Zum Inhalt springen

Partner

Fertigschnitte und Oberweite


eboli

Empfohlene Beiträge

Für das Thema Abstand und Umfangänderung habt ihr recht (und das erklärt letztlich auch, warum die Schnitte immer auf einen B-Cup ausgelegt sind - man geht einfach davon aus, dass die Differenz zwischen Brust- und Unterbrustumfang immer gleich ist) - wenn ich einen BH betrachte - dann muss ich aber eben nicht nur den Abstand und den Umfang angucken - sondern dann wird auch die "Fläche" zwischen den beiden Bögen relevant - und die wächst nicht linear mit wenn der Grundumfang sich erhöht. Deshalb ist ja auch ein 75B Cup vom Volumen her NICHT genauso groß wie ein 100B Cup - sondern viiiel kleiner.

 

Sabine

 

Hm, vielleicht lauf ich gedanklich auch in die falsche Richtung. Aber:

eigentlich habe ich bei BH einen Unterbrustumfang, bei dem mir Gr. 80 reicht. Von der Körbchengröße her bräuchte ich allerdings 75A. Probiere ich 80 A an ist dieser BH (die Körbchen) viel zu groß. Dann müsste ich theoretisch 80 AA kaufen, was meist auch noch etwas zu groß ist, wenn ich ihn überhaupt bekomme.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Werbung:
  • Antworten 34
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • eboli

    8

  • nowak

    3

  • Kasi

    3

  • gundi2

    2

Top-Benutzer in diesem Thema

Veröffentlichte Bilder

Geht man nach dem Proportionalsystem ist n.m. Meinung die Rückenbreite und auch die Schulterbreite bestimmender als die Unterbrustweite, die ja in der Oberbekleidung kaum eine Rolle spielt. Sie bestimmen (hauptsächlich) wieviel vorne landet. Hier ein vereinfachtes Beispiel:

 

Brustumfang = 100 cm; halber Schnitt = 50 cm

 

Tabellenwert normal

Rückenbreite= 18 cm

Armloch = 11,4

Brustbreite =20,6

Summe 50 cm

 

kleiner Cup

Rückenbreite= 19

Armloch = 11.4

Brustbreite= 19,6

Summe 50 cm

 

großer Cup

Rückenbreite = 17

Armloch 11.4

Brustbreite = 21,6

Summe 50 cm

 

Bei 128 cm ....1/2 = 64 cm

 

Tabellenwert:

Rb=21.3

Arml= 16.5

Brust= 26.2

Summe 64 cm

 

Maße aus meiner Praxis:

Rückenbreite= 20

Armloch = 15.5

Brust 28.5

Summe 64 cm

 

Tabellenwert: Bei Brustumfang 128 würde man eine Größe 54 kaufen. Falsch! Eine RB von 20 hat ein Armloch von 14.4 und eine Brustbreite von 23.5 cm - das ist Größe 48. Die Mehrweite in der Brustbreite (5 cm) gehen in die größere Cupweite, die nötige Länge erhält man aus den Vorderlängenmaß. (Balancefehler nicht eingerechnet)

verständlich ?

lg

heidi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hm, vielleicht lauf ich gedanklich auch in die falsche Richtung. Aber:

eigentlich habe ich bei BH einen Unterbrustumfang, bei dem mir Gr. 80 reicht. Von der Körbchengröße her bräuchte ich allerdings 75A. Probiere ich 80 A an ist dieser BH (die Körbchen) viel zu groß. Dann müsste ich theoretisch 80 AA kaufen, was meist auch noch etwas zu groß ist, wenn ich ihn überhaupt bekomme.

das ist auch logisch, denn es ändert sich ja auch das Volumen.

Also nehmen wir mal an

UB 80 + 20 macht Brustumfang für 80D

UB 70 + 20 macht Brustumfang für 70D

diese Maße sind Grundlage für die Konstruktion.

Das ergibt für 80D einen Umfang von 100 und für 70D einen Umfang von 90

und da sieht man direkt warum sich das Körbchen verändert

 

(ich hoffe ich habe die 20cm für D richtig im Kopf, ist aber auch egal, denn das Rechenbeispiel ist das Ausschlaggebende)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So, jetzt hatte ich Zeit, um die Zeichnungen anzufertigen, mit denen ich illustrieren wollte, was ich damit meine, dass gleich große Busen bei einem schmalen Oberkörper stärker ins Gewicht fallen als bei einem breiten Oberkörper.

 

Zu diesem Zweck habe ich in Inkscape zunächst zwei Busen gezeichnet.

640990578_BusenohneOberkrper.png.10889e682caf9bcf76aa7d58f67eab04.png

Dann habe ich einen schmalen Oberkörper drangepappt. (Die Zeichnung zeigt sozusagen einen Oberkörper in der Aufsicht.)

766109193_BusenschmalerOberkrper.png.549bbbbb2cb1605f270802581b2d7440.png

Dann habe ich den Oberkörper verbreitert, und zwar nur in Richtung Seiten und Rücken, damit Ansatz, Abstand und Volumen der Brüste gleichbleibt.

1887710042_BusenbreiterOberkrper.png.38e19ac6a85fe12b29bc4eb17a52d4e9.png

Dann habe ich in einem Ausdruck die Zeichnungen händisch so vermessen, wie ich das am lebenden Objekt machen würde, i.e. entlang der Hüllkurve.

Die obere Zeichnung hat eine "UBW" von 14 cm und eine "OW" von 16,2 cm, die untere Zeichnung ein "UBW" von 16 cm und eine "OW" von 17,9 cm. Obwohl die Brüste gleich groß sind, schlägt sich das bei einem zarter gebauten Körper in einer größeren Maßdifferenz nieder, weil die Hüllkurve stärker verändert wird als bei einem breiten Oberkörper.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Um die "Größe" einer Brust zu beurteilen ist doch die Proportion wichtig und nicht das absolute Maß.

Genau das meine ich.

 

Wobei es m.E. vom Ergebnis her keinen Unterschied machen sollte, ob man es als Maßschnitt konstruiert oder von einem Basisschnitt her anpasst.

Unter Anpassen verstehe ich hier, daß man auch ein Nesselmodell macht und an dem das "Feintuning". Und schlimmstenfalls auch zwei Nesselmodelle. Bis es eben passt.

Vermutlich sehen sogar die Schnitteile am Ende sehr ähnlich aus...

 

Ja, Marion, da hast Du Recht. Auf jeden Fall für einen ärmellosen Kleidergrundschnitt.

Eine Einschränkung möchte ich aber doch anbringen: einen Industrieärmel im Nesselmodell auf Maßschneidereistandard zu bringen stelle ich mir sehr schwierig vor. Aber mit Erfahrung geht das sicher auch irgendwie. Mein Mentor Hellmut Krepp hat in den Jahren vor seiner Pensionierung (= nach Jahrzehnten im Beruf) alle Modelle nurmehr grob zugeschnitten und sie an der Kundin bei der ersten Anprobe modelliert. Teilweise sogar gleich mit dem Originalstoff! :ohnmacht:

 

Geht man nach dem Proportionalsystem ist n.m. Meinung die Rückenbreite und auch die Schulterbreite bestimmender als die Unterbrustweite, die ja in der Oberbekleidung kaum eine Rolle spielt. Sie bestimmen (hauptsächlich) wieviel vorne landet.

 

Heidi, ich stimme Dir hundertprozentig zu. Meine Überlegung war als Hilfe für die NäherInnen von Fertigschnitten gemeint, denn die Anleitung von Burda bezüglich Schnittanpassung war (ist?) da ganz schlecht. Und ich weiß gar nicht, ob ich bei amerikanischen Schnitten jemals sowas gesehen habe. (Ich meine diese Zeichnungen, wo man ein Schnittmuster aufschlitzt und um ein Viertel der benötigten Mehrweite auseinanderschiebt, ohne Rücksicht auf vorne und hinten.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine Einschränkung möchte ich aber doch anbringen: einen Industrieärmel im Nesselmodell auf Maßschneidereistandard zu bringen stelle ich mir sehr schwierig vor. Aber mit Erfahrung geht das sicher auch irgendwie. Mein Mentor Hellmut Krepp hat in den Jahren vor seiner Pensionierung (= nach Jahrzehnten im Beruf) alle Modelle nurmehr grob zugeschnitten und sie an der Kundin bei der ersten Anprobe modelliert. Teilweise sogar gleich mit dem Originalstoff! :ohnmacht:

 

Ich vermute, daß hängt stark vom Schnitt und den individuellen Proportionen ab.

 

Wenn die Proportionen einer Person nahe an den vom Schnitt vorgesehenen sind wird es vermutlich weniger aufwändig sein, wenn die Proportionen der Person sehr weit weg vom Ideal des Schnittes sind ist irgendwann der "break even" erreicht und eine Neukonstruktion der schnellere Weg.

 

Viele Dinge in der Maßschneiderei haben sicher ihren Sinn, aber je nach individueller Figur sind die Unterschiede dann irgenwann nicht mehr praxisrelevant, weil weder sichbar noch fühlbar. Denke ich zumindest.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

das ist auch logisch, denn es ändert sich ja auch das Volumen.

Also nehmen wir mal an

UB 80 + 20 macht Brustumfang für 80D

UB 70 + 20 macht Brustumfang für 70D

diese Maße sind Grundlage für die Konstruktion.

Das ergibt für 80D einen Umfang von 100 und für 70D einen Umfang von 90

und da sieht man direkt warum sich das Körbchen verändert

 

(ich hoffe ich habe die 20cm für D richtig im Kopf, ist aber auch egal, denn das Rechenbeispiel ist das Ausschlaggebende)

 

O. k. ich glaub jetzt hab ich es verstanden. Danke.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Marion, vermutlich sprechen wir eh von demselben Aspekt, aber ich formulier es mal so:

Hellmut ist am Ende seines Arbeitslebens völlig zur Moulagetechnik übergegangen, die in Wien und sicher auch anderswo als "Modellieren" oder "Drapieren" bekannt ist. (Die einschlägigen Einleitungsvideos einer französischen Kleidermacherschule wurden im Forum schon ein paar Mal gespostet.) Damit lassen sich Schnitte vom Start weg präzise herstellen. Der große Nachteil ist aber, dass die Anprobe um einiges länger dauert als bei einem konstruierten, gehefteten Probemodell.

 

Von Herrn Konsal (Herrenschneider und berühmt für seine Sakkos) wiederum weiß ich, dass er von modifizierten MS-Schnitten ausging, die er in verschiedenen Größen "vorrätig" hatte. Die änderte er nach den Maßen der Kunden.

Also irgendwie vergleichbar den Burda & Co Schnitten, die allerdings Konfektionsschnitte sind mit tiefen Armlöchern, gerade geschnittenen Schultern, weiten Bewegungszugaben, knapp gehaltenen Armkugeln usw.

Der Unterschied zwischen einem Maßschnitt und einem Industrieschnitt sind aber nicht nur die individuellen Maße, sondern auch, dass die schnitttechnischen Voraussetzungen für Verarbeitungsschritte eingebaut werden, welche ein größeres Können wie Formbügeln benötigen.

Wie man trotzdem von Industrieschnitten zu sowas Ähnlichem wie Maßschnitten kommt, steht in der Aldrich. Oder man macht sich die Mühe und lernt doch selber Schnittkonstruktion mit Müller oder Whife. Ist nicht soooo schwer.

 

Aber ich schweife ab. Was ich sagen wollte: Du hast Recht, dass man bei einer seriösen Anprobe sowohl mit einem schon vorhandenen Schnitt als auch mit einem Maßschnitt zu einem guten Ergebnis kommen kann. Einen Industrieschnitt sollte man aber eher als Arbeitshypothese ansehen, der bei der Anprobe u.U. stark verändert werden muss. So als ob man drapiert und dafür schon gezeichnete Schnittteile verwendet statt Stoffrechtecken. Für das Cupproblem habe ich die Faustregel im Starterpost geschrieben, aber es gibt noch weitere Probleme.

Bearbeitet von eboli
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, ich denke, wir meinen das selbe.

 

Unterschiedliche Wege können zum gleichen Ergebnis führen.

Irgendwo hatte ich auch mal französische Bücher zur Schnitterstellung in den Fingern, die haben Konstruieren und Drapieren als gleichwertige Techniken dargestellt. Jede hat Vor- und Nachteile. (Drapieren ist z.B. bei Stoffen die sehr empfindlich sind nicht die beste Idee, weil ggf. der Stoff hin ist, bevor man das Teil fertig angepasst hat. Und da waren dann noch mehr Beispiele, wann welche Technik von Vorteil ist.)

 

(Wenn ich einen Schnitt für mich angepasst habe, dann sieht er meist sehr anders aus, als das laut Schnittbüchern der Fall sein sollte. Ist aber egal, muß ja nur mir passen. :o )

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(wenn ich einen schnitt für mich angepasst habe, dann sieht er meist sehr anders aus, als das laut schnittbüchern der fall sein sollte. Ist aber egal, muß ja nur mir passen. :o )

:lol::lol::lol:

Bearbeitet von eboli
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden



×
×
  • Neu erstellen...