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Neue Knip August 2014


corvuscorax

Empfohlene Beiträge

Die neue Knip ist da und sie hat eigentlich nur ein Thema:

Denim oder auch Jeans.



 

Knipmode082014

Bildrechte by CorvusCorax

 

 

Vielleicht nicht gerade der Stoff aus dem die Träume sind, aber doch ein Material, an dem kaum eine (Hobby)schneiderin oder -schneider vorbeikommt.

Im August wird das Thema laut Editorial deshalb behandelt, weil das ein Monat ist, in dem man nicht so sehr daran denkt, viel Geld in die Sommergarderobe zu investieren. Und irgendwie ist Jeans ja auch zeitlos und langlebig.

 

So wird das Thema also in verschiedenen Variationen vorgetragen:

Sweet Jeans - die romantische Spielart

Spijker Goed - Elegante Klassiker

De Beste Baluwe - Jeanshosen für alle Figurtypen

XL-Denim Designs - Jeans für größere Größen

Denim Update - Jeans mit Leder

 

Die Sweet Jeans kommen sehr pudrig-pastellig daher. Los geht's mit einem Kleid (17) aus dünnem Denim, im Hemdenstil mit angesetztem Glockenrock. Sehr kurz. Dazu gibt es eine Oversize-Veste (19) aus Strickstoff (Relieftricot)

Mit einem Gürtel kann man das ganze noch mit etwas Kontur versehen. Kein Jeans, aber gut damit zu kombinieren sind der Maxirock (20) aus Satin und das sehr legere Sweatshirt (22) aus Bouclétricot mit Silberdraht, wobei schwer zu sagen ist, ob man den Silberfaden sieht, so daß der Stoff metallisch schimmert, oder ob er eingewebt ist und dem Stoff eine gwisse Festigkeit verleiht. Mir persönlich ist diese Kombi etwas zu schlabberig und formlos. Trotzdem bin ich nicht unglücklich, daß Maxiröcke anscheinend noch nicht aus der Mode sind. Weiter geht es in der Strecke mit einer sehr klassischen Kombination aus schmaler Karottenhose (29), knapp knöchellang, einer taillierten Hemdbluse (18) und einem kragenlosen Blouson (14) mit auffallend kurzen Ärmeln. Auf mich wirkt der Blouson in sich nicht stimmig. Die Ärmellänge kann leicht als "Hochwasser" fehlinterpretiert werden. Die Bluse übernimmt Elemente eines klassischen Jeanshemdes wie Schulterpassen und Brusttaschen mit Klappen. Die Hose ist eines jener Teilchen, die bei Pölsterchen an den falschen Stellen sehr undankbar sind, denn sie ist bundlos, mit Reißverschluss in der Seitennaht und eingesetzten Reißverschlusstaschen vorn. Schon ein kleines Taschentuch hinterlässt da unschöne Beulen.

Zu dem bereits bekannten Maxirock kann man auch eine sehr schlichte kragenlose Bluse (16) kombinieren, im Gegensatz zu der vorigen Bluse kommt dieses Modell ohne jeden Abnäher aus, dafür mit einer weiteren bequemen Falte im Rücken. Die Ärmel sind aufkrempel- und fixierbar. Weniger romantisch wirkt die gleiche Bluse mit der nächsten Hose: Jeans (9) im Batiklook und im Baggystil mit extra tiefem Schritt. Für mich persönlich wäre Baggy sicher das letzte, was ich tragen wollte.

Zu guter Letzt in dieser Strecke sehen wir noch einmal das Kleidchen vom Anfang, diesmal ganz pur, nur mit einem Gürtelchen - und sehr hoch geschlossen. Zusammen mit der "Länge" oder soll ich sagen "Kürze"? verströmt es den Charme kleiner Mädchen der Nachkriegszeit. Dass das Kleid durchgeknöpft ist, ist durchaus von Vorteil, so kann man auch etwas drunter ziehen und dafür mehr Knöpfe offenlassen. Aber alles zu - ach neeeee.

 

Weiter geht's mit Spijker Goed sozusagen dem gediegenen Jeans-Stil. Hier werden Modelle präsentiert, die man gut und gern auch aus Leinen oder leichtem Wollstoff nähen könnte, die aber auch in bestimmten Varianten von Denim gut aussehen, zumindest vor den nächsten 20 Waschgängen ;).

Als erstes eine Bluse (3) mit kurzen Ärmeln und einer interessanten Faltendrapierung am vorderen Halsausschnitt, für die es im Knipblog eine Extra-Anleitung gibt. Dazu eine Bootcut-Hose (1) ohne Bund aber mit Bügelfalten und aufgesetzten Taschen. Solange man die Bluse drüberhängen läßt, kann man auch ein bißchen was in die Taschen reinstecken, andernfalls hat man wieder das Problem der kleinen Beulen. Auch hier sitzt der Reißverschluss in der Seitennaht.

Das nächste Kleid (11) ist mein Favorit. Nicht unbedingt aus Denim, eher aus Wolle. Aber: Die Länge! Mal kein Minikleid für Ü40 (sowohl Alter als auch Größe), nein es geht bis knapp übers Knie! Ansonsten sehr schlicht und schmal, Prinzessnähte, 3/4-Ärmel mit kleinen Schlitzen am Saum, eben ein passt-immer-Kleidchen.

Zu dem Top von oben kann auch ein Bleistiftrock mit hohem Bund (4) getragen werden. In diesem Fall ist die Bluse nicht überhängend, sondern in den Bund gesteckt, womit die auffallende Falte ein bißchen so wirkt, wie eine Kravatte, die man(n) in den Hosenbund gesteckt hat. Auf die Pumps mit Stricksöckchen möchte ich allerdings verzichten. Ist das wirklich schön? Schick? Oder einfach nur anders? Mal ehrlich, Angela Merkel in so einem Outfit am Rednerpult im Reichstag?? Die Socken-Pumps-Kombi würde Politikgeschichte schreiben wie einst die Rüschenbluse von Claudia Nolte.

Aber widmen wir uns lieber den Realitäten und die sehen als nächstes eine Jacke (2) vor, schnörkellos, verschlusslos, ärmell... nein, nicht ganz ärmellos, es sind 3/4-Ärmel. Durch verschiedene Teilungsnähte, in denen Taschen und Schlitze eingearbeitet sind, ist die Jacke (eher ein Mantel) relativ einfach zu arbeiten und somit ein recht dankbares Teil auch für noch nicht so versierte Näher(innen).

 

Gesucht: De Beste Blauwe. Natürlich gibt es da einen gewissen Ermessensspielraum. Die Strecke fasst die verschiedenen Hosenmodelle zusammen und gibt an, welche für welchen Figurtyp besonders geeignet ist. Die Bootcuthose, die wir eben schon gesehen haben für die eher rechteckige Figur ohne ausgeprägte Taille und mit schlanken Beinen. Die Bundfaltenhose (7) mit seitlichen Taschen und Bügelfalten für schlanke Figuren, bzw. einen gut proportionierten Körper. Für die richtige Silhouette wird dazu ein taillierter Blazer empfohlen. Die Straight-Variante (10) ist für viele Figurtypen geeignet, weil die geraden Beine ausgleichend wirken und die Beine länger erscheinen. Die Chino-Hose (6) ist wiederum für ausgewogene Figuren mit nicht zu viel Bauch. Man kann sie aufkrempeln und wahlweise mit Sneakern oder Pumps tragen. Das Slimfit-Modell kennen wir schon aus der ersten Strecke. Wegen der hohen Taille wird sie besonders Frauen mit etwas Bauch ans Herz gelegt. Hier kommt sie nicht im leisen Pastell sondern im eher schrillen Leo-Print daher, was zumindest bei geschätzter Gr. 36 noch ganz gut aussieht. Schließlich darf auch die Baggyhose (8) hier nicht fehlen, eine Variante der Batik-Büchs von oben. Empfohlen für Frauen mit Sanduhrfigur, bzw. ausgeprägter Taille. Hier ganz niedlich im Pünktchendesign. Dazu soll man möglichst ein schmales Oberteil tragen. Warum dann beide Bilder eher weite Oberteile zeigen, wird nicht erklärt. Oder was ist schlank?

 

Die Nähschule gibt sinnvollerweise Tips, wie man Jeansstoffe richtig verarbeitet. Sowas kann man immer gebrauchen.

 

Anschließend kommt die XL-Fraktion auf ihre Kosten. Natürlich geht es auch hier um den blauen Stoff. Eine Hose (26), die man wohl der Sorte "Chino" zuordnen darf(?). Wir erinnern uns: Mit nicht zu viel Bauch (s.o.) und noch dazu sieht der Bund eher niedrig aus. Wie sinnvoll das in einer XL-Strecke sit, soll jede an sich selbst entscheiden. Dazu gibt es ein Top (25) mit V-Ausschnitt und einer Raffung entlang der vorderen Mittelnaht. Ich gestehe, sowas Ähnliches steht schon seit Jahren auf meiner To-Do-Liste, seit es in der Burda drin war. Anscheinend recht zeitlos. Hier übrigens mit langen Ärmeln. Wer lieber Röcke mag, kann einen Rock mit Hüftpasse (27) und vorderer Kellerfalte nähen. Anscheinend ist der Rock aus einem Stoff mit entsprechender Randbordüre gemacht, die zur Passe verarbeitet wurde, man kann aber auch zwei verschiedene Stoffe nehmen. Dazu gibt's ein leichtes Blusenjäckchen (23) ohne Kragen (anfängerfreundlich) mit Klappentaschen und Teilungsnähten. Schließlich kann man das Top mit der Raffung auch als ganzes Kleid (24) nähen. Nein, nicht aus Jeans, aber das Blau in dem Stoff kann man schon "Jeansblau" nennen. Außerdem paßt das besagte Jäckchen gut dazu.

 

Die Strecke "1 Schnitt 5 Stile" scheint mir etwas bemüht, denn schließlich ist die präsentierte Hose immer eine Jeans, mal in weiß, mal in blau und das Blüschen (28) dazu immer sehr gemustert, ob nun Blümchen oder graphisch oder Raubtierprint geht dabei schon unter. Auch die zu den Modellen getragenen Schuhen bringen nicht so viel Abwechslung (alles Sandalen mit irgendeiner Form von Absatz). Sneaker oder Gummistiefel wären mal was anderes gewesen.

 

Schließlich erhält das Programm "Denim" noch ein "Update", indem es mit Leder kombiniert wird.

Auch hier begegnen uns alte Bekannte, so der Blouson aus der ersten Strecke, nun in Leder, gepaart mit einem kurzen Jeansrock (5) mit durchgehendem Reißverschluß in der vorderen Mitte. Ich muß gestehen, daß mir der Blouson hier viel besser gefällt als in der ersten Strecke. Könnte es sein, daß die Ärmel hier länger sind? Das gestreifte Sweatshirt kennen wir ebenfalls schon aus der ersten Strecke, hier in gestreift, nicht in Bouclé.

Alternativ zum kleinen Jeansröckchen gibt es einen Glockenrock (13) aus Leder, über knielang, kombiniert wiederum mit der Oversize-Weste und einer kragenlosen Jeansbluse (15), die im Wesentlichen identisch ist mit der kragenlosen Bluse aus der ersten Strecke. Hierfür wurden Lederstücke an Manschetten, Hals und Taschenbiese mit Jeans kombiniert. Hat ein bisschen was von Western-Look. Und wo wir gerade dabei sind, Jeans und Leder miteinander zu vernähen, geht es beim Kleid (12) sozusagen in die Vollen, indem gleich kurze Ärmel und ein breiter Saumstreifen an dem Minikleid aus Leder bestehen. Durch die Prinzessnähte im Oberteil und das angesetzte Rockteil ist das Kleidchen eher passformsensibel. Wer es bequemer mag, kann sich an dem nächsten Modell Kleid (21) versuchen, mit Raglanärmeln, in A-Linie, aus blau gemustertem Sweatshirtstoff. Ohne Verschlüsse und sonstige Komplikationen, nur nähen, überziehen, fertig.

 

In der Bastelabteilung geht es diesmal - oh Wunder - nicht um Jeans. Vielmehr kann man sich daran versuchen, Shirts, Taschen und andere Teile mit blumigen Borten und Bändern zu verzieren.

 

Wem das Kleid mit Raglanärmeln noch zu komplex war, für den ist sicher das Teil ohne Schnitt das Richtige. Hier kann man ein Einfaches Kleid (30) mit überschnittenen Schultern und rundem Halsausschnitt konstruieren, was am Ende vor allem durch den verwendeten Fotoprint-Stoff wirkt. Es dürfte schon bekannt sein, dass ich keine Freund dieser Abteilung bin und so kann ich auch hier nur wieder anmerken, dass ich schneller ein ähnliches Kleid abgepaust habe, als all die Einschnitte und Rundungen hier genau zu konstruieren.

Diesem ingenieurwissenschaftlichen Unvermögen kommt die Knip jetzt entgegen, indem sie den Nicht-Schnitt als pdf für 2,49€ anbietet. Toll! Ich bekomme den Schnitt für das, was eigentlich keinen Schnitt hat. Naja, deswegen spricht man in der Betriebswirtschaft ja auch lieber von "Negativeinkünften" als von "Positivverlusten".

Ach, die Niederländer. Man muß sie einfach gern haben.

 

Wo ihr nun so viel Zeit beim Nichtkonstruieren gespart habt, könnt ihr auch noch was Hübsches stricken. Eine ethnisch inspirierte Jacke mit Schalkragen. Wenn ich mich nicht täusche, teilweise quer gestrickt - sehr interessant und mir gefällt's.

 

Die Übersicht über die Schnitte gibt es hier.

 

Im Blog kann man noch allerlei über Jeans nachlesen und bekommt kostenlos! eine Anleitung für eine zerrissene Jeans. Man könnte natürlich auch einfach die Jeans anziehen und auf Inlinern die Treppe runterrauschen, sähe am Ende genauso aus. Für die Jeans. Na wenigstens ist diese Anleitung nicht auch noch ein kostenpflichtiges pdf.

 

Die Angabe im Heft, dass Kleid 21 und Maxirock 20 zu bestellen wären, ist wohl ein Irrtum, ich sehe diese Schnitte nicht in der Liste. Oder spielt mir die Technik einen Streich?

 

Auf dem gleichen Grundschnitt basieren diesmal

Hose 8 & Hose 9*

Kleid 11 & Kleid 12*

Bluse 15 & Bluse 16

Kleid 21 & Pulli 22

Kleid 24 & Top 25*

*= Kaufschnitte

 

Fazit:

Für mich persönlich hat eigentlich nur die zweite Strecke (Spijker goed) neue Einblicke gebracht, was man aus Jeans alles machen kann. Aber eben nur kann und nicht muß, denn ich denke nicht, dass ich mir einen Mantel oder ein Etuikleid aus Jeans nähen werde. Die Schnitte gefallen mir zumeist trotzdem und ich werde sie für eine andere Verstoffung im Hinterkopf behalten.

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Danke danke für die Vorstellung mit den vielen Links :D

Ich glaube, die brauche ich mal wieder, denn das Blusenjäckchen 23 reizt mich. Mal schauen :cool:

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Auf meiner Liste der zu nähenden Schnitte steht der Jeansrock Nr. 5, die Bluse 28 und der verschlußlose Jeansmantel Nr. 2, der bei näherem hinsehen Raffinesse hat - nach hinten verlaufende Seitennähte, 2 Kellerfalten.

Stoff für die 3 Schnitte wären hier. Jetzt bräuchte ich nur noch mehr Zeit :o

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Vielen Dank für die Vorstellung mit den vielen Links. Das erspart jedem viel Sucharbeit. Aber es kostet auch Zeit zum Einpflegen. :hug:

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Oh mein Gott! Ich hatte gerade ein dejavú!! :D:D:D

 

Die Rüschenbluse von Claudia Nolte hatte ich auch im Schrank! Ich habe nur die Ausrede: ich war noch jung und wußte es nicht besser:D:D

 

 

liebe Grüße

Manuela

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