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"politisch korrekter" pullistoff


der depp

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So... erstmal: Entschuldigung. Ich hab mich extra für diese Frage angemeldet, weil ich überraschenderweise sonst im Internet noch keine Antwort gefunden habe, bzw. nichteinmal die Frage selbst. Ich habe auch hier eine Weile gesucht, es aber irgendwann aufgegeben... Das ist ja das Problem der meisten großen Foren - wer es nicht schonmal gelesen hat und sich an entscheidende Schlagworte erinnert, findet es auch nicht. Naja.

 

Ich bin auf der Suche nach Alternativen zu Baumwolle, und zwar im Moment für Pullover. Stoffe für Hosen oder Röcke sind ja kein Problem, obwohl ich eine Menge Ausschlußkriterien habe, die ich, um die üblichen Fragen vorwegzunehmen, einfach mal aufzähle und begründe - wer es nicht lesen möchte und sich trotzdem für meine Frage interessiert, kann den Teil gern überspringen...:

 

- Als jemand, wer sich für Tierrechte interessiert, kommen für mich schonmal nur pflanzliche oder synthetische Stoffe in Frage. Ich könnte natürlich auch rausfinden, ob Seidenraupen empfindungsfähig sind (gibt durchaus viele Insekten, bei denen das zu vermuten ist) und wenn nicht, dann feststellen, daß Seide für mich nicht bezahlbar ist. Ich habe auch gesehen, wie Schafe von ansonsten sehr netten Schäfern behandelt werden, und ich weiß, daß ihnen, da sie für die Menschen eben in erster Linie doch nur Ware sind, beim Scheren keine besondere Vorsicht zuteil wird (in manchen Fällen sterben Schafe sogar an den Verletzungen - vermutlich nur in wirklich riesigen Betrieben, aber wer weiß) und sie irgendwann geschlachtet werden - ganz bestimmt nicht aus Gründen der Sterbehilfe. Darüber hinaus sind und werden sie in einer Weise gezüchtet, die ihnen das Leben definitiv nicht angenehmer macht (viel zu viel Wolle usw.).

- Ökologisch zählt Baumwolle zu den schlimmsten Anbauprodukten. Der Pestizidverbrauch ist vermutlich unübertroffen, und dabei werden sogar die schlimmsten Pestizide eingesetzt, wie DDT, was in Europa (zumindest in den meisten Ländern) verboten ist. Aus Erfahrung verboten, nicht die üblichen Machtspielchen... Darüber hinaus hat Baumwolle einen extremen Wasserverbrauch, Unmengen von Flußwasser werden umgeleitet, flußabwärts herrscht Wassermangel, der Grundwasserspiegel sinkt, und die Böden versalzen. Nach längerem Anbau von Baumwolle bleibt nur noch eine Pestizidwüste zurück. (Lustigerweise scheint das "hier" (West-, Mitteleuropa und vermutlich einige andere Großregionen) kaum jemanden zu interessieren - die Proteste gegen das ganze Gift in Kleidern haben sich gelegt, nachdem die Stoffe vor dem Verkauf/der Weiterverarbeitung gründlicher gewaschen werden.)

Natürlich gibt es auch Bio-, oder besser noch, kbA-Baumwolle, aber den Zertifikaten lässt sich im Allgemeinen nicht vertrauen. Hab neulich gelesen, daß sechsmal so viel Bio-Baumwolle verkauft wie angebaut wird, und das stammt sicherlich nicht alles aus gelagerten Reserven.

Daß Erdöl-Produkte als Ersatz nicht in Frage kommen, bedarf vermutlich keiner Erläuterung, wobei ich vermute, wenn sich die höchst verschiedenen ökologischen Schäden ineinander umrechnen ließen, würde Öl besser abschneiden als Baumwolle. So oder so sind die für einen halbwegs ökologisch vertretbaren Anbau brauchbaren Gebiete weltweit winzig, wenn am derzeitigen Verbrauch gemessen wird. Auch mit echter kbA-Baumwolle will ich den Gesamtverbrauch nicht noch weiter steigern.

- Fair trade ist ein netter Gedanke und es ist sicherlich besser, "fair Gehandeltes" zu kaufen als etwas, das nichtmal diese Bezeichnung verdient. Ausbeutung ist es in aller Regel trotzdem, bei vielen großen Siegeln sogar eine regelrechte Verarschung - die Kriterien für "fair trade" sind oftmals lächerlich und vertuschen eher Arbeitsbedingungen und Lebensstandards, als daß sie z.B. den Leuten auf den Plantagen wirklich helfen würden. Baumwolle im Allgemeinen gehört wieder zu den ganz Üblen: Die Arbeit ist physisch sehr belastend, der Lohn reicht, wenn überhaupt, höchstens zum Überleben und die eingesetzten Pestizide bringen die Leute förmlich um, wenn auch nicht augenblicklich. Besonders zynisch wird das dann, wenn gesagt wird, es gäbe doch entsprechende, spezielle Schutzanzüge, es stehe den Arbeiter_innen frei, sie zu kaufen - die von dem Lohn kaum ihr tägliches Essen bezahlen können. Gentechnik steigert die Ausbeutung und die ökologischen Nachteile nochmal um ein Stück...

Wie die Arbeitsbedingungen auf kbA-fair-trade-Plantagen aussieht, weiß ich nicht, vielleicht gibt es ja erträgliches... Das würde (für mich) wieder einiges an Nachforschung erfordern.

 

Ein im Allgemeinen sehr guter Stoff, um Baumwolle zu ersetzen, ist Hanf. Hanf kommt sogar völlig ohne Pestizide aus (was sich auch irgendwann ändern würde, wenn überall riesige Monokulturen angebaut werden würden, aber so weit ist es ja noch nicht) und wächst auch sonst unter einer weiten Spanne an Umweltbedingungen, z.B. gleichermaßen in gemäßigtem wie in subtropischen Klima. Die Eigenschaften als Stoff sind größtenteils auch sehr gut. Nur finde ich jetzt nichts, was darauf hindeutet, daß Hanfstoffe für Pullover auch zu gebrauchen sind... Zwar rannten die Leute in Europa vor ein- oder zweihundert Jahren auch noch in Leinen-, Nessel- und sonstigen Nicht-BW-Hemden rum, aber da wurden sie auch nicht doof angeguckt, wenn sie verschwitzt in der U-Bahn saßen. Oder sonstwo.

Über Ramie- und andere Faserpflanzen weiß ich fast nichts, habe aber auch noch keine Hinweise gefunden, daß sie für Pullis taugen würden... ach so, ich meine übrigens Pullover, die halbwegs warm halten können und nicht nach hundert Metern rennen vor Schweiß und Talg triefen.

Also, die Frage bleibt... gibt es entsprechende (tier- und erdölproduktfreie) Alternativen zu Baumwollstoffen, bzw. ist Hanf vielleicht in bestimmten Webarten doch geeignet?

 

Ich rechne ja nicht damit, daß sich hier schon wer ausgiebig damit befaßt hat, nachdem ich einen groben Überblick über die sonstigen letzten Threat-Titel habe... aber ich hoffe.

Ich weiß, daß ich vielleicht erstmal die Region, in der ich wohne, gründlicher nach Second-Hand-Läden absuchen sollte, aber ich male mir da keine großen Erfolgschancen aus, zumal ich ja auch andere Öko-Interessierte kenne. Und ich weiß auch, daß mein speziell eigener Verbrauch da keine große Rolle spielt - der Symbolik selbst hingegen messe ich schon eine Bedeutung zu.

Danke schonmal an alle, die sich überhaupt die Mühe machen, diesen viel zu lang gewordenen Text zu lesen... Die entsprechende Quellenfrage werde ich vermutlich (im entsprechenden Bereich) stellen, falls es eine positive Antwort gibt und ich wieder zwei Wochen erfolglos rumsuche.

Bearbeitet von der depp
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So richtig helfen kann ich Dir da nicht,habe aber schon ganze Kollektionen genähter Kleidung gesehen,auf denen ``AUS HANF`` stand,ich denke schon,das man es ordentlich verarbeiten kann,nur woher ,wüßte ich nicht.

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Hallo Derdepp,

willkommen hier.

Mir gefällt deine kritische Einstellung.

 

Wenn du dir Pullis nähen möchtest:

- Ahimsa-Seidenjersey: selten zu bekommen, doch herrlich zu tragen,aber eher für T-Shirts. Die Seidenraupen werden nicht getötet bei Herstellung.

- Brennnessel

- Hanf

- Ramie

Tipp: "Naturstoff" googlen!

 

Du willst ja keine Wolle, sonst könnte ich noch empfehlen:

- Merino-Fleece: GOTS-Zertifiziert

- kbA- GOTS-zertifizierte Baumwolle von vertrauenswürdigen Quellen (z. B. google-Stichwort: "Naturstoff")

 

Vielleicht interessiert dich der Link:http://www.animalfair.at/tag/kbt-wolle/

 

Ich glaube schon, dass es Menschen gibt, die es ehrlich meinen und daher vertraue ich auch Zertifikaten wie kbA, kbT, GOTS... Auch wenn man nicht ausschließen kann, dass auch damit Schindluder getrieben wird.

 

Liebe Grüße

Samba

Bearbeitet von samba
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Hallo,

 

ich fürchte, da wirst Du insgesamt ein Problem haben, das Gesuchte zu finden. Was mir spontan dazu einfällt, ist Schafwolle vom Dir bekannten Züchter/Halter zu beziehen und die selber verarbeiten.

 

Wir haben bspw. einen jungen Mann im Dorf, der ein paar wenige, kleine Schafe einer alten Rasse hält. Die halten bei ihm das Gras zwischen den Tannen kurz. Einmal im Jahr werden die geschoren (haben nicht übermäßig viel Wolle, soweit ich das beurteilen kann) und wenn's zuviele Schafe werden, isst er eins.

 

Ich finde, den Schafen geht es bei ihm wirklich gut. Du siehst das vielleicht anders (weil er sie eben auch isst), aber gemessen an riesigen Schaffarmen in Australien ist das hier Idylle pur.

 

Ansonsten habe ich leider keine Ideen für Dich, sorry.

 

Liebe Grüße, haniah

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Also, die Frage bleibt... gibt es entsprechende (tier- und erdölproduktfreie) Alternativen zu Baumwollstoffen, bzw. ist Hanf vielleicht in bestimmten Webarten doch geeignet?

Du suchst jetzt speziell nach Materialien für Pullover, oder? Warum ist das für Pullover schwieriger als für Hosen oder Röcke?

Pullover werden gestrickt oder aus Strickstoffen genäht. Zumindest aus Leinen gibt es auch Strickstoffe - bei den anderen Fasern weiss ich es nicht.

Viskose kommt ja sicherlich auch nicht in Frage (hohe Umweltbelastung bei der Herstellung).

Mit dem "Wärmen" habe ich aber bei all diesen Fasern Bedenken.

 

Unübertroffen ist hier Wolle.

Wenn das für Dich nicht in Frage kommt, weil Nutztiere irgendwann getötet werden, wird es schwierig.

Nur interessehalber: was trägst Du eigentlich als Schuh?

 

Ich habe mal gelesen, dass die meiste Wolle vernichtet wird, weil sich ihr Verkauf nicht lohnt (ausgenommen bei speziellen Rassen, die speziell wegen der Wolle gezüchtet werden).

Kommt es für Dich in Frage, solche Wolle zu verwenden?

 

Wenn es um das Zeichen-Setzen geht:

ein einziger Pullover reicht eigentlich.

Notfalls ein zweiter zum Abwechseln, solange der andere in der Wäsche ist.

Das Hauptproblem ist nämlich die Menge an Textilien, die wir kaufen und die deswegen erzeugt werden.

 

Grüsse, Lea

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Hi depp,

 

den Großteil Deiner Gedanken kann ich gut nachvollziehen, einige teile ich... aber konsequent bin ich da ganz und gar nicht, auch in dem Bewußtsein, dass ich die Welt sowieso nicht retten kann. -

 

Anno istschonlängerher hatte ich einen Pulli aus Ramie gestrickt und auch gerne getragen. Die Faser ist weich, aber nicht kuschelweich, kratzt nicht (mich wenigstens nicht), ist angenehm zu verstricken, waschbar in der Maschine, und hat einen schönen Glanz. Hatte ich in einem ganz normalen Laden für Strickgarne gekauft, nix mit Öko oder Fairtrade, letzteres gabs damals glaub ich noch gar nicht.

Der Wärmeeffekt ist mit Baumwolle zu vergleichen. Die Faser ist glatter als Baumwolle, und nimmt daher Schmutz nicht so stark an wie diese.

 

Hanf kenne ich nur als gewebte Faser (da habe ich keine Kleidungsstücke) und als Trikot, wo Hanf zusammen mit BW verarbeitet wird. Ich habe einige T-Shirts aus diesem Material. Die sind recht dick und schwer und sehr warm. Trotzdem habe ich das Gefühl, in diesen T-Shirts weniger zu schwitzen als in entsprechend dicken aus reiner BW.

 

IMO sind pflanzliche Fasern zum Stricken immer nur zweite Wahl. Neben der leichten Verarbeitung ist der unübertroffene Vorteil von Wolle, dass sich Schmutz und Gerüche durch Lüften weitgehend entfernen lassen und man seltener Waschen muss => Öko-Vorteil !! und Vorteil für den faulen Mensch. Wolle von vermutlich halbwegs glücklichen Schafen aus deutscher Wanderschäferei wäre für mich, hätte ich Deinen Gewissenskonflikt, wohl die erste Wahl (auch, weil ich einen Schäfer kenne und meine, dass Mensch + Schafe ein weitgehend artgerechtes Leben führen).

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Hallo,

 

ich bin zwar kein Bio- oder Vegetarier -Fan, habe aber in der neuesten Ausgabe von Burda style 1/2013 eine Übersicht gesehen. Da werden Bananen, Ananas, Kokos, Milch,

Algen und Soja Fasern beschreiben.

 

Shoplinks entfernt

 

Qmilk - the fiber made of white gold! Infos und genaue Einblicke zur Milchfaserherstellung.

 

Vielleicht hilft das weiter.

 

Gruss Ruth

Bearbeitet von sticki
Link zu gewerblichem Angebot gelöscht
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Wenn es um das Zeichen-Setzen geht:

ein einziger Pullover reicht eigentlich.

Notfalls ein zweiter zum Abwechseln, solange der andere in der Wäsche ist.

Das Hauptproblem ist nämlich die Menge an Textilien, die wir kaufen und die deswegen erzeugt werden.

 

Für einen wärmenden Pullover, könnte man einen deutschen Schafhalter suchen, dessen Wolle wäre meines Erachtens am tierfreundlichsten. Ein kleiner Hof, wird sicher seine Schafe ordentlich behandeln.

 

Leinen gibt es auch gestrickt z.B. für T-Shirts.

Ich habe solche Shirts von hess Natur und trage sie im Sommer sehr gerne.

 

Mit Hanf habe ich noch nichts, denke aber diese Stoffe sind ebenfalls nicht warm.

 

Ich denke dein Ansatz ist ökologisch und ethisch in Ordnung, trotzdem finde ich einige deiner Aussagen ziemlich extrem.

Ob man damit im Leben immer weiter kommt? Ich glaube nicht.

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Du bist nicht ganz der erste, der sich hier dazu Gedanken macht, aber eine "gute" Antwort gibt es nicht.

 

Die einzig wirklich "korrekte" Lösung für deinen Wunsch nach warmen und gleichzeitig tierfreundlichen Pullis ist... die Schafe selber halten, scheren und dann die Wolle spinnen. (Eventuell käme eine Schafpatenschaft auch in Frage?) In Bezug auf das Wärmeverhalten ist Wolle nur mit Wolle vergleichbar.

 

Ggf. wohl auch Alpaka, aber so viele Alpakazüchter in Deutschland gibt es wohl nicht, die verarbeiten ihre Wolle auch selber. (Lama? Im Zoo fragen, ob man die ausgefallene Lamawolle im Frühjahr bekommen kann?)

 

Ach ja, mit Angorakaninchen geht das auch. (Meine Mutter hatte als Kind eine Jacke, die ihr eine Tante aus dem Haar der eigenen Angorakaninchen gesponnen und gestrickt hatte.) Und es gibt Spinnerinnen, die verspinnen auf Wunsch auch Hundehaar. Muß man allerdings wohl einige Jahre seinen Hund auskämmen, bis das für einen Pulli reicht.

 

Ramie hatte ich schon mal als Beimischung in einem Pulli, aber in reiner Form habe ich das auch nicht gesehen. Hanf kenne ich als Gewebe, ist aber eher rauh. Leinen wäre ein schönes Material, das wächst ja an sich auch in unseren Breiten. Wobei die Verarbeitung des Flaches sehr aufwendig ist und wohl deswegen bei uns nicht mehr bezahlbar ist.

 

Die sog "Peace Silk" aus den Cocoons ausgeschlüpfter Seidenraupen (die auch Samba erwähnt) wäre dann vermutlich die nächste Alternative. Allerdings mußt du auch da wieder darauf vertrauen, daß die Angaben stimmt.

 

Milch, Bambus, etc,... sind alles keine Alternativen, denn da werden die Fasern im Viscoseverfahren gewonnen und das verbraucht viel Energie.

 

(Die Fragen sind nicht neu... die perfekte Antwort hat noch keiner gefunden. :o )

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Wenn der Umgang mit den Schafen ein Ausschlusskriterium für die Verwendung von Wolle ist, braucht man sich angesichts der Milchviehhaltung Milchfaser gar nicht erst anzuschauen.

Lea

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wie nowak schon schrieb, denke ich auch:eigene Schafe, Angorakaninchen oder Langhaarhund artgerecht halten, regelmäßig scheren und/oder bürsten und kämmen, die ausgekämmte Unterwolle verspinnen und daraus dann den (Zweit-?) Pullover stricken. Dauert ein bißchen, aber ein gut behandelter Naturwollpulli hält auch lange, wenn man sich da außerhalb des Modediktats hält.

 

liebe Grüße

Lehrling

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Ich finde es sehr lobenswert, wenn sich jemand mit Tierrechten so intensiv auseinandersetzt. Aber um deine Einstellung auch konsequent in dein Leben zu integrieren, müßtest du noch viel mehr beachten.

 

Dazu mal einige Fragen an dich:

Ist das DEIN Rechner, an dem du sitzt, wenn du im Internet unterwegs bist?

Trägst du Lederschuhe und wenn nicht, was ist deine Alternative?

Welchen Strom verbrauchst du?

 

Ich möchte dir nicht an die Karre fahren. Im Gegenteil, ich bewundere es, wenn Menschen ihre Einstellungen leben und auch vor der Welt offen vertreten. Dazu gehört Mut. Nicht immer sind unsere Mitmenschen tolerant, andersdenkende werden oft sehr leicht als Spinner, als Nazi, als Sektenmitglied nicht ganz richtig im Kopf und was weiß ich noch alles gebrandtmarkt. Man wird in eine Schublade gesteckt und ist jemand, den man bestenfalls mitleidig belächelt.

Meine Fragen zielen darauf ab, daß es in Sachen Tierschutz und/oder Schutz der Flora und Fauna des ganzen Planeten noch so unendlich viel mehr zu beachten ist, als nur "Ich nehm nix vom Tier"

 

Ich glaube, es gibt gar keine Alternative (außer Hanf vielleicht) die deinen Bedürfnissen entspricht. Du wirst da Abstriche machen müssen.

Vielleicht kannst du ja damit leben, wenn du dich vorher kundig machst, wie die Tiere gehalten werden, von denen du die Rohstoffe verwendest. Und bei vielen wirst du damit leben müssen, daß die Tiere auch gegessen werden.

 

Wenn das der Fall ist kann ich dir zwei Hersteller empfehlen:

 

Einmal einen Bioschäfer.

 

http://www.direktvermarktung-sachsen.de/scripts/DV.exe?Mitglied4=231658

 

Dann gibt es einen Alpakahof.

 

Alpaka-Farm Grchsische Schweiz, Sachsen

 

 

lieben Gruß, Mama :)

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Hallo,

 

deine Einstellung kann ich nachvollziehen.

 

M. E. solltest du dann Second-Hand-Kleidung in Betracht ziehen. So viel gute Kleidung wird nach kurzer Zeit nicht mehr getragen. Es ist doch Resourchenverschwendung, wenn die Ware, die schon produziert wurde, dann vernichtet wird, weil keiner sie will.

 

Da gibt es zum einen soziale Einrichtungen, die sich vordergründig an Bedürfige richten. Ich kenne zwei in meiner Gegend, bei denen ich auch gelegentlich kaufe. Da fragt keiner nach Einkommen oder Bescheinigung über Bedürfigkeit, Ware ist sehr reichlich da. Der eine verkauft zu Kilopreis von 6,00 €. Die Ware ist farblich gekennzeichnet, was nach einiger Zeit nicht verkauft wurde, kommt weg. Auch Altkleiderverwerter verkaufen zum günstigen Kilo-Preis.

 

Dann gibt es auch Internetbörsen spez. für Gebrauchtkleidung, z. B. kleiderkreisel.de. Ein Riesenangebot, beim dem man auch die Verkäufer nach der eigenen Region suchen kann. Die "Bucht" ist ja bekannt.

 

Die Kleidung kannst du ja nach eigenen Vorstellungen ändern, oder du kaufst z. B. deutlich zu große beispielsweise Pullis und nähst die daus was neues.

 

Ich gebe zu, ich habe eine Neigung zu "Refashion", ich mag auch die Ressourcenverschwendung nicht.

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Wenn Du mehr über Hanf Stoffe wissen möchtest und die englische Sprache lesen kannst,dann suche mal bitte bei Tante Google nach - hemp fabric,oder bamboo fabric,oder hemp fabric Canada,oder USA.Oder suche mal - Hemp Fabric Hemp-Fashion is not an oxymoron anymore!!!.Dort auf der Eco Seite,(Motto "Going green has never looked so good!" ),kannst Du lesen,dass Hemp Eco freundlich und stärker als Baumwolle ist.

 

Hemp ist auch Hypo-allergenic,und wie Baumwolle und Leinen,kühl im Sommer zu tragen.Aber es knittert wie Leinen.Es ist besser Hemp mit anderer Faser gemischt zu kaufen,(55% Hemp 45% Cotton).Hemp wird oft in heller Farbe verkauft,kann aber mit speziellen - Fiber Reactive Dyes - gefärbt werden.Bei Wiki kann man mehr über Hanf lesen.In Kanada wird schon lange Hemp angebaut,auch auf europäischer Ebene hat man sich mit Hanfanbau beschäftigt.Der Anbau ist jedoch nach wie vor genehmigungspflichtig und wird in der Regel nur hauptgewerblichen Landwirten unter strengen Auflagen gewährt.Dann gibt es auch noch Soja Stoffe.Hemp ist eine alte Faser,die ersten Levi Jeans wurden aus Hemp hergestellt.(In 1906 hat ein Erdbeben alte Levi Dokumente vernichted.Die ersten Levi Jeans wurden aus Canvas genäht.Damals wurde Canvas aus Hemp hergestellt,man kann heute noch "hemp canvas" kaufen).

 

Last but not least,es gibt Hemp Wolle,meisstens mit Cotton/Baumwolle gemischt.Suche mal bitte - Hemp yarns,oder hemp knitting. ;) :D

Bearbeitet von Schnuckiputz
Einen Satz angehangen
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Hallo

irgendwie wärs schön gewesen, wenn so einer Anfrage nicht gleich die "ach und was für Schuhe trägst du" Frage gefolgt wäre, aber so ist es leider fast immer.

 

Tierrechtlerisch ist Milch definitv abzulehnen (Kälber als Abfallprodukt, Anbindehaltung und so weiter).

 

Kleine Schafhaltungen müssen nicht besser sein, als große, es ist zb oft schwierig überhaupt jemanden zum Scheren zu bekommen,....

 

Viskose läuft ja eigentlich unter Chemiefaser, da es so aufbereitet wird, dass fast nichts Natürliches mehr dran ist. Da mußte ich umdenken.

 

Es wird sicher schwierig allen Punkten gerecht zu werden und evt. musst du irgendwo Kompromisse machen, wo und wie, kannst du nur selber entscheiden.

 

Grüße

Soya

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Kleine Schafhaltungen müssen nicht besser sein, als große, es ist zb oft schwierig überhaupt jemanden zum Scheren zu bekommen,....

 

 

Ist Scheren wirklich so schwierig, dass es ein Schafhalter nicht selbst erlernen kann?

 

Ist es deshalb schwierig, weil die Leute zuwenig Lohn erhalten und deshalb nicht kommen, wenn einer nur 20 Schafe hat?

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Was ich mich frage: Ist importierter Hanfstoff aus Übersee wirklich umweltpolitisch unbedenklicher als Schafwolle vom benachbarten Hof?

 

Die vielen weiten Transportwegen stimmen mich persönlich auch bedenklich...

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Ui... vielen Dank für die Antworten, damit hatte ich echt nicht gerechnet!

Werd mal versuchen, das alles irgendwie pauschal zu beantworten, soweit es geht.

 

Zunächst mal zu den vielen Woll-Vorschlägen - wo soll ich anfangen...? Also, ich bin nicht der Ansicht, daß ein Boykott einer Produktgruppe, wenn diese nicht besonders klein und überschaubar ist, derzeit wirklich unmittelbare wirtschaftliche Auswirkungen hat. Ob ich vegan bin oder nicht, tötet kein Tier und verschont keines, solange ich mein Zeug in kommerziellen Läden kaufe und nicht gerade selber jagen gehe oder sowas. Wichtig finde ich die symbolische Ebene (ganz besonders, was Ernährung betrifft, weil es da immer noch wahnsinnig viele Vorurteile gibt, aber auch in anderen Lebensbereichen): Ich kann zeigen, daß es auch anders geht, drücke Protest aus und - gerade in dieser Frühphase der Bewegung - provoziere Diskussionen. Die bewirken zwar oft erstmal nur eine Polarisierung, aber das ist angesichts der Umstände bereits ein Erfolg, und der Diskurs wird vorangetrieben.

Ich bin mir bewußt, daß es möglich sein könnte und vielleicht sogar schon irgendwo praktisch der Fall ist, ethisch vertretbare Tierprodukte herzustellen. Das aktuell verbreiteste Wertesystem stellt Tiere allerdings grundsätzlich auf eine niedrigere Ebene, es kommt auf Spezies an, und nicht auf irgendwas ethisch Begründbares. (Mir ist noch keine nicht leicht zu widerlegende Begründung untergekommen, die Menschen als was grundsätzlich andersartiges darstellt, aber sämtliche anderen "Tiere" allesamt in eine Gruppe packt. Und strenggenommen geht es mir auch nicht um Tiere, sondern um Emotionsfähigkeit und Selbstbestimmung... auch Begriffe, die sich auseinandernehmen lassen, aber das ist in etwa der Stand der Dinge in meinem Kopf.) Deswegen lehne ich schon auf der symbolischen Ebene ab, überhaupt irgendein (empfindungsfähiges) Tier zu instrumentalisieren. Es schlägt auch viel zu leicht in irgendwelche Gewissensberuhigungen um, was heute alles als "artgerecht" verkauft wird, ist ja nicht auszuhalten - abgesehen davon, daß es um ethisch um Individuen geht, die auch individuelle Bedürfnisse haben, und nicht bloß um Arten (und "artgerecht" ist eh nur die Freiheit). Wenn irgendwann mal ein akzeptabler Status für "Tiere" vorhanden sein sollte, wäre ich bereit, darüber nachzudenken, welche Form von Tiernutzung akzeptabel ist und welche sich dann überhaupt noch lohnt, da das ausgesprochen geringe Erträge wären.

Das mag zynisch wirken, wo sich doch Menschen gegenseitig auch systematisch wie persönlich pausenlos instrumentalisieren, was auch unumgänglich und nicht zwangsläufig etwas schlimmes ist. Fußt eben nur auf einer Unterscheidung im Wertesystem.

Ähnlich gilt das erstmal für diese Seidenherstellungsmethode, die mir noch ganz neu ist.

Ich hoffe, das kommt jetzt nicht so rüber, als würde ich versuchen, ein Nähforum für meine politischen Ansichten zu nutzen - ich hab nur immer das Bedürfnis, mich unmißverständlich zu erklären (was ja gar nicht möglich ist) und nach zwölf Jahren Vegan-Sein bin ich einiger Argumentationen auch müde. Ist jetzt überhaupt nicht böse gemeint oder sowas...

Naja, jetzt doch noch kurz was ideelles: Milch (eigentlich fast alle Tierprodukte) ist generell schon sehr ressourcenfressend. Die Methan-Geschichte ist da noch was relativ neues, die Regenwald-Brandrodungen für Weideflächen und Futtersoja-Anbau und der immense agrarische und Trinkwasseraufwand generell hingegen sind altbekannt... Wenn die Tierindustrie nicht so extrem subventioniert werden würde (bedenkt mal, wieviele zig Brote sich mit dem Aufwand produzieren ließen, der in ein einziges Kilo Käse fließt, welches aber trotzdem kaum teurer ist!), gäbs das auch nicht und ihre Produkte wären heute noch ein Statussymbol. Die so bedingte extreme Überproduktion ist wohl auch der einzige Grund, warum jemand auf die Idee kommt, Stoffe aus Milch herzustellen - so, wie vor vielen Jahren mal Baden in Milch als total tolle Kur beworben wurde - völliger Quatsch, Milch ist so ungefähr das ungesündeste, was je als gesund beworben wurde. Jedenfalls, wenn es um Rindermilch geht, bei anderen weiß ich es nicht so genau.

 

Ja, second-hand- und wenige Klamotten sind eigentlich schon ein guter Ansatz - jedenfalls, solange die Sachen weggeschmissen werden oder im Schrank verrotten. Ich habe bereits ziemlich wenig Pullover, und die alten zeigen schon Zeichen, daß sie bald nicht mehr so gut flickbar sind. Gerade vom Waschen - was angesichts der Anzahl der Stücke häufig der Fall ist - wird der Stoff allmählich sehr dünn. Zum anderen komme ich auch bei guter Planung immer nur so hin, daß den letzten, der nicht an noch feucht an der Wäscheleine hängt, anhabe, und die Waschmaschine trotzdem gerade noch voll wird. Das nervt irgendwann auch...

Das ist auch der Grund, warum ich jetzt gerade nach Pullistoffen suche (die eben halbwegs warm sein sollten und nicht genug Schweiß/Dampf aufnehmen können - Baumwolle scheint in dieser Hinsicht der mit Abstand beste Stoff zu sein, was ihn ja so beliebt gemacht hat).

Die mir bekannten Fair-Trade-Läden in der Umgebung haben m.E. ein miserables Angebot (außerdem bin ich ziemlich groß); warum ich noch nicht im Internet danach gesucht habe, weiß ich gerade selbst nicht... Ich hab allerdings auch Spaß an der Herstellung.

 

Oh, über den Energieaufwand für Transport mache ich mir kaum noch Gedanken. Ich kaufe zwar mein Essen auch grundsätzlich vorzugsweise regional, bei "exotischen" Früchten maximal aus dem Mittelmeerraum, aber obwohl wirklich ungeheuer viel Schrott transportiert wird (z.B. Eisen und Stahl aus Südamerika, obwohl es in Schweden quasi unerschöpfliche und gut erschlossene Eisenvorkommen gibt oder der Einkauf aus dem gerade mal zwei Kilometer entfernten Supermarkt), machen die Transportkosten nur einen kleinen Anteil am globalen Verbrauch fossiler Energieträger aus - und die laufen ja fast ausschließlich auf dieser Schiene. Ein Bekannter von mir meinte mal, daß das Kochen einer Mahlzeit allein mehr Energie verbraucht als der Transport der Zutaten aus Neuseeland nach Europa. Weiß nicht, ob das so stimmt... fern von der Wahrheit ist es jedenfalls nicht. Heißt sicher nicht, daß Transportaufwand zu ignorieren wäre, aber für mich ist er inzwischen nachrangig.

 

Ja, ich habe einen eigenen Rechner - es ist der ausgediente meines Bruders, der meint, alle paar Jahre einen neuen zu brauchen. Ich habe sogar einen Laptop - allerdings entgegen meinen unausgesprochenen Wünschen von meinem Vater geschenkt bekommen. Ich könnte ihn natürlich einfach verkaufen oder verschenken... Irgendwo spielen dann aber soziale Bindungen, Höflichkeiten usw. doch eine Rolle, ebenso Faulheit, Selbstgenügsamkeit und anderes. Wenn ich nicht schon ewig Außenseiter gewesen wäre, wäre es mir auch sicherlich schwer gefallen, ohne Kontakte in dieser Richtung vegan zu werden, und in den letzten Jahren komme ich zunehmend zu dem Schluß, daß mir meine relative Isolation doch ziemlich viele Probleme bereitet. Ich mache sicherlich vieles "falsch", z.B. läuft dieser Rechner hier viel zu viel.

Im Wesentlichen geht es mir ja um die Symbolik und um die Auswirkung auf andere, damit daraus vielleicht irgendwann ein gesellschaftlicher Akt wird. Ich glaub aber eh nicht, daß sich "alles richtig machen" läßt und sehe kaum eine andere Möglichkeit, als sich "bereichsweise" zu informieren und umzustellen.

Daß Tierrechte auch ganz viel mit Ökozeug zu tun haben - abhängig in beide Richtungen - seh ich auch so und wundere mich auch immer wieder, daß es scheinbar in beiden Szenen noch nicht so angekommen ist.

Meine Winterschuhe sind übrigens aus Kunstleder, was zwar doof ist, aber zum einen sicherlich besser als Leder (übelst giftig, Schwermetalle gegen Bio-Zersetzung; Viehhaltung mit allen Nachteilen), zum anderen halten die schon seit ca. zehn Jahren und machen den Eindruck, als ob sie auch die nächsten zehn noch überstehen. Meine sonstigen Schuhe sind auch aus Öl und aus Hanf. Weiß nicht, was eine gute Alternative für die Sohlen wäre. Aber ich lauf im Sommer manchmal barfuß! Ok, schlechte Ausrede...

 

 

Nebenbei: Ich heiße im Internet seit Jahren schon so, fand/finde es in mancher Hinsicht sehr treffend und außerdem klingt es lustig. Ganz besonders, wenn dann bei RL-Treffen die Leute plötzlich ein Problem damit haben, wie sie mich ansprechen sollen, oder online als Indikator für ausgehende Argumente, wenn jemand meint, mich mit dem selbstgewählten Namen beleidigen oder diffarmieren zu können...

 

Hoffe, ich hab jetzt nichts übersehen und niemanden übergangen. Bin gerade auch wieder etwas in Eile...

Danke jedenfalls für die vielen Tipps und so! Werd dann gerade bei Second-Hand, Hanf und Ramie nochmal genauer nachzuforschen versuchen (zu Hanf gab es hier ja leicht widersprüchliche Aussagen).

Bearbeitet von der depp
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Deine Lebensweise sei dir übrigens unbenommen, das muß jeder letztlich für sich selber entscheiden! Genauso ob man es besser findet, den Transport einfach zu ignorieren oder nicht. Ich denke, wenn man nicht wirklich irgendwo einen eigenen Acker bewirtschaftet und Substistenzwirtschaft betreibt (man muß Schafe übrigens nicht Scheren, man kann sie auch auskämmen oder im Frühjahr die Wolle aus den Büschen klauben - die bleibt ja nicht am Schaf - dann müßte man das Schaf nicht mal instrumentalisieren, sondern würde ihm nur eine nette Wiese als Zuhause geben. Und natürlich nicht nur ein Schaf, sondern eine kleine Herde, Schafe sind ja nicht so gerne alleine), muß man irgendwo Abstriche machen. Deine sind halt beim Transport und damit mehr oder weniger automatisch auch bei den Herstellungsbedingungen. Denn je weiter weg, desto schlechter zu überprüfen. Und es gibt ja genug Länder, da beutet man die Menschen aus, wie bei uns die Tiere.

Bitte nicht als persönliche Kritik verstehen! Du hast deine Prioritäten gesetzt und das ist okay so.

 

Kunstleder ist übrigens auch "Öl". ;) Für die Sohlen könnte ich dir aber noch Holz vorschlagen. Oder wie bei Espandrillos geflochtenes Stroh. Das könnte man selber machen.

 

Ohne dich überzeugen zu wollen: Was die Nachhaltigkeit betrifft ist Wolle leider ziemlich ungeschlagen. Denn Wolle muß man nicht so viel waschen, weil man sie gut lüften kann. Und sie trocknet schnell, auch wenn es draußen relativ feucht ist. Baumwolle kann da nicht mit, die braucht länger zum Trocknen und weil sie den Schweiß gut aufsaugt, muß man sie auch öfter waschen. Und wärmt besser als alles andere. Hanf habe ich schon für Hosen gehabt, das wärmt nicht. Also ungefähr so gut wie Leinen.

 

Aber wie gesagt... alles kann man nicht haben. Es sei denn, man macht es selber. Wenn Hanffasern für dich die Lösung sind, ist das Prima!

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man muß Schafe übrigens nicht Scheren, man kann sie auch auskämmen oder im Frühjahr die Wolle aus den Büschen klauben - die bleibt ja nicht am Schaf

 

Da möchte ich mal widersprechen. Ausser Soay-Schafen hat eigentlich keine Wollschafrasse einen Fellwechsel, so dass die meisten Schafe ihre Wolle eher nicht im Frühjahr loswerden.

 

Man kann sich da mal ein Bild von dem ausgebüxten Schaf Shrek ( http://de.wikipedia.org/wiki/Shrek_%28Schaf%29 ) ansehen, das nach ein paar Jahren ohne Schur wieder eingefangen wurde:

 

http://www.welt.de/img/kurioses/crop102012621/4880711833-ci3x2l-w580-aoriginal-h386-l0/kami-shrek-1-DW-Vermischtes-Cromwell.jpg

 

Grüßlis,

 

frieda

 

Grüßlis,

 

frieda

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Ist Scheren wirklich so schwierig, dass es ein Schafhalter nicht selbst erlernen kann?

 

Nee, da gibt es sogar extra Kurse für. Das Problem ist, dass die Schafhalter die Wolle nicht los werden. Da sitzt Du dann jedes Jahr mit Deinen x Kilo an Rohwolle. So schnell kriegst Du die gar nicht kompostiert wie die sich dann anhäuft.

Der Scherer nimmt die ja sonst für gewöhnlich mit. Es sei denn es ist Schnucke, die Faser will meist keiner haben.

Es ist übrigens hier nicht wirklich schwierig, einen Scherer auch für kleinere Herden zu finden. Meine Freundin hat weniger als 10 Schafe in der absoluten Pampa stehen, da kommt jedes Jahr problemlos der Scherer vorbei und macht die nackig.

 

Grüßlis,

 

frieda

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Hallo

eine Bekannte hatte 3 Schafe als Rasenmäher und hatte extrem Probleme jemanden zum Scheren zu finden. Oft sind die Scherer so grob, dass die Schafe nachher aussehen, als hätte man versucht sie umzubringen :(

Die meisten Schafe müssen geschoren werden, das stimmt, sie wechseln so nicht das Fell. Ich war auch erst dagegen, dass sie geschoren werden.

 

Klar ist auch Kunstleder Öl, eben - ich denke - irgendwo muss man heutzutage Kompromisse machen.

 

Wieso einsam als Veggie ?! Kann ich nicht bestätigen, sitze allerdings nicht im Elfenbeinturm und bin gegen Kuhmilch allergisch (immer ein guter Grund ;)).

Bin allergings ökologisch nicht immer korrekt.

 

Grüße

Soya

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