Alblady Geschrieben 19. April 2012 Teilen Geschrieben 19. April 2012 Hallo liebe Hobbschneider/innen Seit einigen Wochen stehe ich vor einer Frage, die ich alleine einfach nicht gelöst kriege. Ich habe mir schon einen Wolf gegoogelt, aber ohne Erfolg. In dem Film Kreuzritter 5 sind mir Jacken (oder wie man sie auch nennt) mit offenen Hängeärmeln aufgefallen. Fast überall sind Schlaufen dran und ich frage mich, ob man mit den Schlaufen die nur halb angenähten Ärmel irgendwie ganz ans Kleidungsstück bekommt und sogar schließen kann???? Ich hatte schon überlegt, ob es ähnlich wie bei Zeltwänden sein könnte, die man mittels Schlaufen aneinder befestigt. Aber da gibt es Ösen und ich kann mir nicht vorstellen, dass dort Ösen sind. Ich krabble schon fast in den Film, aber ich sehe die Lösung nicht. Könnt Ihr mir helfen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
marou Geschrieben 19. April 2012 Teilen Geschrieben 19. April 2012 Hallo ich denke das Problem ist das das eben Filmkostüme sind-wenn Du die Ärmel nur hinten annähst kann man super so da rein schlupfen ohne das man das Gewand ausziehen muß(wie weit man die Ärmel annähen kann muß man eben austesten,kommt ja auch ganz auf die Ärmelweite an)das teste ich bei jedem Gewand aufs neue aus,diese Schlaufen sind historisch nicht belegt,ich nähe immer Nestellöcher an beide teile und dann muß man eben jedesmal fädeln wenn man es so anziehen will das die Ärmel ganz dran sind(so kann man ja auch die Ärmel ganz ablassen,was Historisch auch belegt ist,im Haus wurden die Ärmel nicht getragen ,draußen wohl) ich denke bei den Kostümen aus dem Film ist da gar nicht weiter drüber nachgedacht weil man nie sieht wie die Ärmel angeknüpt sind-wenig historisch wären sicher Knöpfe innen im Gewand,diese Zeltverschlussvariante wäre sicher genau so schwierig zu schließen wie Nestellöcher also unsinnig,denkbar wäre noch innen pro schlaufe ein Bandstück Mittig anzunähen das Quasi die offenen Enden eines Bandes zum Schnüren einer Schlaufe da wären,das steht aber bestimmt auch auf(so groß wie die Schlaufen auf dem Bild sind wird das nie richtig schließen der Ärmel auf dem oberen Bild hat auch gar keine Unterarmnaht also ist es eh nur Deko oder? liebe Grüße Marou Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Buchstabensalat Geschrieben 19. April 2012 Teilen Geschrieben 19. April 2012 Vielleicht wollten die damit billig und schnell den Eindruck von gezaddelten/Eichenlaub-Ärmeln erwecken? Salat Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Alblady Geschrieben 19. April 2012 Autor Teilen Geschrieben 19. April 2012 Soweit mir bekannt ist, ist der Film historisch korrekt. Es gibt wohl nur Diskussionen bei den Schlachtszenen. Was man vielleicht berücksichtigen sollte, dass der Film um 1650 spielt. Das war kein Mittelalter mehr sondern Renaissance oder sogar schon Barock? Hatten die vielleicht andere "Kunstgriffe" um die Kleidung zum einen sehr pompös wirken zu lassen, aber andererseits auch irgendwie zweckmäßig? Der Film spielt in Polen und der polnische Adel ist mit dem deutschen in keinster Weise vergleichbar. Vereinfacht ausgedrückt, mochten sie die Kunst aus Italien, aber haben sich gern von Angesicht zu Angesicht auf dem Schlachtfeld abgemetzelt. Sie mochten daher wohl auch keine Schusswaffen, die anderswo schon auf dem Vormarsch waren. Diese doch sehr eigenwilligen Klamotten passen irgendwie dazu, finde ich Insofern wäre es vielleicht doch vorstellbar, dass die Ärmel Allrounder sind? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ebbac Geschrieben 19. April 2012 Teilen Geschrieben 19. April 2012 Hmm, ich bin auch keine Spezialistin auf dem Gebiet der Osteuropäischen Mode um 1650, weiß aber von dem wenigen - mir bekannten - zeitgenössischen Bildmaterial, dass da ganz andere Sachen unterwegs waren als z.B. in Frankreich, Spanien oder Italien. Selbst in Norddeutschland sind da im Vergleich schon recht exotische Kleidungsstücke unterwegs! Der Ärmel macht für mich den Eindruck, als seien die Schnur-"Ösen" nicht an die Ärmelkugel genäht (Wo sie als Ersatz für Nestelschnüre vielleicht Sinn machen um den Ärmel dran- und abbmachen zu können), sondern an die Innennaht, sozusagen als Längsteilung. Hab ich echt noch nicht gesehen. So große Schlaufen machen auch praktisch nicht wirklich Sinn, denn man kann da nichts wirklich festzurren, das schwimmt/hängt wie verrückt. Kurzum, ich werde das Gefühl nicht los: sieht schick aus, ist aber eben von einem Kostümbildner und nicht von einer Historikerin gemacht. Asche auf mein Haupt, sollte eine Jemandin es besser wissen! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Bonnie Phantasm Geschrieben 19. April 2012 Teilen Geschrieben 19. April 2012 Die 'Schlaufen' gehören vermutlich zu den auf der Innenseite befindlichen 'Knöpfen' oder Toggeln, mit denen man den Ärmel dann nach Wunsch vorn schließen kann. Gibt's einige belegte (erhaltene) Kleidungsstücke von; und auch Gemälde, auf denen so was zu sehen ist. Vor allem beim zweiten Bild, wo der Ärmel, sagen wir, etwas 'gekrümmt' hängt, jkönnte ich mir vorstellen, daß einige der Schlaufen nach vorn hin an innen in der Schulterlinie befindliche Knöpfe oder Toggeln "angreifen" können. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Alblady Geschrieben 21. April 2012 Autor Teilen Geschrieben 21. April 2012 Vielen Dank Euch allen @ Bonnie DAS könnte die Lösung sein! Würde man die "Unternaht" denn ähnlich schließen können? Und was macht man mit dem Rest des dann viel zu langen Ärmels. Selbst ein überlanger Ärmel hat bei mir nur ca. 75 cm. Aber ich schätze, dass da locker 1 m oder mehr sein könnte, weil der Mantel fast knöchellang ist. Wo kann man sich die erhaltenen Kleiungsstücke anschauen bzw. wo gibt es Quellen, wo ich mal nachschauen könnte? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Bonnie Phantasm Geschrieben 21. April 2012 Teilen Geschrieben 21. April 2012 (bearbeitet) DAS könnte die Lösung sein! Würde man die "Unternaht" denn ähnlich schließen können? Und was macht man mit dem Rest des dann viel zu langen Ärmels. Selbst ein überlanger Ärmel hat bei mir nur ca. 75 cm. Aber ich schätze, dass da locker 1 m oder mehr sein könnte, weil der Mantel fast knöchellang ist. Die werden maximal bis zum Handgelenk zugeknöpft; meist aber nur bis zum Ellbogen. Der Rest hängt dann runter. Deine Google-Stichworte sind "Elizabethan Hanging Sleeve" (beziehungsweise kannst Du 'Elizabethan' auch mal durch 'Renaissance' oder 'Tudor' für die Suche ersetzen; die meisten Leute kennen den Unterschied nicht). Wo kann man sich die erhaltenen Kleiungsstücke anschauen bzw. wo gibt es Quellen, wo ich mal nachschauen könnte? Zum Bleistift... - hier; - hier (der Herr in Ziegelrot) - und hier (etwa die Hälfte der Seite runter) Für mehr Beispiele möchtest Du Google mit den oben schon genannten Stichworten bemühen Bearbeitet 21. April 2012 von Bonnie Phantasm Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Alblady Geschrieben 21. April 2012 Autor Teilen Geschrieben 21. April 2012 Vielen, vielen Dank! Das hilft mir extrem weiter Und der Witz ist, dass ich jetzt wieder das 1. Kapitel geschaut hab und ... man glaubt es nicht, jetzt habe ich auch einen Verschluss in Höhe des Handgelenks entdeckt. Zwar an einem anderen Mantel, aber das ist mir vorher nie aufgefallen. Nochmals vielen Dank, Bonnie! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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