bin ich ein hoffnungsloser Fall, oder lernt man das?

Guten Morgen,

ich bin noch recht neu hier und hab`mal eine Frage. Ich bin Anfänger, also ich hab`bisher immer nur Gardinen genäht, ein, zwei Patchwork-Projekte oder mal `ne Hose kürzen, was ausbessern usw. Jetzt hab`ich Lust bekommen mehr zu nähen. Eigentlich möchte ich mir jetzt eine "vernünftige" Nähmaschine kaufen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht ein hoffnungsloser Fall bin und sich die Anschaffung lohnt. Ich tu`mich total schwer damit grade Nähte zu nähen.... Mit genau einem Nähfuss Abstand gehts ganz gut, aber alles andere ist eine Katastrophe (jedenfalls bei langen Nähten). Am schlimmsten ist alles was rund ist.... das wird immer eierich mit Ecken und so...

Lernt man das? Wie war das bei Euch so? Hat das von Anfang an gut geklappt? Sollte man soviel "Talent" mitbringen? Ich hab`keine Zeit für einen Kurs, mein Mann arbeitet viel und im Moment auch lange und mein Sohn ist erst 10 Monate alt, den kann ich ja nicht alleine lassen....

Ich bin auch eher der ungeduldige Typ, ich habe keine Lust auf grosse Übungsaktionen, es muss immer alles gleich funktionieren.... Ich hatte hier noch Stoff rumliegen und hab`daraus grade für meinen Sohn und für mich je eine Hose genäht. Die kleine Hose ist ok - meine... naja... wenn man nicht auf den Reissverschluss achtet und ich ein langes Shirt drüberziehe gehts. Die Ziernähte sind halt das Problem....

Wie sind Eure Anfängerfahrungen?

lg

Ronja

Hallo,

also ich hab grade vor ein paar Tagen Hosen angeschaut, die ich ganz am Anfang genäht habe. Damals war ich stolz wie Oskar, heute muss ich sagen - schon ganz schön krumm die Nähte ;-)

Heute geht das einfach wie geschmiert, das ist wirklich reine Übungssache, hat wenig mit Talent zu tun, gerade Nähte hinzubekommen.

Aber - einmal hinsetzen und dann gleich perfekt? Schwierig.

Hast Du als KInd so auch Laufen gelernt? Oder Schnürsenkelbinden? Einmal probiert und fertig? Wohl kaum.

Also nicht nachlassen und einfach weitermachen.

Kleiner Trost - bei den billigeren Kaufsachen sind die Nähte oft so krumm, guck dir das ruhig mal an...

LG Antje

Hallo Ronja,

ein bischen Geduld musst Du schon mitbringen. Aber das wird mit der Zeit und einiger Übung. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Alles muß gelernt werden und danach vertieft - oder konntest Du gleich Auto fahren / mit dem PC arbeiten einfach so?

Du hast doch gleich mehrere Stücke versucht und die sind auch noch tragbar. Ist das kein Erfolg?

Zügle ein bischen die Ungeduld und versuche es weiter.

Außerdem können die Nähte nicht immer perfekt sein. Das schaffen nur die Näherinnen die täglich immer nur 2-3 gleiche Nähte an der Hosen nähen und dann das an den nächsten weitergen oder ebend Profis. Ich nähen schon lange und trotzdem läuft nicht immer alles wie es soll. Als Hobbyschneiderinn suche ich immmer neue Verarbeitungen bzw. Lösungen oder Effekte und das klappt auch nicht immer gleich gut.

Also nicht aufgeben - alle produzieren mal TfT (Teile für die Tonne).

Gruß Silvia

Hallo Ronja,

Du kennst doch sicher den Ausspruch " Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen" oder "Übung macht denMeister " . So lange du Freude am Nähen hast kannst du es lernen.

Nicht aufgeben!!! Und nicht zu selbstkritisch sein. Freu dich an dem was du schon geschafft hast.

Ein Schneider muß drei Jahre lernen.

Sabine

Ich schließe mich den anderen an: Das ist Übungssache. Klar, der eine lernt es schneller, der andere langsamer. Aber als Anfänger ist halt nicht alles perfekt.

Und wie Antje sagte: Gekaufte Sachen sind das auch nicht!

Wenn du bei Rundungen Schwierigkeiten hast, nähe sie langsamer. Notfalls brauchst du halt eine Viertelstunde für eine Rundung, aber das ist besser, als wenn du dich hinterher ärgerst und es wieder auftrennen musst.

Malst du immer schön die Nahtlinien auf und orientierst dich daran? Falls nicht, könntest du das mal probieren.

Vielleicht wäre es auch gut, wenn du mal auf einem Stück Papier oder Stoffrest Linien aufmalst und Kurven, gerade Linien etc. sauber zu nähen übst, wenn du grade ein paar Minuten erübrigen kannst.

Mfg

Stefanie

vielen Dank schonmal für die Antworten. Mir ist schon klar, dass man mit der Zeit besser wird und vieles dann besser und schneller gelingt usw. Ich weiss aber auch, dass es einfach hoffnungslose Fälle gibt.. z. B: eine Bekannte von mir spinnt seit 2 Jahren und bringe immer noch keinen gleichmässigen Faden zustande - so leid es mir tut, aber sie wirds nie lernen....

Natürlich muss man üben, aber meistens kann man doch als Anfänger etwas brauchbares produzieren, wenn man genau und konzentriert arbeitet. Jedenfalls ging mir das bei den meisten Sachen so (stricken, spinnen usw) Und mit dem Auto fährt man ja auch als Anfänger geradeaus...

Mir gehts eben darum, ob das ein "normales" Anfängerproblem ist, dass sich mit der Zeit bessert oder ob es eher hoffnungslos ist. Und tragbar... naja ist ja ein dehnbarer Begriff - jeder würde das sicher nicht tragen.....

Ich bin einfach irgendwie entsetzt, dass es so schwer ist grade zu nähen.... hätte mir das nichgt träumen lassen.

das ging jetzt aber schnell mit den antworten... das aufmalen (und kurven nähen üben) ist eine super Idee.... das werd ich in jedem Fall ausprobieren

"Du bist ganz normal" damit Du nichts falsch verstehst, das ist ein ganz normales Anfänger Problem.

Sabine

Malst du immer schön die Nahtlinien auf und orientierst dich daran? Falls nicht, könntest du das mal probieren.

 

Vielleicht wäre es auch gut, wenn du mal auf einem Stück Papier oder Stoffrest Linien aufmalst und Kurven, gerade Linien etc. sauber zu nähen übst, wenn du grade ein paar Minuten erübrigen kannst.

Das wäre auch mein Tipp. Ansonsten kommt vieles mit der Zeit und Übung. Mit einem 10monatigen Sohn hast du doch gute Voraussetzungen. Kinderkleidung ist schnell gemacht, nicht so passformsensibel und wenn etwas mal nicht so gelingt, wird's halt auf dem Spielplatz getragen. Außerdem wächst das Kind auch schnell raus. An jedem Kleidungsstück lernst du. Wenn dein Sohn dann etwas älter ist und du die Gelegenheit hast, kannst du immer noch einen Nähkurs mitmachen, um ein paar Tricks und Kniffe dazuzulernen.

Nimm einfach ein Blatt kariertes Papier und nähe ohne Faden (also nur mit der Nadel) den Linien entlang. Und das Reihe für Reihe. Dadurch wird dein Blatt perforiert. Dann siehst du ganz genau wie sich mit der Zeit deine Fähigkeit gerade Nähte zu nähen entwickelt.

Ich dachte auch ewige Zeiten, dass ich das niiiieeee lernen würde.

Aber es ist wirklich so, mit der Zeit werden die Nähte gerade. Nur Mut.

Also, NEIN es ist nicht nur Übungssache! Es gehört zwar viel Übung dazu, aber die Maschine hat auch ein Wörtchen mit zu reden.

Seit ich meine Bernina habe, kann ich gerade Nächte OHNE dass ich ständig kämpfen muss. Bestes Beispiel ein Latzkleid für meine Tochter. Der hintere Latz mit den Trägern hat lange Nähte und eine schöne Rundung. Wie ich da mit meiner alten um die Rundung gekämpft habe und gestern abend ging das locker flockig ohne probleme. Auch die Geraden gehen wunderbar, ich muss nicht permanent korrigieren, kanns einfach unter Füßchen durchlaufen lassen.

Ich hör schon auf mit dem Schwärmen:D, aber es ist wirlich nicht nur Übung

LG Regina

Lass den Kopf nicht hängen! Ich bin auch ein Anfänger und Kurven sind ebenfalls nicht so mein Ding- hab eine Windeltasche genäht und der Ausschnitt für die Feuchttücher ist ein oval, zumindest gemäß Anleitung. Das Nähen ging ja noch, durch das Stürzen verzeihen sich Fehler, aber beim Absteppen sieht man meine wilde Kurvenführung sehr... *lach* Aber ich liebe meine erste genähte Tasche trotzdem- und die Kinderkleidung müssen meine zwei Kinder auch tragen. Mit jedem Stück werden wir bestimmt besser, also kopiere ich derzeit wie wild Schnittmuster und hoffe die Zeit zu finden, alle auch mal zu nähen. Meine Tochter braucht Sommergarderobe- gerade hab ich ein Tshirt zugeschnitten und mir graut es schon vor den kurvigen Einfassstreifen- aber hey, irgendwie wirds schon werden!

Vielen Dank! Dann werd`ich mal ein wenig üben, wenn der Lütte nachher schläft. Und sorry, ich hab` eben nochmal gelesen und muss sagen, ich hab`mich da etwas blöd ausgedrückt: ich meinte nicht, dass es sofort perfekt sein muss oder dass ich nicht bereit bin zu üben. Sondern eher, dass es nicht mein Ding ist ein paar Monate oder Jahre nur Taschen, Kissen und Handtücher oder sowas zu Übunszwecken zu nähen. Ich möchte einfach nähen, was mir gerade einfällt und mir gefällt, evtl. vereinfacht und nicht perfekt aber ok.

Dann kann ich mich ja jetzt nach einer vernünftigen Nähmaschine umsehen:D Wobei erstmal an der alten geübt wird

Dann kann ich mich ja jetzt nach einer vernünftigen Nähmaschine umsehen:D Wobei erstmal an der alten geübt wird

Genau so mach ich es auch. Meine alte NäMa ist nicht der Hit, aber noch gehts. Ich spare weiter und sammel derweil weiter Kurvenerfahrung- dann macht die neue Maschine hoffentlich noch mehr Spaß! Und genau den wünsch ich dir auch! Stürz dich einfach auf das, was du Nähen möchtest. Denn auch hundert Taschen bereiten einen nicht so ideal auf das erste Tshirt vor. Aber dafür ist es selbstgenäht!

Also mit geraden - sichtbaren - Nähten hatte ich früher auch große Schwierigkeiten.

Ich habe daher versucht Schnitte zu verwenden, die ohne viele sichtbare Nähte, d.h. z.B. ohne Ziersteppnähte etc., auskommen. Auch ist es nicht verkehrt, gemusterte Stoffe zu verwenden.

Dann fallen Unregelmäßigkeiten gar nicht so sehr auf und die Übung stellt sich von selbst ein.

Hallo,

ich hatte in der Ausbildung genau die gleichen Probleme und irgendwann hat es "klick" gemacht und seitdem kann ich gerade nähen.

Bei mir lag es daran, dass ich meinen Blick verändert habe. Ich schaue nicht, was die Nadel macht denn die macht das alles von ganz allein.

Ich gucke an die Füßchenkante oder Mitte, je nachdem wo ich mir Markierungen gesetzt habe und wohin ich nähen möchte.

Bei Rundungen ist es ganz wichtig, auch wirklich um die Kurve zu nähen und nicht zu versuchen, den Stoff gerade zu ziehen.

Keine Panik, Du schaffst das schon!

Spinnen kann ich übrigens überhaupt nicht, habs versucht und ging einfach nicht.

Übung braucht's schon... aber bei mir waren, als ich meine neue Nähmaschine hatte, die dann kein günstiges Anfängermaschinchen mehr war, die Nähte schlagartig um einiges schöner! Hätte ich so gar nicht erwartet, aber da ist der Stofftransport einfach nochmal was anderes. Also nur Mut!

Hallo,

ich hatte in der Ausbildung genau die gleichen Probleme und irgendwann hat es "klick" gemacht und seitdem kann ich gerade nähen.

Bei mir lag es daran, dass ich meinen Blick verändert habe. Ich schaue nicht, was die Nadel macht denn die macht das alles von ganz allein.

Ich gucke an die Füßchenkante oder Mitte, je nachdem wo ich mir Markierungen gesetzt habe und wohin ich nähen möchte.

Bei Rundungen ist es ganz wichtig, auch wirklich um die Kurve zu nähen und nicht zu versuchen, den Stoff gerade zu ziehen.

Keine Panik, Du schaffst das schon!

 

Spinnen kann ich übrigens überhaupt nicht, habs versucht und ging einfach nicht.

das ist gut erklärt-ist wie beim motorradfahren( das Bike folgt immer dem Blick des Fahrers, darum immer dahin schauen wohin man fahren will..)

da muß ich mich auch immer wieder dran erinnern , dann klappts...

Und mit dem Auto fährt man ja auch als Anfänger geradeaus...

Nö, nicht alle

Ich finde, dass gerade das für Anfänger schwierig sein kann; da möchte man immer die Lenkung korrigieren, und fährt ungewollt total kurvig, weil eigentlich gar nix zu Korrigieren ist. Aber zum einen klebt der Blick noch zu kurz vor dem Wagen und folgt nicht der Straße, und zum anderen fehlt noch das Vertrauen in die Maschine.

Und ja, es liegt auch an der Preis- bzw. Qualitätsklasse. Zwischen meiner winzigen Toyota und meiner Mittelklasse-Pfaff liegen z.B. Welten, und der spürbarste Unterschied ist das Transportverhalten!

Für das knappkantige Absteppen für Ziernähte etc. gibt es übrigens bei allen (?) Herstellern spezielle Füße, die das Erleichtern. Das ist mein meist gebrauchter Zubehör-Fuß!

Liebe Grüße

Kerstin