Zum Inhalt springen

Partner

Historischer Frack um 1790


Paulamaus

Empfohlene Beiträge

Hallo in die Runde!

 

Da hier in letzter Zeit wieder viel historisch genäht wird, vor allem aber Damenkleidung, wollte ich fragen, ob jemand Lust hat mir beim Nähen eines Herrenfrackes um 1790 über die Schulter zu sehen.

 

Er soll zu meinem Zone-Gown passen, damit wir geimeinsam flanieren gehen können.

Als Stoff verwende ich einen kupferfarbenen Polyestertaft, die gleiche Farbe wie die Schärpe meines Kleides:

IMG_1784.JPG.5510b8886724aaa769d8a49176dc91f0.JPG

 

Mein A-Anspruch ist so wie immer nur was den Schnitt betrifft sehr hoch, genäht wird aber wieder alles was möglich ist mit der Maschine, und auch Polyester darf wieder mitmachen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Werbung:
  • Antworten 20
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • Paulamaus

    9

  • Rumpelstilz

    2

  • Mondbluete

    2

  • SchwarzerFaden

    1

Top-Benutzer in diesem Thema

Veröffentlichte Bilder

Ja, das wäre mal sehr interessant. Historische Damenkleidung ist toll, aber im Moment wäre ich mehr gespannt, mal was über Herrensachen zu lesen, da ich mich damit so gar nicht auskenne!

 

edit: sorry, das klingt so trocken. Ich würde mich sehr freuen, wenn du dir die Arbeit machen würdest, das hier zu dokumentieren!!! Danke schon jetzt!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da mein Holder als nächstes auch noch was zum Anziehen braucht, schau ich dir gern zu. Paßt zwar von der Zeit nicht zu meinem Henry-Tudor, macht aber gar nix :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallole

 

das Kleid ist sehr schön und ich bin sehr gespannt, was du "männliches" dafür nähen willst.

So setze ich mich hin und harre der Dinge die da kommen.:D

 

Ich selber habe in dieser Richtung noch nie was genäht und finde es schwieriger einen Mann als eine Frau zu benähen. Deshalb wünsche ich dir: gutes Gelingen.

 

Deinen Anspruch an "A" teile ich. Ganz nach dem Sinne: "Wie hätte ein Schneider der damaligen Zeit das Gleiche mit den heutigen Möglichkeiten genäht."

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich gucke gerne zu, ich finde das immer ganz faszinierend.

 

Ich bin ganz bei Euch was das A angeht.

Die "Mittelalterkleidung" meines Schwagers versäubere ich auch mit der Ovi und nähe mit der Maschine. Wenn er jemals meint die Borte soll mit der Hand angenäht werden bekommt er einen Nähkurs von mir *andiestirntipp* der kann froh sein dass er für seine notwendige Arbeitskleidung (Händler mit Lederwaren auf Larp etc.) so kostengünstig weg kommt (Materialkosten und Aufwand gegen Aufwand, z.B. Catsitting während unseres Urlaubs). Meine letzte Mittelaltergewandung war "nur" historisch inspiriert. Wenn sie damals Nähmaschinen, Polyester und Vlieseline gehabt hätten, hätten sie es auch genutzt, da bin ich mir ganz sicher.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Na dann geht´s los!

 

Das Schnittdiagramm stammt aus "The Cut of Men´s Clothes" von Norah Waugh, sowohl für die Culotte als auch für den Fraque.

 

Von der Hose kann ich euch leider nur Fotos im fertigen Zustand zeigen, da sie schon fertig ist. Ich bin mit der Paßform jetzt nicht sooo besonders zufrieden, aber da ich auf ein Probeteil verzichtet habe muß ich nun damit leben. Im Schritt war einfach zu viel Stoff da und machte dort häßliche Falten. In meiner Not habe ich dann etwas von der Schittnaht weggenommen, jetzt ist es etwas besser. Der Stoff ist auch leider nicht besonders fotogen, und meinen Mann heute für ein Foto in die Hose zu bringen ist auch unmöglich.

 

In die Zeit um 1790 gehört die Culotte "à la Bavaroise", also mit bayrischem Hosentürdl genäht. Hier kommt mein Schnittdiagramm, mit den Änderungen, die ich beim nächsten Mal machen werde (schwarz:Original, farbe:Änderungen).

IMG_2049.JPG.3d86c9e0fa31863ca349e8415ff9a45e.JPG

 

Es fehlt noch das Band am Knie, da ich noch keine Knieschnallen zuhause habe. Als Knöpfe habe ich wieder meine Stardrive Abdeckkappen aus dem Baumarkt mit Stoff überzogen.

HoseInet.jpg.c3345df601e0816d1bd8a7928d5498be.jpg

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Beim Fraque kam ich dann um ein Probeteil nicht herum, denn der sollte ja dann schon so perfekt wie möglich passen.

Der Schnitt stammt wieder aus dem gleichen Buch. Da er aber von ca. 1775 ist, habe ich nach ausgiebiger Internetsuche und Beratung durch die Fachfrau (vielen Dank Pompadour) wieder einige Änderungen vorgenommen. (Schwarz:Original, Rot:Änderungen)

Vom Probeteil nur ein klitzekleines Foto, da ich es lt. meinem Mann dank der Farbkombi nicht herzeigen darf.

IMG_2034.JPG.a2c2c5cdcdfffe9122449585d844970c.JPG

1338778098_nderungen.jpg.37838bf1a8f2620f7eb0acbe40bcb210.jpg

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Toll, da muss ich zukucken.:super:

Ich hab grad was ähnliches in Arbeit, aus dem gleichen Buch von Norah Waugh, nur ein paar Jahre älter (~1730).

Ich bin gespannt, wie es dir mit dem Schnitt anpassen geht. Irgendwie sind diese alten Schnitte so völlig anders als heutige, besonders Schulter und Ärmel. Und an der Brust hatte ich irgendwie zuviel Stoff.

 

Gruss

Rosi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hatte an der Brust zuwenig Stoff, außerdem dürfte der Träger deutlich größer als mein Mann gewesen sein, so ca. 185cm. Und da heißt es immer, die Menschen waren früher kleiner!

 

Die Hose paßte, ausgenommen das zuviel an Stoff im Schritt.

 

Hier habe ich einen interessanten Link, eine Sammlung Modekupfer von 1780-90: http://www.flickr.com/photos/karelmolberg/sets/72157618120179275/

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Farbkombi ist - gewagt ;)

 

Wegen der Hose: Ist das nicht so gedacht, dass da "zuviel" Stoff im Schritt vorhanden ist? Der Schnitt lässt es mich vermuten. Ist mit "Breeches" hier nur eine Kniebundhose gemeint oder eben doch eine Reithose? Oder ev. zumindest an einer reittauglichen Hose orientiert? Reithosen mussten ja früher ganz anders geschnitten werden, da es keine elastischen Stoffe gab. Damit sie unter dem Knie nicht hochrutschten im Sattel, wurden sie oft im Schritt anders geschnitten - eben mit mehr Stoff. Dann bleibt am Bein auch im Sattel alles an Ort und Stelle.

Ich kenne mich damit bei Männern nicht im Detail aus. ABer ich habe schon mal eine "Drunterhose" unter ein Damenreitkleid genäht. Die muss zwar nur den Damensattel vertragen, braucht aber auch massive Bewegungszugaben und sitzt im Stehen überhaupt nicht - im Sattel aber schon.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast Pompadour

@Hosenschnitt:

ich habe mittlerweile festgestellt dass es ungemein nützt, wenn man im Schritt das Vorderteil mehr "aushöhlt" und die Spitze noch etwas nach hinten oben zieht (ich hoffe das war verständlich)

Weite soll schon vorhanden sein, aber halt am Bobbes und nicht im Schritt vorne.

Ich kann aber auch alle beruhigen, auf Karikaturen des Empire sieht man oft dass auch bei den Herren damals die Hosen bisweilen arg beutelten.

Wenn die Hosen auf Abbildungen "wie aufgesprüht" aussehen dann ist das zum einen idealisiert, zum anderen aber gab es auch Hosen aus Jersey, und bei Strickware ist es ja viel einfacher etwas knalleng zu arbeiten.

 

@Rockschnitt:

Man sollte den Rock immer mit Hemd, Weste und vor allem Cravate anprobieren! Ein Hemd aus dieser Zeit ist weiter als ein heutiges und ein bauschiges Jabot plus Halsbinde addiert ungemein an Volumen!

Ausserdem wurden die Röcke über der Brust auch etwas ausgepolstert denn eine "stolzgeschwellte Brust" war modern.

Man kann das ganz einfach mit ein oder zwei Lagen Volumenvlies erreichen. In einem Original das ich mal in der Hand hatte und dessen Beleg (war nicht komplett gefüttert sondern hatte nur an der Vorderkante einen Beleg aus Seide) netterweise etwas kaputt war sah man dass man da so etwas wie Volumenvlies aus Baumwolle verwendet hatte, die einfach lose hereingeheftet wurde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich ärgere mich gerade über mich selbst. Da ich gestern frei hatte, habe ich fleißig am Frack weitergenäht, schnell, schnell bevor die Kinder wieder zuhause sind, und da ist es passiert: Ich habe die Taschenschlitze falsch genäht! Jetzt hängen die Taschen vorne an der Kante zu weit nach unten, ein Fehler, den ich leider nicht mehr ausbessern kann.

Es gibt zwar einen Modekupfer - den ich nicht mehr finde, wo es ähnlich aussieht, aber irgendwie bin ich unzufrieden....

Aber seht selbst:

IMG_2046.JPG.93b682af3599db6c5740039858fc3290.JPG

 

Die Höhe der Schlitzenden liegt auf dem Bild ca. 7cm unterhalb der Taille, für mein Gefühl auch irgendwie zu hoch, vielleicht trägt auch nur die Jeans mit "ausgestopften" Taschen zu viel auf.

Hier von hinten: IMG_2048.JPG.0d95862cb8efae220df11193041e97cc.JPG

 

Ein Teil für die Tonne? Mal sehen was noch daraus wird. Ich werde heute die Falten einbügeln, einmal einen Probekragen aufstecken, und dann Göga zu einer erneuten Anprobe zu überreden versuchen, diesmal mit Hemd und Weste (Achtung: die Probierweste ist etwas älteren Datums, so ca. 1750, paßt also weder farblich noch vom Schnitt her, aber man sieht, wie´s aufträgt).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Heute ist ein schlechter Tag zum Nähen!!

 

1. Habe mir fast mit der neuen großen Schere den Finger abgeschnitten (naja, zumindest hineingeschnitten).

2. Beim Auftrennen in den Stoff geschnitten - so was blödes!!

3. Nichts gelingt.

 

Fazit: Aufhören und ein Bier trinken!!!

 

Mit eingebügelten Falten sieht das Teil schon etwas besser aus, steht aber am Rücken immer noch ab. Ändern läßt sich das nur, wenn man aus dem Vorderteil ein gutes Stück im Brustbereich absteckt, es müsste also ein neues Vorderteil her. Nachdem ich mich aber jetzt entschieden habe das Teil nicht in die Tonne zu stecken muss ich damit leben.

Die Hose sieht mit dem voluminösen Hemd etwas besser aus, da diverse "Beulen" einfach ausgestopft werden.

Achtung Augenkrebsgefahr, hier kommen wieder Fotos vom heutigen Fortschritt:

IMG_2054.JPG.e17c355c3f6f8aba2967fb92713540bd.JPG

IMG_2052.JPG.dac3b0962cb5c727d69f43db0f40c616.JPG

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja ja solche "Näh-Tage" gibt es. Da geht alles schief.

 

Aber ich denk, dass du das schon hinbekommst:super:

 

Die Farbe des Stoffes find ich toll (nur mal so am Rande ;))

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So, der Finger tat in der Arbeit heute auch nicht allzu weh, ich bin also wieder etwas versöhnt mit meiner Arbeit.

Gestern habe ich euch vor lauter Ärger die Taschen vorenthalten.

Zuerst wird das Vorderteil verstärkt. Ich habe die Minna vom Schweden genommen, ich hätte auch noch aufbügelbare Haareinlage zuhause gehabt, habe mich aber auf meinem Stoff auf so einer großen Fläche nicht getraut. Die Verstärkung habe ich geheftet. Später noch etwas verkleinert, die rote Linie zeigt wo ich sie weggeschnitten habe, die blaue wo die Taschen hingehören, und die gestrichelte, naja, dort wo sie bei mir jetzt sind.

IMG_2036.JPG.a722cbb6ccf9d16cd259a4dd70bc6d27.JPG

Eigentlich werden sie wie moderne Paspeltaschen genäht, der auffälligste Unterschied ist, dass sie oben nicht gerade sind, sondern geschwungen.

Zur Verstärkung der Taschen habe ich mich an meine Haareinlage herangetraut, und siehe da, es hält, ohne Blasen zu bilden (habe leider so einige schlechte Erfahrungen, auch mit Markenware, gemacht).

Es wird also die Linie nicht gerade, sondern geschwungen eingezeichnet und durchgeheftet. Dann im unteren Teil eine Paspel aufgenäht, allerdings im schrägen Fadenlauf zugeschnitten, damit sie sich der Rundung besser anpassen kann. Oben wird die Klappe am besten zuerst geheftet, dann erst genäht und eingeschlagen. Die Teile des Taschenbeutels haben ebenfalls an der Oberkante die gleiche Rundung und werden entsprechend angenäht.

IMG_2042.JPG.54b44024ac96573e3a728c49585397c6.JPG

 

Heute hab ich den Kragen angeheftet, damit sieht es jetzt wesentlich besser aus. Das Hauptwerk war allerdings die Herstellung der Knöpfe. Bis jetzt sind 6 von insges. 17 St. fertig.

IMG_2039.JPG.79bee4cad833bf81a85eb88c2f317fbc.JPG

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Es geht wieder einmal ein Stück vorwärts.

 

Der Kragen hat auf Anhieb gepaßt. Diesmal habe ich mich wieder getraut, die aufbügelbare Einlage zu verwenden. Den Kragen hab ich dann einmal angeheftet und jetzt sieht es schon wieder etwas besser aus.

IMG_2055.JPG.764762084a55df941d81f3ec8999d0d6.JPG

Die meißte Arbeit sind aber die Knöpfe. Insgesammt 17 Stück müssen es sein, so wie immer hergestellt aus Karosseriescheiben aus dem Baumarkt, gepolstert mit Molton und dann noch mit Futter- und Oberstoff überzogen.

IMG_2058.JPG.abcac75cef4ffb904eac7d2cc9dd47f4.JPG

 

Danach habe ich noch das Futter zugeschnitten und zusammengenäht. Jetzt hängen die Teile erst einmal auf dem Kleiderhaken und warte dass endlich mein Buch aus Amerika kommt.

 

Naja, und zwischendurch sollte auch endlich meine Balltaille zum blauen Tornürenkleid fertiggestellt werden.

IMG_2056.JPG.f9fd4ab606db2e79b49d7801eca8ab39.JPG

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Frack wird wirklich wunderschön. Wird das nicht sehr schwer mit den Knöpfen und wird die Rückseite nach dem Zusammenziehen noch mit Stoff überdeckt?

 

LG

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast Pompadour

Also wir haben früher auch immer Unterlegscheiben verwendet, aber mittlerweile benutze ich für reine Zierknöpfe schlicht und ergreifend harte Pappscheiben, weil sie leichter sind (man darf halt nicht in einen starken Regen kommen ;)

 

An so einem Frack sind ja garnicht sooo viele Knöpfe dran, da geht es noch mit Metallscheiben, an einem Just-au-corps hat man ja locker mal 50 Knöpfe, da wird es dann schon etwas schwer ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Frack wird wirklich wunderschön. Wird das nicht sehr schwer mit den Knöpfen und wird die Rückseite nach dem Zusammenziehen noch mit Stoff überdeckt?

 

LG

 

Die Rückseite bildet den Steg, an dem die Knöpfe angenäht werden, man sieht sie also dann nicht mehr. Eigentlich sind sie an meinem Frack reine Zierknöpfe, denn er wird offen getragen, es geht sich auch nur an der Brust aus ihn zu schließen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden



×
×
  • Neu erstellen...