Atmungsaktives U-Hemdchen

Ich habe mich gerade mit einer Bekannten unterhalten, die ein typisches Wechseljahreproblem hat: Aufsteigende Hitze: plötzlich wird ihr warm und sie fängt an zu schwitzen. Ständig hat sie nun Angst, sich zu erkälten.

Ich hatte nun die Idee, dass eventuell ein atmungsaktives Unterhemdchen, das irgendwie den Schweiß von der Haut wegleitet, die Lösung der schlimmsten Probleme bedeuten könnte. Vor langem hatte ich einmal gelegen, dass Gitterstoffe gut geeignet wären, den Körper auch dann trockenzuhalten, wenn jemand schwitzt. Und jetzt wollte ich euch alle einladen, mit mir - vielleicht sogar erfolgreich - über dieses Problem nachzudenken.

Gruß

raaga

Die atmungsaktiven Stöffchen die bei Sportunterwäsche verwendet werden um den Schweiß weiterzutransportieren kann man in den einschlägigen Läden für Extremstoffe/Outdoorstoffe ab und an als Meterware kaufen. Ich gebe allerdings zu bedenken dass das System nur funktioniert wenn alles was man trägt zusammenarbeitet, ansonsten transportiert dein Unterhemd den Schweiß ganz wunderbar in die darüber getragene Bluse und das sieht dann nicht wirklich schön aus (Und feucht bleibt man dann im Endeffekt auch).

Eine meiner Freundinnen ist auf Seidenunterhemden umgestiegen weil sie sagt das die sich am schnellsten wieder trocken anfühlen eine andere schwört auf Wollunterhemden weil sie sich nie nass anfühlen - ganz offensichtlich gibt es ganz unterschiedliche Strategien.

Die Netzstoffe die du erwähnst halte ich auch für eine gute Idee. Netzstoff hält gut warm wegen der Luft die in den Löchern ist, das sollte auch in feuchtem Zustand noch funktionieren.

DAnke für deine Antwort. GEnau weil ich das auch glaube, hoffe ich auf Erfahrungsberichte. Es braucht ja nicht eine jede das Rad neu zu erfinden.

Gruß

Raaga

Weiß wirklich keine etwas zu dem Thema? Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Bekannte die einzige ist mit diesem Problem.

Gruß

Raaga

Hallo Raaga!

Doch, aber da du die Antwort schon bekommen hattest,...

Atmungsaktive Unterwäsche macht nur dann Sinn, wenn auch die Oberbekleidung atmungsaktiv ist und die von der Unterwäsche abgegebene Feuchtigkeit weiter nach außen transportieren kann.

Was den Netzstoff angeht, so kann ich dir dazu nichts sagen. Evtl. hast du da auch wieder den Effekt, dass die Feuchtigkeit zu schnell und zu geballt durch die Löcher kriecht und an die darüberliegenden Kleidungsstücke abgegeben wird und man somit noch nasser rumrennt (da die Feuchtigkeit dann doch wieder aufgrund der Löcher zu sehr in Hautnähe ist). Aber wie gesagt: Das ist nur meine Vermutung gerade, habe da keine Erfahrungswerte.

hallo,

einige Funktionsstoffe haben an der Außenseite eine Wabenstruktur und sind innen glatt - die sehen dann ein wenig wie Netzstoff aus und heißen 'Eyelet'.

Mit dieser Struktur wird eine größere Oberfläche erreicht, so dass die vom Körper weg transportierte Feuchtigkeit schneller verdunsten kann.

Das kann sie natürlich nur, wenn sie durch die darüber liegenden Schichten nicht daran gehindert wird, wie meine Vorschreiberinnen schon anmerkten.

schöne Grüße, Rosa

Ich schwöre auf Wolle-Seide-Unterwäsche, kratzt nicht, ist ganz weich. Der Körper kühlt nicht aus. Auch wenn Du total schwitzt, fühlst Du Dich nicht naß an, verschwitzt nicht und läufst schon weniger Gefahr, Dich zu verkühlen. Die Unterwäsche ist zwar nicht ganz billig, dafür brauchst Du aber auch nicht viel davon, da die Wäsche regelmäßig gelüftet wird, Wolle hat einen Selbstreinigungseffekt. Aller sechs oder acht Wochen wasche ich die gesamten Wollsachen, das reicht dann.

Gruß Ines

Wenn ich euch richtig verstanden habe, wäre also ein zweilagiges U-Hemdchen das richtige. Irgendein Gitter als unterste Lage und entweder Eyelet oder auch ein Wolle-Seidegemisch als "Schweißaufsauger" darüber, je nachdem ob man/frau Rosas oder Ines Vorschlag folgt.

Ich überlege jetzt, welchen Gitterstoff ich am besten nehmen sollte. Von Körper wegleiten würde vielleicht Kunststoff am besten, also Kunststoff direkt auf die Haut?

Gruß

Raaga

Hallo,

ich habe die Erfahrung gemacht, daß atmungsaktive Kleidung zwar sehr gut die Feuchtigkeit transportiert, aber da sie aus Kunstfasern besteht, riecht man sehr schnell darin, wenn man schwitzt. (ausprobiert in verschiedenen Kombinationen und bei verschiedenen Tätigkeiten)

Bei Hitzewallungen bewährt hat sich bei mir und bei Bekannten eher das Zwiebelprinzip. Nach Bedarf Unterhemd, T-Shirt, Blusenjacke o. ä. Es ist leichter für kurze Zeit die Blusenjacke auszuziehen, um etwas abzudampfen. Atmungsaktive Bekleidung gibt es bei mir nur bei schweißtriebenden Betätigungen. Und wenn es sehr schlimm ist, evtl. ein pflanzl. Mittel oder entsprechende Tees nehmen.

Liebe Grüße

Sabine

Oh, ich dachte bisher immer, Hitzewallungen wären wenigstens geruchsfrei. Na, das wird ja was, wenn ich die irgendwann auch bekommen sollte.

Gruß

Raaga

Hallo,

ich habe auf einer langen, anstrengenden Radfahrt mit Silberfäden durchwirkte, hier fertig gekaufte U- Hemdchen (Anzoni) aus Kunstfaser getragen. Keine Geruchsentwicklung! Im Gegensatz zu der darüber getragenen "Sportbluse":(

lG deo

Hallo!

Ab einem gewissen Alter kämpfen fast alle Frauen mit diesem Problem. Ich persönlich trage wenn möglich nur Naturstoffe und alles im Zwiebellook.

Wobei die Naturstoffe schon beim BH anfangen, die Sport Bh`s sind für mich am günstigsten. Diese Dinger engen nicht so ein.

Bei Kunstfaser habe ich das Gefühl in einer großen Nylontüte zu stecken und glaube zu ersticken. Im Sommer - wenn es die Figur erlaubt -ärmellose Kleidung, oder Walla-Walle (Lagenlook). Leinen trägt sich auch hervorragend, man muß aber mit den Knitterfalten leben können.

Im Winter Unterhemden aus feinem Baumwoll-Rippstrick emfpinde ich ideal. An besonders schweißträchtigen Tagen liegt immer ein Ersatzhemdchen im Auto.

Sicher empfindet jeder diese Ausbrüche irgendwie anders und muß nach einer optimalen Lösung suchen.

Liebe Grüße Erika

Ganz dumme Frage: was ist eigentlich objektiv der Vorteil von Baumwolle im Vergleich zu manchen Sythetikstoffen? Ich bilde mir ein, dass manche neuen Gewebe sich sehr angenehm auf der Haut anfühlen.

Sicherlich muss jede® selbst eine Lösung finden, aber ich finde das Thema doch sehr interessant.

Gruß

Raaga

Ich persönlich finde Baumwolle/Seide und Wolle wesentlich trageangenehmer auf der Haut und darüber hinaus fange ich in Synthetik, egal welche Preisklasse und egal ob Microfaser oder nicht im Nu an zu stinken

Ganz dumme Frage: was ist eigentlich objektiv der Vorteil von Baumwolle im Vergleich zu manchen Sythetikstoffen?

Meine Erfahrung aus dem Audauersport - Hab noch keine Hitzewallungen: Baumwolle saugt Schweiß gut auf und hält ihn fest, so dass man sich lange unangenehm feucht fühlt, ggf auskühlt. Funktionsfasern geben die Feuchtigkeit nach außen weiter. Man fühlt sich schnell wieder trocken und nie richtig nass. Allerdings muss die nächste Schicht darüber auch funktionell sein, sonst bleibt es in der hängen. Beim Sport trage ich Funtionsfasern, aber im Alltag ist mir Baumwolle lieber. Wolle lieber nicht am Oberkörper auf der Haut.

Beachte aber, dass es Funktionsfasern von sehr unterschiedlicher Qualität gibt. Auch die Neigung zum Stinken ist sehr unterschiedlich. Einige haben Ausrüstungen die dies weitgehend unterbinden.

Ganz dumme Frage: was ist eigentlich objektiv der Vorteil von Baumwolle im Vergleich zu manchen Sythetikstoffen? Ich bilde mir ein, dass manche neuen Gewebe sich sehr angenehm auf der Haut anfühlen.

 

Sicherlich muss jede® selbst eine Lösung finden, aber ich finde das Thema doch sehr interessant.

 

Gruß

 

Raaga

Jahrelang - eigentlich sogar jahrzehntelang- ist mir kein Polyester, Polyamid etc. ins Haus gekommen. Nicht mal für BHs. Dann bekamen die Kinder teure Sporttrikots u.a. vom Lieblingsverein. Und ich muss sagen: der Stoff fühlt sich toll an, wie Seidenjersey. Das gilt aber nicht für alle Trikots, sie sind schon unterschiedlich. Und die billigen Imitationen kann man natürlich vergessen.

Im Bereich Unterwäsche habe ich mir ein paar Kunstfaserteile angeschafft. Sie tragen sich auch sehr gut. Bei Oberbekleidung habe ich mich noch nicht getraut. Bisher habe ich Teile aus Kunstfaser einfach wieder weggehängt, bzw. die Stoffe nicht gekauft. Nun zweifle ich, da ich nicht wirklich weiß, woran ich Qualität erkenne kann. Reicht die Griffprobe?

Reicht die Griffprobe?

Hallo,

manchmal vielleicht, um ganz einfache Qualität auszuschließen. Wirklich weiß man es m. E erst, wenn man eine Runde zünftig drin gesportelt hat.

Bei Kaufware hilft es schon viel, wenn man weiß, es sind Markenprodukte. Aber unter den Bezeichnungen werden die Stoffe entweder nicht verkauft oder Markenbezeichnungen werden einfach für Billigware übernommen (Wie oft wird "Polarfleece" für Billigware angegeben!) Schade.

Bei Kaufware hilft es schon viel, wenn man weiß, es sind Markenprodukte. Aber unter den Bezeichnungen werden die Stoffe entweder nicht verkauft oder Markenbezeichnungen werden einfach für Billigware übernommen (Wie oft wird "Polarfleece" für Billigware angegeben!) Schade.

Es gibt schon Posten von hochwertigen Markenstoffen, welche als Meterware angeboten werden, allerdings darf man diese meist nicht unter dem Markennamen anpreisen.

Selbst Fleece-Stoffe, die tatsächlich von MaldenMills sind, dürfen nicht unbedingt als 'Polar-Fleece' angeboten werden, wenn Sie denn nicht offiziell aus dieser Produklinie stammen und offiziell zum Verkauf als Meterware freigegeben sind. Wer minderwertige Produkte mit dieser Bezeichnung anbietet riskiert teure Abmahnungen.

Das ist keine Arroganz oder reine Willkür, sondern der Versuch, die Marke mit einem konstanten Qualitätsanspruch zu verbinden.

schöne Grüße, Rosa

Vielen Dank für all eure qualifizierten Antworten, aber doch nochmals meine Frage:

Woran erkenne ich gute Funktionsstoffe, die sich bei starken Schweißausbrüchen eignen könnte?

Gruß

Raaga

Woran man das erkennt, kann ich Dir nicht sagen, und kenne auch keine Bezugsquelle für solche Stoffe. Was gekaufte Unterwäsche angeht, kann ich auch nichts aus der Perspektive Deiner Bekannten sagen, aber ich schwöre bei Funktionsunterwäsche auf die Serie CUBIC von Odlo. Selbst die Achselhemdchen halten trocken, selbst beim zügigen stundenlangen Wandern in sengender Sonne mit Rucksack aufm Buckel. Und ich war vorher superskeptisch, ob Funktionswäsche wirklich hält, was sie verspricht! Aber wie schon von jemand anderem erwähnt: Das Darüber muss natürlich auch atmungsaktiv sein.

Hallo,

mit Odlo machte ich auch die besten Erfahrungen.

Könnt ihr mir sagen, was das besondere an diesen Materialien ist?

Raaga

Hallo,

ein Hinweis wären schon mal die Zusätze "atmungsaktiv", "für schweißtreibende Tätigkeiten geeignet" und "transportiert Feuchtigkeit von innen nach außen". Letzteres ist auch die besondere Eigenschaft dieser Materialien. Persönlich trage ich diese Teile aber nur beim Sport. Für Hitzewallungen, die ja nur kurz sind, bevorzuge ich das Zwiebelprinzip.

LG

Sabine

Hallo,

in diesem Link

Funktionstextilien Online - All - Markenprodukte - Glossar

(es ist kein Shop, ich hoffe, es ist in Ordnung so)

habe ich eine Übersicht über Funktionsstoffe/ Fasern gefunden.

Liebe Grüße

deo

Hallo Raaga,

ich könnte deiner Bekannten einen erprobten für meine Begriffe guten Tipp dazu geben. Wenn du oder deine Bekannte mir eine email schicken würde, könnte es losgehen. Ich möchte hier nur nicht so lang drüber schreiben, falls doch kein Interesse daran besteht, wäre es wohl zu lang.

LG

Elke