Zum Inhalt springen
Partner:
Babylock Overlock Bernina Nähmaschinen Brother Nähmaschinen Janome Nähmaschinen Juki Nähmaschinen
Werbung:
Folhoffer Stoffe Kurzwaren Nähzubehör

Flatlock und eine schnelle, grüne Strickjacke


Ulla

Empfohlene Beiträge

Immer wieder werde ich gefragt, wozu man 2-Fädige Overlocknähte braucht.

Deshalb zeige ich hier heute, wie ich eine schnelle Strickjacke mit Schalkragen nur mit der Overlockmaschine nähe.

Als Material brauche ich Strickstoff, die Menge entspricht 2x der gewünschten Jackenlänge. Ideal ist dabei wenn es eine interessante Webkante gibt. Bei mir sind es nette Fransen. Dann brauche ich noch einen locker sitzenden Pullover als Schnittmuster, passendes Overlockgarn und evtl. schönes Ziergarn.

Ich falte den Stoff einmal längs und einmal quer, so dass dann 4 Lagen aufeinander liegen.

 

Der Pullover dient, wie gesagt, als Schnittvorlage. Da meine Jacke aber angeschittene Ärmel bekommt und ich den Pullover mit den eingsetzten Ärmeln da nicht glatt auflegen kann, muss ich mir zunächst die Ärmelbündchenweite

mit einem Einschnitt markieren:

 

Flatlock

Für den weiteren Zuschnitt falte ich mir den Pulloverärmel zurück. Dort wo mein Pachworklineal liegt, schneide ich mir zunächst die Streifen (15-20 cm breit) für den Schalkragen heraus, damit ich dafür später noch genug übrig behalte. Dann erst bekommt der Jackenkörper eine gefällige A-Form. Dieser Schnitt setzt sich dann unter den Armen fort und endet bei der Schnittmarkierung für das Ärmelbündchen:

 

Flatlock

 

Der rückwärtige Pollover-Halsauschnitt gibt mir die Maße für meinen Jackenauschnitt vor:

 

Flatlock

 

Dann falte ich meine Jacke so auseinander dass ich nur noch einen Stoffbruch an der hinteren und vorderen Jackenmitte habe. So kann ich nun den vorderen Ausschnitt ausschneiden und die Vorderkannte öffnen:

 

Flatlock

 

Ich messe nun die Vorderkanten und den Ausschnitt aus, um die Länge für den Schalkragen zu bestimmen. Ich muss für mich hier 3 Streifen zusammen nähen:

 

Flatlock

 

Da meine "Spannweite" von Handgelenk zu Handgelenk mehr beträgt als die Stoffbreite, muss ich die Ärmel etwas verlängern. Dazu nehme ich den 4. Streifen. Auf dem Bild habe ich die "Stulpe" schon in der passenden Weite mit einer 4-fädigen Overlocknaht zusammen genäht:

 

Flatlock

 

Genauso 4-fädig schließe ich die beiden Seite-Ärmelnähte der Jacke.

Dann richte ich mir die Maschine für eine 2-fädige Flatlock-Naht ein. In dem meisten Maschinen-Anleitungen wird das ganz gut beschrieben. Im Prinzip deckt man den Obergreifer ab (bei Babylock legt man dazu einen kleinen Bügel um, bei vielen anderen Maschinen gibt es dafür ein extra Zubehörteil)und man entfernt für eine breite Naht die linke Nadel. Ich fädele mir 2 schöne Farbverlauf-quiltgarne ein :

 

Flatlock

Zunächst nähe ich mir die 2 Streifen für den Schalkragen an den kurzen Seiten zusammen.

Bei einer Flatlocknaht sieht man auf der Oberseite Schlingen und auf der Unterseite eine kleine Leiter. Ich möchte die Schlingen außen haben und lege dazu die Schittkanten links auf links. Die flache Naht entsteht dann durch das Auseinanderziehen der Stoffteile.

 

Genauso nähe ich dann den Schalkragen fortlaufend von der linken Vorderkante über den Halsausschitt zu der rechten Vorderkante fest.

Flatlock

 

Da ich diesmal wirklich keine andere Maschine benutzen möchte, setze ich auch die Ärmelverlängerungen jetzt mit einer Flatlocknaht ein. Mit ein wenig Knobelei und einem Fehlversuch ist es mir auch gelungen:

 

Vom Ärmel falte ich die Fransenkante nach außen. Die "Stulpe" wende ich auf links und klappe die NZ nach außen:

 

Flatlock

 

Dann stecke ich die Stulpe in den Ärmel

Flatlock

 

und nähe meinen Flatlockstich mit versenktem Messer über die Kanten. Dabei lasse ich die Stiche ein wenig überstehen.

 

Flatlock

 

So sieht der Ärmel mit doppelter Fransenkante und obenliegenden Schlingen der Flatlocknaht nun fertig aus:

 

Flatlock

 

Nun muss ich nur noch den Saum meiner Jacke nähen, auch dazu verwende ich eine 2-fädige Overlocknaht. Bei Babylock heißt sie Blanket-Stitch.

 

Auf dem folgendem Bild seht ihr diesen und den Flatlock-Stich von beiden Seiten.

 

Flatlock

 

Und so siehts fertig aus: Ich konnte diese gemütlich-legere Jacke in den letzten Wochen gut gebrauchen damit ich meine grüne Frühjahrskollektion bei diesem Wetter überhaupt tragen konnte

Flatlock</p></div></body></html>

Bearbeitet von nowak
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • Antworten 53
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • Ulla

    10

  • sikibo

    5

  • sanimi

    3

  • litschi7

    2

Top-Benutzer in diesem Thema

Die Jacke ist klasse geworden :super: Und das Grün genau meine Farbe ;)

Die Idee, die Fransenkante mit zu verwenden gefällt mir gut.

 

 

Liebe Ulla, bei dir sieht das immer so einfach aus. Ich würde mich im Leben nie trauen, einfach ein Kleidungsstück auf den Stoff zu legen (schon gar nicht wenn der 4-fach gefaltet ist) und dann loszusäbeln *aufdieKniefallvorEhrfurcht*

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist ja wirklich eine klasse Idee! Aber ähnlich wie Nicole dachte ich beim Auflegen des Pullovers "das würde ich mich nie trauen..."

 

Die Jacke ist super geworden, das mit dem Verwenden der Fransenkante ist pfiffig.

 

Liebe Grüße, haniah

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ulla, die Jacke gefällt mir.

 

Ich habe aber eine Frage zum Stich: Es gibt ja den Zwei- und den Drei-Faden-Flatlock. Ich hab bislang immer beide Greifer genutzt, weil ich dachte, dann ist das stabiler. Gibt es eine Orientierung, wann man welche Flatlocknaht nutzt?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist ja fast ein Mantel. Auf dem Zuschnittfoto sieht das Teil gar nicht so lang aus.

 

Nicole dachte ich beim Auflegen des Pullovers "das würde ich mich nie trauen..."

 

Hihi, wann immer ich mit solch einer Idee in meinen alten Nähkurs kam, fragte die Kursleiterin als erstes: Ham Se'n Schnitt?" Äh---nööö---ich wollte das Shirt als solchen nehmen. War ihr immer total suspekt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Jacke sieht klasse aus! Die Fransenkante ist zwar nix für mich, aber die passt gut zur Jacke. Und die Farbe ist eh klasse.

 

Bei dir sieht das so einfach aus ^^

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nochmal explizit danke. Ich plane nämlich als nächstes eine Nickyjacke, Modell 115 aus Burda 1/2007. Die Anleitung habe ich mir vorhin in der Wartezeit auf einen Handwerker mal zu Gemüte geführt. Ein Teil der Nähte wird offenkantig verarbeitet (bei Nicky - ob das wohl funzt?).

Vielleicht kann ich da mit Flatlock arbeite, statt wie vorgeschlagen mit Oviversäuberung und Steppnaht der Nähmaschine. Muss ich mal ausprobieren. Passendes Farbverlaufsgarn habe ich auch da.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ulla, die Jacke gefällt mir.

 

Ich habe aber eine Frage zum Stich: Es gibt ja den Zwei- und den Drei-Faden-Flatlock. Ich hab bislang immer beide Greifer genutzt, weil ich dachte, dann ist das stabiler. Gibt es eine Orientierung, wann man welche Flatlocknaht nutzt?

Ich nehme schon an, dass die 3-Fädige Flatlocknaht stabiler ist, aber genau weiß ich es nicht, deswegen werde ich in den nächsten Tagen mal eine Testreihe machen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

eine offenen Overlocknaht fusselt genauso viel oder wenig, wie eine Flatlocknaht. Es kommt darauf an, wie dicht du die Stiche machst und was du für Garn verwendest.

Ich empfehle dir Bauschgarn.

Bearbeitet von Ulla
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

eine offenen Overlocknaht fusselt genauso viel oder wenig, wie eine Flatlocknaht. Es kommt darauf an, wie dicht du die Stiche machst und was du für Garn verwendest.

Ich empfehle dir Bauschgarn.

 

Danke für deine Antwort. Bauschgarn geht doch aber nur für den Greifer? Dass die Stiche einigermaßen dicht sein sollten, habe ich mir schon gedacht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bauschgarn geht auch in der Nadel, du musst nur beim Einfädeln ein bisschen tricksen. Ich nehme dazu so einen stinknormalen silbernen Nadeleinfädler, knicke die feine, rautenförmige Drahtöse 90 Grad um die Ecke und kann sie so ganz leicht von hinten durchs Nadelöhr schieben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.