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Stoff für Sommer-Sari?


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Hallo zusammen,

 

ich möchte mir einen Sari für den Sommer nähen, allerdings weiß ich nicht recht, welchen Stoff man dafür braucht. Bei 30 Grad über 6m Stoff am Körper zu haben, ist ja nicht wenig. Also habe ich mir folgendes überlegt:

 

Für das Oberteil mache ich einfach eine Art kurzes T-Shirt, hinten weit offen, aus einem gelben Jersey.

 

Für den Unterrock nähe ich einen Glockenrock aus demselben Jersey. Nur ist die Frage, was ich für oben nehme? Gummizug wird wahrscheinlich nicht halten, oder? Also was wäre am besten, Reißverschluß oder Kordel oder ...? Und paßt Jersey überhaupt oder sollte der Stoff unelastisch sein, also ein festerer Baumwollstoff z.B.?

 

So, und der Sari ist dann eben die große Frage? Ich hätte gedacht, ich könnte so einen transparenten Vorhangstoff (Voilè oder Organza, wie die Dinger auch immer heißen) nehmen, in hellgelb und hellgrün. Oder gibt es dafür besondere Stoffe? Ich habe auch ein Maxikleid aus einem Viskosestoff, der sehr dünn ist. Wäre das vielleicht etwas?

 

Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen, denn ich hab' da echt keine Ahnung. Und immerhin ist es in Indien ja nicht gerade kalt, also sollte es da schon eine Lösung geben.

 

Liebe Grüße,

Angela

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Top-Benutzer in diesem Thema

Gast Wirbelwind

Was meinst Du beim Shirt mit 'Hinten weit offen'?

 

Ein Shirt sollte gehen. Grundsätzlich sind Shirts in Indien eher unüblich und auch unpraktisch, da sich darunter gern mehr abzeichnet als unter einen Bluse, was die Inder ja nicht so schätzen. Bei der Saribluse sollte das aber nicht so kritisch sein, wenn Du den Sari korrekt darüber trägst, denn er verdeckt ja das verräterische.

Der Unterrock ist oben meist mit einem Kordelzug versehen. Das ist auch sehr praktisch, da Du ihn dann gut anpassen kannst, er aber stabil genug ist, um den Sari hineinzustopfen. Daher kannst Du auch keinen Gummizug im Bund nehmen. Der Bund muss stramm sitzen, damit der hineingestopfte Sari (und das ist ja eine ganze Menge Stoff) auch hält.

Einen richtig transparenten Stoff nähme ich nicht. Ein Sari ist zwar dünn und nicht gerade blickdicht (das wird er durch die vielen Lagen Stoff), aber er ist auch nicht richtig durchsichtig. Ein Baumwollsari ist eher aus einem leichten Batist oder Popelin. Die vordere Kante solltest Du mit einem einfarbigen Stoff doppeln. Beim Laufen tritt man immer dagegen, und der dünne Saristoff schleisst dann gerne. Dafür doppeln die Inder ihn und tauschen dann eher diese Doppelung (den Namen hab' ich vergessen) aus.

 

Jersey ist hierzulande eine feine Sache, aber wenn ich ehrlich bin, finde ich ihn in wirklich heissen Gegenden wie Indien nicht so angenehm zu tragen. Ein Webstoff ist viel luftiger als ein Jersey. Und ein Jerseyrock zieht sich ja auch gerne mal etwas in die Länge.

 

Warum willst Du denn eigentlich Sari tragen? Findest Du das Kleidungsstück so klasse (dann überleg' Dir, ob Du Dir nicht lieber vor Ort den ein oder anderen kaufst und die passende Bluse und Unterrock nähen lässt), oder willst Du dort möglichst angepasst herumlaufen? In letztem Fall wäre ein Salwar-Kamez vielleicht die bessere Alternative. Die meisten Inderinnen laufen eher damit herum (besonders in der Stadt), da sie selbst einen Sari nicht als besonders pratisch empfinden. Diese Kombination besteht aus einer Hose (mit Pampershintern, aber für Europäerinnen nähen die Inder durchaus auch mal eine einfache normale Hose mit Seitenreissverschluss) und einer Art Tunika (nur wenig Ausschnitt, oben eher Eng, über der Hüfte weiter, knielang) und der Dupatta (dem langen Schal). Bei letzterer ist's wichtig, dass man sie so trägt, dass sie vorne locker über der Brust hängt, damir davon nichts zu sehen ist, denn die Tunika ist recht eng.

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Hallo Angela,

 

Originalsaris sind z.B. aus Seide oder Baumwolle und dann in unterschiedlicher Dichte und Schwere gewebte Stoffe. Bei den einfacheren Stoffen sind die Muster eher gestempelt, bei den hochwertigeren Saris eingewebt mit und ohne Gold- und Silberfäden. Die kostbarsten sind aus schwerer Seide, wundervoll bestickt. Alltagssaris sind eher einfache Baumwolle, festliche Saris eher aus Seide. Es gibt sicherlich Fotos im Internet, wo du dir Saris angucken kannst und auch die dazugehörigen kurzen Blusen. In Frankfurt gab es mal ein Ladengeschäft für indische Stoffe und Kleidung. Keine Ahnung, ob es den noch gibt.

 

Als Unterrock habe ich einen weißen Baumwollstoff genommen, der oben mit Band gebunden wird. Das hält deutlich besser als Gummizug, es sei denn, du machst den Gummi so fest, dass er dich einschnürt. Das ist dann eher unangenehm. Das Band kannst du entsprechend der Stoffmengen in passender Enge schnüren. Der Unterrock geht auch nicht ganz bis zum Boden, er sollte einigermaßen gerade geschnitten sein, damit die Falten des Saris schön fallen und sich nicht der Form des Unterrocks anpassen müssen.

 

Die Blusen sind aus demselben Stoff wie die Saris. Bauchfrei, mit kurzen, enganliegenden Ärmeln und rundem, nicht zu tiefem Ausschnitt.

 

Ich weiß nicht wie wichtig es dir ist, möglichst nah ans Original heranzukommen. Auf keinen Fall würde ich Polytierchen nehmen, das ist unangenehm bei so viel Stoff auf der Haut. Da staut sich die Hitze dann leicht unter dem Stoff. Ich weiß auch nicht, wie gut sich solcher Stoff in Falten legen lässt und dann auch so bleibt. Wenn es dein erster Sari ist, rate ich dir zu dünner Baumwolle, hübsch bedruckt, wenn möglich mit einer breiten Borte am Saum. Das Oberteil sollte in der Grundfarbe des Saris sein, einfarbig.

 

Tamsin

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Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen, denn ich hab' da echt keine Ahnung. Und immerhin ist es in Indien ja nicht gerade kalt, also sollte es da schon eine Lösung geben.

 

Hallo angela2009,

 

du willst das Teil IN Indien tragen?

 

Dann würde ich ehrlich gesagt vor Ort einkaufen! Wenn du aus irgendeinem Grund schon mit Sari aus dem Flieger steigen musst, dann würde ich hier einen fertigen Sari kaufen. Warum? 6 m irgendwelchen Stoff kaufen und säumen kommt m.E. teurer.

 

Lieben Gruß, Aficionada

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Hallo,

 

erstmal danke für die ausführlichen Antworten.

 

Also besonders nahe am Original muß er nicht sein, und ich reise auch gar nicht nach Indien. Ich finde Saris einfach hübsch und denke mir, es wäre eine interessante Alternative zu den üblichen Kleidern, für zuhause und - wenn's gut gelingt - auch für Draußen. Deshalb brauche ich auch keine aufwendigen Stickereien, die würden bei diesem Stück eher stören. Wenn ich das dann gerne trage, kann ich mir immer noch einen teuren Sari zulegen.

 

Vom "Bedecken" her wäre ein transparenter Stoff eigentlich kein Problem, da ich Oberteil und Rock nicht transparent machen möchte, und das ist eigentlich auch schon alles, was bedeckt sein muß. Es geht eher um den Komfort und darum, ob es gut auschauen würde. Ich habe eben noch nie einen Vorhang angehabt. :)

 

Mit "hinten weit offen" meine ich, daß ich hinten so eine Art Ausschnitt machen möchte, weil man bei den Original-Oberteilen ja meistens auch recht viel Haut sieht, wenn ich mir die Bilder im Internet so anschaue.

 

Und wie meinst Du das genau mit dem "vordere Kante doppeln"? Beim Saum ein Stück Stoff miteinnähen, oder wie?

 

Liebe Grüße,

Angela

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Gast Wirbelwind

Ähm, also dass man bei einem Sari viel Haut sieht, kann man eigentlich nicht behaupten. Man kann sich viel denken, aber man sieht nicht viel. Ein paar nackte Arme, einen Hals, das war's dann auch schon.

 

Aber wenn Du ihn soweiso nur für Dich tragen willst, dann kannst Du Dir ja jede künstlerische Freiheit nehmen, wie Du magst. ;-)

 

Wenn Du den Sari trägst, hängt er ja bodenlang herunter, und wenn Du gehtst, stößt Du mit den Fußspitzen vorne innen gegen die Sarikante. Diese wird auf etwa einem Stück von etwa einem Meter von der Ecke aus gerechnet mit einem Streifen Stoff gedoppelt, d.h. es wird ein Stückchen einfarbigen Stoffs im Format ca. 100x15cm von hinten gegen besagte Kante gegengenäht.

 

Ein Sari ist nicht unbedingt das bequemstes Kleidungsstück. Man muss mit dem bodenlangen Gewand gehen können, und man läuft Gefahr, dass alles auseinanderrutscht, wenn man's nicht gut festgezurrt hat. Übrigens sind auch die Inder durchaus Freunde von Sicherheitsnadeln, insbesondere die jüngeren Inderinnen, die noch wenig Übung mit Saris haben.

 

Als ich in Indien war, war das ganz witzig: Ich war auf einer Hochzeit und hatte dazu einen Sari an. Da ich von lange Abendkleidern her gewohnt war, mit bodenlanger Robe unterwegs zu sein, konnte ich mich gänzlich frei bewegen. Die Inder fanden das sehr bemerkenswert und erstaunlich. :D

Ich hab' allerdings bei Treppenstufen 'europäisch' den Rock gerafft, d.h. seitlich über dem Oberschenkel. Die traditionelle Inderin rafft ja mittig vorne, d.h. sie zieht die übrige Stoffmenge in den Schritt, was für uns eher -ähm- etwas unanständig wirkt. Ist halt insofern praktisch als dass sich vorne mittig auch die ganze überflüssige Breite befindet, die sie dann mit einem Griff in der Hand hat.

Die arbeitende Bevölkerung nimmt auch gerne den vorderen Teil des Saris zwischen den Beinen durch und steckt ihn von hinten in den Bund. Das sieht dann besonders elegant aus. :eek:

Bearbeitet von Wirbelwind
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Danke für die Erklärung und die netten Anekdoten. Nachdem ich gerne bodenlange Wickelkleider trage, sind mir die "Gehprobleme" ja nicht ganz unbekannt. :)

 

Die arbeitende Bevölkerung nimmt auch gerne den vorderen Teil des Saris zwischen den Beinen durch und steckt ihn von hinten in den Bund. Das sieht dann besonders elegant aus. :eek:

 

Ist das dann nicht wie eine Riesenwindel? :D

 

Liebe Grüße,

Angela

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Ich würde ja statt zu nähen lieber einen Indien Laden suchen und einen kaufen...

 

In Indien werden Saris im Süden nach wie vor ungebrochen getragen, auch in den Städten. Spätestens wenn ein Mädchen heiratet bzw. nach der Uni einen "richtigen" Job antritt werden Shalwar/Churridar und Kameez nicht mehr als angemessen empfunden und es gibt zumindest sozialen Druck.

 

Traditionelle Materialien sind Baumwolle und Seide, wobei die Inderinnen es ja gerne bunt mögen, so daß bedruckte Viscose oder Polyester-Chiffon sich großer Beliebtheit erfreuen. (Rein zahlenmäßig sind die weniger wohlhabenden Menschen ja in der Mehrheit.) Klar, bei umgerechnet 2-3 EUR für einen Sari muß man da an der Materialqualität ein paar Abstriche machen.

Bedruckt bedeutet jedoch nicht automatisch die billigere Variante, denn der traditionelle Druck mit den Holzmodeln ist sehr aufwendig, besonders wenn er in vielen Farben und sauber ausgeführt wird. Ehrlicherweise muß man auch sagen, daß sowohl solche Saris als auch traditionelle Ikats im Alltag keine Rolle mehr spielen und eher in speziellen Kunsthandwerkmärkten oder Museumsdörfern noch zu finden sind. (Nicht nur für ausländische, sondern auch für indische Touristen.)

Ob im Alltag leichte Baumwolle oder leichte Seide getragen wird ist eine Frage des Geldbeutels, aber auch des Klimas. In besonders feucht warmen Gegenden (wie etwa Chennai) wird Baumwolle oft als angenehmer zu tragen empfunden und Seide bleibt schon aus dem Grund den besonderen Anlässen vorbehalten. Wobei es dann die schweren, oft mit Metallfäden durchwobenen Festsaris gibt.

Aber je nach regionaler Vorliebe gelten auch besonders feine Stoffe als Zeichen hoher Qualität. (Ein Sari, den man durch einen Ring ziehen kann.)

 

Gerade bei den dünneren Qualitäten habe ich in Europa eigentlich noch kaum einen Baumwollstoff gesehen, der den feinen Saris vergleichbar wäre. Feiner schweizer Batist noch am ehesten... aber der ist dann auch teuer.

 

Ursprünglich gab es zwei Arten von Saris, die 6 yard Länge, die heute noch gebräuchlich ist und eine 9 yard Variante, die ohne Bluse getragen wurde, sondern in die man den ganzen Körper einwickelte, eher wie ein Overall. Also zwischen den Beinen durch. Von daher liegt die Variante, den kürzeren Sari auch durch die Beine durch zu wickeln wohl nahe. (Ich habe ein Buch in dem diese Art der Wicklung als typisch für manche Regionen beschrieben wird.)

 

Den schon beschriebenen Saumbeleg nennt meine Freundin "fall", den kann man dann auch passend zum Sari kaufen und aus meiner Sicht wirkten die Stoffe recht fest, eventuell sind sie gestärkt.

 

Die Blusen sind normalerweise aus Webstoff, sehr eng geschnitten und werden vorne in der Mitte mit Haken und Ösen geschlossen. Schnitt scheint alles zu gehen, was sich gut an den Körper anpassen läßt, Abnäher, Wiener Nähte, eingesetzte Cups wie bei einem BH..... man sieht es ja eh nicht.

 

Warum der Unterrock Zugbänder (das können auch genähte Stoffstreifen sein, nicht unbedingt Kordeln) haben sollte und keinen Gummi wurde ja schon beschrieben. :o

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Mein Göga ist öfters in Indien und hat mir auch schon Saristoffe mitgebracht. Die Länge ist ca. 5m (komt ja mit den 6y hin) und die Stoffe liegen ca. 1,20m bis 1,30m breit. "Gesäumt" ( hatte auch einen Seidenstoff mit Fransen) sind die nur an den kurzen Kanten, die Längskanten sind die Webkante.

 

Wenn du hier äquivalenten Stoff suchst solltest du drauf schauen, dass der ganz locker gewebt ist, auf keinen Fall steif. Baumwollmusselin ist gut und kommt sehr nahe ran.

 

Gruß Johanna

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