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Mittelaltergewandung in Rubensgröße


Gast Schnittlos-glücklich

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Hallo Schnittlos glücklich!

 

Super Sache das! Ich bin auch dabei.

 

Ich hab selber ein "ähnliches" Kleid für Ende 1500 genäht. Das klappt super gut und ist sehr bequem. Gerade die Obberärmel die man ganz nach seinen Wünschen dran und ab machen kann sind super Wetter tauglich.

Beim Obergewand würde ich aber auf keinen Fall auf die Armkugel verzichten und sie auch rech hoch machen, sonst staut sich der Stoff in der Achsel.

Und ich sürde immer alles bodenlang machen (ausser der Stoff reicht nicht:D), dann ist das Schuhproblem nicht so groß, weil man nicht soviel von ihnen sieht und wenns mal andere Schuhe als sonst sind ist es auch nicht plötzlich zu kurz. Was uch zuweilen auch noch mache wenn ich vor Hitze nicht mehr weiß wohin, ich raffe die Oberröcke unter den Gürtel und dann blitzt das Unterkleid. Gerade dann ich auch super wenns lang genug ist.

 

Liebe Grüße

Caitlyn

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Danke für die genauen Erklärungen, da hab ich ja gleich mal einen Ansatzpunkt, wenn ich irgnednwann mit meinem Kleid anfange - Betonung liegt auf irgendwann im nächsten Jahr :o

 

Und wie gut, dass Du mal aufgezeichnet hat, wie Du die Schnittteile auf den Stoff platzierst. Den Geistesblitz hatte ich noch nicht :D Ich hab mal nach einem Fertigschnitt von Rocking Horse Farm genäht und alles parallel zu den Webkanten gemacht - was da an Verschnitt drauf ging! :o Und ich bin wirklich klein :rolleyes:

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Schön, dass du die Sache ohne Schnitt mal wieder erklärst. Das ist hier im Forum schon mehrmals (in WIPS etc.) passiert, trotzdem wird immer- und immerwieder nach Mittelalterschnitten gefragt. Aber da braucht es echt keinen Schnitt, "nur" ein Schema, wie du oben zeigst. Und irgendwie ist doch das auch das tolle dran, finde ich! Und an allfällige Nachahmerinnen: Keine Angst, das ist nicht sehr kompliziert und ausserdem hier hervorragend gezeigt!

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Zeigst du deins dann auch Bengelchenk? Klingt sehr interessant! :D

LG - Ina

 

 

Ja, mach ich. :-) Bin gestern nicht mehr dazu gekommen, bin bei einer Freundin hängen geblieben. Aber am WE geht's weiter.

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Schön, dass du die Sache ohne Schnitt mal wieder erklärst. Das ist hier im Forum schon mehrmals (in WIPS etc.) passiert, trotzdem wird immer- und immerwieder nach Mittelalterschnitten gefragt. Aber da braucht es echt keinen Schnitt, "nur" ein Schema, wie du oben zeigst. Und irgendwie ist doch das auch das tolle dran, finde ich! Und an allfällige Nachahmerinnen: Keine Angst, das ist nicht sehr kompliziert und ausserdem hier hervorragend gezeigt!

 

Ich bin ja sehr neu im Mittelalter (durch meinen Freund vor einem Jahr dazu gekommen). Man glaubt gar nicht, dass es tatsächlich "so" einfach ist, ein MA-Kleid zu nähen. Man bzw. Frau braucht einfach nur Mut dazu.

 

 

 

@schnittlos glücklich: Tolle Zeichnung und danke für den WIP!

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Gast Schnittlos-glücklich

@Caitlyn: *lach* Das Problem mit den Schuhen hab ich nicht... ich hab mehr als 3 Paar supidupitollhandgenähteoriginaaal Mittelalterschuhe. ;) Und Natürlich kommt zu dem Ensemble noch ein Gürtel und ein Kopftuch. :) (siehe Anhang)... aber dieses Röcke raffen finde ich auch sehr toll. Meistens hab ich sogar eine lustige Pseudo-Unterwäsche drunter. So überknielange plusterhose mit Spitze dran. Wenn dann jemand im Scherz fragt, was man im MA so drunter trug, zeig ich die Liebestöter her. :D

Den Ärmel des Obergewands werde ich nicht mit ner richtigen Kugel machen, nur anschrägen, denn der Ärmel wird ja nur an einer Stelle festgesteckt - oben auf der Schulter. Die Achsel bleibt quasi frei, da sehe ich keinen Grund, eine aufwändige Form zu basteln. Aber das wird für mich auch der erste Versuch, also probier ich erst mal aus. :)

 

@Kaffeefee: Gern geschehn. :) Vielleicht wird der Ansatzpunkt noch klarer, wenn dann die Bilder von der tatsächlichen Kleiderproduktion kommen. Das mit dem Schnittteile auf den stoff zeichnen ergibt sich fast von selber, wenn man als damals noch arme Studentin zu nähen anfängt und bei einem Stück Stoff die großtmögliche Schnittteilausbeute planen muss. ;)

 

Das geht mit ganz normalem Karopapier übrigens ziemlich gut. 2 Kästchen = 10cm, dann kann man selbst große Schnitte auf einer Din A4-Seite super vorzeichnen und kann dann sogar ausmessen, wie viel Stoff noch übrig bleibt oder wie viel man eben brauch. Ist vor allem sehr sehr praktisch, wenn man zum Beispiel mit Seide arbeitet, die es nur in 90cm Breite gibt. Da ist gute Planung gefragt sonst wirds teuer.

 

@Rumpelstilz: Meine Rede! Ich gehöre auch zu denen, die nervös zucken, wenn Leute anfangen, irgendwelche Burda-Sommerkleidschnitte in MA-Kleider umzubauen.. Und danke für das Lob. :)

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Gast Schnittlos-glücklich

@BengelchenK: Sehr gerne. :) Ich denke auch das ist das Hauptproblem für die Meisten: Das sich Trauen. Die meisten Hobbyschneider sind es natürlich gewohnt, einen schönen Schnitt zu kaufen, den gegebenenfalls anzupassen und dann zu nähen. Die Feinheiten des Schnitts und wie was wieso geformt ist versucht man gar nicht erst zu verstehen - weil man es ja gar nicht muss. Den Schnitt hat schließlich jemand konstruiert, der das kann und man hat für dafür schließlich bezahlt.

Das Mittelalter, vor allem in den ersten Jahrhunderten, ist aber eine Zeit in der es das Schneiderhandwerk als Beruf eigentlich gar nicht gab. Die benötigte Kleidung wurde von der Frau des Hauses hergestellt und die hat auch nicht Schnittkonstruktion studiert - sondern einfach das Schema von ihrer Mutter gelernt und dann, soweit möglich, an die aktuelle Mode angepasst oder durch Selbstversuche weiter entwickelt - Sewing by Doing.

Das können wir heute auch und das Ergebnis ist mit Sicherheit authentischer als jeder noch so historische Fertigschnitt, auch und gerade WEIL man individuell anpassen und ausprobieren kann.

 

Mein persönliches Credo ist: Prinzessnähte, Brustabnäher und Co sind "Pfui" bei Mittelalterkleidung. Wenn es sich ein bisschen bauscht, dann bauscht es eben, das gehört zum "Look". Taillierungen und Anpassungen an die Figur sind natürlich ok, aber dann nur an sowieso vorhandenen Nähten, also Seitennähte oder vordere/hintere Mitte.

Aber das ist natürlich nur mein persönlicher Geschmack. Der ist zwar einigermaßen fundiert, aber ich schreibe hier niemandem was vor. Ist nur ne Empfehlung. :)

Bearbeitet von Schnittlos-glücklich
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Ich hab ne Frage zur Breite von Vorder- und Hinterteil: Die hast Du gleich breit gemacht, Hälfte Oberweite plus Zugabe.

Aber Du hast doch den Busen nur vorne? Also von Seitennaht zu Seitennaht gemessen ist "vorne rum" länger als "hinten rum"? Müsste dann das Vorderkleid nicht besser etwas breiter sein als das Hinterkleid?

Ich könnte mir vorstellen, dass das auch für "um den Bauch rum" gilt - ich z. B. bin nur vorne dick ...

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Gast Schnittlos-glücklich

@Marada: Naja... ich gebe zu, meine Figur ist irgendwie tonnenförmig. ;) Wenn man eine ganz besonders ausladendere Oberweite hat ist es sicher sinnvoll, da vorne noch etwas Breite zuzugeben. Bei mir gleicht es sich aber dadurch problemlos aus, dass ich ein recht breites Kreuz habe. Und ich habe ja auch den kleinen Puffer der Beweglichkeitszugabe, sodass die Weite automatisch da hinrutscht, wo sie gebraucht wird. Bisher habe ich mit vorne und hinten wirklich nie Probleme gehabt - auch nicht bei schlankeren Schnitten oder größeren Busen. Man muss eben bedenken, dass diese Kleider nicht wirklich körpernah sitzen. Wenn vorne etwas mehr Weite gebraucht wird als hinten heißt das ja nur, dass man hinten noch mehr Beweglichkeitszugabe übrig hat als vorne.

Es spricht natürlich auch nichts dagegen, an den Seitennähten noch ein bisschen Material wegzunehmen, indem man es am Körper absteckt - wenn man das möchte. Dann folgt man automatisch der Körperform.

 

Aber mich würde mal interessieren, wie du es schaffst " nur vorne " dick zu sein. *lach* :D Ich bn überall dick, rundrum.

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Ein Hosenhändler hat mir mal gesagt, ich hätte eine "Herrenfigur" - ich bin überall eigentlich Größe 42, und dann ist vorne noch ein Bauch drangepappt, dadurch brauch ich 44/46 ... In Zahlen: Halbe Taille (na ja, ich meine damit die Stelle, wo andere Leute ne Taille haben ...) hintenrum 46, vornerum 60.

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Gast Schnittlos-glücklich

Ah, verstehe. :) Also in dem Fall würde ich gleich mal Vorder- und Rückteil insgesamt etwas breiter machen und dann abstecken. Wenn du es aber schon so genau gemessen hast, spricht natürlich nichts dagegen, das Vorderteil gleich breiter zu machen. Dann kannst du die Beweglichkeitszugabe auf vorne und hinten gleichmäßig verteilen, das ist ja kein Nachteil. :)

 

Außerdem fällt mir gerade ein: Durch mein eigenes "kleines Bauchproblem" setze ich den Rockteil, also die Spitzen der Geren ziemlich hoch ein. Dadurch verschwindet das aller meiste vom Bauch sowieso im weiten Rockteil und das vorne- und hinten Problem ist dadurch ziemlich hinfällig - außer natürlich obenrum.

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Kannst du mir vielleicht noch mal nebenbei zeigen, wie man das mit dem Kopftuch hinkriegt? :o

 

 

Wg. der Ärmel: Was hälst du davon, die Ärmel, anzunestel (sagt man das so?)

Bearbeitet von BengelchenK
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Gast Schnittlos-glücklich

Danke Doro, das ist gut erklärt, denke ich. :)

Mein Kopftuch ist ein langer, sehr langer Schal, ca 40cm breit und 160cm lang. Ich binde es ein klein wenig anders:

Das Kopftuch erstmal von oben quasi auf den Kopf legen, dann die Enden eindrehen. Die enden werden dann im Nacken nur überkreuzt und oben unter Zug auf der Stirn geknotet. Die Enden des Knotens werden an den Schläfen unters Kopftuch möglichst weit nach hinten geschoben, dann hält das den ganzen Tag lang bombig.

(Hm.. wenn ich es mir noch einmal durchlese hat Doro das ziemlich genau so beschrieben. Ich nehm alles zurück - Ich habe nichts gesagt!) :D

 

@Bengelchen: Annesteln ist auch gut, hatte ich aber schonmal. Jetzt will ich was Neues probieren und diese Ansteckvariante finde ich schön. Die Variante ist mir letzten Sommer das erste Mal bewusst aufgefallen und ich wollte es sofort haben. Ist auf jeden Fall weniger Gefummel als annesteln - und ich bin ja so ungeduldig. ;)

Bearbeitet von Schnittlos-glücklich
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Gast Schnittlos-glücklich

Woah.. bei diesem Wetter große Schnittteile zuzuschneiden ist Tierquälerei!

Das Unterkleid ist fertig ausgeschnitten. Ich war tatsächlich faul und habe auf ein Bügeln des Leinens verzichtet.

Den Oberkleidstoff werde ich aber doch vorher bügeln... davor drücke ich mich gerade, wegen der Hitze. ;)

 

Ich habe übrigens ein Problem entdeckt. Ich möchte Vorder- und Rückteil des Überkleids auf 160cm Länge (ich bin selbst über 1,80 groß und ich brauch ja eine Saumzugabe...) zuschneiden. Mein Stoff ist aber nur 155cm breit. Diese 5cm am Saumende sind ein riesiger Unterschied. Nun muss ich Vorder- und Rückteil parallel zur Webkante schneiden und dafür muss ich meine ganze schöne Aufteilung fürs Überkleid umschmeißen. *seufz*

Ich sehe zwei mögliche Varianten und kann mich noch nicht so wirklich entscheiden.

Motivation! Eistee!

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Gast Schnittlos-glücklich

So, hier mal ein paar Beweisfotos.

Mein Zuschneide-Equipment:

Equipment.jpg

Stoff, große Schere, Stoffmarker, Schnur (hatte keine, deshalb Geschenkband), Maßband und Holzleiste. Die Holzleiste aus dem Baumarkt dient mir als langes Lineal. Das ist eine günstige Variante um man kann damit ganz einfach und unkompliziert lange gerade Linien auf Stoff zeichnen. Wie man sieht, ist meine Leiste schon sehr benützt. Leistet gute Dienste. :)

 

Aermel.jpg

Hier meine Freihand-Alibi-Armkugel vor dem Ausschneiden. ;) Ich habe den Ärmel zum Handgelenk hin nun doch ein wenig schmaler gemacht. Ist aber Geschmacksache.

 

Schlitz.jpg

Immer spannend: Den Schlitz in die vordere und hintere Mitte schneiden. Von meiner Oma habe ich gelernt, dass das gut funktioniert, wenn man den Stoff sauber zusammenfaltet und festhält, während man mit der Schere sorgfältig den Falz aufschneidet. Das geht, wirklich!

 

Geren.jpg

Kleine Hilfestellung zu den Geren. Den Stoff auf die gewünschte Höhe bzw Länge der Geren zuschneiden und auf die Hälfte falten. Auf einer Seite die Mitte der Längsseite messen und mit den Eckpunkten verbinden. Lineal anlegen, sauber zeichnen, sorgfältig schneiden, fertig.

Das Abrunden hab ich leider vergessen zu fotografieren, aber ihr wisst ja alle, wie ein Zirkel funktioniert, oder? *rausred*

 

Das Unterkleid ist komplett fertig zugeschnitten. Sobald ich mich dazu durchringen kann den blauen Stoff zu bügeln, schneide ich den auch noch zu.

Bearbeitet von Schnittlos-glücklich
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Ich habe übrigens ein Problem entdeckt. Ich möchte Vorder- und Rückteil des Überkleids auf 160cm Länge (ich bin selbst über 1,80 groß und ich brauch ja eine Saumzugabe...) zuschneiden. Mein Stoff ist aber nur 155cm breit. Diese 5cm am Saumende sind ein riesiger Unterschied. Nun muss ich Vorder- und Rückteil parallel zur Webkante schneiden und dafür muss ich meine ganze schöne Aufteilung fürs Überkleid umschmeißen. *seufz*

 

DAS Problem kenne ich! Bin selber 164cm gross, da reicht die Stoffbreite immer leicht. Als ich mal ein Kleid für jemand von deiner Länge genäht habe, musste ich alles auf "quer" umbasteln - geht, ist aber etwas aufwendig!

 

Phu, bügeln bei der Wärme... lieber nicht....

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Gast Schnittlos-glücklich

Danke für die Anteilnahme. :D Ich werde jetzt wahrscheinlich ein wenig stückeln, sonst habe ich nämlich nicht genug Stoff. Nachkaufen ist auch nicht, denn er ist ja selbst gefärbt und wenn Stoff- und Farbmenge nicht überein stimmt kriegt man nie exakt den selben Farbton... Mein Plan sieht vor, in der hinteren Mitte ein Stück einzusetzen, dann kann ich nämlich Vorder- und Rückteil nebeneinander legen. Und JETZT geh ich tatsächlich bei der Wärme bügeln. Hab es lang genug vor mir her geschoben... Ich stell mir einfach vor, das ist eine Art Textilsauna. Dafür zahlen andere Leute Geld!

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Wow, ich bin begeistert. So ein ganzes Kleid in diesem Diamantkörper-Stoff sieht bestimmt total genial aus. *dazusetz*

Eine Frage hätte ich aber: Wenn man die Ärmel jetzt nicht mit einer Fibel anstecken, sondern annesteln will, wie setzt man dann die Nestellöcher? Einfach rundherum am Ärmel und am Armausschnitt? und zieht man die schnur dann von innen oder von außen fest? Die Idee ist nämlich echt klasse!

Wenn du in dem Tempo weiternähst bist du bestimmt in null komma nix fertig.

LG Anne

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Gast Schnittlos-glücklich

Hallo Anne!

Danke, ja, ich bin da ziemlich schnell mit sowas, manchmal auch ZU schnell. ;) Zum einen bin ich ungeduldig, zum anderen hab ich Zeitdruck und hab es eben auch schon gefühlte tausendmal gemacht, dann isses klar, dass das schnell geht. Lass dich davon also nicht beeindrucken! :)

 

Das mit dem Annesteln kann man auf verschiedene Weise machen. Du kannst den Ärmel an nur an zwei Stellen, oder rund herum an vier oder fünf, sechs, sieben Stellen fest machen, wie es dir eben gefällt. Wenn es nur wenige Löcher sind und die Abstände zwischen den Löschern dadurch entsprechend groß sind, würde ich pro "Stelle" eine neue Schnur nehmen und quasi festknoten. Man macht da so einen Knoten mit einer Schlaufe. Den kann man leicht fest- und wieder aufziehen. Wenn du sehr viele Löcher rundherum verteilst, kannst du auch eine lange Nestel nehmen und sie wie eine Spirale durch die ganzen Löcher durchfädeln.

 

Von dem Stoff bin ich übrigens begeistert und gleichzeitig ein wenig enttäuscht. Das Diamantmuster ist in Wirklichkeit winzig, das sieht man ja an dem abgebildeten Lineal: Die Rauten sind kleiner als ein Zentimeter und auf den ersten Blick sieht man das Muster gar nicht. Aber auf den zweiten Blick begeistert der Stoff mich immer wieder. Er ist ganz ganz herrlich weich und es ist das mit Abstand fließendste Leinen das ich je in der Hand gehabt habe. Wunderschön. Ich freu mich sehr darauf das tragen zu können.

 

Zum allgemeinen Status: Überkleid ist zugeschnitten. Ich habe mich jetzt dazu entschieden, den Rückenteil längs zu halbieren, dadurch konnte ich die Schnittteile besser auf dem Stoff verteilen und habe riiiiesige Geren ausbeuten können. Das gibt einen super riesigen Saumumfang. Ich liebe solche weiten Rockteile...! *hach*

Das Unterkleid nähe ich heute noch fertig und zeige spätestens morgen, vielleicht auch schon heute Abend ganz viele Bilder von der Herstellung und vom fertigen Teil. Wenn nichts dazwischen kommt, man weiß ja nie. Wär nicht das erste Mal, dass mir kurz vor Schluss die Schere ausgerutscht ist. ;)

Bearbeitet von Schnittlos-glücklich
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Gast Schnittlos-glücklich

Jetzt geht's los mit dem Nähen.

Als erstes nähe ich immer die Belege am Ausschnitt

 

Beleg.jpg

Der Beleg wird den Rand entlang sorgfältig festgesteckt und anschließend festgesteppt - natürlich auch den Schlitz entlang.

Dann die Nahtzugabe zurückschneiden (siehe rechte Seite), und alle paar cm einschneiden, damit es beim Wenden keine Probleme gibt. Außerdem daran denken, die Ecken der Nahtzugabe am Anfang und Ende des Schlitzes einzuschneiden wie im Bild dargestellt.

Für die Rückseite gilt natürlich die selbe Vorgehensweise, nur eben ohne Schlitz. ;)

 

 

Beleg_fertig.jpg

Dann kann man das vorsichtig wenden und wenn man es bügelt (ja, wenn...) sieht es wirklich gut aus. ;) Ich finde, das ist eine schöne und unauffällige Art der Versäuberung. Da der Beleg über das ganze Oberteil geht und später bei den Ärmeln mitgefasst wird, muss man ihn auch nicht zusätzlich fixieren.

 

 

Schulternaht.jpg

Als nächstes schließe ich die Schulternähte. Vorder- und Rückteil an den Schulternähten rechts auf rechts zusammenstecken und nähen. Hier sieht man auch die Größe des Belegs ganz gut. Die Nahtzugabe schneide ich hier nicht extra zurück, das macht für mich später die Overlock.

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Gast Schnittlos-glücklich

Jetzt geht es an die Geren.

Ich unterscheide dabei zwei "Geschäftsfälle":

1. Gere in vorhandener Seitennaht

2. Gere im "Schlitz"

 

Der erste Fall ist der einfachere.

Die Gere wird rechts auf rechts auf das Vorder- oder Rückteil gelegt. Das Feststecken erspare ich mir dabei, denn die Naht ist ja schnurgerade. Wer mit der Nähmaschine einigermaßen umgehen kann hat damit sicher kein Problem. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte _darf_ natürlich auch stecken.

 

Wichtig ist beim Nähen, dass die Gere oben liegt, denn die Gere hat einen schrägen Fadenlauf, und verzieht sich leicht beim Nähen, während das Vorder- oder Rückteil des Kleids einen geraden Fadenlauf hat und den direkten Kontakt zum Transportör besser verkraftet. ;) Wenn der gerade Fadenlauf unten liegt funktioniert das wunderbar. Legt man es anders herum gibt es oft unschön gebeulte Nähte, die man kaum retten kann.

Wir nähen also von unten nach oben, quasi vom Fuß zur Spitze der Gere hin, einfach schnurgerade die Kante entlang, gerne auch ein paar cm über die Spitze der Gere hinaus.

Gere_einfach1.jpg

Es bietet sich an, wie man auf dem Bild sieht, ein paar cm Naht neben der Spitze der Gere sofort zu versäubern, weil man hier später sonst nicht mehr so gut rankommt, wenn die Gere ganz eingenäht ist.

 

Die eine Seite der Gere ist also nun eingenäht. Nun legen wir Vorder- und Rückteil des Kleids aufeinander und schließen die Seitennaht vom Ärmelausschnitt aus bis zur Spitze der Gere hin. Wichtig ist, dass man den Punkt, an dem die Gere endet genau erwischt. Bis zum Punkt nähen, das Nahtende sichern.

 

Gere_einfach3.jpg

 

Dann faltet man die Nahtzugaben auf und beginnt dort wieder genau an der Spitze der Gere, wo man eben die Naht beendet hat - nur dass man nun die obere Nahtzugabe nach oben klappt. Vom Punkt aus einfach schnurgerade die Kante entlang nähen, diesmal von der Spitze bis zum Fuß der Gere.

 

Fertig!

Gere_einfach_fertig.jpg

Von oben sieht das dann so aus. Sollte man den Punkt einmal nicht richtig erwischt haben - keine Panik, das passiert mir auch immer wieder. Einfach nochmal genau schauen und nachnähen - meistens muss man dafür nicht einmal auftrennen.

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Gast Schnittlos-glücklich

Die Gere in den Schlitz einzusetzen ist wesentlich kniffliger. Ich habe mir deshalb einen kleinen Kunstgriff erlaubt. Wie schon beim Zuschnittplan erwähnt, verlängere ich den Schlitz, in den die Gere eingesetzt wird, um ein paar cm. Dadurch "simuliere" ich die selbe Situation, wie wenn die Gere in eine Seitennaht eingesetzt wird. Nur, dass man in dem Fall eben nicht die ganze Seitennaht, sondern nur den "Schummelschlitz" ;) von oben auf die Spitze zu schließt.

Etwas fummelig ist das Ganze trotzdem. Außerdem kommt noch eine weitere Schwierigkeit hinzu: Die Gere ist aus zwei Hälften zusammengesetzt.

Aber an alle Anfänger: Keine Panik. Es ist halb so wild, wenn man es einfach versucht. Mit ein bisschen Übung ist das überhaupt kein Problem und im Zweifelsfall kann man es einfach auftrennen und nochmal versuchen.

 

Zuerst die Gere:

 

Gere_schwer.jpg

Die zwei Hälften sind sauber in der Mitte aufeinander gesteppt. Versäubern musste ich hier nicht, da beide Hälften ja eine sehr stabile Webkante mitbrachten.

 

Gere_schwer1a.jpg

Zuerst wieder die Gere rechts auf rechts auf den Stoff legen, dass man von unten nach oben zur Spitze der Gere näht. Jetzt muss man darauf achten, dass man die Mittelnaht der Gere an der Spitze genau erwischt (Kreuz).

 

Gere_schwer1b.jpg

Wir nähen jetzt von oben nach unten.

Das Stoffteil wird in der Mitte, wo die Gere eingesetzt wird gefaltet, sodass der Schlitz genau im Stoffbruch liegt und in die Gere übergeht. Jetzt kann man von oben in einem ganz spitz auslaufenden kleinen Abnäher den Schlitz schließen und von oben wieder genau auf die Spitze der Gere zu nähen.

 

Gere_schwer3.jpg

Genau wie vorher werden die Nahtzugaben jetzt aufgeklappt. Zusätzlich muss man jetzt noch die Nahtzugaben der Gerenmitte nach links klappen. Wieder genau an der Spitze einstechen, Naht sichern nciht vergessen, und wie gehabt, die Naht von oben nach unten schließen.

 

Gere_schwer_fertig.jpg

So sieht es dann von rechts aus. Der Bildausschnitt ist stark vergrößert und man sieht natürlich, dass ich die Mittelnaht der Gere nicht gaaaaaaanz genau getroffen habe. Wir sprechen hier aber von ca 1mm - und der raubt mir nicht den Schlaf. Das lasse ich so. :)

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Gast Schnittlos-glücklich

Auf die oben beschriebene Weise alle vier Geren einsetzen und die Nähte versäubern- schon ist der Rockteil bis auf den Saum fertig!

 

Jetzt geht es an die Ärmel.

Aermelsaum.jpg

Der Ärmel wird gesäumt - einfach zwei mal einschlagen und steppen, dann die untere Ärmelnah schließen und versäubern.

 

Aermelfertig.jpg

 

Der fertige Ärmel wird in den Armausschnitt gesteckt. Ich beginne dabei an der Seitennaht, die ja genau auf die untere Ärmelnaht treffen soll, und arbeite mich von dort aus nach oben zur Schulter vor. Den Ärmel sieht man hier jetzt leider nicht - der liegt ja "im Kleid".

Aermel_gesteckt.jpg

Der Vorteil ist: Falls der Ärmel nicht hundertprozentig passt, kann man noch korrigierend eingreifen. Mein Ärmel war auf den ersten Blick ein wenig zu klein für den Ärmelausschnitt, aber ein wenig an der Kante ziehen und dehnen hat das Problem gelöst. Dieser sehr robuste Stoff kann das ab. Wäre der Ärmel immer noch zu klein gewesen, hätte ich einfach einen kleinen Abnäher an der Schultenraht des Ausschnitts gemacht und dadurch das Ärmelloch verkleinert. Wäre dagegen der Ärmel zu groß gewesen: kein Problem, einfach etwas enger nähen. Der Schnitt hat genügend Toleranzen "eingebaut" um 1-2cm hin oder her zu verzeihen.

Das hier ist keine ganz exakte Wissenschaft. ;)

 

Ärmel festnähen, versäubern, fertig.

 

Saum.jpg

Den Saum habe ich einfach ebenfalls mit der Overlock versäubert, einmal umgeschlagen und schmalkantig abgesteppt. Durch die große Rockweite ist ein doppeltes Umschlagen nicht so ratsam - da wellt und verzieht sich die Naht gnadenlos.

 

Das war's schon! Alle Teile sind vernäht, versäubert, versäumt.. was will man mehr? ;)

Unterkleid_fertig.jpg

 

Es trägt sich ganz wunderbar. Auf dem Bügel sehen solche Kleider (vor allem in der Kleidergröße natürlich extrem unförmig aus. - morgen gibts Bilder am lebenden Objekt! Es sitzt wirklich gut, viel Bewegungsfreiheit aber nicht zu labberig. *hüpf*

Bearbeitet von Schnittlos-glücklich
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