Auf der Suche nach einer Gritzner GU L Zauber Automatik

Hallo,

 

ich habe neulich das Foto einer Gritzner GU L Zauber Automatik gesehen (in rosa) und mich sofort in die Maschine verguckt . Seitdem bin ich auf der Suche nach einer von diesen Maschinen, die heimatlos ist...

 

Es gestaltet sich nicht ganz einfach, zum Einen gibt es die GU in grün sehr viel häufiger, zum Anderen sind die Preise bei ebay nach meinem Empfinden sehr oft jenseits von Gut und Böse

 

Ausserdem hatten alle Maschinen, bei denen ich bisher nachgefragt habe, das Problem, dass sie quasi nicht zu benutzen waren, weil sie die Sicherung dauernd raushauten. Ich habe jetzt gehört, das sei ein Problem der Entstör-Kondensatoren in den alten Maschinen, man könne den Kondensator entweder ersetzen oder ganz abzwacken. Ich frage mich jetzt nur, ob das wohl etwas ist, was ich nach Anleitung auch selber hinkriege? Ich bin Laie in der Hinsicht, zwar technisch nicht völlig ungeschickt, aber weit entfernt davon, Ahnung zu haben.

Ist das etwas, was ich schaffen könnte? Und was kann einem noch alles passieren, worauf sollte ich noch achten? Denn ich möchte die Maschine nicht nur zum Angucken, sondern würde auf ihr auch gerne noch nähen! Und das soll sie ja wirklich gut können, wenn alles in Ordnung ist.

 

Vielen Dank und liebe Grüße!

Im Prinzip ist das recht einfach

-> Schau Dir alle Kunststoffteile und Riemen sehr genau an

-> Prüfe auf Schwergänge

-> Probenähen

 

Defekte Kondensatoren hast Du an der Maschine nur an Motor und Anlasser. Jenachdem, was es für einer ist - vermutlich ein Netzwerk - suchst Du beim Elektronikhändler was ähnliches, in der Regel reicht das.

Ich kann leider nicht hingehen und probenähen, dazu sind die Entfernungen viel zu groß! Hier drumrum ist ehemaliger Osten, da ist die Wahrscheinlichkeit, gerade dieses Modell zu finden, nicht sehr groß . Also ist nichts mit Angucken und Testen.

Darüberhinaus nähen die Maschinen ja nicht, weil sofort die Sicherung durchgeht. Ich muss mich also auf das verlassen, was der Verkäufer mir sagt...

Darüberhinaus nähen die Maschinen ja nicht, weil sofort die Sicherung durchgeht...

Warum geht die Sicherung durch ? Das kenne ich nicht,ich habe verschiedene Firma alte Maschinen.

Das weiss ich nicht, warum die Sicherungen rausfliegen. Ich habe nur von jemandem, die alte Maschinen sammelt, gehört, dass das oft ein Problem sei und in den meisten Fällen an den Entstör-Kondensatoren liege, die früher eingebaut wurden, damit die elektrischen Geräte Funkverbindungen und Radioempfang nicht störten. Ich kann mich auch noch an das Knacken im Radio erinnern, was früher manchmal auftrat, wenn z.B. der Staubsauger eingeschaltet wurde. Also so wurde mir das erklärt.

Hallo,

die Maschine ist so schwer, dass sie sehr, sehr, sehr, sehr gut verpackt werden muss, wenn sie den Transportweg unbeschadet überstehen soll, daran scheitert es wahrscheinlich schon bei den meisten Anbietern.

 

Ich würde sie abholen!

 

Zum Tausch der Motorkondensatoren (also eigentlich ein Entstörfilter oder Kondensatoren-Netzwerk) gibt es diesen ausführlichen Thread.

 

Statt der GU-L mit dem CB-Greifer könntest du auch nach der GU-K bzw. der Pfaff 280 Ausschau halten, die haben dann den Pfaff-Doppelumlaufgreifer und sind auch rosa.

 

Ich habe zwar 'nur' die grüne GU, bin aber sehr von dieser Maschine angetan, alleine dieses satte Geräusch beim Nähen durch die mehr als 15 kg Masse.

 

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Suche

Detlef

Hallo,

die Maschine ist so schwer, dass sie sehr, sehr, sehr, sehr gut verpackt werden muss, wenn sie den Transportweg unbeschadet überstehen soll, daran scheitert es wahrscheinlich schon bei den meisten Anbietern.

 

Hm, es gibt bei Hermes eine Möglichkeit, die Maschine abholen zu lassen. Oder vielleicht kann ich auch eine Mfg organisieren. 1000 - 1500 km fahren kann ich leider nicht.

 

 

Zum Tausch der Motorkondensatoren (also eigentlich ein Entstörfilter oder Kondensatoren-Netzwerk) gibt es diesen ausführlichen Thread.

 

OMG, nein, das schaffe ich nie! So einen Schaltplan kann ich nicht mal lesen . Man hat mir auch gesagt man könne den Kondensator auch einfach abzwacken und neu verkabeln, da man diese Entstörkondensatoren heute nicht mehr brauche, aber wenn ich das richtig verstanden habe, wird in dem Thread genau davon ja strikt abgeraten?

 

Statt der GU-L mit dem CB-Greifer könntest du auch nach der GU-K bzw. der Pfaff 280 Ausschau halten, die haben dann den Pfaff-Doppelumlaufgreifer und sind auch rosa.

 

Doppelumlaufgreifer wäre mir noch lieber, seitdem meine Gritzi 1037 hier eingezogen ist, möchte ich eigentlich möglichst auf nichts anderem mehr nähen. Gibt es einen optischen Unterschied zwischen der GU L und der GU K? Denn die Anbieter, von denen ich das bisher gesehen habe, haben gerade mal "Gritzner" geschrieben, gerne auch nur "Nähmaschine".

Ich geh mal suchen...

OMG, nein, das schaffe ich nie! So einen Schaltplan kann ich nicht mal lesen . Man hat mir auch gesagt man könne den Kondensator auch einfach abzwacken und neu verkabeln, da man diese Entstörkondensatoren heute nicht mehr brauche, aber wenn ich das richtig verstanden habe, wird in dem Thread genau davon ja strikt abgeraten?

Ganz ohne Kondensator wird das Bürstenfeuer im Motor stärker, wodurch die Motorkohlen schneller abbrennen. Also mit ist schon besser auf die Dauer.

 

Doppelumlaufgreifer wäre mir noch lieber, seitdem meine Gritzi 1037 hier eingezogen ist, möchte ich eigentlich möglichst auf nichts anderem mehr nähen. Gibt es einen optischen Unterschied zwischen der GU L und der GU K? Denn die Anbieter, von denen ich das bisher gesehen habe, haben gerade mal "Gritzner" geschrieben, gerne auch nur "Nähmaschine".

Der optische Unterschied ist klein. Wenn Pfaff 280 drauf steht, ist garantiert ein Doppelumlaufgreifer drin.

Die CB-Greifer Varianten sind allerdings häufiger zu finden.

 

Ich habe meine Traummaschine (Phoenix 249 Universa) über ein halbes Jahr bei einem sehr lieben Foristi in Leipzig zwischenlagern dürfen, bevor ich eine MfG in den Westen für sie gefunden hatte - gut Ding braucht manchmal Zeit

 

viel Erfolg

Detlef

Googeln nach Gritzner GU Zaubermatic bringt einen Treffer in einem anderem Forum, in dem du Hinweise auf mögliche Fehler bei der Verpackung findest und auch eine Beschreibung der Folgen. Würde ich mir an deiner Stelle zu Gemüte führen.

 

Ansonsten: viel Geduld und viel Erfolg

Googeln nach Gritzner GU Zaubermatic bringt einen Treffer in einem anderem Forum, in dem du Hinweise auf mögliche Fehler bei der Verpackung findest und auch eine Beschreibung der Folgen. Würde ich mir an deiner Stelle zu Gemüte führen.

 

Ansonsten: viel Geduld und viel Erfolg

 

Könntest du mir bitte einen Link schicken? Meine Suche brachte leider keinen diesbezüglichen Treffer

Könntest du mir bitte einen Link schicken? Meine Suche brachte leider keinen diesbezüglichen Treffer

Geht leider nicht. Verweise auf "Konkurrenzforen" werden - auch in PNs - radikal ausgesternt

 

Hmm, obwohl

 

Gruß

Detlef

Es geht weiter... ich habe tatsächlich eine GU K gefunden und sie ist jetzt auf dem Weg zu mir

 

Ich bin schon so gespannt . Ich hoffe, sie kommt hier heile an und ich kriege sie zum Laufen und kann bald auf ihr nähen! Nachdem ich mir nochmal den hier verlinkten Link zum Gemüte geführt habe, ist klar, dass ich die Elektrik auf gar keinen Fall selber reparieren kann, das ist mir viel zu gefährlich. Meint ihr, ich kann damit dann in ein Repair-Café gehen oder muss ich das von einem Nähmaschinenfachmann angucken lassen?

Ich hoffe, mit der Mechanik kann ich mich selbst auseinandersetzen...

 

Ich fühle mich zappelig wie ein kleines Kind

Du kannst das in einem Repaircafe machen, aber das ist vor allem eine Frage der Haftung. Ob und wie die haften, wenn Du nachher tot bist oder deine Bude abfackelt, das weiß ich nicht.

Du kannst das in einem Repaircafe machen, aber das ist vor allem eine Frage der Haftung. Ob und wie die haften, wenn Du nachher tot bist oder deine Bude abfackelt, das weiß ich nicht.

 

Ups. Daran hab ich garnicht gedacht... Ich dachte, wenn man sich mit Elektrik auskennt... Aber du hast schon Recht. Ich war noch nie in einem Repaircafé. ich kenn' die Leute da ja nicht... Also geh ich wohl lieber damit zum Fachmann.

Ups. Daran hab ich garnicht gedacht... Ich dachte, wenn man sich mit Elektrik auskennt... Aber du hast schon Recht. Ich war noch nie in einem Repaircafé. ich kenn' die Leute da ja nicht... Also geh ich wohl lieber damit zum Fachmann.

Wenn ich mir die Posts von Technikus hier im Forum anschaue, dann würde ich mir lieber von ihm im Repaircafe die Kondensatoren in der Nähmaschine tauschen lassen als von den mir bekannten Nähmaschinenmechanikern.

 

Gruß

Detlef

Wenn ich mir die Posts von Technikus hier im Forum anschaue, dann würde ich mir lieber von ihm im Repaircafe die Kondensatoren in der Nähmaschine tauschen lassen als von den mir bekannten Nähmaschinenmechanikern.

 

Das Problem ist doch immer auf wen man trifft - da sitzen nicht überall "Technikus" im Repaircafe und Nähmaschinenmechaniker sind auch nicht alle Stümper.

Das Problem ist doch immer auf wen man trifft - da sitzen nicht überall "Technikus" im Repaircafe und Nähmaschinenmechaniker sind auch nicht alle Stümper.

full ack!

 

Nur weil jemand für seine Arbeit (oder die seiner Mitarbeiter) haften muss, bedeutet es ja nicht automatisch, dass er bessere Arbeit abliefert als ehrenamtlich Tätige.

 

Gibt es eigentlich auch Nähmaschinenmechatroniker? Die bräuchte es ja heutzutage eher als den klassischen Nähmaschinenmechaniker.

 

Gruß

Detlef

Gibt es eigentlich auch Nähmaschinenmechatroniker? Die bräuchte es ja heutzutage eher als den klassischen Nähmaschinenmechaniker.

 

Weder das eine noch das andere.

Es gibt nur Feinmechaniker mit Fachrichtung Nähmaschineninstanndinsetzung.

Nachtrag:

Elektroniken werden bei Nähmaschinen allenfalls noch im Werk repariert oder von ein, zwei Spezialisten.

Die Platinen selbst sind zu hoch integriert und zu unrentabel zu revidieren, wenn man nicht sehr professionell dafür aufgestellt ist.

 

Insofern werden heute eigentlich nur noch Teile getauscht, gerichtet und poliert, aber neu fertigen, macht kein Mensch mehr im Haushalt.

In der Industrie ist es tatsächlich so, daß man zuweilen Führungen, Apparate und so Zeugs braucht und dort wir das dann auch speziell angefertigt. Das will im Haushalt/Hobby natürlich keiner bezahlen.

 

Ich habe hier noch Drehbänke, Fräsmaschine und alles, was es sonst noch braucht stehen und weiß auch noch in etwa, wie man das alles bediente, aber allenfalls zum Spaß für den eigenen Bedarf werfe ich die dann und wann mal an.

Elektroniken repariere ich aus den oben genannten Gründen auch nicht mehr. Es sei denn, es ist irgendein Standardteil, was dort immer gerne kaputt geht.

Danke für die Ausführungen, Peter!

 

Gruß

Detlef

Nachtrag:

Elektroniken werden bei Nähmaschinen allenfalls noch im Werk repariert oder von ein, zwei Spezialisten.

Die Platinen selbst sind zu hoch integriert und zu unrentabel zu revidieren, wenn man nicht sehr professionell dafür aufgestellt ist.

 

Insofern werden heute eigentlich nur noch Teile getauscht, gerichtet und poliert, aber neu fertigen, macht kein Mensch mehr im Haushalt.

In der Industrie ist es tatsächlich so, daß man zuweilen Führungen, Apparate und so Zeugs braucht und dort wir das dann auch speziell angefertigt. Das will im Haushalt/Hobby natürlich keiner bezahlen.

 

Ich habe hier noch Drehbänke, Fräsmaschine und alles, was es sonst noch braucht stehen und weiß auch noch in etwa, wie man das alles bediente, aber allenfalls zum Spaß für den eigenen Bedarf werfe ich die dann und wann mal an.

Elektroniken repariere ich aus den oben genannten Gründen auch nicht mehr. Es sei denn, es ist irgendein Standardteil, was dort immer gerne kaputt geht.

 

Ich bin jetzt gerade etwas verwirrt, bzw. ich verstehe nur Bahnhof, sorry. Ich dachte immer, in so alten Maschinen gäbe es noch gar keine Platinen und auch nur Elektrik und keine Elektronik? Sondern dass der Motor halt Strom braucht und der Anlasser auch und dass dre Strom richtig geleitet werden muss, damit es keinen Kurzschluss gibt oder die Maachine selbst unter Strom gesetzt wird. Aber das scheint eine etwas blauäugige Ansicht zu sein?

 

Und was heisst, "neu fertigen macht kein Mensch mehr im Haushalt"? Was wurde denn früher neu gefertigt?

Ich kenne das mit dem "die Maschine will ich" übrigens.

 

Und besitze inzwischen drei Maschinen, die ich mir aus reinen Liebhabergründen gekauft habe.

 

Da ich aber auch nicht bereit war, "Liebehaberphantasiepreise" zu zahlen, hat das halt ein paar Jahre gedauert. Zwei waren vom Flohmarkt, die dritte habe ich hier im Markt gefunden, praktischerweise von einer Userin, die ich hier aus dem Forum schon sehr lange kannte. Die konnte ich auch persönlich abholen. War zwar eine gute Stunde Bahnfahrt... aber vor Ort Probe genäht und dann mitgenommen.

 

"Genau die", "jetzt" und "günstig" funktioniert nicht. "Genau die" und "günstig" geht. Aber dann halt mit Geduld.

Hallo,

Ich bin jetzt gerade etwas verwirrt, bzw. ich verstehe nur Bahnhof, sorry. Ich dachte immer, in so alten Maschinen gäbe es noch gar keine Platinen und auch nur Elektrik und keine Elektronik? Sondern dass der Motor halt Strom braucht und der Anlasser auch und dass dre Strom richtig geleitet werden muss, damit es keinen Kurzschluss gibt oder die Maachine selbst unter Strom gesetzt wird. Aber das scheint eine etwas blauäugige Ansicht zu sein?

da hast du natürlich recht. Peter und ich sind da etwas ins OT abgedriftet.

 

Und was heisst, "neu fertigen macht kein Mensch mehr im Haushalt"?

Gemeint ist der Bereich der Haushaltsnähmaschinen. Die Gritzner GU dürfte als Neugerät Ende der 1950er/Anfang der 60er Jahre ca. 2 durchschnittliche Brutto-Monatsgehälter gekostet haben, was nach heutiger Rechnung etwa 7.000 Euro wären, eventuell auch mehr.

Da war es wirtschaftlich, einige Stunden Mechanikerzeit zu investieren,

um eine Nähmaschine wieder in Gang zu bringen.

Was wurde denn früher neu gefertigt?

Ein Freund hat gerade eine Stichplatte für eine seltene Maschine neu gefertigt. Aktuell kann man nachgefertigte Stichplatten noch für Veritas-Maschinen bekommen, da die Arbeitskraft in der DDR in Relation zu den Neupreisen der Geräte billiger war.

 

In einem Fachbuch von 1957 (also nur ein paar Jahre älter als die GU-K) wird beschrieben, wie stumpf gewordene Transporteure durch Ausglühen, Nachfeilen der Zähnchen, Anlassen und Härten wieder scharf gemacht wurden.

Oder das Gleitsteine für die Stichstellerkulisse neu angefertigt wurden (zum Einstellen der Stichlänge) und vieles weitere mehr.

 

Von dem Geld, was diese Mechanikerarbeiten heute kosten würden, kann man sich ja schon eine Neumaschine kaufen.

 

Peterle kennt bestimmt noch viele weitere Teile, die früher von Hand nachgefertigt wurden.

 

Gruß

Detlef

Bearbeitet 3. März 2018 von det
n->r

Und was heisst, "neu fertigen macht kein Mensch mehr im Haushalt"? Was wurde denn früher neu gefertigt?

 

Zahnräder, Spuler, Hebel, Führungen, Füßchen, Federn, also so ziemlich alles, was an und in den Maschinen drin ist.

 

In so alten Maschinen sind Motoren und vor allem Kondensatoren und in späteren Jahren kamen dann halt immer mehr elektronische Bauteile dazu.

Danke für eure Erläuterungen! So versteh ich das wieder :-). Ist ja eigentlich mit allen Geräten heute so, dass grössere Reparaturen sich meistens nicht lohnen im Vergleich zum Neukauf. ich hab fast das Gefühl, das trifft sogar auf Auto zu. Wenn ich mich daran erinner, was früher an alten Autos rumgeschraubt wurde... Aber das ist wirklich OT...