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Janome CoverPro: Tape Binder, so mache ich das


sewy123

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Hallo,

ich vernähe gern Jersey und benutze manchmal für das Halsbündchen den "Tape Binder" (bzw "Bandführung für Schrägbänder") von Janome für meine CoverPro 1000 CPX. Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten dabei, mittlerweile klappt es ganz gut. Jetzt habe ich mir ein neues Jersey-Nachthemd genäht und dabei ein paar Fotos gemacht. Vielleicht kann ich mit ein paar Tipps einem Einsteiger helfen, sich schneller mit dem Ding anzufreunden. Die Bedienungsanleitung (kann man sich z.B. auch im Internet runterladen) verrät leider nicht, wie man die Machine richtig einstellt.

Falls jemand noch mehr oder bessere Ideen zu dem Thema hat - ich freue mich über jeden Kommentar bzw. Verbesserungsvorschlag!

 

Übrigens habe ich mir mal ein ähnliches Teil für etwas breitere, nur einseitig eingeschlagene Bündchen aus den USA schicken lassen, das funktioniert bei mir aber definitiv schlechter und verrutscht beim Nähen (und ich löse das Problem dann mehr schlecht als recht über starke Magnete, ärgere mich aber immer).

 

Man benötigt neben gutem Nähgarn mindestens 2 vorbereitete Bündchenstreifen, besser 3. So auf Anhieb klappt so ein Bündchen nie, man muß erst etwas probieren und die Maschine richtig einstellen, sich dran erinnern, wie man den Stoff am besten hält, etc..

Die Breite des Streifens wird vom Tape Binder vorgegeben: 42 mm.

Der Streifen darf vorab nicht gedehnt werden und sollte sich möglichst nicht an den Seiten einrollen, ich fixiere den schon vor dem Zuschneiden mit reichlich (!!) Sprühstärke und bügele ihn nach dem Zuschniden nochmals platt. Ich würde den Streifen auch immer frisch zuschneiden und nicht erst einige Tage liegen lassen, sonst rollt er sich schneller ein.

Auch der Ausschnitt sollte vorab nicht gedehnt werden.

 

Eine Schulternaht ist bereits geschlossen, die andere noch offen. An der offenen Seite bevorzuge ich großzügige Nahtzugaben (z.B. 2 cm), da sich der Stoff manchmal am Anfang und Ende der Prozedur nicht optimal in das Bündchen legt. Anfang und Ende müssen aber möglichst gleich ausfallen, damit später das vordere und hintere Schulterteil noch gleich breit sind.

 

Die Nahtzugabe der bereits geschlossenen Schulternaht sollte so ins Rückenteil geheftet sein, daß sie schön in der gewünschten Weise anliegt und nicht erst während des Nähens zurechtgeschoben werden muß.

 

Ich persönlich nehme immer die linke und die mittlere Nadel, vermutlich geht das auch anders.

Die Maschine wird eingestellt wie zur Verarbeitung dickerer Stoffe. (Nadeln hatte ich hier beide auf 6, Greifer 3, den Schieber hatte ich aktuell in Mittelstellung).

Die Stichlänge wähle ich möglichst groß (4), die Stiche fallen hier kleiner aus als sonst. Differential war aktuell bei 1,25. Der Füßchendruck sollte eher etwas lockerer eingestellt sein (ist er bei mir immer).

 

Die Verarbeitung gelingt besser, wenn der Stoffstreifen nicht einfach herabhängt und sich so verziehen und einrollen kann. Ich habe mir dazu aus Nähutensilien schnell mal einen Halter gebaut. Kernstück ist mein Konenhalter. Aufgerollt habe ich den Streifen auf eine Garnrolle, die beim Kauf der Maschine mit im Paket lag. Dann habe ich irgendwas dazischengebastelt, damit das Teil ungefähr auf Arbeitshöhe lag und sich locker abrollen kann.

 

Während des Nähens halte ich das genähte Teil hinten parallel zur "Plastik-Naht" der Maschine, führe es also geradeaus weiter. Dabei bemühe ich mich, nicht am genähten Teil zu ziehen. So wird es schön gleichmäßig. Ich nähe recht langsam und kontrolliere so jeweils nach 5 Stichen, ob noch alles richtig liegt und insbesondere der Stoffstreifen gleichmäßig abrollen kann.

 

Jetzt folgen noch ein paar Fotos.

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Veröffentlichte Bilder

meine Konstruktion zum Abrollen des Streifens:

 

P1000277.jpg.9f0bd6d2f22c329b829b8be8356e2b53.jpg

 

 

die Geräteeinstellung:

 

P1000278.jpg.2c12088c7b2048208cb63f40e5fd9ec0.jpg

 

 

und das Ergebnis:

 

P1000280.jpg.4f8482b845d05b5260befc170c8bd186.jpg

 

 

Und jetzt wünsche ich viel Erfolg!

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....danke für die Beschreibung und auch für die Bilder...ich muß mal fragen, Schieber in Mittelstellung...ist das zwischen dicken und dünnen Stoffen? Was bewirkt der genau?...

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Hallo Jadyn,

der Schieber nennt sich eigentlich "Greiferfaden-Spannungsverstärker" und soll die Greiferspannung beim Nähen schwerer Stoffe erhöhen. Aber - so einen richtig deutlichen Effekt habe ich eigentlich bei Verstellung des Teils noch nie gesehen, hm... vielleicht ist der Schieber auch nur Spielerei, ich bin mir nicht sicher.

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Vielen Dank für die Beschreibung, die Idee mit der Garnspule ist super! Ersetzt die dritte Hand ...

Euch allen noch einen schönen Abend,

liebe Grüße

Karin.

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..ich habe eben noch mal nachgelesen...da ich noch nie dicke Stoffe genäht habe...habe ich damit noch nicht variiert...

..mein Bandeinfasser gefällt mir auch sehr gut...nur der Jersey darf nicht zu dick sein, sonst wird der Streifen zu stark gedehnt und der Stoff kräuselt sich..

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