Zum Inhalt springen

Partner

je länger desto klassischer?


Ranma-chan

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen

 

Ich möchte hier ein Phänomen zur Debatte stellen, dass ich an mir beobachte:

Je länger ich nähe, desto mehr scheine ich mich der klassischen Verarbeitungsweisen zu bedienen.

Ein ganzes Projekt von Hand durchzuheften, damit hätte man mich zu Beginn meiner "Karriere" echt jagen können. Wozu auch, gibt ja Stecknadeln, oder? ;)

Inzwischen mache ich das nicht nur, ich hefte sogar gern! Ich zeichne Nahtlinien an, schlage Ausschnitt,-Taillen und Saumlinie mit Faden durch und hefte das ganze Projekt von Hand für die erste Anprobe, hefte dann die Änderungen und gehe erst dann unter die Nähmaschine.

 

Es ist als wäre der Drang so schnell wie mögliche "richtig" zu nähen, also die definitiven Nähte unter der Maschine, so langsam aber sicher gewichen und wurde ersetzt von der Gewissheit dass eine sorgfältige Vorbereitung das ganze Projekt gemütlicher, und fehlerfreier macht.

 

Bei mir wird das allerdings verstärkt durch die Tatsache dass ich eine schwierige Figur habe, die viele Schnitteile benötigt wenn man der Figur schön folgen will. Da alles an Ort und Stelle geheftet zu haben ist sehr praktisch.

 

 

Geht es anderen auch so wie mir? Oder bemerkt ihr an euch eher den umgekehrten Effekt weil ihr findet solche Techniken sind für euch überflüssig?

Ich freue mich auf eure Meinungen :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Werbung:
  • Antworten 15
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • Ranma-chan

    3

  • Isebill

    2

  • knittingwoman

    2

  • Lyanna

    1

Hallo,

 

so wie du es darstellst, ist es für dich der beste Weg zu einem guten Ergebnis zu kommen.

 

Passform unsensible TEile wie Schlafanzughosen, Strandtunikas u.ä. stecke ich nur noch.

 

Mit der Zeit kann man aber vermehrt seinem Augenmaß trauen, Passzeichen, Abnäher, Formnähte schhlage ich auch durch. Bei der Methodik zu übertragen muss jeder seine Lieblingsform finden, der eine mit Nadel und Faden, der andere mit Kopierpapier.

 

Wichtig ist, wenn aus deinem Schnitt ein Basisschnitt entstehen soll, dass du die Änderungen, evtl. andersfarbig, auf den Schnitt überträgst.

 

LG

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Knittingwoman

 

Stimmt, das scheint für mich wirklich der Beste Weg zu sein. Ich probiere von Anfang an verschiedenste Techniken aus und glaube ich bin langsam "angekommen".

Aber ich mag halt sehr enge Oberteile aus unelastischen Stoffen, und wenn ich da nicht genau arbeite kann ich die Passform vergessen.

 

nochmal zum Thema des Threads:

mich würde interessieren wie sich die Techniken der anderen im Laufe der Zeit verändert haben, aus welchen Gründen es sich verändert hat und generell wie euer "Arbeitsablauf" aussieht. :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meine Nähschule hatte ich bei meiner Mutter, die ich als perfektionsanstrebende Hobbyschneiderin einstufe, zeitweise, wenn es ihren Eltern nicht so gut ging, suchte sie sich Unterstützung durch eine Hausschneiderin.

Sie hatte ganz deine Vorgehensweise, klar wollte ich irgendwann schnellere ERgebnisse sehen, hab aber irgendwann erkannt, wo ichSchritte einsparen kann und wo nicht.

-ich setze mich nicht mehr unter Druck, eine BLuse weniger im Schrank ist mir lieber und ich lege viel mehr Wert auf das Innenleben, früher hab ich einen BLusensaum versäubert umgebügelt gesteppt, fertig. Jetzt wird erst eingeschlagen und dann der Saumumbruch gebügelt.

ICh habe mir ein Bügelkissen angeschafft für gebogene Nähte, auch Kurvenlineale, ich konstruiere zwar keine Schnitte, aber auch beim Abzeichnen sind sie erleichternd.

Ich bin von Seidenpapier auf Schnittpapier von der Rolle umgestiegen, keine störende Knicke mehr und haltbarer, wenn man viel nach Basisschnitten arbeitet.

Vor allen Dingen achte ich viel mehr auf die Nähvorbereitung durch Bügeln, z.b. RV einsetzen,absteppen von Passen, KRägen, Besätzen. Aufgebügelte Einlagen lasse ich lieber über NAcht auf einer geraden Fläche auskühlen.

Einen ungefütterten Blazer oder Kostümrock kann ich mir heute nicht mehr vorstellen.

 

LG

Bearbeitet von knittingwoman
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, Ranma, das kann ich für mich auch bestätigen. Wenn ich "schneidere", dann wird nichts mehr huschhusch gemacht, denn das habe ich schon reichlich Lehrgeld bezahlt. Als meine Nähkursleiterin die Devise ausgab: "Es wird die zweite Naht erst gemacht, wenn die erste perfekt ist" hätte ich beinahe einen Anfall bekommen. Inzwischen sehe ich das auch so.

 

Ich hefte alle Taschen auf, schlage vordere Mitte usw. durch, die Abstände der Knöpfe und die Symmetrie der Verschlüsse werden immer exakter gemessen, alles reine Gewohnheitssache. Beim aktuellen Blazer habe ich die Ansatzstelle der Taschen und den Saum bebügelt, obwohl das nicht vorgesehen war in der Burdaanleitung, alle einzuschneidenden Stellen werden auch bebügelt und ich hefte viel mehr als früher. Sogar lange Hosenbeine.

 

 

Isebill

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die erste Hose für meinen Sohn da habe ich keine Nahtlinie angezeichnet und nicht geheftet, für eine Kinderhose ist sie ok geworden. Mit der Zeit habe ich gemerkt, daß es gerade bei paßformsensibleren Teilen sinnvoll ist erst mal zu heften (ich hefte allerdings mit der Maschine). Ein einfaches Kindershirt tacker ich auch mal gleich mit der Overlock zusammen, aber alles andere, wird erst mal geheftet, läßt sich schließlich schneller wieder trennen.... Je länger ich nähe um so größer wird auch mein Anspruch an mich und damit kommt man dann eben auch zu den klassischen Methoden und ich finde auch daß man mit Genauigkeit am Anfang am Ende meistens Zeit spart!

 

Liebe Grüße

Alisna

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anfangs benötigt man eine ganze Menge Zeit für einen einzelnen Schritt und muss sich viel konzentrieren.

Je länger wir eine Tätigkeit ausüben, desto besser und sicherer werden die einzelnen Schritte und desto leichter geht es uns von der Hand. Wir merken gar nicht, wieviel Zeit wir dafür benötigen oder empfinde diese Zeit als beruhigend und entspannend.

 

Was anfangs noch starke Konzentration, daher schnellere Ermüdung mit sich bringt, wird angenehm sobald es automatisiert wird.

Das ist wie Lesen, Auto fahren oder Tanzen. ;)

 

Wenn die Arbeit keine Arbeit mehr ist, heben wir die Messlatte automatisch für uns hoch. ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da ich das Nähen von meiner Oma genäht habe, wurde es bei mir eher weniger aufwändig im Laufe der Zeit.

 

Gelernt habe ich mit durchschlagen, Nahtlinien bezeichnen, Nahtzgaben auf dem Stoff anzeichnen, Heften,....

 

Vereinfachungen kamen erst später, ich habe manche Dinge einfach ausprobiert.

 

Inzwischen weiß ich bei den meisten Sachen, wie ich es machen muß, daß ich sie gut kann. So werden durchgeschlagene Nahtlinien bei mir nie sauber und exakt. Hingegen kann ich sehr gut mit gleichbreiter Nahtzugabe zuschneiden und nähen....

 

Auch gibt es Stellen, etwa beim Ärmeleinnähen, die funktionieren besser mit Stecken als mit Heften.

 

Aber es gibt auch fuddelige Stellen in weichen Stoffen, die Hefte ich von Hand oder nähe es auch gleich von Hand, bevor ich erst hefte, dann nähe und dann den Heftfaden wieder rausziehe. (Macht direkt aus der Naht echt viel Spaß...)

 

Was mehr geworden ist ist das Bügeln. Da habe ich einiges dazu gelernt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Für mich zählt das Endergebnis, nicht der Weg ist das Ziel. Daher versuche ich immer, so schnell wie möglich mit einem Nähprojekt fertig zu werden. Anfangs hat das länger gedauert, weil die Erfahrung fehlte. Heute geht es relativ schnell, weil ich bei vielen Dingen schon im Voraus abschätzen kann, ob sich z. B. das Heften von Hand auszahlt.

 

Hin und wieder habe ich Ambitionen, ein Modell für alle Ewigkeiten zu nähen. Da wird dann viel Zeit investiert in die Einlagen-Verarbeitung, es wird viel geheftet, getrennt und perfektioniert. Und was ist das End vom Lied? Nach wenigen Saisons habe ich mich an dem Teil schon satt gesehen und es wird nicht mehr getragen. Den Mehraufwand hätte ich mir also sparen können.

 

Mein Arbeitsablauf ist so, dass ich mich ziemlich genau an die Burda-Anleitung halte und nicht wild durcheinander eigene Wege beschreite. Das führt bei mir am schnellsten zum gewünschten Ergebnis. Nur werden einige Schritte, die immer nötig sind, zusammengefasst. Versäubert werden die Teile gleich nach dem Zuschnitt, dann werden alle Teile, die auf die herkömmliche Art verarbeitet werden, gesteckt, genäht, gebügelt. Anschließend die Feinheiten der Anleitung Schritt für Schritt abgearbeitet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich halte mich inzwischen und derzeit auch ziemlich an den Burdaablauf. Mit einer Ausnahme: Bei allen Oberteilen schliessen sie mir die Seitennähte zu früh. Ich setze Taschen lieber auf einzelnen Vorderteilen auf und mache auch Kragen und Belege lieber, wenn die Seitennähte noch offen sind. Bedeutet je nach Saumverarbeitung manchmal ein bischen Denksport.

 

Isebill

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Laufe der Zeit habe ich schon einiges an Erfahrung erworben, ich nähe mit Unterbrechungen seit fast 30 Jahren, ob ich sehr viel Sorfalt an den Tag lege, hängt von Teil ab, ein Hängerchen oder ein T-Shirt für meine Töchter, muß schnell fertig werden, ehe sie ihre Meinung ändern, Eine schicke Jacke für mich arbeite ich sehr sorgfältig, habe ich schon mal aus einem anderen Stoff probegenäht, ehe ich den teuren Stoff zuschneide, weil mir der Schnitt etwas groß vorkam, hat sich gelohnt und das neue Teil ist von der Passform her sehr gut geworden,

Ich glaube, daß man mit zunehmender Erfahrung weis, wann es sich lohnt das ganze Können einzusetzen, Heften mag ich aber nach wie vor nicht wirklich, aber was hilt es.

 

LG von Ju.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

je erfahrener man wird desto qualitätvoller wird im allgemeinen gearbeitet. Ist doch eigentlich normal, oder?

 

Kerstin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich kann den Eingangspost voll und ganz unterschreiben. Am Anfang will man Ergebnisse sehen und man fängt ja schließlich an zu nähen und das will man ja nun mal mit der Nähmaschine tun ;) Trotzem sind mir die frühen Fehler wichtigm hab viel draus gelernt.

 

Heutzutage mache ich auch vieles, was mir anfangs nicht so wichtig vorkam. Vor allem am Bügeln sehe ich das bei mir, hab früher kaum mal was gebügelt, heute fast alles, es kommt einfach schöner raus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo - ich bin Fan von klassischer Verarbeitung: ein richtiger Bund, Knöpfe und Knopfloch (zB Klett an Keidung - wuah!) ein schöner Kragen, Maschetten (hab ich kurz mal weggelassen weil ich meist die Ärmel hochkrempel)

und gesäumte Säume (alles Andere halte ich für Murks und BilligMache der Industrie)

Als ich noch keine Ovi hatte hab ich oft Kappnähte gemacht

Und dann noch der persönliche Tick: abgesteppte Nahtzugaben (spart Bügelzeit)

Grüßle

Leviathan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielen Dank für die ganzen Antworten!

 

Es tut mir leid dass ich lange nicht geantwortet habe, ich hatte die letzten Tage viel zu tun und war so gut wie nie am Computer. Das hat auch was für sich, aber es macht das Antworten etwas schwierig ;)

 

Es ist wirklich spannend zu sehen dass ich mit dem Phänomen nicht allein dastehe. An sich ist es eine logische Entwicklung, aber manche Sachen entwicklen sich auch zu einer Vereinfachung hin, wie bei Nowak beispielsweise.

 

Leider schützt einem manchmal auch alle Sorgfalt nicht davor, zwischendurch ein TfT zu produzieren, dass musste ich gestern leider feststellen... Natürlich kann ich da meiner "experimentellen Näherei" mit mir unbekannten Matieralien die Schuld geben, aber das Ergebnis ist und bleibt für die Tonne :o

Ich denk mir allerdings dass man mit sorgfältigem Heften bei schwierigen Teilen diese Quote doch stark einschränken kann.

 

@Leviathan

Was verstehst du denn unter einem "richtigen" Bund? Gibts was anderes? :o

 

beim Rest stimme ich dir völlig zu, wenn ich billige Verarbeitungsweisen will kann ich das Zeugs auch kaufen. Ich versuche immer nicht beleidigt zu sein wenn mir Leute sagen "das sieht ja aus wie gekauft!", weil ich weiss dass sie es als Kompliment meinen... Aber... ich will doch dass es besser aussieht :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast Wirbelwind

Es gibt da zwei unterschidliche Aspekte: das größere Wissen und die größere Erfahrung.

 

Ich hab' früher so genäht, wie meine Mutter mir das gezeigt hat, und das war eigentlich immer für alles genau eine Möglichkeit. Durch Bücher, Threads und Internet kenne ich inzwischen aber viele Möglichkeiten, von denen meine Mutter noch gar nichts wusste. Und kann dann einfach mal eine Couture-Verarbeitung wählen, wenn ich Lust dazu habe.

 

Der zweite Aspekt ist die Erfahrung. Je mehr ich genäht habe, deste mehr Fehler hab' ich gemacht, desto häufiger hab' ich gesehen, was mit welchem Stoff für welche Herausforderung gut funktioniert. Und mit dieser Erfahrung kann ich entscheiden, wann ich eine einfache und wann ich eine aufwendige Methode wähle.

 

Insofern arbeite ich manchmal aufwendiger, manchmal aber auch mit einer zeitsparenderen Methode als früher. Das kommt darauf an, was ich nähe.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden



×
×
  • Neu erstellen...