Was genau sind Patchworkstoffe?

Ich möchte einen kleinen Quilt nähen. Dabei lese ich jetzt Bücher über die Herstellung und habe trotzdem noch ganz viele Fragezeichen im Kopf. Jetzt möchte ich Stoffe auswählen und lese immer wieder, ich solle Patchworkstoffe verwenden.

Aber was genau sind denn eigentlich Patchworkstoffe? Was macht sie aus? Sind das bestimmte Marken oder einfach nur 100% Baumwolle? Eine bestimmte Stoffstärke?

Und wie erkenne ich sie wenn ich sie kaufen möchte?

Hallo,

Patchworkstoffe sind solche, die der Hersteller oder Händler so bezeichnet... Man erkennt sie meist am Preis.

Nee, im Ernst, es gibt extra Hersteller von Patchworkstoffen; und diese sind idR aus Baumwolle (gibt aber auch Ausnahmen) und sehr fein und dicht gewebt, idR mit einem (sauberen) Druckmuster oder uni, in aufeinander abgestimmten Farben (Serien).

Es gibt Unmengen von Quilt-Stoff-Shops; dort findest du diese Stoffe.

Ursprünglich kommt das Patchen, wie der Name schon sagt, vom Zusammennähen kleiner Stoffstücke/-reste; früher nahm man einfach alles her, was da war. Heute gibt es natürlich für alles spezialisierte Anbieter, wie das so ist...

Liebe Grüße

Kerstin

Danke dir für deine Antwort!

Aber dann sollte es doch auch kein Problem sein, auf günstigere Baumwollstoffe auszuweichen, die sich nicht allzu labberig anfühlen oder?

Ja sicher. Für mich ist es unverständlich, dass es Leute gibt, die horrende Summen ausgeben für Patchworkstoffe. Für mich ist Patchwork Resteverwertung. Ich verstehe diesen Kult um diese teuren Stoffe, die man kauft, um sie zu zerschneiden, überhaupt nicht. Toll finde ich, wenn Leute aus Resten, mit denen sonst nichts mehr anzufangen wären, schöne Patchworksachen zusammenstückeln.

Wenn man schöne Patchworkdecken macht, die auch viel Zeit kosten, ist es schon besser, die richtigen Patchworkstoffe zu verwenden. Eine Freundin hat mir jetzt einmal den Unterschied gezeigt. Die Patchworkstoffe haben etliche Wäschen und Benützen viel besser überstanden als die normalen Baumwollstoffe, die dann abgenützt aussahen.

Lg.Dagmar O.

Ja sicher. Für mich ist es unverständlich, dass es Leute gibt, die horrende Summen ausgeben für Patchworkstoffe. Für mich ist Patchwork Resteverwertung. Ich verstehe diesen Kult um diese teuren Stoffe, die man kauft, um sie zu zerschneiden, überhaupt nicht. Toll finde ich, wenn Leute aus Resten, mit denen sonst nichts mehr anzufangen wären, schöne Patchworksachen zusammenstückeln.

Hallo,

im Prinzip stimmt es schon, denn das "Patchworken" ist aus Not heraus entstanden! Man hat auch den winzigsten Schnippel Stoff wieder verwertet und die Hose, die bereits etliche Kinder getragen haben, endete letztendlich noch als Bettdecke...

Heute sieht man es eher als Kunstrichtung an und designt wundervolle Dinge aus edlem Stoff und teuren Materialien!

Nehmen kann man was man will, bei meinem Afrikaquilt habe ich sogar eine Leggins mit Schlangenmuster und ein Kopfkissen verarbeitet. Für mich sieht er toll aus...

Ich finde nur, der Stoff sollte zum Zweck passen, denn es macht schon ein Unterschied ob ich einen Wandbehang patche oder eine Bettdecke, unter der ich schlafe!

Ich finde nur, der Stoff sollte zum Zweck passen, denn es macht schon ein Unterschied ob ich einen Wandbehang patche oder eine Bettdecke, unter der ich schlafe!

Das sehe ich genau so. Es kommt z.B. auch darauf an, wieviel Zeit man in das Projekt investiert und ob sich das Teil - z.B. ein Kissen oder eine Mitteldecke - in absehbarer Zeit überleben, d.h. beispielsweise verblassen, darf, weil man sowieso was Neues möchte.

Ich behaupte mal, daß Stoffe aus Patchworkläden - das sind häufig Designerstoffe bestimmter Hersteller - eine eindeutig höhere Qualität haben als die meisten Baumwollstoffe, die man z.B. in einem auf Bekleidungs- oder Dekostoffe spezialisierten Geschäft erwirbt. Sie sind farbechter, dichter gewebt und dauerhafter - Ausnahmen bestätigen hier wie da die Regel. Man hat bei "echten" Patchworkstoffen außerdem die Möglichkeit, mehrere harmonierende Stoffe aus einer Kollektion zu kaufen.

Für ein zeitraubendes Projekt, das harmonisch wirken und viele Jahre Freude machen soll, würde ich immer auf ausgewiesene Patchworkstoffe aus dem Fachgeschäft zurückgreifen. Ich bin da durchaus aus Schaden klug geworden.

Was den Preis angeht, da lohnt es sich umzuschauen. Patchworkstoffe kommen überwiegend aus USA, und manche Shops geben die günstigeren US-Preise in keinster Weise weiter. Da kostet dann derselbe Stoff schon mal hier 14 und dort 18 Euro:mad:

Es gibt noch eine andere Methode, an guten Patchworkstoff zu kommen: Männes, Bruders, Schwagers etc. Oberhemden - bevorzugt die aus reiner Baumwolle - durchforsten und für nicht mehr tragbar befinden , zerschnibbeln, eventuell färben ... BINGO ... allerbester Patchworkstoff

Liebe Grüße

Iris

also könnte ich auch den Stapel aussortierter Shirts dafür nutzen? Das sollte dann natürlich kein Wandbehang werden, sondern eher eine bunte Decke.

Hallo,

du kannst und darfst alles benutzen, was du möchtest. Erlaubt ist, was funktioniert und gefällt.

Gerade Hemdenstoffe werden von vielen sehr gerne für PW verwendet. Das ist ja auch oft eine hochwertige, feine, dicht gewebte Baumwolle.

Oder meinst du mit Shirts T-Shirts, also aus dehnbaren Stoffen?

Bei einer "Kuscheldecke" könntest du die Stoffe so verwenden; wenn es eher eine "Schmuck-Decke" sein soll, wäre es vielleicht ratsam, die Stoffe vorher mit einem Vlies zu verstärken, um die Dehnbarkeit zu entfernen. (Was bei der Größe eines Quilts aber schnell recht teuer werden kann.) Bei einer Kuscheldecke ist es nicht so schlimm, wenn sie sich verzieht. Ich meine, dass in der Burda letztes Jahr mal eine Anleitung für eine Decke aus alten T-Shirts war, aber auf der Website finde ich jetzt nichts.... Auf die schnelle hier eine englische Anleitung für einen T-Shirt-Quilt:

Making a quilt out of T-shirts - How to make a Tee Shirt quilt

Liebe Grüße

Kerstin

Ich denke es kommt einfach auch sehr drauf an, was man unter "normalem" Baumwollstoff versteht.

Was ich für meine Bekleidung verarbeite muß deutlich mehr aushalten als ein Quilt, muß nicht nur waschfest und farbecht sein, sondern auch schweißfest, scheuerfest,... Ich quilte ja nicht wirklich, kann mir aber nicht vorstellen, daß das als Quilt auf einmal schlechter ist, als angezogen. Allerdings kostet mich der Meter halt dann auch mehr als 4 EUR. (Echte Sonderangebote mal ausgenommen.) Oder nehmen wir einen Stoff mit Liberty-Druck. Im Vergleich dazu sind die Markenpatchworkstoffe dann schon fast billig.

Wenn ich unter "normaler Baumwolle" hingegen Bomull oder Ditte von IKEA verstehen oder anderen Stoff aus einer ähnlichen Preisklasse... dann vergleiche ich halt Äpfel mit Birnen.

Und je nach dem, was man erreichen will, kann man auch absichtlich Stoffe nehmen, die vielleicht nicht so haltbar sind, wie pflanzengefärbte Fasern, alte Saris aus Indien, locker gewebte Stoffe,... da hat es dann sogar die Chance, Kunst zu werden.

(Die guten Oberhemden meines Mannes und meines Bruders horte ich allerdings auch schon... wie viele man wohl für einen bettdeckengroßen Quilt braucht? Ich patche ja sonst nicht. Äh...)

Also meines Wissens nach sind ausgewiesene Patchworkstoffe qualitativ hochwertiger sprich fester gewebte Stoffe , ausgelegt auf strapaziöse Behandlung und liegen nur 1,10 m breit.

Ich danke euch für die vielen Antworten!

Ich hab in einem Buch den Tipp gelesen, Sprühstärke auf nicht ganz so feste Stoffe zu geben, damit sie sich genauso gut verarbeiten lassen.

Was haltet ihr davon?

also könnte ich auch den Stapel aussortierter Shirts dafür nutzen? Das sollte dann natürlich kein Wandbehang werden, sondern eher eine bunte Decke.

kann man, ja. aber je nach späterer verwendung sollte man einige dinge beachten:

- wie stark stretchen die shirts? sind es zb einfache t-shirts oder bestehen sie aus stark dehnendem jersey? im ersten fall kann man die stücke zb gut mit sprühstärke einsprühen, bevor man sie vernäht. das verhindert das stretchen weitestgehend und die du hast nachher keinen schiefen quilt. im zweiten fall kann es sich lohnen, wenn man eine dünne vlieseline aufbügelt, die den stoff nicht allzu hart macht, aber das stretchen verhindert, außerdem lässt sich der jersey dann besser nähen.

- haben alle shirts die gleiche qualität? also stoffdicke, stretcht oder nicht etc. wenn nicht ist das nicht schlimm, du solltest nur schauen, dass sie alle gleich (wenig) stretchen, sonst ärgerst du dich nachher

- wird die decke später nur auf dem sofa benutzt? dann reicht ein einfaches quilten aus, damit die decke auch diverse wäschen übersteht. soll sie dagegen für kinder sein, die auch damit spielen, dann solltest du schon dichter quilten, damit nichts kaputt geht.

- willst du die rückseite auch aus shirts zusammen setzen oder willst du da was anderes nehmen? je nachdem ergeben sich so 2 stretchige lagen. das kann wahnsinnig machen

im prinzip kannst du verwenden was du willst, sogar lamee aber ganz ehrlich, selbst wenn es nur eine baby-krabbeldecke in größe 80x80cm ist, du steckst so viel arbeit da hinein, das möchtest du dann nicht an den ausgangsmaterialien schon scheitern lassen. ich persönlich verwende alle verfügbaren bw-stoffe (außer bomull ), aber nach möglichkeit nichts was stretcht. dass unterschiedliche qualitäten zu unterschiedlichen abnutzungserscheinungen führen, das ist kalkuliertes risiko und durchaus gewollt und sollte ich doch mal auf den wunsch einzelner personen was benutzen müssen, das stretcht, dann werde ich was gegenbügeln damit ich beim nähen nicht amok laufe

fürs erste mal kannst du erstmal verwenden, was du da hast. wenn das "nur" die shirts sind, schau sie dir wirklich genau an, ob sie stärke oder doch besser vlieseline brauchen. es spart dir eine menge nerven, wenn du vorher abschätzen kannst, was auf dich zukommt

@ sprühstärke: ja, funktioniert ganz gut, aber nicht mit allem. wenn der stoff zu weich ist, dann verbrauchst du definitiv zu viel stärke, bevor das stück griffig genug ist da bist du mit einer dünnen vlieseline vielleicht besser dran.

Vielen Dank für eure Ausführungen, ich habe bisher noch nicht gequiltet finde das Thema aber sehr interessant. Daher hab ich eine einfache Decke im Hinterkopf, für die sich der Stapel aussortierter T-Shirts anbieten würde. Ich werde mir die Stoffqualitäten mal naher anschauen und wenn es so weit ist entscheiden ob Sprühstärke reicht oder ob doch noch mehr verstärkt werden muss.

für mich ist der Qualitätsunterschied zwischen Patchworkstoffen und halt den anderen auch sehr deutlich. Wenn man beide in der Hand hält, kann man es sofort fühlen. Wie auch schon hier erwähnt, liegen Patchworkstoffe in der Regel nur 1,10 breit, woraus sich ja auch die Größe der Fatquarter ableitet.

Für Taschen benutze ich in der Regel außen einen schönen Patchworkstoff und innen einen normalen Baumwollstoff. Dazwischen kommt Vlies. So ist das preislich erträglich.

Für einen tollen Wandbehang würde ich auch immer nur Patchworkstoffe nehmen.

Ein wenig Sprühstärke macht definitiv niemals aus einem einfachem Baumwollstoff einen Patchworkstoff.

Ein wenig Sprühstärke macht definitiv niemals aus einem einfachem Baumwollstoff einen Patchworkstoff.

Definitiv richtig, denn die Festigkeit des Patchworkstoffes beruht auf der dichteren Webart und nicht auf der späteren chemischen Ausrüstung.

Grundsätzlich kannst du alles zu einem Quilt verarbeiten, was dir in die Finger kommt, du erhältst aber vielleicht nicht immer das gewünschte Ergebnis.

Für mein Patenkind, einen zweijährigen Racker, habe ich einen Restequilt aus allen Stoffen genäht, die ich in Gelb oder Blau Zuhause hatte. Obwohl ich sehr genau zugeschnitten habe, haben sich manche Blöcke beim Nähen mehr gedehnt als andere, was dann ein nicht so ganz gleichmäßiges Muster verursachte. War aber nicht weiter schlimm, denn hier kam es zwar auf Strapazierfähigkeit an, aber nicht auf Super-akkurates Nähen.

Mit Original-Patchworkstoffen wäre das nicht passiert, die sind in der Verarbeitung durch die unterschiedliche Webart stabiler.

Für eine hochwertige Patchworkdecke, die mehr als ein paar Jahre halten soll, verarbeite ich deshalb nur Original-Patchworkstoffe.

Aaah Patchworkstoffe

Es gibt solche und solche - und viele sind teuer.

Aber was es da an Mustern und Müsterchen gibt, Batik oder Druck, oder aufgedruckte Batikmuster, in allen Farben des Regenbogens, da können einem schon die Augen über gehen, wenn man in so einem Laden mal um sich herum schaut. Dann kann man auch gleich die Qualität begutachten.

:streichelstoff::stoffknutscher::streichelstoff:

Ich merke grade, ich war schon zu lange nicht mehr dort - besser fürs Portemonnaie^^

PS

Bei den Quiltfriends hat neulich jemand einen englischen Link zum 7-Hemden-Quilt geschaltet

hier

Ach, und Natron von N&S hat einen Quilt aus lauter T-shirt-motiven gemacht klick

Danke, ich habe glaube ich schon neun Hemden. Allerdings alle blau.

Und ich hab mal so ein Superangebot: 1kg Hemdstoffreste bestellt, die sind fast alle hellblau kariert in diversen Müsterchen und Helligkeitsstufen... man glaubt gar nicht, wie viele Karos es gibt, aber alle hellblau...

Wobei ich so Ton in Ton ja mag... wenn ich Zeit fürs Quilten hätte, dann wäre das was für mich.

ch habe bisher noch nicht gequiltet.... fDaher hab ich eine einfache Decke im Hinterkopf, für die sich der Stapel aussortierter T-Shirts anbieten würde. .

Ladydevimon hat dazu ja schon alles gesagt. Mein Rat wäre allerdings, Dein Erstlingswerk nicht mit einem Material zu beginnen, was eine Sonderbehandlung braucht. Baumwolle läßt sich falzen, die Nähte legen sich flacher, Du tust Dich einfach viel leichter, diese etwas andere Technik zu erlernen. Dein Quiltchen muß ja auch gequiltet (gesteppt) werden, auch das geht auf Baumwolle leichter.

Ich würde mir die T-Shirts vielleicht für's nächste Mal aufheben, falls Du Geschmack an der Sache findest.

Kommt hinzu: Ein Jersey-Quilt zieht Haare an wie ein Magnet und Du kriegst sie nimmermehr raus. Sollte also irgendwo noch ein Haustier Zugang zum Quiltchen finden ....

Liebe Grüße

Iris

PS

Bei den Quiltfriends hat neulich jemand einen englischen Link zum 7-Hemden-Quilt geschaltet

hier

 

Ach, und Natron von N&S hat einen Quilt aus lauter T-shirt-motiven gemacht klick

Tolle Links, stoffmadame! Danke! Ich horte ja auch einige Hemden (und Jeans...).