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Ist ordentlich selbst genähtes etwa peinlich?!?


sisue

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Woran ich es gesehen habe?

 

- Die Schnittführung hat mich mehr an die Galerie hier als an die Kinderklamottenabteilung im Kaufhaus erinnert. Vermutlich hätte ich den Schnitt xy erkannt würde ich regelmäßig Kinder benähen.

 

- Die Kragennaht war in der hinteren Mitte geschlossen und dort tatsächlich ein wenig lieblos übereinander genäht, wo ich dachte, oh schade, der Rest ist so ordentlich.

 

- Ausschlaggebend: Ich habe das Teil von innen gesehen und dort waren die Nähte auseinandergebügelt und zickzackversäubert.

 

Beides kann man normal nicht sehen, wenn man davor steht.

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  • Isebill

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phu, also bei mir würde die Aussage: man sieht dass dus selbst gemacht hast besser ankommen.

Nachdem mein erstes Kleid fertig war, (3Schnittmuster kombiniert, abgeändert, alles dreimal durchdacht bevor ichs gemacht hab, viel zeit geopfert....etc) kam doch tatsächlich der Kommentar:

Sieht aus wie gekauft.

 

Wie jetzt hätt ich mir die arbeit sparen können? :p

 

(er meinte es schon als kompliment, hat aber selbst gar keine ahnung vom nähen und sich wohl ein wenig ungeschickt ausgedrückt.)

 

aber zuerst musst ich schon mal leer schlucken...

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- Die Kragennaht war in der hinteren Mitte geschlossen und dort tatsächlich ein wenig lieblos übereinander genäht, wo ich dachte, oh schade, der Rest ist so ordentlich.

 

- Ausschlaggebend: Ich habe das Teil von innen gesehen und dort waren die Nähte auseinandergebügelt und zickzackversäubert.

 

.

 

Deshalb sage ich manchmal auch "Nö, ich war das nicht", weil das für MICH jetzt nicht wirklich positiv klingt.

 

 

Nur mal eine Frage: warum guckt man denn bei anderen die Kleider von INNEN an? Gerade bei meinen Kindern wäre ich dann wohl schnell auf der Matte..man weiß ja nie :eek:

 

gruß, sandra

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Das am Kragen, das ist wirklich nicht so positiv, aber was die Zickzackversäuberung angeht, das finde ich ehrlich gesagt nicht so negativ. Natürlich wäre ein elegantes Hongkong-Finish um Längen eleganter, aber mal ehrlich, eine solide Zickzackversäuberung kann auch ordentlich sein und ist nichts ehrenrühriges. Oder ist es etwa nur gut genug, wenn man eine Ovi hat, um da einmal drüberzurattern, da mit es möglichst konfektionsmäßig aussieht?!?

 

Nur mal eine Frage: warum guckt man denn bei anderen die Kleider von INNEN an? Gerade bei meinen Kindern wäre ich dann wohl schnell auf der Matte..man weiß ja nie :eek:

Warum ich die Bekleidung von innen gesehen habe? Nun, ich sehe bei den Leuten noch ganz anderes von innen als nur die Bekleidung in meinem Beruf. ;)

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Meiner Meinung nach (!!!) ist es sehr gefährlich, jemandem zu private Fragen zu stellen. Ich kommentiere höchstens schon mal ein besonderes Material. Weil das ja das auffälligste und unpersönlichste ist. Sonst entsteht nur der Eindruck, man habe genauer hingeschaut als es die Ettikette erlaubt.

Mir ist es auch am liebsten, mal lobt bei meinen Werken nur den Stoff. Weder will ich, dass man sich die Verarbeitung genau ansieht - wen geht das was an ? Noch dass man die Passform lobt. An meinen körperlichen Macken soll man gefälligst vorbei sehen, egal ob "Lob". Lob ist nun mal die Schwester des Tadels.

 

Auch Komplimente machen muss man können. Ich hätte neulich in der Kantinenschlange beinahe ins Fettnäpfchen getreten. Die Frau vor mir hatte ein Jerseykleid an, ich hätte schwören können, Schnitt von Burda, Stoff von Tippel. GsD habe ich es richtig gemacht und sie gefragt, "wo sie das Kleid gekauft habe". Sie hätte immer noch: "Selbstgenäht" antworten können. Aber es war von Marco Polo. Ich habe mich dann mit einem Kompliment aus der Schlange verabschiedet. Das hätte auch schief gehen können.

 

Ich will nicht, dass mein Hobby zum Thema wird. Die Leute reagieren darauf oft komisch.

 

Es gibt eine wunderbare Kurzgeschichte von Dorothy Parker zu diesem Thema. Titel "Das Lied der Hemden" von 1941 aus den "New Yorker Geschichten" zur Thema Snobismus, Dummheit und Nähen.

 

Isebill

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Ich will nicht, dass mein Hobby zum Thema wird.

 

Dem stimme ich zu. Selbstgenähtes ist nicht peinlich, aber ich möchte nicht, dass jemand jedes Detail studiert, bloss weil er weiss, das etwas selbstgenäht ist, macht man ja sonst eher auch nicht (Hobbyschneider wohl ausgenommen....).

 

Natürlich freu ich mich, wenn etwas Selbstgenähtes ein Kompliment verursacht! Vor allem aber freut es mich dann, wenn der Komplimentverteiler nicht weiss, dass das Teil selbstgenäht ist.

 

Grüssle,

eufrosyne

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Selbstgenähtem haftet scheinbar noch immer der Ruf nach "die haben kein Geld und müssen sich selbst einkleiden" an, obwohl das völliger Quatsch ist. Eine Bekannte brachte es einmal auf den Punkt, nachdem sie sich immer wieder über einige Äußerungen geärgert hatte ... Nähen muss man sich leisten können.

 

Ich trage meine selbstgenähten Werke am liebsten, die passen wenigstens, sind nicht zu kurz, nicht zu lang und nicht zu eng. Und ... sie wurden nicht unter Ausbeutung der armen Länder gefertigt.

 

Ich nur jeden darin bestärken ... tragt eure Selbstgenähten mit Stolz !

 

In diesem Sinne

Kawkas

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kam doch tatsächlich der Kommentar:

Sieht aus wie gekauft.

 

(er meinte es schon als kompliment, hat aber selbst gar keine ahnung vom nähen und sich wohl ein wenig ungeschickt ausgedrückt.)

 

aber zuerst musst ich schon mal leer schlucken...

 

Genau das, "sieht aus wie gekauft", ist für die meisten Leute, die nicht selber Nähen, aber das höchste Kompliment, das sie machen können. Was sie damit sagen wollen, ist, denke ich mal, dass es eben so "sauber" verarbeitet ist wie andere Sachen aus dem Laden, und/oder dass der Stoff nicht altmodisch aussieht, und/oder dass man nicht aussieht, als ob man die umgearbeiteten Sachen der älteren Verwandtschaft auftragen muss oder sowas in der Art. Also alles ganz positive Dinge, oder nicht? ;)

 

Nee, im Ernst, für die meisten Leute ist das wirklich ein hohes Lob, und als solches nehme ich es inzwischen auch, wenn ich die Leute so einschätze, dass sie das auch genauso meinen, und nicht als versteckte Kritik. Wie Isebill schon sagte, Komplimente machen will gelernt sein. :)

 

Ich will nicht, dass mein Hobby zum Thema wird. Die Leute reagieren darauf oft komisch.

 

Ja, viele Leute haben in meinen Augen auch ganz komische Ansichten über's Nähen.

 

Da ist die eine Sorte, die kennen Nähen nur aus der Änderungsschneiderei. Wenn die erfahren, dass man näht, bekommt man gerne zu hören, oh prima, da kannst du mir ja die Hosen kürzen, Reißverschlüsse reparieren, Löcher ausbessern oder sowas in der Art. Klar, nichts lieber als das; ich hab ja sonst nix zu tun. :rolleyes:

 

Oder die andere Sorte, die liebe ich noch mehr, die ohne Umschweife sagt, oh prima, da kannst du mir ja mal einen Rock nähen (oder Hose, Bluse, was auch immer), weil sowas find ich im Laden nicht, ich hab da so ne ganz genaue Vorstellung, und eine Schneiderin ist ja viiiiel zu teuer.... Logisch, ich tu alles für dich, Baby... :rolleyes:

 

Dann gibt es noch die dritte Sorte, die zu glauben scheinen, dass Nähen eine Art moderne Zauberkunst sein muss. Denn "das" oder "jenes" (hier ein beliebiges Kleidungsstück/Accessoire nach Wahl einsetzen) könne man doch auf keinen Fall selber nähen, das ginge ja gar nicht. Die Industrie hat da so spezielle Maschinen; aber zu Hause geht das nicht. Genau, in der Fabrik legt man den Stoff in die Maschine, und hinten kommt der Blazer raus, schon klar. :rolleyes:

Die finde ich fast am schlimmsten, weil die einfach so null Ahnung von irgend einem Herstellungsprozess haben, dass oft generell keinerlei Wertschätzung für Gegenstände und die damit verbundene Arbeit vorhanden ist. Das ist die Sorte Leute, die ernsthaft glaubt, dass man alles noch billiger für die gleiche Qualität herstellen lassen kann, machen ja alles die Maschinen, nicht wahr?, und sich wundern, wenn gute Sachen auch mal gutes Geld kosten, und es für eine seltsame Form von Snobismus halten, wenn man angesichts von Billig-billig-Angeboten nicht in Freudenschreie ausbricht...

 

Die Sorte Menschen, die glaubt, dass man mit Nähen ganz viel Geld sparen kann, oder dass ich nähe, weil ich mir anderes nicht leisten kann, ist da fast das kleinste Übel aller möglichen Reaktionen, denn solches Unwissen kann man recht schnell und drastisch aufklären. :p

 

Bevor ich jemanden nicht etwas besser einschätzen kann, halte ich auch oft hinter dem Berg mit meinem Hobby; auch, aber nicht nur wegen solcher Erlebnisse der dritten Art. ;)

 

Liebe Grüße

Kerstin

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Ich empfinde es als großes Kompliment, wenn jemand sagt "Sieht aus wie gekauft." Letztens war eine Freundin bei mir, die vor langer Zeit Modedesign studiert hatte, ihr habe ich ein Kleid gezeigt, das ich gemacht hatte aus einer Burda. Sie schaute mich mit großen Augen an und sagte " Das hast Du aber nicht selbst genäht!" Ich hab gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd und hab gesagt "Oh doch!" :D

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ich empfinde das auch als Kompliment.

Es kommt natürlich auch drauf an, wer das sagt.......:D

 

aber in der Pupertät wäre mir selbstgenähtes total peinlich gewesen, da war schon ein gewisser Markendruck vorhanden. Ich glaube, dass das heute wieder anders ist, ist ja schon mehr als 2 Jahrzehnte her ;)

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Ich empfinde es als großes Kompliment, wenn jemand sagt "Sieht aus wie gekauft."

 

Yo, genau der Satz kommt. Und zu 90% kommt als nächstes die Frage: "Wie lange hast du dafür gebraucht?". Ganz echt, bei mir löst das innerliches heftigstes Augenrollen aus. (Wäre es gekauft gewesen, hätte man sich gefragt, was es gekostet hat, aber das fragt man ja nicht. Kommt mir vor, als ob irgendetwas Greifbares zum Bewerten da sein muss und man das Kleidungsstück nicht einfach als solches einfach nehmen kann, wie es ist).

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Ja, es kommt oft so ein peinliche Mischung aus "Bewunderung" und "Inspektion". Am besten komme ich immer damit weg, wenn ich meinen schon öfters zitierten Satz vom kreativen Hobby, das jeder braucht, anbringe.

 

Ich will nämlich auch nicht da stehen wie eine fette Quasimoda, die sich nichts kaufen kann, weil sie so schiach und schief ist. Und die so was exotisches kann, so ähnlich wie Ukulelebauen oder exotische Fremdsprachen.

 

Am liebsten ist mir, die Leute wissen garnichts von mir. Ich muss mich richtig überwinden, um da mein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.

 

Das Kantinenpersonal weiss es jetzt deshalb, weil ich eine Kassiererin beim Tippel getroffen habe, die brauchte natürlich bloss ein Stück Stoff für ihr Brotkörberl. Und als ich die fertige Jacke dann anhatte, wurde das kommentiert. Eine von denen - eine Dicke, wie auch sonst - näht auch selbst. Wenn das so aussieht, wie ihre Kaufgarderobe, dann gute Nacht Geschmack !!

 

 

Isebill

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Yo, genau der Satz kommt. Und zu 90% kommt als nächstes die Frage: "Wie lange hast du dafür gebraucht?".

 

Ist klar! So rechnen die Fragenden die aufgewendeten Stunden gegen den Preis, den man vermutlich für Konfektion im günstigen Laden bezahlen müsste und kommen zu dem Schluss, das man sich selbst zu schade ist soviel Zeit für sowenig Geldersparnis aufzuwenden und man mit ein paar Überstunden viel mehr verdient als man beim Nähen einspart. So ist deren Welt dann wieder in Ordnung. :mad::rolleyes:;)

 

lg Nähbaerchen

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Selbstgenähtem haftet scheinbar noch immer der Ruf nach "die haben kein Geld und müssen sich selbst einkleiden" an,

 

Jap, definitiv! Ich bin seehhr schlank und finde keine Kaufgarderobe, die figurbetont sitzt. Seit ich die Zeit habe, nähe ich für mich, wenn ich akkurate, körperbetonte Kleidung für bestimmte Veranstaltungen benötige. Im Freundes- und Bekanntenkreis ist bekannt, dass ich nähe. Trotzdem werde ich manchmal gefragt "Hast du ... (Kleidungsstück) neu?" Antwort: "Ja, habe ich selbst genäht!" Standardreaktion ist ein schweres Schlucken und ein "Das ist aber gut geworden!" Klar, sonst würde ich es nicht tragen :rolleyes:.

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Also eine gute Freundin von mir ist immer auf der Suche nach guten Hosen. Sie ist Bankkauffrau und braucht eben dementsprechend Businesskleidung. Sie hat ein wenig X-Beine, in den Hüften größe 40 aber der Rest 36. Also findet sie einfach keine Hosen die gerade fallen und einen schönen Hintern formen. An ihrem Schnitt habe ich drei Wochen gearbeitet!!!

 

Mitlerweile hat sie 10 Hosen von mir gemacht und trägt sie voller Stolz in der Bank. Diese Bank ist direkt bei uns im "Dorf" und klar, hier kennt jeder jeden. Mitlerweile sind es drei Bankkauffrauen, die "meine Hosen" tragen. Absolut nicht peinlich! Wenn gut gemacht, dann steht die Maßkleidung meiner Meinung nach Kilometer über der Konfektion.

 

LG

Basti

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Hallo,

 

also meine 12 jährige Tochter trägt meine selbstgenähte Kleidung auch voller Stolz, mittlerweile auch meine 16 jährige Tochter, das war nicht immer so. Wir hatten da unserer Meinungsverschiedenheiten, ich habe mich schwer geweigert bekannte Label drauf oder einzunähen. Jetzt findet Sie es Happy wenn mein Schild drin ist, es gibt ihr die Garantie das es nur wenige davon gibt wenn es nicht sogar Einzelteile sind.

 

Selbstgenäht finde ich persönlich auch viel besser, ich kann meine Hosen anpassen wie ich will, wenn ich meine Klamotten einkaufen würde, tja einmal in die Umkleide und dann habe ich schon die Sch..... voll. Alles zu lang, oder zu eng oder sowieso nicht das was ich suche......

 

lg sunny

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Ich erinnere mich da noch an die Party bei einer lieben Hobbyschneiderin, die ich übers Forum kennen gelernt habe, bei der auch eine weitere liebe Forumsbekanntschaft war. Letztere hatte eine selbstgenähte Bluse mit aufgestickten Blumen an. Eine Tante der Gastgeberin, die selbst nicht nähte, schoss auf die Bluse (eher als auf die Trägerin) zu und drehte den Kragen und das obere Vorderteil nach außen, um die linke Seite zu bestaunen, und die Trägerin der Bluse konnte so schnell gar nicht reagieren und nur von Glück reden, dass sie nicht gleich halbnackt dastand.

Wir drei schauten uns etwas konsterniert an und mussten dann breit grinsen. Die Tante meinte es ja nicht bös, sondern wollte nur bestaunen.

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Ich sehe den Kommentar "Das sieht ja aus wie gekauft" auch als Kompliment an. Denn "fabrikgefertigt" ist doch die Messlatte heutzutage für die Meisten. Wer kennt und trägt denn heute noch maßgeschneiderte Anzüge? Zumindest in meinem Bekanntenkreis praktisch keiner. Und dann bedeutet dieser Satz eben nicht "man sieht, daß das nicht maßgeschneidert, sondern nur von der Stange ist", sondern "das sieht perfekt aus".

Da stelle ich mich doch gerne hin und lasse mich und meine Arbeit bestaunen. :D

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Lieber Itsab, natürlich ist gut maßgeschneidert der Konfektion bei Problemfiguren überlegen. Das sehen auch die Käuferinnen neidlos ein.

 

Aber selbst genäht - da gibt es bei manchen Leute immer noch sehr komische Reaktionen.

 

Ich ertappe mich auch selbst dabei, dass ich- je nachdem- betone, also die Hosenanzüge für die Arbeit und meine Mäntel seien von der Schneiderin. SInd sie auch, denn manchmal will ich nicht für wirklich jedes Teil verantwortlich sein. Und meine Schneiderin ist weltklasse. Aus Provinzsicht.

 

Auweia, das war jetzt wieder "wohllebend". Nehmts nicht so ernst, ich muss mir den Vorwurf auch machen lassen, wenn ich mir Milch in den Kaffee gönne.

 

Isebill

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Ich erinnere mich ....

 

Das war nicht zufällig meine Tante?? Die Beschreibung paßt zu gut, allerdings näht sie. Wenn ich auch nicht behaupten kann, daß sie's besonders gut kann. Deshalb ihre Begeisterungsschreie und die genaueste Inspektion. Irgendwann reißt sie mir mal in der Öffentlichkeit das Hemd vom Leib, um alles genauestens anzuschauen :rolleyes:

Kerstin

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meiner Tochter (13) ist selbstgenähtes schon peinlich. Deshalb nähe ich nur für mich mit ganz wenigen Ausnahmen.

Im Sommer habe ich das Brautoutfit für meine Freundin genäht. Da war ich richtig stolz als sie auf der Hochzeit Komplimente bekam für ihr Outfit und sie gesagt hat, ihre Freundin hat es genäht. Ich sage hier bewusst nicht Brautkleid, denn obwohl es hell war, war es strikt genommen Kleid und Hose. War nach ihr eigenem Entwurf, so was liess sich nämlich nicht bei den Brautaustattern finden.

Für Andere Änderungen zu machen, Hosen kürzen etc. habe ich weder Zeit noch Lust. Ich sage dann, es rentiere sich nicht, der Zeitaufwand sei viel zu hoch für ein Nicht-Profi. Sollen die ruhig denken es brauche wochenlang um einen einfachen Saum zu nähen.

Viel schlimmer finde ich noch, wenn ich nach meinem erlerntem Beruf gefragt werde. Da sprudeln die Ideen bei den Leuten dann so richtig, ohne Vorstellung davon wie es umzusetzen wäre.

Es ist eine Schande, das Schneidern unter Anderem zu den niedrigst bezahlten Handwerken gehört. Das wertet den enormen Aufwand ab der darin steckt, und vergleicht mit Preisen in Billiglohnländern. Das sollte peinlich sein! Eine Näherin in Bangladesh verdient vielleicht im Monat so viel wie 1 Fetzen in H+M kostet, auch wenn dort die Lebenshaltung weniger kostet. Trotz schlechtem Gewissen kaufe ich dort für meine Tochter, denn ich bin nicht bereit Stunden meiner Freizeit in etwas zu investieren das weder gewollt noch getragen wird.

Antje

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Ui, ich bin erstaunt.

Bisher habe ich ausschließlich positives Feedback für meine Handarbeiten bekommen.

Ich schreibe bewußt Handarbeiten, weil ich in der Öffentlichkeit vor allem stricke, manchmal auch selbst gesponnenes Garn und anscheinend nach allem aussehe nur nicht nach handarbeitsfähigem Wesen.

Wie oft sind im Urlaub (Italien, Türkei, Griechenland) Frauen auf mich zu gekommen, haben meine Strickerei in die Hand genommen und begutachtet und wir haben übers Sockenstricken geradebrecht. Gewohntes Fazit: was, du strickst Socken?!? das hab ich das letzte Mal bei meiner Oma gesehen.

In der S-Bahn in der Großstadt dito. Ich sehs als Kompliment :D

Mein privates Umfeld ist dazu übergegangen, sich von mir das Stricken oder Häkeln zeigen zu lassen - mittlerweile haben sogar die Männer und Jungs schon Mützen und Westen gehäkelt :D - und jeder fiebert seinem Geb. und Weihnachten entgegen, weil sie alle auf ein Paar Socken hoffen.

Bei den Reithosen und Unterwäsche genau das gleiche. Würde ich es zulassen, ich wäre bis über beide Ohren mit Bestellungen für den ganzen Kram eingedeckt :rolleyes:

Für meine beiden Jungs muß ich gewisse Regeln einhalten und einen gewissen Style und wenn sie sich das wünschen täten, tät ich ihnen auch das billigste H&M Logo drauf nähen.

Dabei nähe ich mitnichten so gut, wie ich es gerne würde. Beim Stricken kann ich dagegen locker behaupten, daß ich es beherrsche.

 

Wenn ich selber ein selbstgemachtes Teil in den Händen halte, ist es für mich sehr schwierig.

Ich habe schon öfter Strickteile in den Händen gehabt, die ich selber wieder aufgetrennt hätte. Genähtes genauso. Wie reagiert man da angemessen?

Andererseits gibts Teile, die sind so toll gearbeitet, daß ich sie einfach auseinandernehmen muß, weil ich da so viel abschauen kann :D Und natürlich wird die arme Näherin dabei gelöchert, wie warum wielange sie was gemacht hat.

Bearbeitet von Lacona
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Ich sehe den Kommentar "Das sieht ja aus wie gekauft" auch als Kompliment an. Denn "fabrikgefertigt" ist doch die Messlatte heutzutage für die Meisten. Wer kennt und trägt denn heute noch maßgeschneiderte Anzüge? Zumindest in meinem Bekanntenkreis praktisch keiner. Und dann bedeutet dieser Satz eben nicht "man sieht, daß das nicht maßgeschneidert, sondern nur von der Stange ist", sondern "das sieht perfekt aus".

Da stelle ich mich doch gerne hin und lasse mich und meine Arbeit bestaunen. :D

 

Da kann ich dir nur zustimmen, geht mir genau so.

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