Zum Inhalt springen

Partner

Beleg bei zweireihigem Mantel


Anja66

Empfohlene Beiträge

Ich will einen zweireihig geknöpften Mantel aus sehr dickem Samt nähen und übelege nun, ob ich nicht den Beleg aus "Futterstoff" nähen kann. Der Samt ist sehr fest und so dick, dass bei normaler Verarbeitung - also Beleg aus Oberstoff => bei geschlossenem Mantel 4 Schichten Oberstoff übereinander - vorne 1cm dick Stoff ist. Ich fürchte das trägt sehr auf und wird sehr steif.

 

Als Futter nehme ich ohnehin einen Stoff, den man sehen darf.

 

Bei allen "normalen" Schnittmustern finde ich die Anweisung, dass der Beleg aus Oberstoff sein soll. Andererseits habe ich hier ein Bild einer Dior-Kostüm-Jacke, wo offenbar der Beleg aus Futterstoff ist.

 

Ist es eine Frage der Stabilität, dass man üblicherweise den Beleg aus Oberstoff macht oder "nur" wegen der Optik?

 

Danke

 

Anja

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Werbung:
  • Antworten 10
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • Anja66

    5

  • nowak

    2

  • Cira

    2

  • gabi die erste

    1

Aktive Tage

Top-Benutzer in diesem Thema

Hallo,

 

ich meine, das ist "nur" wegen der optik so gemacht. Wenn du den futterstoff sowieso so machst, das er gesehen werden soll, dann kann m.e. der beleg auch aus dem futter sein (näht sich ja sogar einfacher :D).

 

Viele grüße

Gabi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Optik und Stabilität. Bei einem Zweireiher brauchst du zum einen die Stabilität, zum anderen wird der Futterbeleg immer auch etwas sichtbar sein.

 

Futter wäre mir auf alle Fälle zu dünn, der Beleg muß ja vom "Gewicht" her auch zum Oberstoff passen, weil er einen Teil der Konstruktion trägt. Man könnte natürlich versuchen, einen anderen passenden Stoff für die Belege zu bekommen.

 

Oder du probierst erst mal aus, ob du mit gutem Bügeln, Zurückschneiden (gestuft und ggf noch schräg) und wieder Bügeln die Kante nicht angemessen schön hinbekommst. Ich habe auch mal gelesen, man könnte Samt an der Nahtzugabe rasieren, damit er flacher wird. Womit weiß ich allerdings nicht, das habe ich noch nicht ausprobiert...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

um die nahtzugabe gehts mir (noch) gar nicht, sondern um die 4 schichten Samt bei geschlossenem mantel.

wenn ich meine gekauften mäntel anschaue haben sie zwar auch belege aus oberstoff, aber da sind die stoffe nicht SO dick.

wobei bei meinem 2 reihigen Woll-Wintermantel der Beleg auch nicht über beide Reihen geht und die Knöpfe nur am Oberstoff angenäht sind. Also keine erhöhte Stabilität.

 

Als Futter will ich einen relativ schweren Stoff nehmen (an sich denke ich an festgewebte Seide).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

man müsste das Modell kennen. Hat der Mantel auch ein Revers? Bei Dior ist das vermutl. kein Futterstoff sondern Seide. Ansonsten könnte ich mir auch, falls Du es so machst, gut vorstellen, dass Du beim Verstürzen ein Satinschrägband mit einnähst, ich weiss jetzt nicht genau, wie die heissen, aber ich meine solche, die noch eine Kordel innenliegend haben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Natürlich kannst Du das machen. Wenn der Futterstoff im Kontrast oder in einer schönen Musterung ist, sieht das elegant aus. Wenn der Mantel einen Kragen hat, würde ich den Unterkragen auch mit dem Futterstoff machen.

Die Frage sind die Knopflöcher. Gehen die noch mit der Maschine oder mußt Du paspeln?

Oder man setzt den Innenstoff (reden wir nicht mehr vom Futter) gezielt als Design ein, Vielleicht Kanteneinfassung mit Schnurpaspel, Paspelknopflöcher usw.

LG

Heidi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

gut, ich wollte ja nur wissen ob mir bei Innenstoff die ganze geschichte um die Ohren fliegt.

Der Unterkragen wird aus Innenstoff.

Die knopflöcher werde ich ohnehin paspeln, das säh sonst nicht gut aus.

 

über die Schnurpaspel muss ich mal nachdenken, wär ne lösung dafür, dass ich unten ohnehin vermutlich zusätzliches Gewicht brauche (ich denke da an Vorhangbleiband oder wie das heißt), da der Mantel im wesentlichen ein Hausmantel für meine unheizbare wohnung wird (daher notwendigerweise eigener Entwurf, da der Saum hinten länger (minischleppe) sein muss, damit beim Sitzen der Mantel ringsrum bis zum Boden geht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

genau, Schnurpaspel meinte ich. Die kann man auch sehr gut zum Paspeln von Knopflöchern verwenden, das habe ich letztes Jahr beim Sattel eines Stufenrocks gemacht, sieht richtig edel aus. Insbesondere dann, wenn Du die Kanten auch so einfasst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

wobei bei meinem 2 reihigen Woll-Wintermantel der Beleg auch nicht über beide Reihen geht und die Knöpfe nur am Oberstoff angenäht sind. Also keine erhöhte Stabilität.

 

Nicht die Stabilität der Knöpfe, dafür würde man ggf. Gegenknöpfe annähen... die Stabilität der ganzen Konstruktion.

 

Wobei es bei einem Hausmantel vermutlich egal ist, der muß in erster Linie bequem sein, oder?

 

(Und um die Ohren fliegen wird er dir auch nicht, Samt explodiert sehr selten. ;) )

 

Ein festes Taftfutter wäre sicher eine Möglichkeit für die Belege. Allerdings ist das auch etwas steif, als Hausmantel eventuell ungemütlich.

 

Wenn der Mantel ein Revers hat, willst du vermutlich auch nur den unteren Teil des Beleges aus Ersatzstoff nähen? Oder soll das Revers außen auch den Futterstoff haben? (Der sichtbare Teil des Revers ist ja der Besatz. Vergesse ich zumindest gerne wieder,)

 

Die klassische Chanel-Jacke ist ja ohne Kragen und Revers, da geht das natürlich unproblematisch, einfach mit dem Futter verstürzen. (Und eigentlich aus der Idee einer Strickjacke entstanden und soll auch weicher fallen. Die Stoffe sind klassischerweise auch grob gewebt mit viel "Fall" und wenig "Stand".)

 

Wenn dein Samt so dick ist, wie du ihn beschreibst, wird er aber auch schwer genug sein, die Chancen, den Saum nicht beschweren zu müssen sind gut.

 

Aber letztlich ist es eh geschmackssache. Wenn der Beleg den Oberstoff nicht "trägt", fällt der halt schlimmstenfalls etwas ein oder die vordere Kante fällt hinterher nicht gerade, sondern etwas schräg übereinander. Damit kann man dann entweder leben oder im aller schlimmstenfall muß man halt den Beleg noch mal austauschen. Beim Nähen dazwischen einfach immer mal anprobieren, dann siehst du schon wie es wird und ob es DIR gefällt. Und darauf kommt es ja an!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nicht die Stabilität der Knöpfe, dafür würde man ggf. Gegenknöpfe annähen... die Stabilität der ganzen Konstruktion.

 

Wobei es bei einem Hausmantel vermutlich egal ist, der muß in erster Linie bequem sein, oder?

nein, warm - soll so schloßfräuleinmäßig werden

 

(Und um die Ohren fliegen wird er dir auch nicht, Samt explodiert sehr selten. ;) ) echt ? ich dachte ... ;-)

 

Ein festes Taftfutter wäre sicher eine Möglichkeit für die Belege. Allerdings ist das auch etwas steif, als Hausmantel eventuell ungemütlich.

Taft vielleicht nicht gerade, aber auch kein flimisger "venezia" oder so

 

Wenn der Mantel ein Revers hat, willst du vermutlich auch nur den unteren Teil des Beleges aus Ersatzstoff nähen? Oder soll das Revers außen auch den Futterstoff haben? (Der sichtbare Teil des Revers ist ja der Besatz. Vergesse ich zumindest gerne wieder,)

es wird ein Spaten-Stehkragen - so heißt er jedenfalls bei Müller&Sohn, d.h. man sieht ein Revers, darum auch ein schöner (fester) Innenstoff, damit man ihn gerne anschauen kann

 

Die klassische Chanel-Jacke ist ja ohne Kragen und Revers, da geht das natürlich unproblematisch, einfach mit dem Futter verstürzen. (Und eigentlich aus der Idee einer Strickjacke entstanden und soll auch weicher fallen. Die Stoffe sind klassischerweise auch grob gewebt mit viel "Fall" und wenig "Stand".)

 

Wenn dein Samt so dick ist, wie du ihn beschreibst, wird er aber auch schwer genug sein, die Chancen, den Saum nicht beschweren zu müssen sind gut.

mir gehts halt insbesondere darum die Beine beim Sitzen nicht noch in ne wolldecke einwickeln zu müssen, drum die überlegung mit der zusätzlichen Beschwerung, damit der Saum dann auch wirklich am boden liegt.

 

Aber letztlich ist es eh geschmackssache. Wenn der Beleg den Oberstoff nicht "trägt",

der oberstoff steht schon von alleine ;-), drum ja die "Problematik"

fällt der halt schlimmstenfalls etwas ein oder die vordere Kante fällt hinterher nicht gerade, sondern etwas schräg übereinander. Damit kann man dann entweder leben oder im aller schlimmstenfall muß man halt den Beleg noch mal austauschen. Beim Nähen dazwischen einfach immer mal anprobieren, dann siehst du schon wie es wird und ob es DIR gefällt. Und darauf kommt es ja an!

 

ich fang mal an, (nachdem ich gestern endlich die letzte Schnittfassung produziert habe - nach mehreren designänderungen) und werde berichten

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden



×
×
  • Neu erstellen...