dem Umverlagern- bzw. 'fremdgehen' wurde versucht stagnierende Verkaufszahlen und konkurrenzfähige Produktionskosten aufzufangen. Eine Entwicklung die nicht mehr aufzuhalten war. Man könnte sehr viele Rückschlüsse ziehen daraus, ich möchte meinen man kann sogar heute ähnliche Tendenzen beobachten. Ein Übrigbleibsel dieser Zeiten sind in der Automobilindustrie zu finden, genau da kämpft man heute um Marktanteile. Wer nicht im Ausland produziert, wird sich auf dauer auch nicht behaupten können.

 

 

Martin

Bearbeitet von freedom-of-passion
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Und dann habe ich noch eine Pfaff-Anzeige von 1965 gefunden – eine halbe Ewigkeit später, aber sie zeigt, wie Pfaff auf die Bedrohung durch den Singer-15-Klon reagiert hat ...

 

Seit Mitte der 50er haben die Japaner (ebenso wie Singer) schon Nähmaschinen mit integrierter Automatik gebaut, aber das war für die Deutschen damals wohl (noch) kein Thema.

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Bearbeitet von haca
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...

Seit Mitte der 50er haben die Japaner (ebenso wie Singer) schon Nähmaschinen mit integrierter Automatik gebaut, aber das war für die Deutschen damals wohl (noch) kein Thema.

 

Hallo,

 

das sehe ich nicht so. In der zweiten Hälfte der 50er Jahre gab es geradezu einen Boom von Automatiken mit Nutzlosstichen ;) . Ich sehe das als Flucht nach vorn an. Wer brauchte die schon, wer konnte sie sich leisten?

 

Als die deutsche Nähmaschinenindustrie auf heimischen Mark in Bedrängnis geriet, war der Exportmarkt und hier besoders die USA schon längst an die Japaner verloren. Der amerikanische Markt dürfte auch der eigentliche Antrieb für die Entwicklung der Automatiken gewesen sein, eben um sich von den japanischen Geradstich- und Zick-Zack Maschinen abzusetzen.

 

In diesem Zusammenhang ist es auch interessant sich auf ebay USA umzusehen. Maschinen mit Musterschablonen hatten da eine viel größere Bedeutung. Der amerikanische Markt war zweifellos der kaufkräftigere.

Bearbeitet von Flickschneider
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Mich würde nun sehr interessieren welche Verkaufszahlen ' Pfaff ' mit der GU (Gritzner Zaubermatic) erreichte. Die GU sollte ja in den USA recht beliebt gewesen sein.

Ebenso wie Adlers kleine Adlerette die angeblich zu den weltweit beliebtesten Adler Haushaltnähmaschinen gehörte. Schade das man so wenig Informationen darüber findet. Und auch bedauerlich das vieles fehlt, bedingt durch die Teilung Deutschlands. Adler befasste sich auch rechtzeitig mit der Mode... Das belegen die Mode- und Schneiderhilfe die es damals als Werbeheftchen gab.

 

Und vielleicht stammt mein Anhang aus aus der Zeit der erbitterten Kampfes?

 

Im übrigen sind diese beiden Maschinen nicht aufzutreiben:(

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Bearbeitet von freedom-of-passion
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Zitat aus dem Zeitarchiv: So hat die G. M. Pfaff AG, Kaiserslautern, als erste Ergebnisse der Zusammenarbeit mit der Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe, eine technisch einfache, aber billige Gradstichmaschine herausgebracht, die als ausgesprochene Kampfmaschine gegen die japanische Konkurrenz angesehen werden kann. Denn die Verwaltung, ist nach wie vor davon überzeugt, daß bei dem deutschen und europäischen Käufer letzten Endes doch die Qualität und technische Vollkommenheit entscheidet. Zitat Ende.

 

Die Kampfmaschine könnte nach der Beschreibung die Pfaff 8 gewesen sein,

habe zufällig eine von meiner Mutter, gebaut im September 1959,ist technisch solide aber sehr einfach aufgebaut als Koffermaschine. Motor nur 70 Watt und senkrechtstehend via Gummireibrad direkt auf das Handrad. Das spricht für eine günstige Konstruktion, zudem nur Geradstich. Spannend ist halt das neue Gehäuse das mehr an die 463 Industriemaschine erinnert als an die 130er.

 

Wenn gewünscht kann ich gern mal Fotos einstellen.

m@rtin

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Was mich beim Lesen der Artikel erstaunt hat, war die offenbar hohe Bedeutung der Gradstichmaschine bis in die 60er hinein. Es zeigt sich natürlich an den vielen heute noch existierenden aus der Zeit. Meine Mutter hatte nie eine Automatik, sondern seit Mitte der 60er eine Zickzacknähmaschine. Auch in meiner Verwandtschaft hatte niemand eine Automatik, soviel ich weiß. Sie waren offenbar zu teuer – und dafür auch zu wenig nutzbringend.

 

Der jeweilige Marktanteil von Gradstichmaschinen über die Jahre hinweg würde mich sehr interessieren, dürfte aber schwer herauszufinden sein.

 

Die damaligen Werbeanzeigen der Automatiken von Pfaff, Adler, Gritzner und anderen in den USA lassen sich gut auffinden, hier ist z.B. eine Adlermatic-Anzeige von 1954: LIFE - Google Books

 

@ Fresnel:

Ja, an so etwas wie die Pfaff 8 habe ich auch gedacht. Das kann aber nicht die für Neckermann gewesen sein. Es gab bei Neckermann eine kleine Gradstichmaschine mit Brillengreifer, die sah ähnlich aus wie eine Adlerette in Hammerschlaglackierung. Wo die herkam, weiß ich nicht, habe auch gerade keinen Link zur Hand.

 

@ Freedom:

Die beiden Adler habe ich leider auch noch nie gesehen.

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Ich werde sie irgendwann finden, mit etwas Geduld;) Dann könnte ich endlich meine Sammlung verkomplettieren. Mit den Gritzner war ich schon erfolgreich was die ' grünen ' anbelangt.

Es ist Jammerschade, denn auch als Sammler hat man nicht immer genügend Platz. Und auch Werbematerial u.a. aufzutreiben ist fast unmöglich in einigen Fällen. Gerade die 50-60er sind sehr interessant und es gibt wirklich schöne Maschinen.

 

Martin

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...Meine Mutter hatte nie eine Automatik, sondern seit Mitte der 60er eine Zickzacknähmaschine. Auch in meiner Verwandtschaft hatte niemand eine Automatik, soviel ich weiß. Sie waren offenbar zu teuer – und dafür auch zu wenig nutzbringend.

...

 

Hallo,

 

auch in meinem Umfeld gab es weder Automatik noch Freiarm. Die Ursprünge von beiden hätte ich gefühlsmäßig in den 70er Jahren eingeordnet. Für mich erstaunlich früh, haben sich die deutschen Nähmaschinenhersteller in der ersten Hälfte der 50er Jahre dem Freiarm und der Automatik zugewandt. Vermutlich nicht getrieben durch den heimischen Markt, sondern durch das Erscheinen der zunächst einfachen aber für den Alltag ausreichenden japanischen Maschinen auf ihren Exportmärkten.

 

@haca: Ist das wirklich der Hauptkatalog 1958 von Quelle, in dem nur eine Nähmaschine angeboten wird? Die bekannte Ideal Voll Zick-Zack Deluxe von Brother hätte ich schon ab 1960 eingeordent. Eei ebay wurde sie auch schon als gekauft 1958 angeboten, was aber nie so richtig glauben konnte.

Angeblich soll Quelle schon in den 50er Jahren Veritas Maschinen verkauft haben.

Bearbeitet von Flickschneider
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Ich glaube die Freiarm war einer der ' genialen ' Verbesserungen an der Haushaltsnähmaschine schlechthin. Ursprünglich dürften sich die ersten ' Freiarm- ' Nähmaschinen im Bereich der Sattler-/ Schusternähmaschinen getummelt haben. Die Perfektionierung einer Tischnähmaschine waren zwangsläufig Freiarmmodelle. Mir fällt dabei etwas auf: Scheinbar gab es dennoch viele Verbraucher die zur altbewährten ' Flachbett' griffen. Und damit man als Flachbettnäher wirklich auf nichts verzichten musste, entstand ein Lift im Nähmaschinenschrank für einige Freiarmmodelle. Mehr Perfektion Nähplatz kann und wird es nicht geben, diese Kombination deckte jeden Bedarf an Einsatzmöglichkeiten einer einzigen Nähmaschine nachhaltig und bahnbrechend ab. Die elektrifizierte Maschine Freiarm konnte so mit wenigen Handgriffen auch noch als Koffer- und Tischmaschine quasi reisefertig Verwendung finden.

 

Zuerst war die elektrische Kofferflachbett mit Nähplatzerweiterung moderner Luxus, hinzu kamen mechanische Automaticmodelle die recht kostspielig waren. Viele konnten sich das einfach nicht leisten! Während dem 2. Weltkrieg lernte man den Wert der Nähmaschine noch mehr zu schätzen. Textilien waren teuer oder gar nicht zu bekommen. Mein Großvater erzählte mir mal das ein Kind auf dem Weg in die Schule barfuß lief, um die guten Schuhe zu schonen. Die Wichtigkeit einer Haushaltsnähmaschine in Deutschland in den Nachkriegsjahren und der Zeit des Wiederaufbaues sollte man auch unter diesen Aspekten betrachten. Während mein Vater mir noch einige Geschichten erzählen konnte aus seiner Kindheit, werden nachfolgende Generationen dieses Stück der Geschichte wohl kaum nachempfinden können.

So gerät auch die ursprüngliche und dringende Notwendigkeit selbst nähen zu können mehr und mehr mit den Billigtextilien an Bedeutung. Nähen wird zum 'Luxus' während vergleichweise eine einzige Nähmaschine von damals für sehr viele Jahre Schwerstarbeit leisten musste. Manch ein Oldie schreibt so seine eigene Geschichte, und wenige bekommt aus erster Hand. In den 50ern hatte sich Deutschland wirtschaftlich noch nicht ganz erholt....

 

 

Martin

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@haca: Ist das wirklich der Hauptkatalog 1958 von Quelle, in dem nur eine Nähmaschine angeboten wird?

 

Es ist der Quelle-Hauptkatalog 1958/59, der war damals noch recht schmal, 172 Seiten, klammergeheftet. Genau genommen hatten sie diese Nähmaschine in zwei Variationen, als Schrankmodell zum Treten und als Koffermodell mit Rucksackmotor.

 

Die bekannte Ideal Voll Zick-Zack Deluxe von Brother hätte ich schon ab 1960 eingeordent.

 

1960 war wohl schon mehr im Programm, der Katalog ist in der Zeit rasant angewachsen. Aber das bloße Gefühl täuscht einen häufig bei der zeitlichen Einordnung, zumindest mich. ;)

 

Eei ebay wurde sie auch schon als gekauft 1958 angeboten, was aber nie so richtig glauben konnte.

Angeblich soll Quelle schon in den 50er Jahren Veritas Maschinen verkauft haben.

 

Naja, Informationen in eBay-Angeboten sind mit Vorsicht zu genießen ...

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...Aber das bloße Gefühl täuscht einen häufig bei der zeitlichen Einordnung, zumindest mich. ;)

...

Naja, Informationen in eBay-Angeboten sind mit Vorsicht zu genießen ...

 

Hallo,

 

ich möchte mir ein Bild dieser Zeit machen und trage zusammen, was ich so nach und nach finde. Nicht verifizierte Informationen erwähne ich hier entsprechend angemerkt in der Hoffnung, daß sie jemand konkretisiert.

So hat ja Josef auch das Rätsel um die Meister gelöst.

 

Ich bin nun allen Links gefolgt. Meine Datierung der Versandhausnähmaschine muß ich etwas nach hinten schieben. Mit dem Jahrzehntwechsel 50er/60er Jahren hat innerhalb weniger Jahre ein drastischer Wandel stattgefunden.

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Die Wichtigkeit einer Haushaltsnähmaschine in Deutschland in den Nachkriegsjahren und der Zeit des Wiederaufbaues sollte man auch unter diesen Aspekten betrachten.

Eine Nähmaschine gehörte (auf dem Land) zur Mitgift eines Mädchens. Die Hausschneiderin kam ins Haus - wenn eine Maschine da war. Viele Meter Bettwäsche wurde genäht - deshalb Flachbett und Gradstich. Für Anziehsachen war Zickzack natürlich toll zum Versäubern. Sonst war das mühselige Handarbeit. Zickzack kenne ich nicht bei Tretmaschinen. Die elektrischen Maschinen waren teuer und kosteten Strom. Die Tretmaschine konnte der Fahrradmechaniker auf dem Dorf reparieren. Sonst mußte ein Techniker gerufen werden. Wieder teuer!

 

lg

heidi

Bearbeitet von stofftante
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... Zickzack kenne ich nicht bei Tretmaschinen. ...

 

Hallo,

 

kannte ich auch nicht, den habe ich auch immer mit elektrisch in Verbindung gebracht. In den 50er Jahren war das aber üblich. Seitdem sind bei mir Hobby im Hobby Nutzstichmaschinen mit Tretantrieb.

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die >Ankerwerke< gingen endgültig 1976 in die Insolvenz.

Leider.

Ich habe über e-bay noch eine erstklassige Anker-Phoenix (noch nicht lange her :)) ergattern können.

Für mich der Inbegriff an Qualität. Auf der nähe ich fast alles.

Jerseys allerings auf Overlock und Cover.

 

So geht's/ging's eben dahin, mit der heimischen Industrie.

Frage immer noch: es können doch nicht die Löhne/Sozialabgaben gewesen sein, die alles platt gemacht haben! Und heute doch auch nicht.

 

Im Nachhinein haben Politiker und Wirtschaftler uns doch veräppelt.

 

@freedom of passion, ich brauche keine Freiarmmaschine, mit der Flachbett, die jetzt auch in einem großen Tisch eingearbeitet ist komme ich bestens zurecht.

@Stofftante, ich versäuber aber nichts mit Zick-zack.

Ich bin so eigen und nehme immer Kappnähte oder Französische Nähte. Sieht einfach elegant aus. Den Stich habe ich eigens aufgespart für Knopflöcher. Übrigens mit der Hand jede Raupe einzeln einstellbar, ist auch ein Luxus.

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...

So geht's/ging's eben dahin, mit der heimischen Industrie.

Frage immer noch: es können doch nicht die Löhne/Sozialabgaben gewesen sein, die alles platt gemacht haben! Und heute doch auch nicht.

 

Im Nachhinein haben Politiker und Wirtschaftler uns doch veräppelt.

...

 

Wie auch immer, das Verhalten des Einzelnen kann man dabei nicht ausblenden, ebenso daß wir nicht alleine auf der Welt sind.

Viel verdienen, wenig zahlen - ICH schon, andere natürlich nicht ;)

 

Zur Zeit dieser Ideal "billig" Singer 15 Kopie zu 300 DM hat ein VW Käfer etwa 5000 DM gekostet. Verglichen mit den heutigen Autopreisen könnte man diese Idael etwa mit 1500€ veranschlagen. Und nun gibt es Nähmaschinen zum Preis zweier heimischer Werkstattstunden. Die Welt ist eine andere.

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Kasha Anker- Phoenix- Adler bildeten eine APHA- Gruppe ;)

 

Ich habe selbst eine RZ Jubiläumsmaschine die man zum 70. Geburtstag der Kochwerke in Bielefeld gebaut hat. Und sie näht wie Hulle* Leder, mehrere Lagen Jeans mit der ZZ lassen sich einige Zierstiche anfertigen, sensationell bie dieser schwarzen RZ die 2 Oberfadenspannungen, weil man mit Zwillingsnadeln arbeitete. Ich bin selbst der größte Fan von alten Flachbettmaschinen.

 

 

Martin

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Hallo,

 

kannte ich auch nicht, den habe ich auch immer mit elektrisch in Verbindung gebracht. In den 50er Jahren war das aber üblich. Seitdem sind bei mir Hobby im Hobby Nutzstichmaschinen mit Tretantrieb.

 

Oh doch Freunde. In meiner Sammlung sind mittlerweile 11 130er in allen verfügbaren Varianten (die älteste von 1936 und die jüngste von Feb.1952) alle ZZ, nur eine ist original motorisiert. Ebenso meine Bernina aus den 30er mit ZZ und Fussbetrieb, sowie die Phönix 82.

 

Und das Thema Freiarm und transportabel ist wohl untrennbar mit der Elna1 (Grasshopper) verbunden, die glaube ich bis 1948/49 gebaut wurde. Der Trend wurde dann von Bernina aufgegriffen und sehr erfolgreich vermarktet. Von meinen 260/262er ist eine mit Kobold, eine als Tretmaschine (Ende 1969) und eine mit dem eingebauten Motor verkauft worden.

Und laut Lieselotte Kunder in ihrem Buch "Schneidere selbst" von 1958 waren wohl die Stickfähigkeiten mit Automatic sehr wichtig um Zeit und Geld bei der Erstellung der Aussteuer zu sparen.

Der großen Nachfrage nach Zierstichen in den Staaten war wohl geschuldet, dass sogar für die Vorkriegs 130er noch ein Stickmodul entwickelt wurde, dass auf die Rückseite montiert wurde (sah aus wie unförmiges halbes Ei).

(( Falls jemand so ein Teil haben sollte, bitte melden)).

 

Grüße

m@rtin

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Zur Zeit dieser Ideal "billig" Singer 15 Kopie zu 300 DM hat ein VW Käfer etwa 5000 DM gekostet. Verglichen mit den heutigen Autopreisen könnte man diese Idael etwa mit 1500€ veranschlagen.

 

Man kann es noch etwas zuspitzen: Wäre die deutsche Nähmaschinenindustrie erfolgreich gewesen bei ihrem Kampf um höhere Zölle für Japaner, kleinere Einfuhrkontingente etc., dann müssten wir diesen Preis für eine simple Gradstichmaschine heute tatsächlich zahlen – wenn nicht noch mehr.

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11 130er? Wow! Ich muss gestehen die 130 fasziniert mich auch, lange wird es nicht mehr brauchen bis eine bei mir einziehen wird.

 

Bis dahin sollte ich mich mit Martin anfreunden...ggg

Ich habe vor eine Phoenix - Homepage zu gestalten für ' Strecke in grün ' .

Weiterhin sind die grünen Gritzner aus den 50ern und 60ern geplant...

Ebenso falls es die Zeit zulässt die 60er in Ideal....

Wer mich hierbei unterstützen mag darf sich gerne melden, meine derzeitige kleine Adlermatic153a Hp erfreut sich täglich mit durchschnitllich 30 Besuchern aus aller Welt Ländern steigender Beliebtheit. Es ist mir wichtig verschiedene Oldies in den nächsten Jahren erfolgreich erhalten zu können. Mit eurer Hilfe ist das möglich.

 

Martin

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Haca,vielen Dank für die interessanten Links ! ;)

 

Und das Thema Freiarm und transportabel ist wohl untrennbar mit der Elna1 (Grasshopper) verbunden, die glaube ich bis 1948/49 gebaut wurde. Der Trend wurde dann von Bernina aufgegriffen und sehr erfolgreich vermarktet.

 

Der großen Nachfrage nach Zierstichen in den Staaten war wohl geschuldet, dass sogar für die Vorkriegs 130er noch ein Stickmodul entwickelt wurde, dass auf die Rückseite montiert wurde (sah aus wie unförmiges halbes Ei).

(( Falls jemand so ein Teil haben sollte, bitte melden)).

 

Grüße

m@rtin

 

Die Soldaten haben die Elna 1 wie verrückt nach Nordamerika heim geschleppt.Ich habe einen Grasshopper von 1952.Mit einer Bernina 530 Freiarm habe ich schon Anfang 1960 in der Schweiz genäht.Vor 2 Jahren habe ich mir wieder eine alte 530 angeschafft. :D

 

Gritzner/Kayser/Pfaff hat für die amerikanische Firma White Zickzack Nähmaschinen hergestellt,weil die Leute Zickzack Maschinen haben wollten und White damals das noch nicht herstellen konnte.Eingebaute Zierstiche hatte Pfaff schon lange vor Singer.Meine Pfaff 262-261 hat eingebaute Zierstiche,als die rauskam wurden hier noch für einige Jahre Singer mit Cams verkauft.

 

Die Pfaff 130 mit oder ohne dem dem Stickmodul,coffee grinder im Volksmund genannt wird hier in Ehren gehalten ! ! ;)

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meine derzeitige kleine Adlermatic153a Hp erfreut sich täglich mit durchschnitllich 30 Besuchern aus aller Welt Ländern steigender Beliebtheit. Es ist mir wichtig verschiedene Oldies in den nächsten Jahren erfolgreich erhalten zu können. Mit eurer Hilfe ist das möglich.

 

Martin

 

Martin,ich hatte Deine Seite,jetzt kann ich sie in Deinem Profil auch nicht mehr finden.

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Man kann es noch etwas zuspitzen: Wäre die deutsche Nähmaschinenindustrie erfolgreich gewesen bei ihrem Kampf um höhere Zölle für Japaner, kleinere Einfuhrkontingente etc., dann müssten wir diesen Preis für eine simple Gradstichmaschine heute tatsächlich zahlen – wenn nicht noch mehr.

 

Hallo,

 

das ist nun doch etwas überspitzt.

Aber ich bin überzeugt, eine Nutzstichmaschine heute in Deutschland gefertigt würde 1500 -2000 € kosten. Als ich 1986 auf Nähmaschinensuche ging, kosteten die Pfaff Tipmatic 1000 DM aufwärts.

 

In diesem Zusammenhang sollte man auch einen Blick auf die Veritas Modelle werfen. Der Preis in der DDR entsprach bezogen auf die Löhne etwa der obigen Größenordnung. Und zu welchem Preis wurden sie im Westen verschleudert?

 

Man sollte den Blick auch nicht nur auf Deutschland allein beschränken. Haushaltsnähmaschinen werden in den klassischen Industrieländern nicht mehr hergestellt.

Als Singer das Werk in Kilbowie mit ca. 8000-10000 Beschäftigten schloß, war das für die Region Glasgow sicher ein schwerer Schlag.

Bearbeitet von Flickschneider
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