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dicken Bauch und Magen welchen Schnitt?


Kreamaus10

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Hallo Eva,

Wienernaht ist so was wie Prinzessnaht (ich glaube Wienernaht startete der Schulter und Prinzess aus dem Armloch) . Wie auch immer: der Brustabnäher wird von der Schulter bis in das untere Armloch gedreht (ungefahr 5 cm vor Armlochende). Wenn der Brustabnäher zu weit unten im Armloch ist wird das Teil zu rund und sieht nicht umbedingt streckend aus. Je höher die Teilung zur Schulter geht um so V-förmiger wirkt die Naht und umso streckender. Wenn Du von der Schulter aus teilst, ist es auch so zu teilen 1/3 (Arm) zu 2/3 (Hals) - auch hier die V-Wirkung.

Der Leibvortritt ist schnittechnisch hundsgemein.

Aber apropo Bei Männern heißt das Vorstand. Noch vornehmer!

Grüße

heidi

 

Hallo Heidi,

ich könnt mich immer noch beömmeln. Also lasse ich meinem "Leib" "Vortritt" und nicht ladies first, sondern "belly first". Darüber hinaus haben einige im Vorstand einen "Vorstand". Wo stehen denn solche Begriffe? Dann ist das also das Gegenteil von "Waschbrettbauch" ? :lachen: :lachen:

lg. Eva

 

Das mit Wiener- und Prinzess muß ich mir mal in einer ruhigen Minute genauer anschauen.

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Ich würde dann mein Bild im PC bearbeiten, so wie man früher Papierpuppen immer wieder neu ankleidete.

lg Eva:idee: :nix:

 

bei Lands End kann man sich ein virtuelles Modell bauen und mit den Sachen von Lands End anziehen. Das Modell nimmt auch Gewichte weit über 100 kg an, ob Lands end.de dafür viel Kleidung hat ...? allerdings sind amerikanische Bekleidungsfirmen nicht so größendiskriminierend wie europäische. Die Realität der nun mal vorhandenen und einzukleidenden Körpermasse wird einfach akzeptiert. Da es so viele Wohlgenährte gibt, kann sich kaum eine Firma leisten auf deren Kaufkraft zu verzichten.

 

http://www.landsend.de, dort unter Einkaufshilfe my virtual model auswählen, es ist ganz lustig, aber besonders ausgeprägte Problemzonen werden nicht abgebildet. Trotzdem hat mich die Ähnlichkeit "erschreckt". Wenn Du nicht abspeichern möchtest musst Du auch keine Anmeldung mit Passwort etc. machen.

 

Viel Spaß

LG monesim

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Hallo Britta

Grundsätzlich: die meisten Schnitte werden nach einem Proportionalsystem erstellt. Damit paßt der Schnitt realtiv vielen Leuten. Jetzt haben manche das selbe Rundmaß (Brustumfang, Taille, Hüftumfang) aber trotzdem paßt der Schnitt nicht dem einem dem andern nicht. Hier zum Beispiel: der hohe Magen oder die Leibfigur. (Ich denke diese Begriffe kommen von der Sprache des Schneiders gegenüber dem Kunden, Eva. Das heißt Leibvortritt, weil der Bauch vor der Büste steht, "vortritt".)

Siehe erste Zeichnung (soll Frau sein): Der Bauch ragt über den Busen. Das Kleidungsstück kann nicht gerade vom Busen runterfallen, da kommmt noch ein Hügel - es liegt auf. Also muß (rote Linie) a) mehr Weite in den vorderen Bereich gebracht werden und b) mehr Länge als für die Normalfigur (blaue Linie).

Wann habe ich eine Leibfigur? Der Leibvortritt wird von der Armvortrittsline bis zur Vorderen Mitte gemessen. Die Armvortrittslinie findet ihr, wenn ihr ein z.B. mit einer Schere beschwertes Band so über die Schulter legt, daß es über die Stelle läuft an der der Arm mit dem Oberkörper verbunden ist. Jetzt wird die Stelle markiert, an der das Band am angelegtenTallienband vorbeiläuft und die Strecke Armvortrittlinie - Vordere Mitte gemessen. Dieses Maß ist der Leibvortritt. Ist der Wert größer als 1/4 Taillenumfang - 1 cm, dann hat frau garantiert Probleme mit Schnitten. Aber der Mensch ist komplexer es spielt auch noch der Busen mit.

Wenn das verständlich ist, mach ich morgen weiter.

heidi

Leib1.jpg.f7af9246bc9905b0ee93941e103f540f.jpg

leib2.jpg.a0065f3f297c3bc6a2c4b6a72ac1b693.jpg

Leib3.jpg.2c7fde15b4ff7757e3ad3bb9217f4a30.jpg

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HAllo Heidi,

 

leider komme ich erst jetzt wieder zum Lesen!!

 

Vielen Dank für Deine Anleitung / Erklärung... ich finde es total interessant/spannend und auch verständlich!!!!

 

Ich würde mich freuen, wenn Du weitermachen würdest!!

 

Ist genau mein Problem!!! :D

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Ich bin auch schwer dafür, dass diese Erklärungen fortgesetzt werden. Solche Dinge habe ich noch in keinem Nähbuch erklärt gesehen, aber dafür haben wir ja das Forum !

 

Liebe MamaHeinricht, mach bitte weiter.

 

Isebill

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Freut mich, daß es noch verständlich ist.

Es geht weiter:

.... spielt auch noch der Busen mit.

Diese Messung betrifft vom Figurtyp her nicht nur die großen Größen es können durchaus auch kleine dünne sein, die ihren Unterkörper nach vorne schieben. (Siehe Bild dünn).

Als nächstes ein Grundschnitt einer Frau mit 116 Busen 102 Taille und 122 Hüfte. (leib 4. jpg). Eingezeichnet sind die Brustlinie, die Taillenline und der Armvortritt. Grundsätzliches: Um einen Oberkörperschnitt zu erstellen wird unter anderm der Brustumfang und (meistens auch) die Rückenbreite gemessen. Aus diesen wird dann der Armlochdurchmesser und die Brustbreite berechnet. Die Schnittmacher rechnen mit halben Maßen: also hat diese Dame mit 58 cm Brust eine Rückenbreite von 20 cm, ein Armlochdurchmesser von 14 cm und eine Brustbreite von 24. Dazu kommen Bequemlichkeitszugaben im Rücken 0.5 im Armloch 2 und über die Brustbreite 1.5 sind zusammen 4 cm. Das sind normale Grundschnittweiten, in denen man sich noch bequem bewegen kann. Die Brustbreite ist jetzt 25.5 cm (24+1.5) .breit.

Mit 102 cm Taillenweite: (1/2 davon 51) und 1/4 25.5 also gleich viel Brustbreite wie 1/4 Taillenweite. Man kann noch 1 cm abziehen, so daß sogar noch 1 cm Taillenabnäher in das Vorderteil gebracht werden könnte.

Das Bild Leib 5 ziegt die gleiche Dame einige Monate später, leider ist ihre Taillenweite auf 108 cm geklettert:(. Alle anderen Maße blieben gleich. Nur sehen wir jetzt in diesem Schnitt, das die 1/4 Taille "vor" der vorderen Mitte liegt und zwar 0.5 cm . Es fehlt hier 0.5 cm in der Breite und da es schräg vom Brustpunkt auf die Taille zu geht auch etwas Länge. Wenn der Grundschnitt jetzt etwas weiter geschnitten wäre - mit einer Zugabe von 2 bis 2.5 cm, wie z.B. bei einer Bluse, würde der Schnitt passen, da die Brustbreite dann 26 bzw. 26.5 cm wäre. So kann durchaus ein Blusenschnitt passen, während ein Kleiderschnitt nicht mehr paßt.

Manchmal ist auch der Busen bei diesem Typ Frau ein Problem. Meistens ist er nicht im Verhältnis nicht so groß (Cup A oder B), also sieht ein üppiger Oberkörperschnitt ein bißchen üppig aus.

Wir brauchen einen anderen Grundschnitt. Diese Aufstellung ist nicht geeignet.

Morgen mach ich weiter, wenn es noch verständlich ist.

Heidi

559318744_dnn.jpg.a62a47fdb4c19abc3f3578b68b3fee22.jpg

leib5.jpg.6d6e0a9e34e9256d7759122986e9fc92.jpg

leib4.jpg.74fb93de57d6b6ea0d74ee2cc70953b9.jpg

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Hallo,

 

danke für diese Erörterungen, das finde ich ja prima. Denn ich ärgere mich auch, wenn man ein Problem, das man eben hat und nicht immer ganz freiwillig, dann sofort hört, dann mußt du Sport machen, dann solltest du...

und zum Thema selbst kann die Betreffende dann doch nichts beitragen...

 

das ist in diesem Forum anders, glücklicherweise.

 

Ich fand es auch komisch, dass Schwangere mit Größe 48 schon nichts mehr kaufen können!

Das Model von Landsend ist wirklich nett, mal eine Firma, die Figurprobleme ernst nimmt, obwohl es dort auch nicht allzuviel zu kaufen gibt, aber immerhin, der "gute Wille" wird rübergebracht.

 

Doch nun zum Thema, ich habe eine Schnittzeichnung, die ich hier reinstellen möchte, aber erst später, jetzt muss ich leider weg.

 

Tschüss, diskutiert noch gut, ich bin gespannt, wie es weitergeht.

 

Gruss und DANKE, Idee:)

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Immer noch verständlich - ich muß was falsch gemacht haben.

 

.....Wir brauchen einen anderen Grundschnitt. Diese Aufstellung ist nicht geeignet.

In leib6.jpg seht ihr den Grundschnitt, den die Dame jetzt hat, nachdem sie zum Geburtstag eingeladen war. Ihre 1/4 TU (-1cm) ist auf 27 cm, (aber nur damit man den Unterschied besser sieht). Der rote Umriß ist der neue Schnitt. Die Rundmaße (bis auf Taille) haben sich nicht verändert, aber die Stoffmenge ist da, wo sie gebraucht wird und durch die schräge Aufstellung der Vorderen Mitte haben wir die nötige Länge.

Zur praktischen Anwendung wird der Schnitt noch etwas verändert, damit man ihn besser anwenden kann.

Das Schlechte: so einen Schnitt werdet ihr kaum kaufen können. Also muß der gekaufte umgestellt werden. Britta hat ihren Godetrock erwähnt, wie ändert man diesen Schnitt, daß er paßt?

Beispiel Rock (Hose)

Wenn man nicht rumfummeln will, braucht man noch 4 Messungen. Sind nicht ganz einfach alleine zu bewerkstelligen, aber mit einfachen Mitteln geht das so: Ihr klebt das Zentimeterband mit Tesa so auf ein Brettchen, das es bei 10 cm an der Kante Brettchen sitzt (damit sich nicht noch ein Ablesefehler reinschleicht). Mit dem Fuß stellt ihr euch so auf dieses Brett (Das Maßband ist auf der Unterseite des Brettes), daß ihr das Maßband gerade über die Fußkante hochzieht bis zum angelegten Taillenband. Jetzt wird die Seitenlänge rechts und links (siehe BIld leib 7), die vordere Mitte, die Rückwärtige Mitte vom Boden bis Taille gemessen. Für die Vordere Mitte nehmt ihr die Fußmitte -Innenkante (für die VR Innenkante Ferse), von der Ihr das Maßband hochzieht grade nach oben bis zum Taillenband (Unterkante Gummiband (schön horizontal gelegt)) . Die Ergebnisse aufschreiben. Die Theorie sieht so aus, das die vordere Mitte und die Rückwärtige Mitte gleich sind, die Seitenlängen gleich sind, aber je nach Tailleneinbiegung länger als die Mitten. (Theoretisch! Wer ist schon so ideal gewachsen)! Bei unserem Versuchkaninchen erwarte ich eine Mehrlänge von ungefähr 1 cm in der vorderen Mitte.

 

Noch verständlich ?

Heidi

Leib6.jpg.20a419b6b5fcd3d10d533c5bcae25cb9.jpg

leib7.jpg.9773d2334ee5b0edc4f04e6cfc855f7a.jpg

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Sag mal Stofftante: Hast Du Dir das alles selber beigebracht ? Respekt ! Du kennst die Probleme dieses Figurtypes (also Deines Versuchskaninchens )wirklich.

Kann es sein, dass die richtig gut sitzenden Kleider für diesen Typ Frau ausgestorben sind, weil sie eigentlich ein Mieder voraussetzen, dass die Maße konstant hält ?

 

Isebill

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Also ich hatte einen Bauch, der um einiges weiter vorstand als der Busen. Sah halt schwanger aus, da half kein Schnitt. Wiener Nähte hätten einfach nicht gepasst, denn die sind dazu gedacht ein Kleidungsstück an der Taille schmaler zu machen, nehmen dort Weite aus dem Stoff. Bei mir wären die Wiener Nähte ins Negative umgeschlagen, also relativ sinnlos.

 

Mir standen Schwangeren-Sachen manchmal recht gut, aber ich muss zugeben dass das Problem der Fass-Form damit nicht gelöst wird, wenn auch diese Schnitte "nur" bis Grösse XY gehen.

 

 

Liebe Bärbel,

 

Du hattest einen solchen Bauch? Wo ist er jetzt, bzw. wie hast Du ihn besiegt? Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du nicht von Schwangerschaft gesprochen?

 

Ich lese hier mit größtem Interesse mit. Zwar hab ich normal Gr. 40/42, aber mein Bauch katapultiert mich meist über die Grenzen der Masstabellen hinaus (TU 89-100). Ich würde viel darum geben, das Problem Bauch selbst zu lösen oder wenigstens die passende Kleidung nähen zu können. Die Schnittanpassung ist bei mir leider Glückssache. Also, vielen Dank für Eure tollen Beiträge hier!

LG linde

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Hallo,

hier ist das Bild von der Schnittform von Ines Ruebel.

Zwar habe ich es als Fertigschnitt noch nie gefunden,

aber die Schneidermeisterin, bei der ich meine Nähkurse gemacht habe,

hatte dieses Problem "dicker Magen" und hatte immer genau diese Bluse bzw. als Jacke an und es sah gut aus.

 

Herzlichen Gruss, Ingeborg

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Hallo Anne,

 

seit wann kann man die eigenen Beiträge nicht mehr ändern???

 

Habe nämlich versehentlich meinen richtigen Namen eingetragen und

das wollte ich jetzt ändern....

lieben Gruss, Idee:confused:

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Hallo Ihr Lieben,

über Eure Infos freue ich mich sehr. Es ist das erste Mal, dass ich mich über diese Problematik äußere, vorher habe ich diesen Bereich an meinem Körper wütend ignoriert. Nun gibt es von Euch so viele Lösungen und Ideen und ich bin nicht allein damit. Wichtig sind die diesbezüglichen Infos auch deshalb, weil ich diese Körperverteilung schon als Kind hatte (nur nicht diese Kilos), also wird sie mir erhalten bleiben, selbst wenn ich mal abnehmen sollte. Ich sehe einer Zukunft entgegen, in der ich auch mit dieser Problemzone gut angezogen sein werde. :freu: :bussi:

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Hallo Idee,

 

solche Schnitte gibt es bei den Lekala Schnitten ganz oft.

Als Blusen,als Jacken.....

 

LG

Ulrike:)

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Hallo Kreamaus,

 

den Text von Ines Ruebel auf Seite 40 in dem Buch "Wir nähen und schneidern" (übrigens gibt es dieses Buch immer wieder mal gebraucht bei Amazon, dann unbedingt zugreifen!) will ich Dir nicht vorenthalten:

"Alle Gesichtspunkte, auf die bei großen Größen Rücksicht genommen weren muß, vereinigt eine Schnittform in geradezu idealer Weise: ein Oberteil, das in Magenhöhe ein geschweifte Quernaht hat, von der aus kleinere Abnäher auf den Brustpunkt zulaufen. Es ist eine Art Grundform, die sich durch verschiedene Ausschnittlösungen leicht der jeweiligen Modelinie anpassen läßt."

 

Und ich möchte ergänzen, das Schnitteil unten kann etwas weiter geschnitten werden und in der Naht eingehalten werden, das gibt auch wieder Mehrweite, man muß es halt ausprobieren.

 

Nochmals, lieben Gruss und gutes Gelingen, Idee

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Hallo Patternmakerfan,

das wußte ich nicht, danke für den guten Tipp.

Die muß ich mir doch mal anschauen, habe immer drüber hinweggelesen,

geniere mich....:o

Herzlich, Idee

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Hallo Ulrike,

 

tut mir leid, ich habe soeben die Seite von Lekala durchgeblättert, aber unter Blusen und Jacken keinen einzigen solchen Schnitt gefunden....Habe ich vielleicht Tomaten auf den Augen? Oder sehe ich den Wald vo lauter Bäumen nicht...keine Ahnung.

 

Lieben Gruss, Idee:confused:

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Hallo Idee,

ich mein diese Modelle:

 

5512,5573,5543,5546,5494

 

cd 30,34,33

 

muß man sicherlich auch ein wenig anpassen...aber das Prinzip ist ...so glaube ich...vorhanden.

 

LG

Ulrike:)

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Der Schnitt von Ines Ruebel ist eine der Lösungen. Das ist ein (integrierter) Bauchabnäher. Damit hängt die Jacke oder das Kleid jetzt unten schön gerade über den Bauch ohne ein Schwangerschaftszelt zu sein. Natürlich können auch Schlanke dieses Problem haben, das hängt von der Haltung usw. ab. Ich schreibe jetzt den Rest, in der Hoffnung, das bis jetzt verstanden worden ist.

 

>>gut sitzenden Kleider für diesen Typ Frau ausgestorben sind, weil sie eigentlich ein Mieder voraussetzen,<<

Ja! Aber das Mieder änderte an diesen Tatsachen auch nichts. Früher gab es mehr Wissen um die Figurprobleme. Als in den Achtzigern die Schnitt alle oversized waren, gab es damit keine Probleme. Das ist seit Ende der Neunziger wieder aufgetreten, als die Mode wieder körperbetont wurde.

 

.....1 cm in der vorderen Mitte.

Jetzt habe ich einen normalen geraden Rockgrundschnitt für 108 Taille und 122 Hüfte eingestellt. (rock a). Meine Dame mit Leibvortritt hat folgende Messungen: Seite links 103 Seite rechts 103, RM 101,5 und VM 102.5 cm. Also 1 cm mehr vorne als hinten, die über dem Bauch gebraucht werden.

Ich lege den Rockschnitt an den Seitennähten zusammen (habe ich hier schon gemacht). Die Weiten an der Taille müssen neu verteilt werden. Ich messe an der Taille von der Vorderen Mitte über die Seitennaht in das Rückwärtige Schnitteil den halben TU 54 cm + 1 cm Einhalteweite. Markieren - von der Markierung messe ich zur hinteren Mitte. In unserem Fall verbleiben noch 8 cm. Das muß rausgenommen werden. Diese Restweite wird auf die Seite (Tailleneinbiegung) und den rückwärtigen Abnäher verteilt. Es gibt keinen vorderen Abnäher!!! Ich habe 5 cm für die Seite genommen und 3 cm für den Abnäher. (Das hängt von der Tailleneinbiegung ab; meine Dame ist schön kurvig). Die Hüftbögen werden jetzt neu eingezeichnet und wir gehen an die Änderung des Vorderteils. (Rockb.jpg)

Jetzt zeichnen wir die Hüftlinie (VM - Hüftiefe) im rechten Winkel ein. Die Hüfttiefe wird halbiert und eine Parallele zur Hüftlinie gezeichnet. Dann wird diese Strecke in Verhältnis 1/3 zu 2/3 rechtwinklig geteilt nach oben . Der Schnitt wird an der halben Hüfttiefe bis zur Seitennaht durchgeschnitten (nicht ganz durchschneiden!). Ganz durchschneiden dieTeilungslinie. Das 1/3 Teil wird 1 cm hochschoben (an der VM Linie) und das 2/3 Teil wird so gekippt, daß es an der Seitennaht hängen bleibt und an der Teilung aber Anschluß hat. (rockc. jpg)

Jetzt ist aber ein kleiner Abnäher aufgesprungen. Diesen zeichne ich an der vorderen Seitennaht ab, dann gleiche ich die Taillenlinie bei Bedarf etwas aus. Jetzt habe ich den fertigen (roten) Schnitt (siehe Rock). (rockd)

Macht man es nicht, zieht die Seitennaht nach vorne, die VM steht am Saum vorne ab und steigt nach oben. Wenn man Pech bei längeren Röcken hat, liegt das Rückteil an den Waden auf, was wunderbare Schrägzüge beschert.

Das war's.

Wenn noch Fragen offen sind, fragt bitte.

heidi

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Rockb.jpg.e7e5129cfbbc8b37fc02d8c9f1fb3482.jpg

rockd.jpg.aa9d0c85a63611385da9750e57199884.jpg

rockc.jpg.d60adb4aa6add9730bbcdf2fa74f0bba.jpg

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Hallo,

 

seit gestern lese ich hier mit und Heidi, ich bin restlos begeistert von Deinen Ausführungen und für mich sind sie auch verständlich, wenn ich die Zeichnungen dazu sehe. Das ist genau mein Figurproblem.

 

Ich habe mir einen Hosenschnitt nach dem Burda-Workshop "Wenn Sie ein Bäuchlein haben...." geändert. Die Weite im Vorderteil ist nach dem Einsetzen des Keils ja auch da, aber der Rücken paßt nicht und zieht und ich weiß nicht warum. Ich muß noch dazu sagen, ich habe einen mächtiges Bäuchlein und schmale Oberschenkel.

 

Machst Du mit Deinen Ausführungen für einen Hosenschnitt weiter? Bitte, bitte, ich trage nänlich keinen Rock;)

 

LG Pailette

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Der Schnitt von Ines Ruebel ist eine der Lösungen. Das ist ein (integrierter) Bauchabnäher. Damit hängt die Jacke oder das Kleid jetzt unten schön gerade über den Bauch ohne ein Schwangerschaftszelt zu sein. Natürlich können auch Schlanke dieses Problem haben, das hängt von der Haltung usw. ab. Ich schreibe jetzt den Rest, in der Hoffnung, das bis jetzt verstanden worden ist.

 

>>gut sitzenden Kleider für diesen Typ Frau ausgestorben sind, weil sie eigentlich ein Mieder voraussetzen,<<

Ja! Aber das Mieder änderte an diesen Tatsachen auch nichts. Früher gab es mehr Wissen um die Figurprobleme. Als in den Achtzigern die Schnitt alle oversized waren, gab es damit keine Probleme. Das ist seit Ende der Neunziger wieder aufgetreten, als die Mode wieder körperbetont wurde.

 

.....1 cm in der vorderen Mitte.

Jetzt habe ich einen normalen geraden Rockgrundschnitt für 108 Taille und 122 Hüfte eingestellt. (rock a). Meine Dame mit Leibvortritt hat folgende Messungen: Seite links 103 Seite rechts 103, RM 101,5 und VM 102.5 cm. Also 1 cm mehr vorne als hinten, die über dem Bauch gebraucht werden.

Ich lege den Rockschnitt an den Seitennähten zusammen (habe ich hier schon gemacht). Die Weiten an der Taille müssen neu verteilt werden. Ich messe an der Taille von der Vorderen Mitte über die Seitennaht in das Rückwärtige Schnitteil den halben TU 54 cm + 1 cm Einhalteweite. Markieren - von der Markierung messe ich zur hinteren Mitte. In unserem Fall verbleiben noch 8 cm. Das muß rausgenommen werden. Diese Restweite wird auf die Seite (Tailleneinbiegung) und den rückwärtigen Abnäher verteilt. Es gibt keinen vorderen Abnäher!!! Ich habe 5 cm für die Seite genommen und 3 cm für den Abnäher. (Das hängt von der Tailleneinbiegung ab; meine Dame ist schön kurvig). Die Hüftbögen werden jetzt neu eingezeichnet und wir gehen an die Änderung des Vorderteils. (Rockb.jpg)

Jetzt zeichnen wir die Hüftlinie (VM - Hüftiefe) im rechten Winkel ein. Die Hüfttiefe wird halbiert und eine Parallele zur Hüftlinie gezeichnet. Dann wird diese Strecke in Verhältnis 1/3 zu 2/3 rechtwinklig geteilt nach oben . Der Schnitt wird an der halben Hüfttiefe bis zur Seitennaht durchgeschnitten (nicht ganz durchschneiden!). Ganz durchschneiden dieTeilungslinie. Das 1/3 Teil wird 1 cm hochschoben (an der VM Linie) und das 2/3 Teil wird so gekippt, daß es an der Seitennaht hängen bleibt und an der Teilung aber Anschluß hat. (rockc. jpg)

Jetzt ist aber ein kleiner Abnäher aufgesprungen. Diesen zeichne ich an der vorderen Seitennaht ab, dann gleiche ich die Taillenlinie bei Bedarf etwas aus. Jetzt habe ich den fertigen (roten) Schnitt (siehe Rock). (rockd)

Macht man es nicht, zieht die Seitennaht nach vorne, die VM steht am Saum vorne ab und steigt nach oben. Wenn man Pech bei längeren Röcken hat, liegt das Rückteil an den Waden auf, was wunderbare Schrägzüge beschert.

Das war's.

Wenn noch Fragen offen sind, fragt bitte.

heidi

 

 

Hallo Heidi,

nochmals danke für Deine Informationen.

lg. Eva

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Hallo Ihr Lieben,

danke Heidi für die guten Ausführungen, denen ich gut folgen konnte.

 

Nun geht es nur noch an das TUN, und das ist ja meistens wohl bei den meisten die Crux....bei mir nämlich auch. Vor Jahren, als ich noch schlanker als heute, aber auch schon mit einem kleinen Bauch - aber noch keiner "Bauchschürze" gesegnet war, habe ich nach dieser Methode einen Rockschnitt gemacht und er hat wunderbar gepasst. So viel nur zu dieser Schnittveränderung.

 

Aber es ist schon bemerkenswert, wenn man die Kleidung von anderen Frauen betrachtet, wie viele mit all diesen Schrägzügen usw. herumlaufen

m ü s s e n, wenn, ja wenn sie nicht selbst nähen UND Schnitte ändern können.

 

Eigentlich müsste ein Nähkurs für Leute mit Figurproblemen zuerst mit einer Schnittänderung nach den eigenen Maßen beginnen, oder?

 

Danke nochmals, dass dieses Figurproblem so offen thematisiert wurde.

 

Lieben Gruss, Idee:)

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Für Pailette,

Hier der normale Hosenschnitt für meine Lady (108 TU und 122 Hüfte. (Hose 1)). Als erstes sollte man die Vorderhose etwas weiter zeichnen. Du mußt 0.5 cm bis 1 cm an die Seitennaht und an der Vorderen Mitte dran zeichnen, (Siehe Hose 2). An der Knielinie langsam anfangen, auf der Hüftlinie den Wert erreichen und wieder zur Taille in die ursprüngliche Naht einbiegen. Der vordere Abnäher entfällt. Jetzt wird wieder auf halber Hüftiefe eingeschnitten. Man trennt dies Mal an der Mitte Taille bis Knie durch, schiebt das kleine Stück an der Schlitznaht hoch und kippt das größere Teil 1 cm auf. Dadurch entsteht an der Taille eine Mehrweite (Hose 3) die beseitigt werden muß. Bei der Hose würde ich so verfahren: Von der Schlitznaht aus den Leibvortritt plus 0.5 cm Einhalteweite messen (27.5 cm), (Jetziger Wert 29.8 ; das sind 2.3 cm zuviel). Den kann man entweder an der Schlitz und Seitenaht (je den halben Wert ) abzeichnen. Da aber die Hüftrundung bei dieser Figur schon rund genug ist: vielleicht ein Abnäher, (aber nur im ersten Drittel der Taille) oder man nimmt es an der Schlitznaht, an der rückwärtigen Seitennaht und am Rückenabnäher raus. Das hängt von der Figur ab. Der neue Schnitt ist der rote auf Hose 4.

Dein Problem mit der nichtsitzenden Hinterhose: da gibt es so viele Möglichkeiten.

Erst würde ich mal abklären, wie groß Deine Gesäßmitte ist. Da meist wenn schmale Beine vorhanden, der Po auch nicht sehr groß ist. Mißt man ähnlich wie den Leibvortritt. Wo die Armvortrittslinie auf die Hüftlinie triftt nach hinten bis zur Mitte des Pos. Wenn dieses Maß kleiner als der Leibvortritt ist, dann ist die Hinterhose zu groß. Und muß verkleinert werden.

Um die Beine schmäler zu machen, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder an der Knielinie auf beiden Seiten gleichmäßig abnehmen (an Vorderhose und Hinterhose). Und zustätzlich die Seitenähte bis zum Knie etwas aushohlen. Siehe Hose 4. Aber vertue Dich nicht, wenn Du 1 cm wegnimmst, sind das 4 cm im Umfang.

5 cm unterhalb der Kreuznaht sollten bei zusammengelegter Vorder und Hinterhose Oberschenkelumfang + 5 cm da sein.

Heidi

Hose1.jpg.f596fdaf4aeab0801e514b204a76cc38.jpg

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Hose3.jpg.f95b025bad3a9a88d5f5c6dc62d3866d.jpg

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